Zum Auftakt des achten Wettkampftags führt die deutsche Mannschaft den Medaillenspiegel mit neunmal Gold, zweimal Silber und viermal Bronze souverän an. Am Samstag könnten die Skispringer von der Großschanze, die Biathletinnen um Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier im Massenstart und Skeleton-Weltmeisterin Jacqueline Lölling für weiteres Edelmetall sorgen.
"Wir haben hier die gesamte Schönheit des Sports sehen können", sagte Hörmann, der gleichzeitig davor warnte, sich langfristig auf den Erfolgen auszuruhen: "Wer meint, dass wir dieses Ergebnis mit den heutigen Mittel und den Strukturen halten können, der wird sich spätestens bei den Spielen 2022 in Peking wundern und mit schmerzverzerrtem Gesicht an Pyeongchang erinnern." Eine "Erhöhung der finanziellen Mittel" sei zwingend notwendig.
Hörmanns Höhepunkt: Gold für Savchenko und Massot
Der bisherige Höhepunkt in Südkorea sei für den DOSB-Präsidenten die Goldmedaille im Eiskunstlaufen durch Aljona Savchenko und Bruno Massot gewesen. "Dass wir 66 Jahre darauf warten mussten, macht diesen Erfolg zu einem ganz besonderen", sagte Hörmann: "Aber auch zahlreiche weitere Punkte haben uns viel Freude bereitet."
Wie gut die Halbzeitbilanz ist, zeigt der Vergleich mit Turin 2006, als ein deutsches Olympia-Team zum bislang letzten Mal die Medaillenwertung gewonnen hat: Damals standen sechsmal Gold, sechsmal Silber und dreimal Bronze zu Buche.
Der Chef de Mission, Dirk Schimmelpfennig, warnte, dass die Mannschaft zwar "das Potenzial" habe, "sich an jedem Tag am Kampf um die Medaillen zu beteiligen - aber nicht die Garantie". Die Goldbilanz der kompletten Spiele von Sotschi (8/6/5) hatte "Team D" in Pyeongchang bereits am sechsten Wettkampftag überboten. In Russland war die deutsche Mannschaft in der ersten Woche stark unterwegs gewesen, dann aber eingebrochen.
Hörmann sieht Russland-Prognose bestätigt
Darüber hinaus sieht Hörmann sich in seiner Prognose bestätigt, dass die russischen Sportler bei den nach dem Doping-Skandal vor vier Jahren deutlich schlechter abschneiden werden. "Das ist deutlich und klar erkennbar", sagte Hörmann am Samstag: "Das russische Team erfährt die Höchststrafe auf sportlicher Ebene."
Zu Beginn des achten Wettkampftages am Samstag hatten die insgesamt 168 Olympischen Athleten aus Russland (OAR) gerade einmal zwei Silber- und sechs Bronzemedaillen auf dem Konto. Sollten sich die russischen Sportler in Südkorea an Auflagen des Internationalen Olympischen Komitees halten, könnten sie bei der Abschlussfeier wieder unter der russischen Flagge einlaufen.
"Ich halte diese Vorgehensweise für sehr ambitioniert", sagte Hörmann: "Ich denke, man hätte da durchaus etwas mehr Druck aufrechterhalten können." Allerdings könnten die sportlichen Auswirkungen der Sperre die Russen deutlich härter treffen als das Verbot der nationalen Symbole bei der Abschlussfeier.