Chaos beendet: Sportgerichtshof CAS wehrt Klageflut russischer Athleten ab

SID
CAS-Generalsekretär Mathieu Reeb gab die Entscheidung bekannt.
© getty

Aufatmen beim IOC: Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang die Klageflut der russischen Athleten abgewiesen. Damit ist das Chaos rechtzeitig vor dem Start der Wettbewerbe beendet.

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"Wir begrüßen diese Entscheidung, die den Kampf gegen Doping unterstützt und Klarheit für alle Athleten bringt", teilte das Internationale Olympische Komitee (IOC) in einer ersten Reaktion mit.

Auch im deutschen Lager herrschte Erleichterung. "Ich halte die Entscheidung für sehr wertvoll", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann dem SID. "Es wäre fatal gewesen, wenn es Athleten wie Legkow und anderen über den CAS in letzter Minute gelungen wäre, hier erneut anzutreten, um sauberen Sportlern die verdienten Erfolge für jahrelange Arbeit streitig zu machen."

47 russische Athleten und Trainer hatten bis zuletzt um ihren Start gekämpft und vor dem Ad-Hoc-Gericht Klage eingereicht, weil sie vom IOC wegen Doping-Verstößen und -Verdächtigungen keine Einladung für Pyeongchang erhalten hatten. In seiner Urteilsbegründung sah der CAS dies als gerechtfertigt an. Die Entscheidung des IOC sei in keiner Weise diskriminierend oder auf unfaire Weise getroffen worden, hieß es in einer Mitteilung.

Zu den betroffenen Sportlern gehören die Sotschi-Olympiasieger Alexander Legkow (Skilanglauf), Xenia Stolbowa (Eiskunstlauf), Alexander Tretjakow (Skeleton), Wiktor Ahn (Shorttrack) sowie Anton Schipulin und Alexej Wolkow (Biathlon).

Olympia 2018: 169 russische Athleten dabei

Zuvor hatten 169 russische Athleten Grünes Licht für eine Teilnahme erhalten. Sie müssen in Südkorea als "Olympische Athleten aus Russland" unter neutraler Flagge antreten. Bereits am Donnerstag hatte der CAS die Klage von 13 Russen abgewiesen.

Das IOC hatte nur nachweislich saubere russische Athleten zu den Spielen in Südkorea eingeladen und damit auf die Untersuchungen rund um den Doping-Skandal bei den Olympischen Winterspielen vor vier Jahren im russischen Sotschi reagiert.

Der CAS hatte in der Russland-Frage zunächst für Verwirrung gesorgt. In der vergangenen Woche hob der höchste Sportgerichtshof die lebenslangen Olympiasperren gegen 39 russische Athleten auf und machte den Russen damit wieder Hoffnungen auf einen Start in Pyeongchang.

Das IOC hatte aber in seiner Entscheidung vom 5. Dezember erklärt, dass alle russischen Athleten neben einer Nominierung auch ein Einladung vom IOC zu den Spielen benötigten. In 15 Fällen hatte das IOC am Wochenende geprüft, ob es Einladungen aussprechen sollte, sich aber dagegen entschieden.

Vor den Sommerspielen 2016 in Rio war es russischen Athleten noch gelungen, vor dem CAS die kurzfristige Teilnahme zu erzwingen. Die Urteile fielen zum Teil, als die Wettkämpfe schon liefen, es herrschte großes Chaos. Damals hatte das IOC nicht verfügt, dass eine Einladung für den Olympia-Start zwingend notwendig sei.

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