Fox dominiert Ball im Duell der Top-Talente

SPOX
26. März 201717:33
Moritz Wagnergetty
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Im Duell der als Top-Picks im kommenden NBA Draft gehandelten DeAaron Fox und Lonzo Ball setzt sich der Kentucky-Guard deutlich durch und stellt Rekorde auf. Die Gators siegen per Buzzer-Beater in der Overtime. Moritz Wagner ist mit seinen Michigan Wolverines im Sweet 16 des NCAA Tournament an den Oregon Ducks gescheitert. Die Jayhawks mit Top Prospect Josh Jackson fertigten derweil Purdue ab, während die Gonzaga Bullgogs mit West Virginia deutlich mehr Mühe hatten.

Midwest Region

Purdue Boilermakers (4) - Kansas Jayhawks (1) 66:98

Topscorer: Caleb Swanigan (18) - Devonte Graham, Frank Mason (26)

Das war ein Spaziergang für den Top Seed! Zumindest in der zweiten Halbzeit. Denn in Durchgang eins konnte der Außenseiter noch halbwegs mithalten und blieb zumindest in Reichweite. Doch anscheinend hatte er die Jayhawks damit nur unnötig provoziert.

Denn das Team von Head Coach Bill Self zauberte eine furiose zweite Halbzeit aufs Parkett und bestach mit einem atemberaubenden Tempo. Ein 11:0-Run brachte die frühe Entscheidung, wobei ein spektakulärer 360-Dunk von Lagerald Vicks das absolute Highlight war.

Player of the Year-Kandidat Frank Mason war mit 26 Zählern gut drauf, Top-Prospect Josh Jackson kam auf 15 Punkte (6/13 FG), 12 Rebounds, 2 Assists und 4 Steals.

Michigan Wolverines (7) - Orgeon Ducks (3) 68:69

Topscorer: Derrick Walton (20) - Tyler Dorsey (20)

Obwohl beide Teams sich eher über die Offensive definieren, war die Anfangsphase von einer intensiven Verteidigung geprägt, die auf beiden Seiten nur selten offene Abschlüsse zuließ. Gerade die Ballhandler der Wolverines wurden von aggressiven Guard-Verteidigern des Öfteren bis zur Mittellinie zurückgedrängt.

Doch mit zunehmender Dauer des Spiels stiegen die Wurfquoten kontinuierlich an. Michigan profitierte wie so oft von einem Lineup, in dem alle fünf Spieler von draußen gefährlich sind. Gerade aus dem Schnellangriff, wenn die Ducks-Defense noch nicht formiert war, fanden die Distanzwürfe ihr Ziel. Moritz Wagner hatte allerdings noch keinen Rhythmus gefunden und setzte seine ersten 3 Würfe von Downtown auf den Ring. Trotzdem konnte er sich bereits ins Scoreboard eintragen, da er mehrfach mustergültig vom Senior-Guard Derrick Walton bedient wurde.

Die Ducks schlossen deutlich seltener von draußen ab und suchten den Erfolg mehr im Drive, was dank guten Durchsteckern auf die Bigs auch Erfolg hatte. Zum Pausentee hatten sie sich einen minimalen Vorsprung erarbeitet (35:33), mussten sich aber über viele liegen gelassene Freiwürfe ärgern.

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Kurz nach dem Seitenwechsel setzte Wagner mit einem Dreipunktspiel sein erstes persönliches Ausrufezeichen und zeigte erstmals seine berüchtigten Emotionen. Die Ducks kamen allerdings auch fokussiert aus der Kabine, sodass sich in dieser Phase ein attraktiver Schlagabtausch entwickelte, aus dem Oregon die erste etwas deutlichere Führung generierte (plus 6).

Anschließend durchlief das an Nummer drei gesetzte Team allerdings eine mehr als dreiminütige Durststrecke, sodass Michigan wieder herankam. Wagner saß in der komplette Crunchtime auf der Bank, da Coach John Beilein Small Ball spielen ließ. Aus Sicht des Teams lohnte sich das zunächst, da durch zwei schnelle Dreier vier Minuten vor Schluss mal wieder eine Führung heraus sprang.

Dann trat allerdings Tyler Dorsey auf den Plan, der für die Ducks mit einer klasse Mischung aus Drives und Shooting bestach. Der Sophomore riss das Spiel an sich und lieferte wichtige Big Plays - unter anderem per Spin-Layup zum 69:68. Dies war der letzten Korb des Abends, da auf der anderen Seite Walton den potentiellen Gamewinner vergab.

Wagner kam am Ende auf 7 Punkte und 5 Rebounds, bester Wolverine war Walton mit 20 Zählern. Der Matchwinner hieß selbstverständlich Dorsey und trug das Trikot der Ducks.

West Region

West Virginia Mountaineers (4) - Gonzaga Bulldogs (1) 58:61

Topscorer: Jevion Carter (21) - Johnathan Williams, Przemek Karnowski, Jordan Mathews (13)

Im Gegensatz zu Kansas hatte der Top Seed der West-Region deutlich mehr Mühe, um seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Gonzaga musste sich mächtig strecken und das Spiel in der Defensive gewinnen, da am offensiven Ende des Feldes einfach nichts zusammenlaufen wollte.

Zum Glück der Bulldogs lief es auf der anderen Seite aber auch nicht wesentlich besser. So sahen die Zuschauer schwere Kost: 34 insgesamt erzielten Field Goals standen 51 Fouls gegenüber. Immerhin durfte sich Jordan Mathews darüber freuen, mit seinem Dreier kurz vor Schluss zum Helden zu werden - allerdings auch nur deshalb, weil West Virginia mehrere Versuche auf den Ausgleich liegen ließ.

Arizona Wildcats (2) - Xavier Musketeers (11) 71:73

Topscorer: Allonzo Trier (22) - Trevon Bluiett (25)

Und da war er doch noch, der große Upset des Abends! Die an Nummer zwei gesetzten Wildcats bissen sich in den Schlussminuten die Zähne an einer starken Musketeers-Defense aus, die in den letzten 2:52 Minuten keinen einzigen Punkt mehr zuließ.

Das lag allerdings nicht nur an der Defense, sondern auch an der Offense Arizonas, die selbst die wenigen offenen Würfe in der Crunchtime vergab. Besonders bitter war der Dreier in den Schlusssekunden vom ansonsten starken Allonzo Trier, der nicht ins Ziel fand und dem Gegner somit erlaubte, die Uhr runter zub dribbeln.

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East Region

Florida Gators (4) - Wisconsin Badgers (8) 84:83 OT

Topscorer: KeVaughn Allen (35) - Nigel Hayes (21)

Pures Drama im Madison Square Garden. Von der ersten Sekunde an lieferten sich die beiden Teams einen packenden, intensiven und ausgeglichenen Kampf. Nie schien das Pendel in irgendeine Richtung auszuschlagen und so war es nur folgerichtig, dass dieses Match in der Overtime entschieden werden musste.

Dabei hatte sich Florida ausgerechnet kurz vor der Schlusssirene etwas abgesetzt und führte knapp zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit mit 72:64. Dann aber retteten Bronson Koenig (13 Punkte, 4/13 FG) und Zak Showalter (14 Punkte, 7 Rebounds) jeweils per Dreier ihr Team in die Verlängerung.

In der Verlängerung schienen die Badgers trotz der Heldentaten von Gators-Sophomore KeVaughn Allen die Oberhand zu besitzen. Topscorer Nigel Hayes hatte Wisconsin mit zwei Freiwürfen vier Sekunden vor Schluss mit zwei Punkten in Führung gebracht.

Den Gators blieb nur noch ein letzter verzweifelter Angriff, doch den nutzten sie. Mit dem Buzzer knallte Chris Chiozza (8 Punkte, 3/6 FG) die Kugel durch die Maschen und krönte sich zum Helden. Es war der erste Buzzer Beater des diesjährigen Turniers. Für Florida ist es die siebte Elite-8-Teilnahme seit 2006 - Rekord gemeinsam mit den Tar Heels.

Baylor Bears (3) - South Carolina Gamecocks (7) 50:70

Topscorer: Jonathan Motley (18) - Sindarius Thornwell (24)

Das Märchen der Gamecocks geht weiter. Als South Carolina in die erste Runde gestartet war, hatte das Team von Frank Martin noch einen Makel zu beseitigen, schließlich hatte die Uni zuletzt 1973 ein Spiel bei einem NCAA Tournament gewonnen. Nun allerdings stehen die Gamecocks nur noch 40 Minuten vor dem Einzug ins Final Four.

Nach dem großartigen Triumph über Favorit Duke setzt South Carolina im Sweet 16 noch einmal einen drauf und fegte über die hilflosen Bears hinweg. Baylor war absolut machtlos gegen die unglaublich intensive und clevere Defensive des Underdogs. So stand am Ende eine desaströse Wurfquote von 30,4 Prozent aufseiten des Nummer-3-Seeds.

"Wir waren das ganze Jahr über schon stark in der Defensive und heute haben wir auf den Punkt unsere beste Leistung abgerufen", freute sich Head Coach Frank Martin, der sich in der Offensive ein weiteres Mal auf Sindarius Thornwell verlassen konnte. Der Senior legte im dritten Spiel des Turniers zum dritten Mal mindestens 20 Punkte auf.

South Region

Butler Bulldogs (4) - North Carolina Tar Heels (1) 80:92

Topscorer: Andrew Chrabascz (21) - Joel Berry II (26)

Die Tar Heels sind drauf und dran, sich für ihre enorm bittere Final-Pleite im letzten Jahr zu rächen. Zumindest pflügt die Truppe von Head Coach Roy Williams weiter durchs Turnier und bescherte ihrem Trainer gleichzeitig den 13. Einzug ins Elite Eight. Nur Dean Smith und Mike Krzyzweski können mehr vorweisen.

North Carolina machte früh ernst und setzte sich bereits in den Anfangsminuten entscheidend ab, sodass schließlich ein souveräner Sieg heraussprang. "Wir haben sie früh in einen Rhythmus kommen lassen und bei so vielen talentierten Jungs ist das schwer, diesen dann zu stoppen", gab Butlers Topscorer Andrew Chrabascz zerknirscht zu.

Bei den Tar Heels überzeugte einmal mehr das gesamte Team, wobei der als Erstrunden-Pick gehandelte Junior Justin Jackson mit 24 Punkten, 5 Rebounds und 5 Assists gemeinsam mit Bankspieler Luke Maye (16 Punkte, 12 Rebounds) der auffälligste Mann neben Topscorer Berry war.

Kentucky Wildcats (2) - UCLA Bruins (3) 86:75

Topscorer: De'Aaron Fox (39) - T.J. Leaf, Isaac Hamilton (je 17)

Es war im Vorfeld wohl das spannendste Duell der Sweet 16. UCLA gegen Kentucky, zwei absolute Traditions-Universitäten, zwei absolute Top-Teams und auf beiden Seiten ein Point Guard, der mindestens als Top-5-Pick im NBA Draft angesehen wird. Auf der einen Seite Lonzo Ball für die Bruins, auf der anderen Seite De'Aaron Fox für die Wildcats.

Während sich die beiden Teams auf dem Feld einen ebenbürtigen Kampf lieferten, schlug das Duell der beiden Top-Picks schon sehr schnell in eine Richtung aus. Während sich Ball schwer tat, gerade aus der Distanz (1/6 Dreier) viel vergab, und am Ende bei 10 Punkten sowie 8 Assists stehenblieb, war Gegenüber Fox so richtig on fire.

Beinahe im Alleingang trug der Point Guard die Wildcats, verwandelte 13 seiner 20 Feldwürfe und hatte am Ende bärenstarke 39 Zähler auf seinem Konto. Der letzte Kentucky-Spieler, der mehr Punkte bei einem NCAA-Turnier auflegte? Tayshaun Prince mit 41 Zählern vor 15 Jahren. Gleichzeitig hat noch nie ein Freshman so viele Punkte in einem NCAA-Turnier erzielt. Beachtliche Zahlen also.

Viel wichtiger aber noch war die Tatsache, dass Fox sein Team gemeinsam mit Backcourt-Partner Malik Monk (21 Punkte) zum Sieg führen konnte. Es ist die 34. Teilnahme am Elite Eight, so viel wie kein anderes College vorweisen kann. Wildcats-Coach John Calipari ist mit einer Bilanz von 6:0 im Sweet 16 weiter makellos.

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