Two Tickets to the World Series, please! Vier Siege werden noch benötigt, und die Vorzeichen könnten nicht unterschiedlicher sein: In der American League ist für frisches Blut gesorgt - weder die Baltimore Orioles noch die Kansas City Royals kamen zuletzt auch nur in der Nähe der LCS. In der NL hingegen duelliert sich der Meister von 2010 und 2012 (San Francisco Giants) mit dem Titelträger von 2006 und 2011 (St. Louis Cardinals) um den Platz im Fall Classic. Eines ist sicher: Es wird hart.
American League Championship Series
Baltimore Orioles (96-66) - Kansas City Royals (89-73)
Ausgangslage: Sowohl die Orioles (als Favoriten) als auch die Royals (als Außenseiter) entledigten sich ihrer Aufgaben in der ALDS jeweils mit Sweeps. Baltimore ließ den Tigers keine Chance, die Royals überwältigten die Angels, die nach der Regular Season die beste Bilanz der Liga aufwiesen. Somit hatten beide in etwa dieselbe Belastung, wobei KC natürlich noch ein Wildcard Game zu bestreiten hatte.
Die O's zeigten ihn der Division Series gegen Detroit die volle Palette ihrer Möglichkeiten. Spiel 1 war ein Blowout (12:3), in Spiel 2 musste sich Buck Showalters Team nach 3:6-Rückstand noch zurückkämpfen, was durch vier Runs im achten Inning auch gelang. Und das finale Spiel 3 wurde schließlich zum Pitcher-Duell, das Bud Norris gegen David Price mit 2:1 für sich entschied.
Die Royals waren für große Offensiv-Feuerwerke dagegen nicht zu haben. Sie gewannen die ersten beiden Spiele gegen die Angels nach starken Pitching-Vorstellungen jeweils nach Extra-Innings (jeweils elf), wobei die Rookie-Klasse von 2011 in Person von Eric Hosmer und Mike Moustakas für die offensiven Entscheidungen sorgte. Spiel 3 im Kauffman Stadium wurde schließlich mit 8:3 zu einer klaren Angelegenheit.
Aufgrund der Sweeps können beide mit ihren besten Pitchern in die Serie gehen, weshalb es auch hier keine Vorteile für eine Seite geben sollte. Die O's werden wahrscheinlich wie in der ALDS mit Chris Tillman beginnen, während sich die Royals den Luxus leisten können, zwei Spiele hintereinander auf Big Games James Shields zu setzen, der schon den Clincher am Sonntag gepitcht hatte und nun nach normaler Pause im Rhythmus bleibt.
Players to watch: Offensivstark sind sie ja, die Orioles - aber einer ragte ganz klar heraus in der NLCS: Nelson Cruz! Er machte weiter, wo er in der Regular Season aufgehört hatte und schlug in der Detroit-Serie schlanke .500 mit zwei Home Runs und fünf RBIs. Er ist der beste Offensiv-Spieler Baltimores und der Mann, den die Royals in den Griff kriegen müssen. Vorsicht ist zudem bei Center Fielder Adam Jones geboten, denn dessen Schläger ist noch nicht erwacht (.182), könnte aber jederzeit in Schwung kommen. Nicht dabei ist Chris Davis, der noch fünf Spiele seiner Sperre absitzen muss und daher nicht zum Kader zählt.
Die Topspieler von Royals-Manager Ned Yost haben gegen die Halos geliefert. Hosmers Leistung war die auffälligste (.400, 2 HR, 4 RBIs), aber auch Alex Gordon (.300, 4 RBIs) und Moustakas (.273, 2 HR, 2 RBIs) untermauerten ihren Ausnahmestatus im Team. Einzig Star-Catcher Salvador Perez blieb mit einem Schlagdurchschnitt von .154 blass. Er steht also im Fokus und muss sich steigern. Ebenso wichtig wird er natürlich hinter der Platte sein, denn die geballte Offensiv-Kraft Baltimores muss vom Pitching kontrolliert werden - und das ist nun mal die Aufgabe des Catchers.
Prognose: Beide Teams verfügen im Grunde über keinerlei nennenswerte Playoff-Erfahrung, mit Ausnahme von einigen wenigen Spielern auf beiden Seiten. KC stand zuletzt 1985 in den Playoffs (World Series Champions), die O's 1997 (ALCS) - mit einem kurzen Abstecher in die Wildcard 2012. Man geht also frisch in diese American League Championship Series. Beide Teams sind nachweislich in starker Form, am Ende wird wohl das Team gewinnen, das insgesamt besser pitcht. In der Regular Season waren das knapp die O's, im Oktober die Royals. Letztere taten dies zudem gegen die beste Offense der AL. Daher: Royals in 6.
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National League Championship Series
St. Louis Cardinals (90-72) - San Francisco Giants (88-74)
Ausgangslage: Wenn die Cardinals die Giants am Samstagabend im Busch Stadium empfangen, dürfte beim einen oder anderen Protagonisten die Erinnerung an den Oktober 2012 wieder hochkommen. Damals erarbeiteten sich die Redbirds eine 3-1-Führung in der NLCS, nur um dann die letzten drei Partien gegen die Giants doch noch zu verlieren. Im Spiel 7 fegte San Francisco Mike Mathenys damalige Titelverteidiger sogar mit 9:0 aus der Bay Area.
In diesem Jahr gehen die Cardinals wie schon damals als leichter Favorit ins Duell mit den Giants, zumal sie nun schon zum vierten Mal in Serie an der NLCS teilnehmen und darüber hinaus der amtierende NL-Champion sind. San Francisco tritt als Wildcard-Team an und wird folglich in möglichen Entscheidungsspielen spät in der Serie keinen Heimvorteil haben.
St. Louis besiegte die Dodgers mit starkem Pitching und Hits zur absolut richtigen Zeit. Sie bekamen Offensiv-Produktion von vielen Seiten und sind schwer berechenbar. Matt Carpenter führte das Team an mit drei Home Runs in der NLDS, Kolten Wong hatte den Winner in Spiel 3, Matt Adams hämmerte mit seinem Three-Run-Shot in Spiel 4 schließlich den finalen Nagel in den Sarg der Dodgers.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Bruce Bochys Mannen, die ohne den Error von Ace Madison Bumgarner in Spiel 3 gegen Washington womöglich sogar einen Sweep geschafft hätten. In Spiel 4 kam der Winning Run durch einen Wild Pitch. Die weiteren Runs in jenem Spiel resultierten aus einem Walk mit den Bases loaded und einem RBI-Groundout. Fazit: Die Giants finden eben immer einen Weg.
Players to watch: Nach den bisherigen Auftriffen ist es schwierig, einzelne Spieler hervorzuheben, weil beide Teams extrem geschlossen auftreten. Aber Baseball ist eben ein Zahlenspiel. Und schaut man auf die Zahlen von Matt Carpenter gegen die voraussichtlichen Starter der Giants - Bumgarner, Ryan Vogelsong, Jake Peavy und Tim Husdon - dann sieht man dort die beeindruckende Statistik von 11/21, was einem Schlagdurchschnitt von .524 entspricht. Da der Third Baseman ohnehin schon heiß ist diesen Oktober (.375, 3 HR, 7 RBI in der NLDS), wird auch in dieser Serie auf ihn zu achten sein.
Was für die Cardinals gilt, gilt auch für die Giants. Sie funktionieren vor allem als gesamtes Team. Aber jedes Team hat eben seinen Star. In diesem Fall ist es Catcher Buster Posey, der in der NLDS .389 schlug und auf eine On-Base-Percentage von sehenswerten .450 kam. Allerdings muss der Hinweis erlaubt sein, dass keiner im Team mehr als zwei RBIs zustande brachte. Zudem gelang nur Second Baseman Joe Panik mehr als ein Run (3). Posey ist jedoch der gefährlichste Hitter im Lineup. Als Bonus sollte man auch Shortstop Brendan Crawford nicht vergessen, der immer wieder für große Momente gut ist.
Prognose: Beide werden kämpfen bis zum letzten Out. Und das könnte durchaus das letzte Out in Spiel 7 sein. Sowohl die Cards als auch die Giants sind so unglaublich ausgeglichen besetzt - in den Bereichen Offense und Pitching zugleich - dass kleinste Fehler über den Ausgang der Serie und das World-Series-Ticket entscheiden werden. St. Louis dieses Mal den Heimvorteil und doppelt etwas gutzumachen - einmal die Schmach von 2012 und zum anderen die World-Series-Niederlage im Vorjahr. Daher: Cardinals in 7.
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