Was ist ein 2014 und wer seid ihr?

Sie prägten das Jahr 2014: Das DFB-Team, Ole Einar Bjoerndalen, aber auch Tim Wiese und Co.
© spox

Los geht's mit dem SPOX-Adventskalender: Vom 1. bis zum 24. Dezember gibt es jeden Tag eine spannende Geschichte zu lesen und einen tollen Preis zu gewinnen. Den Auftakt macht der Alternative Jahresrückblick. 2014 war voller Höhen und Tiefen. Unvergessen sind der deutsche WM-Triumph, die spannende Formel-1-Saison und das kürzeste Tennis-Match aller Zeiten. Natürlich gab es auch die dunklen Momente, doch die hat Christoph Kramer schon vergessen...

Cookie-Einstellungen

Januar 2014

Das Jahr begann mit einem ungeheuren Skandal. Dynamo Dresden, damals noch Zweitligist, kampierte in Antalya und bereitete sich auf die Mission "Klassenerhalt" vor. Im Testspiel gab's ein 3:0 gegen Rubin Kazan. Eine Region lag sich in den Armen. Bis man erfuhr, dass die Russen, die eigentlich keine Russen sind, sondern Tataren, auch nicht Rubin Kazan waren, sondern eine billige Kopie. Rubin schickte nämlich acht Spieler des Zweitligisten Neftekhmik Nischnekamsk aufs Feld. Mit Kazan-Trikots versteht sich.

Grund: Kazans Profis waren wegen eines anderen Testspiels verhindert und die Jungs von Nischnekamsk hatten gerade Zeit, weil der Vorletzte der 2. russischen Liga selbst keinen Testspiel-Gegner hatte...

Auch im Januar: Der SV Halle reiste zum Wasserball-Pokalfinale nach Gera, ohne zu wissen, wer der Gegner ist. Grund: Der Schiedsrichter des Halbfinals SV Sömmerda - Erfurter SSC verzählte sich beim Fünf-Meter-Schießen. Erfurt protestierte, bekam Recht, das Fünf-Meter-Schießen wurde am Pokal-Final-Tag wiederholt. Erst dann stand die Finalpaarung fest und man konnte gleich weiterspielen.

Noch so? Staaaaaaan! Wawrinka gewann die Australian Open.

Video Tor des Monats Januar

Februar 2014

Darf man überhaupt...? Sollte man denn nicht...? Was würde über Sotschi im Vorfeld gelästert und gemeckert und plötzlich waren doch alle da. Die Olympischen Winterspiele wurden perfekt organisiert, alle Welt schaute zu, wie Russland bei den heimischen Spielen überragte, Deutschland versagte und Ole Einar Björndalen seine Unsterblichkeit erklärte.

Nix mitbekommen hätte fast Johnny Quinn. Der US-Bobfahrer wachte morgens auf, wollte ins Bad, bekam aber bei der Rückkehr die Tür nicht mehr auf. Und was macht man in so einem Fall? Richtiiiig! Man zerstört sie (siehe links).

Wenig Freude hatte auch Stefan Kuntz über das Weiterkommen des 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokal. Weil Losfee Silvia Neid das Los "Auswärts FC Bayern" zog, gab sich Kuntz leicht chauvinistisch und sagte ohne Spur von einem Lächeln: "Frauen und Fußball - vielen Dank, Frau Neid!" Keinen Stromausfall gab es diesmal beim Super Bowl, dafür das langweiligste Spiel der letzten Jahre.

Video Tor des Monats Februar

März 2014

Ein Land lernt Steuerrecht. Uli Hoeneß stand wegen Steuerhinterziehung vor Gericht und in Deutschland wurde über nichts mehr anderes gesprochen. Und mit jedem Tag wurde die Steuerschuld des Uli H. noch größer und größer, bis man irgendwann seine Geständnisse nicht mehr hören konnte. "Lass gut sein, Uli", dachte sich der Richter und beendete den Prozess schon nach wenigen Tagen.

Das Ende der Geschichte: Steuerhinterziehung in sieben Fällen, drei Jahre und sechs Monate Haft. Der FC Bayern verlor seinen langjährigen Chef an die JVA Landsberg. Hoeneß ging lieber sofort dorthin als in Revision und sagte: "Ich werde diesem großartigen Verein und seinen Menschen auf andere Weise verbunden bleiben, solange ich lebe."

Noch im März wurde der FC Bayern dann auch deutscher Meister. So früh wie niemand anderes zuvor. Was für ein sensationeller Erfolg und die Feier begann auch schon in Berlin. Verletzt wurde niemand.

Noch schneller als der Hoeneß-Prozess ging das Tennis-Match zwischen Bernard Tomic und Jarkko Nieminen über die Bühne. 6:0, 6:1 hieß es nach 28 Minuten in Key Biscayne, der erste Satz dauerte gar nur 13 Minuten. Die ATP meldete später: Das schnellste Match der Geschichte! Glückwunsch, Berni...

Video Tor des Monats März

April 2014

Wrestling ist wie der Orgasmus vieler Frauen. Vorgetäuscht und nur anscheinend ganz geil. Deswegen versteht nicht jeder, wie man beim Zugucken Emotionen bekommen kann. Aber so ist es nun mal und daher ist der selbsternannte Undertaker auch seit Menschengedenken ein Star. Der Mann, der auf den Namen Mark William Calaway hört, verlor noch nie ein Wrestlemania-Match. Vor 23 Jahren trat er zum ersten Mal an und gewann seitdem immer.

Bis zum April 2014. Der Undertaker verlor gegen Brock Lesnar vor 75.000 Zuschauern in New Orleans und Millionen vor dem TV-Gerät. Unfassbar, unglaublich. Die treuen Undertaker-Anhänger trauten ihren Augen nicht. Tim Wiese gefiel das.

Fast so wie der Undertaker fühlte sich der FC Bayern im April: 0:3 gegen Dortmund, 0:4 gegen Real Madrid. Pep Guardiola sprach sogar mal kurz vom Rücktritt.

Besser ging's seinem Amitskollegen Jorge Jesus, der bei Benficas Meisterfeier von der Polizei für einen Fan gehalten wurde.

Video Tor des Monats April

Mai 2014

Dem Hamburger SV gelang überhaupt nichts. Selbst das Absteigen kriegten die Hanseaten nicht hin. Mit zwei geschmeidigen Unentschieden gegen Greuther Fürth hielt sich der Bundesliga-Dino in der ersten Liga und bekam zu allem Überfluss später sogar noch die Lizenz.

Abgestiegen aus der 2. Liga war Dynamo Dresden. Das 3:0 gegen Rubin Kazan hatte dann doch nicht für den richtigen Auftrieb gesorgt. Stark, wie einige Fans von Dynamo Dresden trotz Abstieg ihren Lieblingen baldigen Urlaub wünschten. Wie sonst hätte man das Plakat "Ihr habt eine Stunde Zeit, um die Stadt zu verlassen" deuten können?

Unbezahlten Urlaub nahm sich auch Thomas Tuchel. Real Madrid feierte dagegen den Champions-League-Sieg und damit war auch endlich das alberne Thema "La Decima" beendet.

Konsequent zeigte sich Vitas Malisauskas: Der Torhüter des estnischen Zweitligisten Tallinna FC Puuma verließ beim Stand von 0:5 den Platz, weil er keine Lust mehr hatte. Blöd nur, dass die Kollegen davon keine Ahnung hatten. Erst bei einem Rückpass stellten sie fest, dass niemand zwischen den Pfosten stand. Ein Verteidiger rettete mit der Hand. Rote Karte. Elfmeter. 0:6.

Video Das Nicht-Tor des Monats

Juni 2014

Bevor die WM losging, stieg in Mannheim und Ludwigshafen der SAP Arena Marathon. Unzählige Läufer aus aller Welt versammelten sich. Der Äthiopier Werkneh Seyoum Aboye gewann zwar, lief aber eine ganz Weile einfach mal auf der falschen Strecke. Manövrieren ohne Navi ist halt auch schwierig, nech. Also kürten die Veranstalter noch einen zweiten Sieger. Christian Alles lief die richtige Strecke, wurde eigentlich Zweiter und dann doch Sieger.

Verzwickter die Situation bei der Fußball-WM, bei der es vier Topfavoriten und 28 Geheimfavoriten gab. Keine großen Hoffnungen hegte offenbar Dauerrammler Rocco Siffredi, was seine Landsleute anging. Italiens treffsicherster Mann seit Pippo Inzaghi versprach, dass er solange kein Sex haben werde, bis die Squadra Azzurra ausscheidet. Ein paar Tage später durfte er dann wieder.

Ein paar WM-Helden wurden natürlich auch produziert. Der Balljunge, der Joe Hart zur Weißglut brachte, Cacau, der BEI. JEDEM. INTERVIEW. erklären musste, dass in seiner Brust zwei Herzen schlagen und dieser Schiri-Assistent. Und der Zahnarzt von Luis Suarez.

Video Tor des Monats Juni

Juli bis Dezember: Shannon will's - Beckham macht's