Die Los Angeles Dodgers sind noch am Leben. In Spiel 6 der World Series schlugen sie die Houston Astros im heimischen Dodger Stadium mit 3:1 und glichen die Serie zum 3-3 aus. Während sich die Dodgers auf ihren gesamten Pitching Staff verlassen durften, rangen sie Justin Verlander offensiv nieder. Damit sorgen sie für ein Novum in Chavez Ravine.
Das Spiel begann mit einem dominantem Pitcher und einem frühen Schockmoment für die Hausherren an Halloween: George Springer schlug einen Solo-Homerun für die Gäste gegen Rich Hill im dritten Inning und gab den Astros die Führung. Anschließend cruiste Verlander von Out zu Out und sah fast unschlagbar aus.
Im fünften Inning hatten die Astros dann sogar die Chance, die Führung auszubauen, machten jedoch nichts aus Läufern auf 2 und 3 und keinem Out. Das gab den Dodgers neue Hoffnung, die sich im sechsten Inning bestätigen sollte. Chris Taylor sorgte per RBI-Double für den Ausgleich und Corey Seager brachte Los Angeles mit einem Sacrifice Fly an den Warning Track in Führung. Joc Pederson legte schließlich noch einen Homerun im siebten Inning nach.
Durch den Erfolg der Dodgers geht die World Series ins alles entscheidende Spiel 7, das in der Nacht zum Donnerstag (1 Uhr live auf DAZN) im Dodger Stadium steigt. Das führt zu einer Premiere, denn Dodger Stadium war nie zuvor Austragungsort von Spiel 7 der World Series!
Die wichtigsten Statistiken
World Series, Spiel 6: Los Angeles Dodgers - Houston Astros 3:1 - Serie: 3-3 BOXSCORE
- Joc Pederson hat nun fünf Hits in dieser World Series - drei Homeruns und zwei Doubles.
- Justin Verlander (6 IP, 3 H, 2 ER, 9 SO) war einmal mehr dominant und kletterte in der All-Time-Postseason-Strikeout-Liste weiter nach oben. Mit nun 150 Strikeouts belegt er den vierten Rang. Vor ihm liegen nur noch John Smoltz (199), Andy Pettitte (183) und Roger Clemens (173). Allerdings kassierte Verlander auch seine erste Niederlage überhaupt in der Uniform der Astros.
- Die Astros haben in dieser World Series nun 14 Homeruns geschlagen und damit den Rekord der San Francisco Giants von 2002 eingestellt. Darüber hinaus gelang George Springer nun im dritten World-Series-Spiel in Serie ein Homerun. Das schaffte vor ihm nur Homerun-König Barry Bonds (2002).
Das entscheidende Duell: Taylor gegen Verlander im sechsten Inning
Mit Läufern auf 1 und 2 und keinem Out stellte sich die große Frage, ob Chris Taylor nun einen Bunt reinlegen würde, um beide Läufer in Scoring Position zu bewegen. Stattdessen lieferte sich der Allrounder ein hochklassiges Duell mit Verlander und schaffte ein Opposite-Field-RBI-Double zum 1:1 im Spiel. Das war die Wende zum Guten für Los Angeles und die Definition eines "entscheidenden Duells".
Der Knackpunkt: Houstons vergebene Chance im fünften Inning
Die Astros hatten zwei Läufer in Scoring Position mit keinem Out im fünften Inning gegen Rich Hill. Der Lefty besorgte dann noch zwei Outs (4 2/3 IP, ER) und wurde schließlich nach einem Intentional Walk ausgetauscht. Anschließend besorgte Rechtshänder Brandon Morrow das finale Out des Innings gegen Alex Bregman. Zu dem Zeitpunkt führten die Astros schon 1:0 und hätten bereits eine Vorentscheidung herstellen können. Stattdessen gaben sie den Dodgers neue Hoffnung.
Der Star des Spiels: Kenley Jansen
Der Super-Closer kam bereits zum Start des achten Innings in die Partie und sollte mal wieder zwei Innings für seinen Save arbeiten. Das ging dieses Jahr schon Mal schief in der Postseason. Doch dieses Mal brachte es Kenley Jansen (2 IP, 3 SO) über die Bühne und führte die Dodgers ins angestrebte siebte Spiel. Jansen steht hier freilich für den gesamten Dodgers-Pitching-Sraff, denn alle zusammen haben nur sechs Hits zugelassen.
Der Flop des Spiels: Jose Altuve
In Spiel 5 noch war Altuve einer der Helden, doch dieses Mal enttäuschte der AL-MVP-Kandidat und war 0-4. Besonders schmerzhaft war sein Groundout im siebten Inning mit zwei Outs und zwei Mann auf Base. Das war die letzte gute Chance auf Runs für die Astros im Spiel.
Taktische Besonderheiten
- In Abwesenheit des Designated Hitters startete der .364 schlagende Joc Pederson im Left Field der Dodgers. Das übrige Lineup blieb unverändert. Bei den Astros blieb ebenso alles beim Alten, was bedeutete, dass Evan Gattis wieder auf der Bank platz nahm.
- Dave Roberts überraschte mit einer sehr frühen Auswechslung von Rich Hill nach nur 4 2/3 Innings. Mit Läufern auf 2 und 3 hatte er zwei Outs besorgt, lud dann die Bases mit Springer mit einem Intentional Walk, um anschließend den Ball an Brandon Morrow abzugeben. Selbiger zwang dann Alex Bregman zu einem Groundout, sodass die Dodgers das fünfte Inning schadlos überstanden. Dennoch war der Pitcher-Wechsel verwunderlich, denn Roberts ist für seine Analytik-Affinität bekannt und Hill hatte einen Schlagdurchschnitt von nur .158 gegen sich in dieser Saison beim dritten Turn gegen ein Lineup. Springer stand vor seinem dritten At-Bat!
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