Das hatten die Dallas Mavericks sicherlich nicht erwartet. Das Team von Dirk Nowitzki hatte Marcin Gortat von den Orlando Magic vor einigen Tagen ein Angebot über fünf Jahre und 34 Millionen Dollar gemacht, das die Magic nun erwidert haben.
Den NBA-Statuten zu Folge hatte der NBA-Finalist aus Orlando zehn Tage Zeit, um Gortat die selben Konditionen zu bieten, wie die Texaner. Dieses Vorzugsrecht hat ein Verein bei einem sogenannten Restricted Free Agent.
"Gortat sehr, sehr enttäuscht"
"Er hat sich schon sehr auf Dallas gefreut und ist jetzt sehr, sehr enttäuscht", sagte Gortas Agent Gay Zucker. Gortat, dem alle Experten zutrauen, ein guter Starting Center in der NBA sein zu können, wird nun in Orlando weiter hinter Superman Dwight Howard wenig Einsatzzeit bekommen. In Dallas hätte er eine große Chance gehabt, Erick Dampier in der Startformation zu ersetzen und richtig durchzustarten.
Nachdem die Mavs mit der Verpflichtung von Shawn Marion einen super Start in den Sommer hatten, ist der Fall Gortat nun zum Albtraum geworden.
Magic mit Bass und Gortat
Die Mavs hätten nie gedacht, dass Orlando einem Backup-Center so viel Geld zahlen würde. Man munkelt, dass Orlandos GM Otis Smith Dallas sogar sein Wort gegeben hatte, dass die Magic das Angebot für Gortat nicht "matchen" würden. Alles ein Bluff.
Eigenes Team gründen und gewinnen: In Ballersunited - dem Fantasy-Basketball-Manager
Während Dallas wartete, nahm Orlando auch noch Brandon Bass unter Vertrag und hat jetzt den Mavs gleich zweimal eins mitgegeben.
Auch wenn Mavs-GM Donnie Nelson versucht, die Situation schönzureden und davon spricht, dass man auch ohne Gortat "ein tolles Team" habe und Gortats Verpflichtung "zwar schön, aber kein Muss" gewesen sei, bleibt es dabei: Das ist mehr als dumm gelaufen für Dallas.
Big Baby als Alternative?
Was jetzt? Es sieht ganz so aus, als ob die Mavs auf der Center-Position mit Dampier und dem talentierten Ryan Hollins in die Saison gehen werden. Dallas hat zwar noch die Midlevel-Exception zur Verfügung, aber der Markt gibt nicht mehr viel her. Kandidaten wie Paul Millsap, Chris Andersen, Antonio McDyess oder Rasheed Wallace sind alle weg.
Knicks-Star David Lee ist zu teuer, bleiben noch Leute wie Joe Smith, Chris Wilcox oder Rasho Nesterovic. Die einzige echte Möglichkeit zur Verstärkung wäre Glen "Big Baby" Davis. Nachdem die Celtics sich mit Wallace verstärkt haben, ist fraglich, ob sie Davis unbedingt halten wollen.Das Problem für die Mavs: Sie müssten Davis ein Angebot machen und dann genauso wie im Fall Gortat abwarten, wie sich die Celtics entscheiden. Vielleicht würde es ihnen wieder so ergehen und sie bekommen auch Davis nicht. Einen Versuch ist es aber auf jeden Fall wert.