Frage 3: Was weiß man über den neuen Tarifvertrag?
Bei der umstrittenen Verteilung der Einnahmen wurde sich darauf geeinigt: Den Spielern stehen nicht mehr fix 57 Prozent zu, stattdessen gibt es eine variable Lösung. Ausgehend von einem 50:50-Schlüssel bekommen die Spieler je nach wirtschaftlichem Erfolg der NBA maximal 51 Prozent oder minimal 49 Prozent.
Beim wichtigsten Streitpunkt verständigte man sich ebenfall auf einen Kompromiss. Die Klubbesitzer wollten vor allem die sportliche und finanzielle Wettbewerbsfähigkeit jener Franchises gestärkt wissen, die nicht in den Metropolen spielen und von keinem Gönner ausgehalten werden.
Für die Spieler wiederum war es ein Hauptanliegen, dass Free Agents die größtmögliche Freiheit gewährt wird, um sich einem neuen Klub anzuschließen.
Der Kompromiss: Franchises wie die Mavs, die Lakers und die Knicks, die dank hoher Zuschauereinnahmen und/oder Subventionen des Besitzers mühelos den Salary Cap missachten und die fällige Luxussteuer aufbringen, werden noch mehr zur Kasse gebeten. Der Hintergedanke: Die Verlängerung eines Superstars wird deutlich kostspieliger, so dass kleinere und bei den Spielern weniger beliebte Klubs mit entsprechend niedriger Payroll in einem Wettbieten besser mithalten können.
"Damit ist gewährleistet, dass jeder Fan darauf hoffen kann, dass sein Team die Championship gewinnt, egal wie reich der Besitzer oder wie groß der Absatzmarkt der Stadt ist", sagt Deputy Commissioner Silver.
Im Gegenzug machten die Klubbesitzer Eingeständnisse gegenüber den Spielern. Unter anderem durch die Zusage, dass das bestehende "Extend-and-Trade"-System im Grundsatz bestehen bleibt.
Blog von Diddoff: Die Details des neuen CBA
Das "Extend-and-Trade" ist vor allem für die Superstars von großer Bedeutung. Ein Beispiel: Carmelo Anthonys Vertrag bei den Denver Nuggets wäre in diesem Sommer ausgelaufen. Weil ein Spieler aus Gründen der Franchise-Treue im Falle eines längeren Verbleibs bei seinem alten Klub mehr verdienen darf als bei einem neuen Klub, verlängerte er im Februar formal in Denver ("Extend") - nur um kurz darauf wie verabredet zu den New York Knicks getauscht zu werden ("Trade").
So sicherte sich Anthony das größtmögliche Gehalt, dafür bekam Denver von den Knicks Spieler als Trademasse, statt leer auszugehen.
"Der Deal macht keine der beiden Seiten glücklich, aber beide Seiten können mit dem Deal leben", sagt Salary-Cap-Guru Larry Coon über die vorläufige Einigung.
Weitere Beschlüsse:
- Der neue Tarifvertrag ist für zehn Jahre gültig, nach sechs Jahren steht es aber den Klubbesitzern und den Spielern frei, diesen zu kündigen.
- Der Salary Cap von 58 Millionen Dollar sowie die Luxussteuer-Grenze von 70 Millionen Dollar bleibt unangetastet.
- Einer der interessantesten Punkte: Durch die vereinbarte Amnestie-Klausel darf jedes Team einen Spieler ohne Erklärung aus dem Vertrag entlassen. Wann dies wahrgenommen wird, steht dem Team frei, solange dies innerhalb des gültigen Tarifvertrags erfolgt.
Frage 1: Wie kam es zur vorläufigen Einigung?
Frage 2: Wie lautet der weitere Zeitplan?