Weil Brandon Davies unehelichen Sex mit seiner Freundin hatte, wurde der Forward aus dem Basketball-Team der Brigham Young University geschmissen und droht nun auch noch vom Schulbetrieb ausgeschlossen zu werden.
Die Cougars sind in dieser Saison eins der besten Teams des Landes, die Fans und Studenten träumten bereits von einer Final-Four-Teilnahme und einem möglichen Titel im anstehenden NCAA-Turnier.
Nachdem Davies, mit 11,1 Punkten immerhin drittbester Scorer der Mannschaft und mit 6,2 Rebounds der beste Mann am Brett, nun für den Rest der Saison intern gesperrt wurde, dürften sich diese Träume wohl schon erledigt haben.
Im ersten Spiel ohne den Sophomore kassierte BYU (27-3) jedenfalls gleich eine herbe 64:82-Heimschlappe gegen New Mexico, das schon Gegner bei der zweiten Saisonniederlage vor wenigen Wochen war.
Davies hat gegen den Verhaltenskodex verstoßen
Für viele wird sich die Begründung der Suspendierung Davies' lächerlich anhören, aber man muss sich vor Augen führen, dass der Campus der Brigham Young University in Provo in der Nähe von Salt Lake City liegt und damit in Utah, dem Mormonenstaat der USA.
Die Menschen dort gelten als sehr gläubig und hängen vor allem traditionelle Werte extrem hoch. Davies habe mit seinem Handeln gegen den Verhaltenskodex der Universität verstoßen, berichtete die "Salt Lake City Tribune" in Bezugnahme auf einen Sprecher der Institution.
Dieser Kodex sehe vor, dass die Studenten ein tugendhaftes und enthaltsames Leben zu führen hätten. Sie müssen dabei nicht nur auf Sex verzichten, sondern auch auf Alkohol, Tabak, Tee, Kaffee und andere Drogen. Schimpfwörter sind auf dem Campus verpönt, regelmäßige Gottesdienstbesuche und gepflegte Kleidung Pflicht.
Aber vor allem ist den Standards des Werbens um eine Frau Folge zu leisten, und das bedeutet eben unter anderem, dass Sex erst mit der Eheschließung akzeptabel ist.
"Wir haben ihm verziehen"
Dass eine Einrichtung wie die BYU, die ihre Werte so in den Vordergrund stellt, eine Basketball-Saison opfert, um ein Zeichen zu setzen, ist daher nur konsequent - und geradezu lobenswert in einer Zeit, in der andere Unis für den sportlichen Erfolg schon mal Regeln übertreten und jeglichen Anstand vermissen lassen.
Für die Fans von Jimmer Fredette ist diese Nachricht natürlich ein Schock. Der Guard macht über 27 Punkte pro Spiel und ist für viele der aktuell beste College-Spieler des Landes. Ihm zuzuschauen ist jedes Mal eine Augenweide. Zu schade, dass man bei der March Madness unter Umständen nur kurz Gelegenheit dazu bekommen wird.
Fredette selbst schlug sich jedoch auf die Seite der Uni: "Brandon hat sich bei uns entschuldigt und eingeräumt, dass er uns im Stich gelassen hat", so der Superstar des Teams. "Wir haben ihm verziehen. Jeder macht mal Fehler. Wir werden jetzt versuchen, ohne ihn klar zu kommen."
Coach Dave Rose erklärte: "Die Leute von außen wollen immer beurteilen, ob unser Kodex richtig oder falsch ist. Darum geht es nicht. Wer sich an der BYU einschreibt, unterwirft sich freiwillig unserem Kodex. Und an den hat er sich zu halten."
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