Spiel 3 sah das dritte Lefty-Lefty-Duell dieser Serie mit Rich Hill für die Dodgers wie geplant, während Eduardo Rodriguez zuletzt vordergründig als Reliever eingesetzt wurde - zuletzt am Vorabend in Spiel 3, allerdings nur für einen Batter zum Ende des fünften Innings.
Beide Seiten begannen mit je einem Base Runner und zwar jeweils per Walk. Mehr ließen beide Pitcher aber nicht zu. Den ersten Hit im Spiel hatte dann Left Fielder Chris Taylor für Los Angeles im zweiten Inning mit zwei Outs, Rodriguez erwischte anschließend jedoch Austin Barnes für ein Strikeout "looking".
Generell zeigten beide Pitcher starke Leistungen, variierten ihre Pitches und ließen so nie wirklich viel zu. Justin Turner gelang ein Lead-Off-Single im vierten Inning, Christian Vazquez ein 1-Out-Single im fünften, das den No-Hitter Hills abbrach. Doch beide sahen anschließend nicht mal die zweite Base.
Los Angeles Dodgers schlagen im sechsten Inning zu
Erst im sechsten Inning begann dann Rodriguez zu wanken. Er eröffnete den Frame mit einem Hit-by-Pitch gegen David Freese, schaffte dann ein Strikeout gegen Max Muncy und stand bei 84 Pitches, nachdem er seit über einem Monat keinen Start mehr absolviert hatte. Der nächste Hitter war dann Justin Turner, der ein Double entlang der Left-Field-Line schlug. Mit Läufern auf 2 und 3 wurde schließlich Manny Machado per Intentional Walk auf Base geschickt, um mit einem Out die Bases zu laden und ein Force Out an der Platte zu haben.
Rodriguez blieb auch danach im Spiel und trat gegen Linkshänder Cody Bellinger an. Der schlug gleich den ersten Pitch - ein Changeup, der zu viel von der Platte erwischte - zu First Baseman Steve Pearce. Der warf souverän zu Catcher Vazquez fürs erste Out. Doch der Wurf zurück zur ersten Base erwischte nur den Rücken von Bellinger, als der gerade dort ankam. Von dort prallte der Ball dann Richtung Foul Territory ab, sodass letztlich Turner zur 1:0-Führung nach Hause kam und zwei Läufer auf den Ecken standen mit zwei Outs.
Sox-Manager Alex Cora ließ Rodriguez jedoch trotz dieser Turbulenzen weitermachen - und wurde hart bestraft: Yasiel Puig schlug einen 3-1-Pitch für einen 439-Fuß-Monster-Homerun auf die Tribüne im Left Field. 4:0 Dodgers nach sechs Innings!
Das blieb aber nicht sonderlich lange so. Hill eröffnete das siebte Inning mit einem Walk für Xander Bogaerts und schaffte anschließend noch ein Strikeout gegen Eduardo Nunez. Dann war Schluss für den Linkshänder. Für ihn kam Scott Alexander, der einen Walk an Brock Holt verteilte und direkt wieder ausgewechselt wurde. Ryan Madson übernahm, zwang den eingewechselten Jackie Bradley Jr. zu einem Popup zum Second Baseman und tat dann das, was er in dieser Serie besonders beherrscht: Runners scoren lassen, die auf Base waren, als er den Mound betrat.
Red Sox: Mitch Morelands Homerun bringt Boston zurück
Gegen den eingewechselten Mitch Moreland gab er eine 437-Fuß-Bombe ab und schon war Boston wieder im Spiel! Selbstredend erzielten die Red Sox alle drei Runs mit zwei Outs. 4:3 nur noch für L.A. nach sieben Innings.
Anschließend brachte Dave Roberts wie schon am Freitag Closer Kenley Jansen zum Start des achten Innings. Und erneut versagte dieser! Mit einem Out gab er einen Homerun an Pearce ab. Ausgleich! Die Dodgers ließen in der Folge eine Chance mit Läufern auf den Ecken verstreichen und so ging es mit 4:4 ins neunte Inning.
In selbigem war es dann Pinch-Hitter Rafael Devers, der mit seinem RBI-Single nach Double von Brock Holt Letzteren nach Hause brachte. 5:4 Boston. Damit nicht genug. Ein 3-Run-Double von Pearce sorgte letztlich für klare Verhältnisse im Spiel und in der Serie. Bogaerts legte schließlich noch ein RBI-Single für den neunten Run in Serie für Boston nach.
Die Dodgers wehrten sich noch ein wenig, doch mehr als ein Solo-Homerun von Kike Hernandez im neunten Inning gegen Craig Kimbrel war nicht mehr drin.
Spiel 5 der Serie ist in der Nacht zum Montag (1.15 Uhr live auf DAZN). Clayton Kershaw wird versuchen, das endgültige Aus der Dodgers zu verhindern. Die Red Sox wiederum setzen auf ihr Ace Chris Sale.
World Series, Spiel 4: Los Angeles Dodgers - Boston Red Sox
Ergebnis: 6:9, Red Sox führen 3-1 in der World Series
Dodgers vs. Red Sox: Die wichtigsten Statistiken
- Er hat es schon wieder getan! Madson "erbte" in dieser Serie nun insgesamt sieben Base Runner. Alle sieben kamen anschließend nach Hause. Das sind die meisten, die je ein Reliever in einer einzigen World Series nach Hause ließ.
- Durch den Homerun von Yasiel Puig führten die Dodgers zwischenzeitlich 4:0, also mit vier Runs Vorsprung. In dieser Saison war dies im Grunde eine Sieggarantie für die Sox. Sie waren 54-0 mit einem derartigen Vorsprung. Bis zu diesem Spiel!
- Die Red Sox sind erst das zweite Team in der Geschichte der World Series, das in zwei aufeinanderfolgenden Spielen Homeruns zum Ausgleich im achten Inning oder später geschlagen hat. Das andere: Die Yankees 2001 gegen Byung-Hyun Kim. Dieser war auch bislang der einzige Reliever, der solche Homeruns zugelassen hatte, bis sich Kenley Jansen zu ihm gesellte!
Dodgers vs. Red Sox, Spiel 4 - Der Star des Spiels: Mitch Moreland
Manchmal reicht ein Schwung, um einem Spiel eine andere Wendung zu geben. Das stellte Mitch Moreland im siebten Inning mit seinem Pinch-Hit-3-Run-Homerun unter Beweis. Es war die Initialzündung für die Aufholjagd, die sich für Boston über drei Innings erstreckte. Drei Runs im siebten, jeweils einer im achten und neunten. Das reichte, um die World Series vielleicht schon vorzuentscheiden.
Ebenfalls großartig: Steve Pearce, der den Ausgleich mit seinem Homerun erzielte und schließlich das Spiel mit seinem Bases-clearing 3-Run-Double außer Reichweite brachte (4 RBI).
Dodgers vs. Red Sox, Spiel 4 - Der Flop des Spiels: Dave Roberts
Natürlich werden Spiele von Spielern entschieden. Aber Manager sind dazu da, Spieler in Position zu bringen, um erfolgreich zu sein. Dave Roberts hingegen fuhr dieses Spiel gegen die Wand! Es gab keinen Grund, Rich Hill so früh rauszunehmen. Er hatte bis zum ersten Out im sechsten Inning nur einen Hit zugelassen und das Geschehen im Griff. Stattdessen brachte Roberts Madson, der nun sieben "Inherited Runners" scoren ließ. Madson ist eindeutig nicht in Form und hätte hier nicht eingesetzt werden dürfen. Genauso war es unglaublich, erneut sechs Outs von Kenley Jansen zu verlangen, nachdem er bereits am Vorabend mit diesem Unterfangen gescheitert war. Roberts öffnete den Sox die Tür und diese gingen dankend hindurch.
World Series 2018, Spiel 4: Taktische Besonderheiten
- Nach der Marathon-Schlacht am Freitag war die große Frage, wie die Lineups beider Teams aussehen würden. Alex Cora stellte bei den Red Sox einiges um! J.D. Martinez rückte vom Left ins Right Field, während Andrew Benintendi Left übernahm. Dafür blieb dann Jackie Bradley Jr. gegen Linkshänder Rich Hill draußen. Eduardo Nunez kam für Rafael Devers an der dritten Base ins Spiel, Brock Holt für Ian Kinsler an die zweite Base und Steve Pearce bemannte erwartungsgemäß als rechtshändiger Teil des Platoons die erste Base.
- Bei den Dodgers verabschiedete sich derweil Dave Roberts von seiner bisherigen rechtslastigen Aufstellung gegen Linkshänder. Cody Bellinger blieb im Center Field und Max Muncy im Lineup. Er rückte allerdings von der ersten auf die zweite Base, um Platz für David Freese an der ersten Base zu machen. Austin Barnes gab den Catcher.
- "By the Numbers": Cora ließ Rodriguez im sechsten Inning gegen Puig im Spiel, schließlich schlug dieser gegen Linkshänder in der Saison nur .209 (.628 OPS). Und das, nachdem Rodriguez in dem Inning sukzessive härter geschlagen wurde - Bellingers Groundball hatte eine Exit Velocity von 101,3 MPH - der bis dahin zweithärteste Schlag gegen Rodriguez im Spiel. Doch Cora ignorierte dies und die einsetzende Erschöpfung seines Pitchers. Das Ergebnis: Ein 3-Run-Shot (Exit Velo: 109,6 MPH) nach einem verunglückten 2-Seam Fastball hoch in der Zone.
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