Moritz Wagner hat sich das bis dato beste Spiel seiner Karriere für einen perfekten Zeitpunkt aufgehoben - und schickt Favorit Louisville per Career-High nach Hause. Kentucky zittert sich derweil in einem echten Krimi gegen Wichita State weiter.
Midwest Region
Kansas Jayhawks (1) - Michigan State Spartans (9) 90:70
Topscorer: Josh Jackson (23) - Miles Bridges (22)
Man darf sich nicht vom Ergebnis täuschen lassen, denn über weite Strecken war die Begegnung zwischen den Jayhawks und Spartans ein Duell auf Augenhöhe, in dem Michigan State letztendlich jedoch die Alternativen neben Freshman Miles Bridges fehlten. Bridges gegen Jackson war das erste direkte Aufeinandertreffen zweier möglicher Lottery-Picks und hätte hochklassiger kaum sein können.
Die beiden Forwards, die am Highschool seit der 5. Klasse eine enge Freundschaft verbindet, zeigten den Scouts alles was sie sehen wollten. Bridges bewies in seinem wohl letzten College-Spiel eine perfekte Mischung aus Inside-Out-Game mit überzeugender Athletik. Jackson zeigte einmal mehr warum er als bester Verteidiger des künftigen Drafts gehandelt wird und räumte mit einer Reihe von Stepback-Jumpern gleichzeitig noch die offenen Fragen bezüglich seines 1-on-1-Potenzials aus dem Weg.
Dass Kansas letztendlich doch recht deutlich in die nächste Runde einzog, war der Überlegenheit auf den Guard-Positionen geschuldet. Der potenzielle College-Spieler des Jahres, Frank Mason III (20 Punkte und 5 Assists), sowie Devonte Graham (18 Punkte bei 7/10) schafften es immer wieder in die Zone der Spartans zu penetrieren und waren ihren Gegenspielrn deutlich überlegen.
Purdue Boilermakers (4) - Iowa State Cyclones (5) 80:76
Topscorer: Vince Edwards (21) - Deonte Burton (25)
Was für ein Thriller in Milwaukee! Die Boilermakers sahen nach einem 13-Punkte-Vorsprung zur Pause schon wie der sichere Sieger aus, bevor die Cyclones angeführt vom überragenden Deonte Burton (25 Punkte, 9/20 FG) noch einmal das Comeback starteten und Purdue in Bredouille brachte.
Doch die Boilermakers behielten die Nerven. Nachdem Burton Iowa State drei Minuten vor Schluss von der Freiwurflinie das erste Mal im Spiel in Führung gebracht hatte, antwortete P.J. Thompson mit einem wichtigen Dreier. Gerade der überragende Caleb Swanigan (20 Punkte, 12 Rebounds, 7 Assists) sorgte in der hektischen Schlussphase immer wieder für Big Plays.
Während für Purdue nun ein attraktives Duell gegen den Sieger aus dem Duell zwischen Kansas und Michigan State wartet, dürfte Iowa State erstmal wieder vor einem Umbruch stehen. Ganz vier Spieler sind Seniors und verlassen nun das College.
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Rhode Island Rams (11) - Oregon Ducks (3), 72:75
Topscorer: Standford Robinson (21 Punkte) - Tyler Dorsey (27)
Michigan Wolverines (7) - Louisville Cardinals (2) 73:69
Topscorer: Moritz Wagner (26) - Donovan Mitchell (19)
Lange Zeit sah es danach aus, als würde das Tournament für die Wolverines am Sonntag enden. Louisville führte den Großteil der Partie, zur Halbzeit waren es 8 Punkte Abstand - und Michigan bekam einfach die Rebounds nicht in den Griff. Die Cardinals holten am Ende fast so viele Offensiv-Rebounds (15) wie Michigan Defensiv-Rebounds holte (20) und kamen dadurch immer wieder zu zweiten und dritten Chancen. Ein paar fragwürdige Calls seitens der Referees verschärften die Probleme noch.
Doch die Wolverines bewiesen Moral - und hatten in Moritz Wagner einen Spieler, der sich einfach nicht stoppen ließ. 9 Punkte hatte der Deutsche bereits zur Pause auf dem Konto, doch erst danach drehte er richtig auf. Per Jumper verschaffte Wagner seinem Team vier Minuten vor Schluss die bis dahin höchste Führung mit 6 Punkten. Louisville wehrte sich, aber Wagner sorgte eine Minute vor Schluss per Layup erneut für diesen Abstand. Zu diesem Zeitpunkt hatte er sein bisheriges Career-High bereits übertroffen.
Mit vier getroffenen Freiwürfen und einem Block in der letzten Minute war D.J. Wilson (17) derjenige, der die Partie nach Hause bringen durfte - es gab nach dem Spiel jedoch keine Frage, wem zuerst gedankt wurde. Wagner lieferte mit 26 Punkten bei überragenden 11/14 aus dem Feld das beste Spiel seiner jungen Karriere und machte diesen Upset erst möglich.
"Da ist ein Traum wahr geworden", sagte ein euphorischer Wagner, der vor kurzem noch um die Tournament-Teilnahme bangen musste und jetzt stattdessen ins Sweet 16 eingezogen ist, im Anschluss bei CBS. Der nächste Gegner wird zwischen Rhode Island und Oregon ermittelt.
Das komplette March Madness Bracket im Überblick
West Region
Gonzaga Bulldogs (1) - Northwestern Wildcats (8) 79:73
Topscorer: Nigel Williams-Goss (20) - Bryant McIntosh (20)
Am Ende wurde es dann doch noch einmal ganz schön eng für den hohen Favoriten. Die Bulldogs hatten die Wildcats bis zur Pause vorgeführt. Mit einer 38:20-Führung ging Gonzaga in die Kabine und wähnte sich bereits in der nächsten Runde, ehe Northwestern zum großen Comeback ausholte.
Gerade Cats-Guard Bryant McIntosh, der in der ersten Hälfte nur 3 von 9 Wurfversuchen getroffen hatte, drehte gemeinsam mit Kollege Vic Law (18 Zähler) plötzlich mächtig auf und stand am Ende bei 20 Punkten (7/20 FG). Es reichte dennoch nicht, weil der Favorit am Ende cool blieb.
Topscorer Nigel Williams-Goss, der neben seinen 20 Punkten auch 6 Rebounds und 4 Assists auflegte, verwandelte in der Schlussphase gleich mehrere wichtige Freiwürfe und rettete sein Team so über die Zeit. Im Sweet 16 geht es nun gegen West Virgina.
West Virginia Mountaineers (4) - Notre Dame Fighting Irish (5) 83:71
Topscorer: Bonzie Colson (27) - Jevon Carter (24)
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Florida State Seminoles (3) - Xavier Musketeers (11) 66:91
Topscorer: Dwayne Bacon (20) - Trevon Bluiett (29)
Der Durchmarsch der Musketeers setzt sich fort. Schon in der ersten Runde gab es einen überraschend deutlichen Sieg gegen das eigentlich deutlich besser gesetzte Maryland, nun setzte Xavier allerdings noch einen drauf und deklassierte die favorisierten Seminoles in einem großartigen Upset.
Dabei war es wieder Guard Trevon Bluiett, der das Spiel der Musketeers an sich riss und seinem Team schon früh ein Punktepolster verschaffte. Am Ende stand der Junior bei 29 Zählern (8/14 FG) sowie 6 Assists und sein Team bei einem Erfolg mit 25 Punkten Vorsprung.
Florida State hatte trotz der Längenvorteile Probleme in der Zone und traf dazu auch aus der Distanz nur schwach (4/21 Dreier), während die Musketiere auf der Gegenseite 11 von 17 Distanzwürfen durch die Maschen jagten. Eine klare Angelegenheit also letztendlich.
Arizona Wildcats (2) - Saint Mary's Gaels (7) 69:60
Topscorer: Lauri Markkanen (16) - Jock Landale (19)
Nächstes dickes Bewerbungsschreiben in Richtung NBA-Draft von Lauri Markkanen. Der Finne, der als potenzieller Lottery-Pick und definitiv als bester Europäer im kommenden Draft gehandelt wird, führte seine Wildcats mit 16 Punkten, 11 Rebounds und 2 Blocks zum nächsten überzeugenden Sieg. Anders als in der ersten Runde hatte Arizona dieses Mal aber lange zu kämpfen.
Die Gaels hielten vor allem in Person von Junior Jock Landale dagegen. Der Center lieferte sich einen heißen Kampf mit Markkanen und kam am Ende auf 19 Punkte und 11 Rebounds. Zur Halbzeit hatte Saint Mary's sich dank Landale sogar eine Führung erarbeitet. Mit 30:29 ging es in die Umkleide.
Danach wurden die Cats ihrer Favoritenrolle aber gerecht. Einerseits zogen sie in der Defense an, andererseits explodierte Allonzo Trier in der zweiten Hälfte, als er all seine 14 Punkte erzielte und Arizona zu einer Wurfquote von 59,1 Prozent verhalf. So startete der Favorit kurz nach der Pause einen 11:2-Run. Diesen Rückstand holten die Gaels bis zum Schluss nicht mehr auf.
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East Region
Villanova Wildcats (1) - Wisconsin Badgers (8) 62:65
Topscorer: Josh Hart (19) - Nigel Hayes (19)
Der erste richtig große Upset des Turniers, denn der Champion von 2016 scheidet bereits in der zweiten Runde aus und das gegen den Finalisten von 2015. Dabei wurden aufseiten der Badgers Erinnerungen wach, denn auf den Tag genau vor 17 Jahren schlug Wisconsin schon einmal die an erster Stelle gesetzten Wildcats. Dieses Kunststück wiederholte sich.
"Die Setzliste ist egal. Ich habe meinen Jungs gesagt, sie müssen sechs Spiele gewinnen, egal wo sie stehen", offenbarte Wisconsins Coach Greg Gard. Seine Schützlinge hielten sich an den Plan. Es war vor allem die beiden Seniors Nigel Hayes (19 Punkte, 8 Rebounds) und Bronson Koenig (17 Punkte, 7/11 FG), die den Cats Probleme bereiteten. Dabei traf Hayes schließlich auch den siegbringenden Layup 11,4 Sekunden vor Schluss.
Doch Villanova hatte auch große Probleme mit dem eigenen Wurf. Gerade Kris Jenkins, im letzten Jahr noch Finalheld mit seinem entscheidenden Wurf, warf wie im ersten Spiel des Turniers nur Backsteine (6 Punkte, 2/9 FG). Effizient punkteten vor allem Josh Hart (19 Punkte, 5/9 FG) und Bankspieler Donte DiVincenzo (15 Punkte).
Zu wenig für den amtierenden Champ, der früh die Koffer packen muss, während die Badgers nun das einzige Team der NCAA sind, das in den letzten vier Jahren immer ins Sweet 16 einziehen konnte.
Florida Gators (4) - Virginia Cavaliers (5) 65:39
Topscorer: Leon, Robinson (je 14) - Mamadi Diakite (9)
Die Cavaliers hatten bereits die ganze Saison über mit Problemen in der Offensive zu kämpfen. Und als feststand, dass auch noch Isaiah Wilkins ausfallen würde, ahnte man in Virgina bereits Böses. Der Forward ist Herz und Seele der Cavaliers-Defensive und auch offensiv ein Faktor.
Gegen die Gators fehlte all das und Virgina bekam die gefürchteten Probleme in der Offensive. Florida ließ das Herz auf dem Spielfeld und verteidigte mit herausragender Energie und grandioser Teamarbeit. Das Ergebnis: Eine deutliche Abreibung für Virgina, Lediglich die Badgers 1999 erzielten als 5th Seed in einem NCAA-Turnier einmal weniger Punkte in einem Spiel (32).
Herz und Seele im Spiel der Gators war das bärenstarke Frontcourt-Duo. Senior Justin Leon (14 Punkte, 10 Rebounds) und Junior Devon Robinson (14 Punkte, 11 Rebounds) kurbelten die Offensive an und waren mitverantwortlich dafür, dass die Cavaliers nur einen ihrer 15 Dreierversuche trafen. Deutliche Geschichte also.
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USC Trojans (11) - Baylor Bears (3), 78:82
Topscorer: Chimezie Metu (28) - Jonathan Motley (19)
South Carolina Gamecocks (7) - Duke Blue Devils (2), 88:81
Topscorer: Sindarius Thornwell (24) - Grayson Allen (20)
Upset alert! Dank einer überragenden zweiten Halbzeit setzen sich überraschend die Gamecocks gegen die Blue Devils durch. Unglaubliche 65 Punkte konnte man dabei im zweiten Spielabschnitt erzielen und hatte schlussendlich 5 Spieler, die zweistellig scorten. Duane Notice und Chris Silva konnten mit 17 Punkten neben Thornwell am meisten überzeugen.
Das Team von Coach Mike Krzyzewski kam mit der physischen Spielweise der Gamecocks nicht zurecht und leistete 18 Turnover. Der potenzielle Lottery-Pick Jayson Tatum kam zwar auf 15 Punkte bei 6/12, leistete sich aber 5 Turnover und schaffte es nicht das Spiel auf andere Art und Weise zu beeinflussen. Auch der in den letzten Wochen so starke Luke Kennard hatte eine Off-Night und erzielte lediglich einen Korb.
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South Region
North Carolina Tar Heels (1) - Arkansas Razorbacks (8), 72:65
Topscorer: Kennedy Meeks (16 bei 7/13 FG) - Daryl Macon (19 bei 6/8 FG)
Butler Bulldogs (4) - Middle Tennessee Blue Raiders (12) 74:65
Topscorer: Kelan Martin (19) - Jacorey Williams (20)
Zum ersten Mal seit 2011 stehen die Bulldogs mal wieder im Sweet 16. Dabei war es ein hartes Stück Arbeit für Butler, denn die Blue Raiders hielten mit anständiger Defense und viel körperlicher Präsenz dagegen. Doch auch die Bulldogs legten gerade in der Verteidigung eine starke Performance hin.
Die Entscheidung brachte ein Dreier vom starken Andrew Chrabascz (15 Punkte), der aus der Distanz drei Minuten vor Schluss einen 7:0-Run der Raiders beendete und Butler die Sechs-Punkte-Führung zurückgab. Nach Bankspieler Kelan Martin (19 Punkte) war der Flügelspieler damit zweitbester Scorer.
Einer der konstantesten Scorer der NCAA, Middle Tennessees Giddy Potts, der in der Saison 16 Punkte im Schnitt erzielt hatte, wurde dagegen von den Bulldogs an die Kette gelegt und traf nicht einen Wurf aus dem Feld bei acht Versuchen, wodurch er auch komplett ohne Punkte blieb Einer der Hauptgründe für den Bulldogs-Sieg.
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Cincinnati Bearcats (6) - UCLA Bruins (3), 67:79
Topscorer: Jarron Cumberland (15) - Lonzo Ball (18)
"Ich kenne kein Team, dem es mehr Spaß acht zuzuschauen, wenn es läuft als unseres - und wir hatten viele Spiele, wo es bei uns lief." UCLA Coach Steve Alford war nach der überzeugenden zweiten Halbzeit (49:34) sichtlich zufrieden mit der Spielweise seiner Bruins.
UCLA wurde dabei einmal mehr von einem elektrisierenden Lonzo Ball angeführt. Der Point Guard legte in der zweiten Halbzeit 9 Assists auf und kam zum Spielende auf 7 Rebounds bei nur einem Turnover. Der potenzielle Nummer-1-Pick zeigte einmal mehr, dass er ein Team führen kann und untermauerte mit 4 Dreiern auch sein Scoring-Potenzial. Alle Starter scorten bei den Bruins zweistellig und alle NCAA-Fans können sich jetzt auf die Begegnung mit den Kentucky Wildcats freuen.
Bei den Bearcats hingegen lief der Ball einfach nicht flüssig genug (11 Assists) und im Endeffekt fehlte auch die individuelle Klasse im Eins gegen Eins.
Kentucky Wildcats (2) - Wichita State Shockers (10) 65:62
Topscorer: Monk, Fox (beide 14) - Landry Shamet (20)
Was für ein Krimi in Indianapolis - doch am Ende zahlte es sich wieder einmal aus, dass Kentucky seit Jahren viele der größten Freshmen-Talente abgreift. Denn in der letzten Minute hatten sowohl De'Aaron Fox als auch Malik Monk und Bam Adebayo ihre großen Auftritte, obwohl zuvor längst nicht alles Gold war, was glänzte.
Gerade Monk (14 Punkte, 3/10 FG) hatte das ganze Spiel über Wurfprobleme, mit einem Block und zwei Freiwürfen in den letzten 13 Sekunden war er jedoch entscheidend am Sieg beteiligt. Fox (14) lieferte in der Schlussphase einen wichtigen Dunk und einen wichtigen Steal - doch die allerwichtigste Aktion hatte Adebayo.
Wichita State hatte am Ende nämlich noch eine Chance, das Spiel auszugleichen. Der Ball ging natürlich zu Topscorer Landry Shamet, der den Wildcats zuvor mit 20 Punkten riesige Probleme bereitet hatte. Seinen Versuch blockte Adebayo (13 Punkte, 10 Rebounds) jedoch spektakulär mit der Schlusssirene - Game Over! Zum siebten Mal in den letzten neun Jahren steht Kentucky im Sweet 16. Auch wenn es ein hartes Stück Arbeit war.