Das Duell mit Lousville ist aufregend, geht sogar in die Verlängerung, am Ende erreicht Michigan State mit dem deutschen Nationalspieler Gavin Schilling jedoch das Final Four. Mike Krzyzewski und seine Duke Blue Devils stehen erneut unter den besten vier Teams. Damit stellt Coach K. einen Rekord ein. Die Kentucky Wildcats stehen am Rande der Niederlage. Doch der Top-Favorit auf den Titel zieht den Hals aus der Schlinge und siegt in letzter Sekunde gegen die Fighting Irish. Auch die Wisconsin Badgers stehen nach einem phänomenalen Dreierregen wieder im Finale.
Midwest Region
Kentucky (1) - Notre Dame (3) 68:66
Topscorer: Karl-Anthony Towns (25) - Zach Auguste (20)
Die perfekte Saison, die Teilnahme am Final Four, der fast sicher geglaubte NCAA-Titel - all diese Träume und Ziele wären um ein Haar wie eine Seifenblase zerplatzt bei den Kentucky Wildcats. Während es noch mit einem Unentschieden aus der Kabine ging, hatte Notre Dame große Teile der zweiten Hälfte dominiert und angeführt. Es roch bereits nach einer Sensation der Fighting Irish, die ihren Namen nicht umsonst tragen. Notre Dame ist im US-Sport berühmt berüchtigt für seine Upsets.
Ein Mann hatte allerdings etwas gegen den Überraschungssieg: Karl-Anthony Towns. Der heiß als kommender Nummer-1-Draftpick gehandelte Power Forward war nie zu stoppen und sowohl defensiv wie auch offensiv die Lebensversicherung für seine Freshmen-Kollegen. Am Ende stand der Big Man bei bärenstarken 25 Punkten (10/13 FG), 5 Rebounds und 4 Assists.
In einem hochspannenden Thriller lieferte sich Towns dabei einen spektakulären Schlagabtausch mit Zach Auguste, der sich in einen Rausch spielte und ebenfalls furiose 20 Punkte (10/13 FG) und 9 Rebounds auflegte. Dabei hatte Notre Dame durch Jerian Grant nur wenige Sekunden vor dem Ende zweimal die Chance auf den Sieg. Doch der Forward, der auch als Erstrundenpick gehandelt wird, vergab beide Dreier und wurde so zum tragischen Mann des Abends.
Andrew Harrison brachte den Wildcats schließlich den Sieg von der Freiwurflinie und lässt Kentucky weiter von der ersten perfekten Saison seit den Indiana Hoosiers 1976 träumen. Als Grant den entscheidenden Dreier vergab, stürmten die Wildcats geschlossen den Court. Kentucky-Coach John Calipari meinte nach dem Spiel nur: "Wir haben nicht gut gespielt und Notre Dame hat das ganze Ding kontrolliert. Aber wir haben den Weg zurückgefunden und jetzt sind es nur noch zwei Spiele, in denen wir unser Bestes geben werden."
West Region
Wisconsin (1) - Arizona (2) 85:78
Topscorer: Frank Kaminsky (29) - Brandon Ashley, Rondae Hollis-Jefferson (je 17)
Fast schon routiniert griff sich Frank Kaminsky die blaue-gelbe Leiter, platzierte sie punktgenau unter dem Korb und schnitt unter dem tosenden Applaus des Publikums die Netze ab. Tradition ist Tradition. Das alles kennt der Senior-Forward bereits aus dem letzten Jahr, als er seine Wisconsin Badgers ebenfalls bis ins Final Four führte. Das gelang Kaminsky und den Badgers auch in diesem Jahr. Durch den beeindruckenden Erfolg gegen Arizona steht man zum zweiten Mal in Folge in der Finalrunde.
Kaminsky machte zwar einmal mehr ein starkes Spiel und zeigte mit seinen 29 Punkten und 6 Rebounds, warum er das Herzstück der Badgers ist, im Fokus stand nach dem Spiel aber ein anderer: Sam Dekker. Der Frontcourt-Kollege von Kaminsky versenkte 5 seiner 6 Dreierversuche und war so hauptverantwortlich für den irren Dreierregen Wisconsins. 10 Dreier nagelten die Badgers in der zweiten Hälfte durch die Maschen.
Am Ende stand eine irrwitzige Quote von 66,7 Prozent verwandelten Distanzwürfen für Wisconsin. Fast die Hälfte aller Dreier traf Dekker. Anschließend gab es auch per Twitter die Anerkennung von Quarterback-Superstar Aaron Rodgers, der von einem "unglaublichen Spiel" und einem "kaltblütigen" Sam Dekker schrieb. Dekker stellte dabei mit 27 Punkten einen neuen Karriererekord auf und ließ so enttäuschte Arizona Wildcats zurück, die wie letztes Jahr schon im Elite Eight an den Badgers scheiterten.
Dabei verpatzten die Wildcats den Beginn der zweiten Hälfte völlig, waren dann aber zwei Minuten vor Schluss bis auf fünf Punkte heran. Als das Momentum umzukippen drohte, war allerdings Dekker zur Stelle. So musste Arizonas Coach Sean Miller am Ende auch zugeben: "Dekker und Kaminsky sind so gut. Sie haben getroffen wie im Videospiel. Wenn sie so auch nächstes Wochenende spielen, dann haben sie auch eine Chance dieses Turnier zu gewinnen."
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East Region
Louisville (4) - Michigan State (7) 70:76 OT
Topscorer: Wayne Blackshear (28) - Travis Trice (17)
Tom Izzo gegen Rick Pitino - zwei der höchst angesehenen Coaches der NCAA im direkten Duell um den Einzug ins Final Four. Ein enges Duell? Ein enges Duell! Zwar schien es lange, als habe Louisville alles unter Kontrolle - die Cardinals gaben die Führung rund 20 Minuten nicht aus der Hand - doch Michigan State kam zurück.
7 Minuten vor dem Ende stieg Bryn Forbes von draußen hoch und brachte die Spartans wieder in Front. Zwar kassierte Gavin Schilling (6 Punkte, 3 Rebounds in 19 Minuten) wenig später sein viertes Foul und musste in der Folge auf die Bank, nun wirkte es jedoch, als könne MSU ein wenig davonziehen. Ein 10:0-Run hatte den Vorsprung anwachsen lassen - bis Terry Roziers Steal inklusive Transition-Layup den Cardinals neues Leben einhauchte.
Die Spartans hatten weiter leichte Vorteile, profitierten immer wieder von Montrezl Harrells Freiwurfschwäche (4/9 FT), sahen allerdings, wie Travis Trice eineinhalb Minuten vor dem Ende den Dreier auf den Ring setzte und Wayne Blackshear seine Aufgabe von Downtown im Gegenzug deutlich erfolgreicher löste. Plötzlich führte wieder Louisville, doch Michigan States Antwort blieb nicht aus.
12 Sekunden vor dem Ende lagen die Spartans mit einem vorn, die Cardinals vergaben, doch Mangok Mathiang schnappte sich den Offensivrebound und wurde beim Putback gefoult. Nun ist der Big Man allerdings alles andere als ein sicherer Freiwurfschütze (48 Prozent FT während der Saison). Also tänzelte der erste Versuch unendlich lang auf dem Ring, rutschte am Ende aber doch durch die Reuse. Ausgleich! Nummer zwei klatschte auf den Ring, Trice' Halfcourt-Shot mit dem Buzzer gegen das Brett.
Es ging in die Verlängerung. Und Forbes eröffnete sie zur Sicherheit von draußen. Schilling leistete sich im Gegenzug allerdings Foul Nummer 5 und musste das Spiel auf der Bank beenden. Von dort sah der deutsche Juniorennationalspieler, wie Travis Trice das Spiel von der Linie entschied und Michigan State den Einzug ins Final Four bescherte.
spoxSouth Region
Duke (1) - Gonzaga (2) 66:52
Topscorer: Justise Winslow, Matt Jones (je 16) - Kyle Wiltjer (16)
Mike Krzyzewski steht mit dem jüngsten Team, das er je gecoacht hat im Final Four. Über die Tragweite dieser Leistung denkt er im Moment aber nicht nach. Mit einem Trio von Freshmen in der Starting Five haben es die Duke Blue Devils zum insgesamt 16. Mal ins Final Four geschafft. Für Krzyzewski ist es die 12. Teilnahme, womit er den Rekord von UCLA's John Wooden eingestellt hat. "Einfach nur mit den Jungs zu sein und diesen Moment, dieses Final Four zu teilen, ich bin so glücklich. Ich freue mich so für sie und darüber, es mit ihnen geschafft zu haben", sagte ein überwältigter Coach K. "Ich liebe mein Team. Sie bringen mich nach Indiana, das ist klasse."
Justise Winslow, der in seiner Heimatstadt Houston spielte, wurde zum Topscorer, obwohl er früh im Spiel umknickte. Sein Dreier in den letzten Minuten des Spiels brach den Gonzaga Bulldogs das Genick. "Unser Coach war in so vielen Final Fours, aber das ist das erste mit dieser Gruppe. Das zählt", freute sich Winslow. Bei aller Freude, der Sieg wurde hart erarbeitet. Nach vier Minuten in der zweiten Hälfte holte sich Gonzaga die höchste Führung, 38:34. So hoch lag Duke im Laufe dieses Turnieres noch nie zurück.
Das junge Duke schlug aber prompt zurück, machte neun Punkte in Folge und gab die Führung nicht mehr aus der Hand. Wiltjer hatte mit fünf Minuten zu spielen, noch die Chance das Spiel auszugleichen, sein freier Layup rollte aber raus. "Diesen Korbleger macht er in 499 von 500 Fällen. Es war wie ein Fluch", sagte ein enttäuschter Gonzaga-Coach Mark Few. Damit endete Gonzagas 17. Turnierteilnahme wie in den Jahren zuvor, nicht im Final Four.
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Die March Madness im Überblick