Seinen College-Abschluss hat Jordan Greenway noch nicht in der Tasche, aber er schreibt schon Geschichte. Der 20-Jährige ist der erste Afroamerikaner im Eishockey-Team der USA bei Olympischen Spielen. "Ich habe als Kind davon geträumt, aber ich habe nicht geglaubt, dass es passiert, bevor ich die Uni abschließe", sagte der Stürmer, der am Mittwoch (21.10 Uhr OZ/13.10 MEZ) gegen Slowenien ins Turnier von Pyeongchang startet.
Dass der Psychologiestudent unbedingt seinen Abschluss machen wollte, kommt ihm jetzt zu Gute. Denn Greenway war bereits im vergangenen Jahr beim NHL-Draft von Minnesota Wild gezogen worden. Er entschied sich aber noch gegen Profi-Eishockey und für die Universität. Weil die NHL auf ihre Teilnahme an den Winterspielen in Südkorea verzichtete, kamen unter anderem die besten Collegespieler zum Zug.
Greenway wuchs in Canton im US-Bundesstaat New York nahe der kanadischen Grenze auf. Eishockey war deshalb in seiner Kindheit Sport Nummer eins. Neben seinem jüngeren Bruder JD war er allerdings der einzige farbige Puckjäger der Gegend.
Seine Mutter Shannon Sullivan ist überglücklich. "Ich habe Tränen in den Augen", sagte sie dem US-Sender CNN: "Mein Sohn spielt bei Olympia - und er bricht auch noch die Rassenschranke. Es ist unbeschreiblich." Greenway selbst hofft, dass er nicht der einzige Afroamerikaner im olympischen US-Eishockeyteam bleiben wird. "Ich hoffe, ich bin der Erste von vielen", sagte er.
Für ihn persönlich müssen die ersten nicht auch die letzte Olympischen Spiele sein - selbst wenn die NHL 2022 in Peking zurückkehrt. Denn der Außenstürmer, in der zweiten Runde gedraftet, gilt als großes Talent und war schon U18- und U20-Weltmeister.