NBA

Carmelo Anthony: The show must go on

Von Fabian Swidrak
Carmelo Anthony hat in den letzten vier Spielen immer mindestens 29 Punkte erzielt
© Getty

Knicks-Superstar Carmelo Anthony dreht auch gegen die Bucks mächtig auf und kommt im vierten Spiel in Serie auf fast 30 Punkte. Die Wizards fahren nach dem schlechsten Saisonstart aller Zeiten den ersten Sieg ein. Rajon Rondo fliegt nach Frustfoul vom Court, Al Hoford findet zurück zu alter Stärke, Detroit zerlegt die Suns in alle Einzelteile und Chauncey Billups is back in business.

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Milwaukee Bucks (7-6) - New York Knicks (10-4) 88:102

Erleben wir derzeit den besten Carmelo Anthony, den es je gab? Auch gegen die Bucks brillierte er mit 29 Punkten und acht Rebounds. Und das, obwohl er im letzten Viertel nur vom Spielfeldrand aus zusah. Damit hat Anthony in den letzten vier Games am Stück immer mindestens 29 Punkte erzielt.

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"Ich glaube, er spielt so gut wie nie zuvor", schwärmte auch sein Coach Mike Woodson. "Es ist wunderschön, ihm zuzusehen." "Ich habe nur ihre Fehler ausgenutzt", sagte Anthonty. "Ich habe heute Nacht gut getroffen und versucht, mir das Spiel einfacher zu machen."

Steve Novaks Saisonbestleistung von 19 Punkten ging bei der Anthony-Show fast unter. Auch Tyson Chandler war wieder für 17 Zähler und 8 Rebounds zu haben und trug so seinen Teil zum sechsten Knicks-Erfolg in Serie bei.

Für Milwaukee erzielten Beno Udrih und Brandon Jennings mit je 18 die meisten Punkte. Dicht gefolgt von Monta Ellis mit 17 Zählern. Marquis Daniels kam auf 11. "Wir hatten uns viele Dinge vorgenommen, wollten Carmelo aus dem Spiel nehmen und ihre Dreierwürfe kontrollieren. Nichts davon ist uns heute gelungen", so Bucks-Coach Scott Skiles.

Washington Wizards (1-12) - Portland Trail Blazers (6-9) 84:82

Die Washington Wizards waren zuletzt das Gespött der US-Sportmedien. Doch damit dürfte vorerst Schluss sein. Nach dem schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte, feiern die Wizards ihren ersten Sieg.

"Wenn man zwölf Spiele am Stück verloren hat, werden eben Witze über einen gemacht. So läuft das Geschäft", so Washingtons Coach Randy Wittman. "Wenn du auf diesem Level spielst, musst du damit umgehen und es ausblenden können."

Jordan Crawford und Emeka Okafor sorgten im letzten Abschnitt für die entscheidenden Punkte und trafen drei Mal von Downtown. Crawford war mit 19 Punkten auch insgesamt bester Scorer der Wizards. Trevor Ariza kam auf 14, Kevin Seraphin auf 10 Zähler.

Bei Portland schafften es vier Spieler in den zweistelligen Bereich. Damian Lillard und Nicolas Batum waren mit jeweils 20 Punkten am erfolgreichsten. Auch J.J. Hickson wusste mit 15 Punkten und starken 19 Rebounds zu überzeugen. Insgesamt die Trefferquote der Blazers mit 34,9 Prozent aber einfach zu schwach.

Orlando Magic (5-9) - San Antonio Spurs (13-3) 89:110

In einem Preseason Game gegen die Magic schonte Spurs-Coach Gregg Popovich seine Stars noch über weite Strecken und ermöglichte Orlando so einen Sieg. Diesmal gab es allerdings keine Gnade. Vor allem Manu Ginobili (20 Punkte) und Gar Neal mit 19 Zählern sorgten für klare Verhältnisse. Auch Tim Duncan steuerte 15 Punkte in nur 27 Minuten bei. Tony Parker kam auf 14 Zähler und 8 Assists.

"Wir haben jetzt ein paar Spiele lang guten Basketball gespielt und ich hoffe, das geht so weiter", so Duncan über den fünften Erfolg am Stück. Für Orlando gab es zuletzt ohnehin nichts zu holen gegen die Spurs. Nur einen Sieg konnten die Magic in sechs Spielen ergattern.

Arron Afflalo war mit 16 Punkten Top-Scorer auf Seiten der Magic, gefolgt von Jameer Nelson mit 14 Zählern. Vor allem bei den Dreiern haperte es gewaltig. Nur zwei der 15 Versuche von Downtown waren erfolgreich.

Boston Celtics (8-7) - Brookly Nets (10-4) 83:95

Doc Rivers wollte seine Boston Celtics engagiert und aggressiv sehen. Rajon Rondo hatte sich diese Anweisung etwas zu sehr ans Herz genommen und flog gegen die Nets vom Platz. Nach einem harten Foul gegen Teamkollege Kevin Garnett rächte er sich bei Brooklyns Kris Humphries und checkte ihn in die Stühle am Spielfeldrand. Auch Humphries und Nets-Forward Gerald Wallace mussten runter.

"Kevin hätte sich verletzten können. Das hat Rondo gesehen und reagiert, wahrscheinlich überreagiert", so Rivers. "Ich kann nicht in die Köpfe anderer sehen, aber an dieser Stelle waren wir wohl einfach frustriert."

Für den Sieg der Nets sorgten letztlich Joe Johnson mit 18 Punkten und Andray Blatche mit 17 Punkten und 13 Rebounds. Schon zur Pause lag Brooklyn mit 13 Zählern in Front. Bei Boston waren Garnett (16 Punkte, 10 Rebounds) und Paul Pierce mit 14 Punkten am treffsichersten. Rondo hatte vor seinem Rauswurf drei Assists und beendet damit seine Serie von 37 Spielen mit Double-Digit. Die zweitlängste der NBA-Geschichte.

Atlanta Hawks (9-4) - Charlotte Bobcats (7-7) 94:91

Mit einer schauderhaften Bilanz von 1 Treffer aus 10 Freiwürfen schlich Al Horford letzte Woche vom Court und versprach daran zu arbeiten. "Ich glaube, ich habe mich davon wieder erholt", so Horford. Tatsächlich war er gegen die Bobcats mit 17 Punkten erfolgreich und verwandelte alle seiner drei Freiwürfe.

Auch Josh Smith und Lou Williams kamen bei den Hawks auf 17 Punkte. Bei Charlotte stach vor allem Ben Gordon hervor, der 20 seiner 26 Punkte im letzten Viertel markierte. Auch Ramon Sessions steuerte 18 Zähler bei.

29 Sekunden vor Schluss beendete Gordon die Führung der Hawks mit einem Dreier zunächst. Doch zwei der Freiwürfe von Horford brachten Atlanta zurück in die Spur. "Jetzt fühle ich mich wieder sicherer. Es war extrem wichtig für mich, die beiden Versuche heute Nacht zu versenken."

Detroit Pistons (5-11) - Phoenix Suns (7-9) 117:77

Autsch, was für eine Packung! Detroit feiert gegen die Suns den höchsten Sieg seit fast fünf Jahren. "Das war ein grandioser Heimsieg, so kann es weitergehen", freute sich Guard Brandon Knight. Er und Charlie Villanueva waren mit 19 Punkten die besten Werfer bei den Pistons. Detroit scheint sich nach acht Niederlagen zum Auftakt mit zuletzt 5:3 Siegen endgültig gefangen zu haben.

Schon zur Halbzeit führten die Pistons mit 55:44 und überzeugten vor allem aus der Distanz. 12/16, so die Bilanz von Downtown. Das macht bärenstarke 75 Prozent Trefferquote. "Ein gutes Spiel von guten Jungs", so Pistons-Coach Lawrence Frank. "Du hast nicht viele Matches, wie dieses. Aber wir können auf diese Leistung aufbauen."

Rodney Stuckey (18), Tayshaun Prince und Kyle Singler (je 12) punkteten bei Detroit ebenfalls zweistellig. Bei Phoenix reichten Luis Scola 11 Punkte zum Bestwert des Abends. Markieff Morris und Goran Dragic kamen jeweils auf immerhin 10 Punkte.

"Wir haben nichts gemacht, weswegen man bei uns heute von NCAA-Qualität sprechen kann", so Phoenix-Coach Alvin Gentry. "Was soll ich sagen? Es war ein furchtbares Spiel und wir müssen es viel, viel besser machen", ärgerte er sich besonders mit Blick auf die schwache Trefferquote von lediglich 34,1 Prozent.

Memphis Grizzlies (11-2) - Toronto Raptors (3-13) 103:82

Nach der Halbzeit machten die Grizzlies aus einem engen Spiel eine klare Angelegenheit. Dank einer starken Memphis-Defensive kamen die Raptors in den letzten beiden Vierteln nur auf eine Trefferquote von 31 Prozent und hatten 11 Turnovers.

"Unsere Defense war überragend im dritten Viertel", so Grizzlies-Coach Lionel Hollins. Vorne sorgte Marreese Speights mit 18 Zählern für die nötigen Punkte. Er hatte außerdem 12 Rebounds. Auch Marc Gasol und Zach Randolph beendeten das Spiel mit 17 Punkten. Mike Conley traf außerdem 4 seiner 5 Versuche von Downtown.

"Ich bin mit dem Selbstvertrauen in die Partie gegangen, das ich gebraucht habe", so Speights. "In der Vergangenheit war das oft nicht der Fall, weil die Dinge nicht so gelaufen sind, wie ich mir das vorgestellt hatte. Es freut mich, dass mir mein Trainer immer wieder das Vertrauen schenkt."

Bei den Raptors führten DeMar DeRozan mit 16 Punkten und Kyle Lowry und Jose Calderon mit je 12 Punkten die Scorerliste an. "Es tat weh. Aber es tut immer weh, wenn du so verlierst", sagte Torontos Coach Dwane Casey.

New Orleans Hornets (4-10) - Utah Jazz (9-7) 84:96

Ende des dritten Viertels war Marvin Williams noch der Top-Scorer auf dem Court. Dann knalle er allerdings äußerst unsanft mit dem Kopf auf den Boden. Das Spiel war für ihn beendet. Diagnose: Gehirnerschütterung. Ersatzmann Gordon Hayward kam von der Bank, machte 13 seiner 15 Punkte im letzten Viertel und führte die Jazz so doch noch zum Erfolg.

"Ich war in der Lage, da zu sein und ein paar wichtige Punkte zu werfen", freute sich Hayward. "Das ist mir in den letzten drei Spielen nicht gelungen. Es war also wichtig für mich." Insgesamt waren für Utah aber Al Jefferson (19), Paul Millsap und Marvin Williams mit je 16 Punkten am erfolgreichsten.

Auch Robin Lopez und Greivis Vasquez konnten die achte Niederlage der Hornets im neunten Spiel mit ihren je 18 Punkten nicht verhindern. Brian Roberts kam außerdem auf 11 Zähler.

Oklahoma City Thunder (12-4) - Houston Rockets (7-8) 120:98

Wer auch sonst? Kevin Durant erledigt auch die Rockets! 37 Punkte sind sogar für Durant Saisonbestleistung. Dazu kommen 7 Rebounds und 4 Assists. Bei den Rockets klemmte es vor allem bei James Harden, der bei seiner Rückkehr nach Oklahoma City zwar auf 17 Punkte kam, aber nur 3 seiner 16 Versuche aus dem Spiel heraus im Korb unter brachte.

Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte lag Houston bereits zweistellig zurück. Näher als 10 Punkten kamen die Rockets dann auch nich mehr an die Thunder heran. "Ich hab den Ball einfach nicht rein gebracht", ärgerte sich Harden. "Ich hatte viele gute Chancen, aber so ging es noch mehr von uns."

Neben Kevin Durant glänzten bei den Thunder auch Serge Ibaka mit 23 Punkten und 9 Rebounds, sowie Kevin Martin und Russel Westbrook mit 17, bzw. 14 Zählern. Für Houston war Patrick Patterson mit 28 Punkten am erfolgreichsten.

Los Angeles Clippers (9-6) - Minnesota Timberwolves (6-8) 101:95

Bereits im Februar war die Saison von Chauncey Billups wegen einer Achillessehnenverletzung beendet. Aber so sollte die Karriere des fünfmaligen NBA-Allstars nicht zu Ende gehen. Gegen Minnesota feierte er sein Comeback und sorgte für die letzten, nötigen Prozente beim Sieg der Clippers.

"Ich habe immer noch den unbedingten Willen zu gewinnen", so Billups zu seiner Rückkehr. "Ich wusste, dass dieser Tag kommen würde. Aber nicht, dass es vor dem Winter sein würde", freute sich auch Chris Paul, der mit 23 Punkten und 11 Assists erfolgreichster Werfer war. Auch Blake Griffin meldete sich nach seinem Durchhänger gegen New Orleans zurück und markierte 18 Punkte und 6 Rebounds.

Kevin Love war mit 19 Punkten und 12 Rebounds bester Mann bei Minnesota. Auch Alexey Shved kam nach Start von der Bank noch auf 17 Zähler für die Wolves. Nikola Pekovic kam auf 11 und 10 Rebounds. "Ich bin zufrieden, wie das Team gekämpft hat", so Love. "Wir haben nur in der zweiten Hälfte ein paar Bälle verloren. Das war heute ein Spiel auf Augenhöhe."

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