Nach einer langen Offseason startet die MLB am heutigen Donnerstag in die Saison 2021. Im Gegensatz zum Vorjahr wird es wieder eine relativ normale Spielzeit werden, doch auch dieses Mal ergeben sich ein paar signifikante Änderungen, während zwei Besonderheiten des Vorjahres wieder abgeschafft wurden.
MLB 2021: So laufen die Saison und die Playoffs
Alles beim Alten! Die Saison besteht anders als im Vorjahr wieder aus 162 Spielen pro Team. Vorbei ist die Vorsaison, in der aufgrund der Coronavirus-Pandemie nur 60 Spiele pro Team möglich waren.
Was die Playoffs betrifft, kehrt die Liga ebenfalls zum herkömmlichen Format zurück. Das lukrative erweiterte Feld der Vorsaison wurde zunächst mal ad acta gelegt. Konkret bedeutet dies, dass pro Liga die drei Division-Sieger sicher in den League Division Series stehen und dort Heimrecht haben, während der finale Spot von den zwei Teams in einem Spiel ausgefochten wird, die die besten Bilanzen außerhalb der Division-Sieger haben.
MLB 2021: Der Designated Hitter für alle ist Geschichte
Die vielleicht größte Änderung 2020 im Vergleich zu all den Jahren zuvor war wohl die Einführung des universellen Designated Hitters. Das hieß, dass auch in der National League die Pitcher nicht mehr an den Schlag mussten, sondern dafür ein "normaler" Feldspieler das Schlagen übernahm - so, wie es in der American League seit Anfang der 70er Jahre schon der Fall ist.
Jedoch war dies nur ein Zugeständnis der Spielergewerkschaft, um das durch die verkürzte Saison für die Pitcher erhöhte Verletzungsrisiko zu mindern. In diesem Jahr gab es ähnlich wie beim Thema Playoff-Erweiterung keine Einigung zwischen Gewerkschaft und den 30 Teams, sodass diese zwei Aspekte der Vergangenheit angehören. Auch wenn davon auszugehen ist, dass mit dem neuen CBA, das zur kommenden Saison kommen wird, beides wieder eingeführt werden dürfte.
Designated Hitter, Pitcher und Homerun - die wichtigsten Begriffe im Baseball erklärt!
MLB 2021: Weitere Besonderheiten
Drei Regeländerungen der Vorsaison finden aber auch in diesem Jahr Anwendung: Sollte es zu Doubleheadern, also zwei Spiele zwischen denselben Teams an einem Tag, kommen, dann gehen diese Spiele weiterhin nur noch über sieben Innings, nicht wie sonst üblich über deren neun.
Hinzu kommt, dass Extra Innings - alle Innings ab dem zehnten oder achten in Doubleheadern - mit einem Läufer auf der zweiten Base beginnen. Dies ist jeweils der Spieler, der das finale Out seines Teams im vorherigen Inning produziert hat oder eben ein eingewechselter Spieler. Hiermit soll die Chance auf Runs und damit ein zeitnahes Spielende erhöht werden.
Was die Kader angeht, bleibt es bei 26 Spielern, wobei es im September bis zu 28 im aktiven Kader werden können. Zudem dürfen ab diesem Jahr bis zu fünf Spieler mit dem Team reisen, die als Taxi-Squad agieren und aktiviert werden können, sollte es zu Verletzungen kommen.
MLB 2021: Die Rückkehr der Zuschauer
Bis auf die World Series, die in Arlington/Texas im neuen Stadion der Texas Rangers ausgetragen wurde, fand die Saison 2020 ohne Fans im Stadion statt. Das wird sich in dieser Spielzeit jedoch bereits zum Opening Day ändern.
Vielerorts sind Zuschauer nun wieder zugelassen, wenn auch zunächst mit reduzierter Kapazität. In New York etwa dürfen zum Saisonstart sowohl im Yankee Stadium in der Bronx als auch im Citi Field in Queens 20 Prozent der Kapazität genutzt werden.
Gänzlich ohne Beschränkungen kommen sie derweil in Texas aus, wo die Rangers bereits ankündigten, am Opening Day 100 Prozent Auslastung im Globe Life Field (40.300 Zuschauer) zu ermöglichen.
Danach allerdings werden auch sie die Kapazität wieder etwas herunterschrauben, um mehr Abstand zu ermöglichen. Die Tage ohne Fans auf den Tribünen sind in der MLB allerdings gezählt.
MLB 2021: All-Star Game in Atlanta auf der Kippe
Nachdem das All-Star Game im Vorjahr ausgefallen ist, geht es in diesem Jahr mit der regulären Rotation weiter. Angesetzt ist es für den 13. Juli 2021 im Truist Park von Atlanta/Georgia.
Allerdings ist der Austragungsort noch nicht in Stein gemeißelt, denn der republikanisch geführte Bundesstaat Georgia sorgte für Aufsehen mit neuen Wahl-Gesetzen, die darauf abzielen, die Ausübung des Wahlrechts speziell für ethnische Minderheiten deutlich zu erschweren.
Georgia war in den US-Wahlen 2020 ein Schlüssel für den Wahlsieg des demokratischen Präsidenten Joe Biden, da sich vor allem schwarze Wähler in zuvor nie dagewesenen Mengen an der Wahl beteiligten und damit die republikanische Hochburg stürzten. Wochen später wählte Georgia dann auch noch in Stichwahlen zwei Demokraten in den Senat, um so einen 50:50 Gleichstand zwischen Republikanern und Demokraten herzustellen.
Aufgrund dieser von vielen als diskriminierend betrachteten Wahlgesetze signalisierte die Spielergewerkschaft bereits die Bereitschaft, dass All-Star Game an einem anderen Spielort außerhalb Georgias auszutragen.