Scherzer überragend, Judge homert wieder

SPOX
17. Juni 201710:34
Pitcher Max Scherzer lieferte für die Nationals ein überragendes Spiel abgetty
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Cy-Young-Gewinner Max Scherzer pitcht die Washington Nationals zum nächsten Sieg, Shootingstar Aaron Judge kann die nächste der Pleite der New York Yankees nicht verhindern. Bei den Chicago Cubs ist zu Spielbeginn und zu Spielende einiges los, die Partie der Milwaukee Brewers und San Diego Padres gerät zum Homerun-Festival. Max Kepler und die Minnesota Twins haben derweil nichts zu lachen.

American League

Minnesota Twins (34-30) - Cleveland Indians (33-31) 1:8 BOXSCORE

  • Nach einem Tag Pause spielte Max Kepler wieder im Right Field für die Twins, blieb in vier Gelegenheiten jedoch ohne Hit. Überhaupt brachten die Twins gegen den überragenden Starter der Indians, Carlos Carrasco (6.1 IP, 1 ER) blass und schlugen im gesamten Spiel gerade mal vier Hits.
  • Die Indians dagegen legten gegen Twins-Starter Nik Turley acht Runs in den ersten fünf Innings auf, darunter ein 3-Run-Shot von Edwin Encarnacion. Jose Ramirez (3B) gelangen drei Hits.
  • Da half den Twins auch die "Prince Night" nicht, mit der der größte Sohn der Stadt gefeiert wurde. Für die ersten 10.000 Besucher gab es einen stilechten "Purple Rain" lila Regenschirm als Giveaway.

Toronto Blue Jays (32-34) - Chicago White Sox (30-36) 4:11 BOXSCORE

  • Gerade mal 2,65 Runs legen die White Sox für ihren Starter Jose Quintana im Schnitt auf - niemand in der Liga kommt so schlecht weg. Kein Wunder also, dass er so selten Siege feiern darf. Gegen die Blue Jays aber gab es endlich mal eine Menge Runs - da war der gute Start (7 IP, 2 ER) die logische Folge. "Wow, waren das viele Runs", staunte Quintana.
  • Der Grund der Freude? Das Lineup der White Sox prügelte förmlich auf Torontos Starter Joe Biagini ein. Vier Runs im ersten, noch einmal drei Runs im zweiten Inning - Biagini gelangen nur drei Outs. Vor allem Left Fielder Melky Cabrera glänzte mit 5 RBI.

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Detroit Tigers (32-34) - Tampa Bay Rays (35-35) 13:4 BOXSCORE

  • 13 Hits, darunter sieben Extra-Base-Hits - die Tigers brannten ein Feuerwerk ab - und in der Defensive gab es ebenfalls ein paar Highlight-Catches zu bewundern. "Das war vielleicht unser bestes Spiel des Jahres", lobte Leadoff-Hitter Ian Kinsler, der mit dem 43. Leadoff-Homerun seiner Karriere nun auf Platz fünf der ewigen Bestenliste steht.
  • Mit derart viel Run Support (zehn Runs im vierten und fünften Inning) war der Sieg für Starter Daniel Norris (6 IP, 3 ER) nur Formsache. Erasmo Ramirez dagegen erlebte einen schwarzen Abend (4.2 IP, 10 R, 8 ER). "Das ist ein starkes Lineup und ich habe meine Pitches nicht ins Ziel gebracht", ärgerte er sich. "Das ist immer gefährlich."

Oakland Athletics (29-38) - New York Yankees (38-27) 7:6 BOXSCORE

  • Die Yankees in der Krise? Gegen die A's gab es die vierte Pleite in Folge, und das obwohl Aaron Judge mal wieder einen Homerun schlug - schon Nummer 23 der Saison. "Unser Bullpen ist derzeit ein bisschen durcheinander", sagte Manager Joe Girardi. "Wir kriegen das wieder hin."
  • Zwei Reliever der Yankees gaben nach einem mäßigen Start von Luis Severino (6 IP, 4 ER) drei Runs in zwei Innings ab, dabei hatte man im siebten Inning nach einem RBI-Single von Starlin Castro noch 6:4 geführt. Aber der Held sollte für die Athletics spielen: Third Baseman Matt Chapman sorgte im zweiten Spiel seiner Karriere mit einem 2-RBI-Single für die entscheidenden Runs - der erste Hit seiner Karriere. Zuvor war ihm im Spiel noch mit einer Videoentscheidung ein Infield Single aberkannt worden. "Der Junge ist nicht ohne Grund im Team", war das Fazit von Manager Bob Melvin.

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Los Angeles Angels (35-36) - Kansas City Royals (32-34) 1:3 BOXSCORE

  • Drei Solo-Homeruns bekamen die Fans in Anaheim zu sehen, zwei davon von KCs Center Fielder Lorenzo Cain. Das war auch schon genug, weil das ohne Mike Trout antretende Lineup der Angels einfach viel zu harmlos ist und nur 3 Hits schaffte. Cain besorgte übrigens auch den dritten Run der Royals per RBI-Single. So stand der sechste Sieg in Folge früh am Ende auf dem Papier.
  • Den Sieg für die Royals fuhr Starter Ian Kennedy (6 IP, 2 H) ein - sein erster Sieg seit dem 11. September 2016. "Mein bester Start, seit ich hier bin, ganz sicher", freute er sich.

Texas Rangers (33-33) - Seattle Mariners (33-36) 10:4 BOXSCORE

  • Nach langer Verletzungspause kehrte Tyson Ross endlich für die Rangers auf den Mound zurück - ganze 14 Monate hatte er nicht pitchen können. Gegen die Mariners lief es für ihn richtig gut (5.2 IP, 2 ER), den Sieg gab es obendrauf. "Dafür hat sich die Arbeit gelohnt", jubelte Ross. "Darauf will ich aufbauen."
  • Center Fielder Carlos Gomez war ein weiterer Rückkehrer der Rangers. Nach vier Wochen Pause wusste er ebenfalls zu überzeugen (3-Run-Homerun, 2 Hits).
  • Den Mariners bricht derweil ihr bislang bester Starter so langsam auseinander: James Paxton kassierte in 3.2 Innings insgesamt sieben Runs, sein ERA schnellte auf 3.23 nach oben. "In den letzten paar Spielen hat er sich nicht wohl gefühlt, es ist ein einziger Kampf für ihn", sagte Manager Scott Servais. "Wir müssen ihn wieder in Schwung bringen."

Houston Astros (45-23) - Boston Red Sox (38-29) 1:2 BOXSCORE

  • Dritter Homerun in den letzten drei Spielen für Mookie Betts, und diesmal war es für den Right Fielder sogar der entscheidende Solo-Shot im achten Inning zum 2:1-Endstand. Aber noch mehr freute er sich über seinen Wurf zur Home Plate im sechsten Inning, der George Springer erwischte und so einen Run für die Astros verhinderte. "Der Wurf hat wahrscheinlich noch mehr Spaß gemacht", erklärte er. "Solche Gelegenheiten bekommt man nicht oft. Ich bin stolz darauf, dass der Wurf erfolgreich war."
  • Zuvor hatte Drew Pomeranz für die Red Sox ein hervorragendes Spiel gepitcht, lediglich der Solo-Homerun von Houstons Catcher Brian McCann im siebten Innings ins zweite Deck im Right Field war zu bedauern (6.1 IP, 4 H). "Die Platzierung der Pitches war etwas besser, der Breaking Ball etwas schärfer und ich habe ihn genauer platziert", analysierte er.

Interleague Play

Baltimore Orioles (32-34) - St. Louis Cardinals (31-35) 2:11 BOXSCORE

  • Wenn die Cardinals im Playoff-Rennen aufholen wollen, dann braucht es weitere Starts wie den von Carlos Martinez: Das Ass ließ in sechs Innings nur einen Run zu (8 SO) und beendete so die Pleitenserie in fremden Stadien nach acht langen Spielen. "Er bringt derzeit einfach gute Pitches", lobte Manager Mike Matheny.
  • Noch beeindruckender waren allerdings die Hitter, die gleich fünf Homeruns schlugen, darunter drei 2-Run-Shots. Center Fielder Dexter Fowler etwa betätigte sich diesmal als DH - und kam gleich dreimal auf Base. "Hoffentlich spielen wir so weiter und fahren Siege ein", sagte First Baseman Matt Carpenter, der ebenfalls einen Ball aus dem Feld schickte. "Ein Tag wie heute ist dafür ein guter Anfang."

National League

Philadelphia Phillies (22-44) - Arizona Diamondbacks (42-26) 4:5 BOXSCORE

  • Die D'backs brauchten drei Runs im siebten Inning, um die Partie gegen das schlechteste Team der Liga noch zu drehen. Zwei davon legte Outfielder Gregor Blanco mit einem langen Homerun auf. "Der Ball war ein bisschen zu hoch und ich konnte ihn herausschlagen. Es war kein leichtes At-Bat", sagte er anschließend über sein Duell mit Phillys Starter Aaron Nola (6 IP, 5 ER), der auch noch den entscheidenden Sac Fly von Jake Lamb aufgebrummt bekam.
  • Den neunzehnten Save der Saison fuhr Arizonas Closer Fernando Rodney (4.91 ERA) ein. Es war der achte Sieg für die Diamondbacks im neunten Spiel - der beste Saisonstart der Franchise-Geschichte geht also weiter.

Pittsburgh Pirates (30-37) - Chicago Cubs (33-33) 5:9 BOXSCORE

  • Wilder Anfang, wildes Ende in Pittsburgh. Zunächst sorgte Anthony Rizzo für Kontroversen, als der Slugger der Cubs im dritten Spiel in Folge einen Leadoff-Homerun schlug - dachte er zumindest. Die Referees entschieden dann aber, dass der Ball im Right Field doch foul gegangen war. Dahin war der MLB-Rekord mit drei Leadoff-Homers, und Manager Joe Maddon war über die Entscheidung so erbost, dass er prompt aus dem Spiel geworfen worde. "Das war absolut ein Homerun", betonte Rizzo. "Ich respektiere die Umpires und will sie nicht kritisieren, weil sie ihr bestes geben, aber da lagen sie falsch. Immerhin haben wir gewonnen."
  • Und wie: 3:4 lagen die Cubbies vor dem neunten Inning zurück, aber dann gelang ihnen im Schlussdurchgang eine Barrage mit gleich sechs Runs hin. Zwei davon besorgte Rizzo per Single, dazu kamen fünf weitere Hits und ein Walk. Der neue Pirates-Closer Juan Nicasio kassierte vier Runs ohne ein einziges Out.
  • Kurios wurde es vor Spielbeginn. Angesichts der Negro Leagues Heritage Night liefen die Cubs in Throwback-Jerseys der Leland Giants von 1909 auf. Nur hatten die weiße Ärmel - und das ist für Pitcher nicht erlaubt, wäre es schließlich ein Nachteil für die Hitter. Also wurde Cubs-Starter Eddie Butler (5.2 IP, 4 ER) der Ärmel auf dem Mound unsanft per Schere entfernt.

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New York Mets (30-36) - Washington Nationals (41-26) 2:7 BOXSCORE

  • Max Scherzer marschiert! Der Cy-Young-Gewinner schaffte zum fünften Mal in Folge mindestens zehn Strikeouts, warf enorme 118 Pitches und ging nach 8 Innings (1 ER) vom Platz. Mit seinem letzten Pitch hatte er Mets-Slugger Yoenis Cespedes noch einen Punchout verpasst. "Ich liebe es, gegen die Besten anzutreten", sagte der 32-Jährige. "Ich wusste, das ist mein letzter Batter. Alles was er hat, alles was ich habe - und los geht's."
  • 14 Starts hat Scherzer auf dem Konto. Zum zehnten Mal erlaubte er nicht mehr als vier Hits - überragend!
  • Das bärenstarke Lineup hinter Scherzer machte den Rest: Drei Nationals schlugen Homeruns, insgesamt kam das beste Team der NL East auf 12 Hits und vier Walks.

Cincinnati Reds (29-36) - Los Angeles Dodgers (42-26) 1:3 BOXSCORE

  • Alle kennen Clayton Kershaw, aber Alex Wood könnte bislang tatsächlich der beste Pitcher der Dodgers sein. 8 Innings mit nur einem zugelassenen Solo-Homerun im achten Durchgang reichten für den siebten Sieg der Saison, noch immer steht der 26-Jährige ohne Niederlage da. "Ich attackiere die Hitter gern", so Wood. Aber dass alle drei Pitches so gut funktionieren, das gab es nicht oft.
  • Tim Adleman war für die Reds ebenfalls nicht schlecht (6 IP, 2 ER), ließ aber einen Solo-Shot von Joc Pederson und ein RBI-Double von Chris Taylor zu. Am Ende stand die siebte Niederlage in Serie fest. "Wir konnten keinen Druck auf Wood ausüben", lamentierte Manager Bryan Price.

Atlanta Braves (29-37) - Miami Marlins (30-35) 0:5 BOXSCORE

  • Es ist noch nicht lange her, da hatten die Marlins von 15 Spielen 13 verloren. Jetzt hat man 13 der letzten 18 Partien gewonnen, aber Grund zum Jubel war das für Second Baseman Dee Gordon (3-5, 2 R) noch lange nicht. "Vor einem Monat sah das noch ganz übel aus. Jetzt spielen wir hart und füreinander."
  • Nach Knöchelproblemen kehrte Justin Bour für die Marlins zurück und schlug prompt einen Homerun, Starter Dan Straily überzeugte mit acht Strikouts in 6.1 Innings. "Diesmal hatte ich Kontrolle über meinen Fastball", so Straily. "Der hat mich zuletzt frustriert." Die Niederlage der Braves ging auf das Konto von Starter Sean Newcomb (6 IP, 3 ER).

Milwaukee Brewers (37-32) - San Diego Padres (27-41) 6:5 F/10 BOXSCORE

  • Du kriegst einen Homerun! Und du kriegst einen Homerun! Und du auch! Alle elf Runs der Partie wurden per Long Ball erzielt. Zwei schlugen die Padres schon im ersten Inning zur 4:0-Führung, aber Keon Broxton, der gegen die Cardinals am Donnerstag eine 489-Fuß-Bombe gezündet hatte, glich per 3-Run-Shot im vierten Inning aus. Im achten Inning wurden noch einmal Solo-Shots ausgetauscht - und dann war Eric Thames dran.
  • Der Slugger der Brewers, frisch aus Korea zurückgekehrt, ist eine der besten Stories der Saison. Sein schon 19. Homerun zum Walk-Off-Erfolg war fast eine Kerze, prallte dann aber doch noch auf die gelbe Markierung auf der Outfield-Mauer und verschwand im Publikum. "Ich war unter dem Ball, habe ihn aber gut getroffen", erklärte er. "Ich dachte, hoffentlich bläst der Wind ihn raus - los, los, los!" Schon gegen die Cardinals hatte er mit einem 2-Run-Homer, der haarscharf raus ging, das Spiel entschieden. "Zwei Homeruns in zwei Spielen, jeweils eine Sache von Zentimetern. Baseball ist ein verrücktes Spiel."

Colorado Rockies (44-26) - San Francisco Giants (26-43) 10:8 BOXSCORE

  • 26 Hits insgesamt, der wichtigste war wohl ein 3-Run-Homerun von Rockies-First Baseman Ian Desmond im fünften Inning zum 6:4. In der Folge bauten die Rockies ihre Führung auf 10:5 aus, bevor es am Ende noch einmal spannend wurde. So gab es aber den neunten Saisonsieg für Starter Antonio Senzatela (6 IP, 5 ER), obwohl der drei Homeruns zuließ.
  • Einer davon ging auf das Konto von Giants-Starter Jeff Samardzija (6 IP, 8 ER). Rockies-Closer Greg Holland verzeichnete den 24. Save der Saison.

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