Kein Lockout in der MLB! Die 30 Teameigner und die Spielergewerkschaft MLBPA haben sich kurz vor der Deadline am Mittwochabend auf ein neues Collective Bargaining Agreement geeinigt. Die ganz großen Änderungen blieben aus, ein paar Neuerungen gibt es jedoch sehr wohl.
Das neue CBA hat eine Laufzeit von fünf Jahren und beinhaltet im Gegensatz zu vorherigen Ankündigungen keine grundlegenden Veränderungen. Es wird weiterhin keinen internationalen Draft geben, dafür aber eine klare Einschränkung der Ausgaben für internationale Talente. Zudem wird eine angepasste Version der Draftpick-Kompensation für abgehende Free Agents eingeführt.
Die wichtigsten Punkte des neuen CBA im Überblick:
Kadergröße: Der Plan, die aktiven Kader auf 26 Spieler zu erhöhen, wurde gestrichen. Es bleibt bei 25 aktiven Spieler und 40 im Major-League-Kader insgesamt. Derweil bleiben die sogenannten September-Callups unverändert. Das heißt, es dürfen weiterhin bis zu 40 Spieler ab dem 1. September zum aktiven Roster gehören.
Luxus-Steuer-Grenze: Die bisherige Grenze für die Zahlung von Luxuxsteuern wurde von bisher 189 Millionen Dollar auf 195 Millionen in der kommenden Saison angehoben. Die Grenze wird zudem jährlich ansteigen: 197 Mio. (2018), 206 Mio. (2019), 208 Mio. (2020) und 210 Mio. (2021).
Zudem wurden die Steuerraten angepasst. Wer die Grenze erstmalig überschreitet, wird mit 20 Prozent auf den Überschuss taxiert, beim zweiten Verstoß sind es 30 Prozent, beim dritten Verstoß gar 50 Prozent. Zudem gibt es einen Sonderzuschlag von weiteren zwölf Prozent, sollte ein Team die Grenze im Bereich von 20 bis 40 Millionen Dollar überschreiten. Geht jemand gar über 40 Millionen Dollar, wird gar mit 90 Prozent versteuert. Aktuell wären nur die Los Angeles Dodgers von letzterem Fall betroffen.
Qualifying Offer: Es wird weiterhin die sogenannten Qualifying Offer für Spieler geben, deren Verträge nach mindestens sechs Jahren in der Liga auslaufen. In diesem Winter beläuft sich ein solches Angebot auf 17,2 Millionen Dollar für die kommende Saison. Lehnt ein Spieler dieses Angebot ab, wird das abgebende Team kompensiert.
Diese Kompensation sah bislang einen Erstrundendraftpick vom neuen Team des Spielers vor. In Zukunft wird es andere Kompensationen geben, in jedem Fall aber keinen Erstrundenpick mehr. Teams, die einen solchen Spieler dann verpflichten, müssen basierend auf ihrer Gehaltsliste einen oder mehrere Picks abgeben. Wer über der Luxussteuergrenze liegt, gibt einen Zweit- und einen Fünftrundenpick ab, wer darunter liegt, opfert lediglich einen Drittrundenpick.
Darüber hinaus können Spieler nur noch einmal ein solches Angebot erhalten. Zudem gelten die Kompensationen nur dann, wenn ein Spieler für mindestens 50 Millionen Dollar insgesamt anderswo unterschreibt. All diese Änderungen gelten allerdings erst ab der kommenden Offseason.
Internationaler Markt: Den angestrebten internationalen Draft wird es auch weiterhin nicht geben. Stattdessen dürfen Teams nur noch max. fünf bis sechs Millionen Dollar pro Jahr für internationale Spieler ausgeben. Ausgenommen von dieser Begrenzung sind Kubaner, die mindestens 25 Jahre alt sind und sechs Jahre in ihrer eigenen Profiliga absolviert haben.
Zudem soll es ab 2017 Regular-Season-Spiele im Ausland geben, speziell Mexiko und London sind hier die präferierten Optionen.
All-Star Game: Seit 2003 war es so, dass der Sieger des All-Star Games den Heimvorteil in der World Series hatte. Dies entfällt ab sofort. Künftig bekommt das Team, das die bessere Bilanz in der Regular Season aufweist, den Heimvorteil im Fall Classic.