Miami Heat (10-3) - Cleveland Cavaliers (3-10) 110:108
Weniger als zwei Minuten vor dem Ende sah eigentlich alles nach Miamis vierter Saisonpleite aus. Die Heat lagen mit sieben Punkten zurück. Doch dann kam der große Auftritt von Ray Allen. Three-Point-Game? Check! Dreier? Check? Freiwurf? Check. Der Gastgeber beendete die Partie dank Allen mit einem 9:0-Run und zog gerade noch mal den Kopf aus der Schlinge.
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Bemerkenswert dabei: Im kompletten Spiel führte Miami nur 2:29 Minuten lang. Aber als es darauf ankam, war der Champion zur Stelle. "In der Crunchtime sind die Jungs einfach der helle Wahnsinn. Jeder von ihnen legt dann noch mal eine Schippe drauf", so Heat-Coach Erik Spoelstra.
Neben Allen, der 15 seiner 17 Punkte im letzten Viertel erzielte, konnte sich Spoelstra auf die bekannten Namen verlassen: LeBron James kam auf 30 Punkte, Chris Bosh erzielte 23 Punkte. Dwyane Wade steuerte 18 Zähler bei, fand aber nicht wirklich seinen Touch (6/15 FG).
Überhaupt war bei den Heat längst nicht alles Gold, was glänzt. James und Co. leisteten sich insgesamt satte 18 Turnover, die ihnen fast den Sieg gekostet hätten. Zudem musste Miami im dritten Viertel einen Nackenschlag verdauen, als Shane Battier mit einem verstauchten Knie vom Feld musste.
Dass es für Cleveland trotzdem nicht reichte, konnten sich die Cavs selber nicht so richtig erklären. Immerhin scorten bis auf Tyler Zeller alle eingesetzten Spieler zweistellig. "Eigentlich hatten wir alles gut im Griff. Aber in der entscheidenden Phase haben wir ein wenig die Konzentration vermissen lassen", so Anderson Varejao, der ein Double-Double auflegte (10 Punkte, 2/9 FG, 15 Rebounds).
Philadelphia 76ers (7-6) - Oklahoma City Thunder (10-4) 109:116 OT
Das war ein hartes Stück Arbeit für die Thunder. Allerdings machte es sich OKC auch selber unnötig schwer. Die Gäste trafen in der regulären Spielzeit keinen ihrer letzten 7 Würfe. In der Overtime lief es für die Truppe von Scott Brooks dann aber wieder besser.
Vier verschiedene Spieler ließen es in der Verlängerung Dreier regnen. "Wir haben am Ende gar nichts mehr getroffen. Aber meine Jungs sind bissig geblieben und haben sich in der Overtime dafür belohnt. Das gefällt mir natürlich", so Brooks nach der Partie.
Besonders Kevin Durant (10/22 FG) und Russell Westbrook (11/23) verloren trotz einiger Fehlwürfe nie den Mut und beendeten die Begegnung mit 37 bzw. 30 Punkten. Die Thunder haben damit neun der letzten elf Partien für sich entschieden.
Bei den Sixers stellte Thaddeus Young mit 29 Punkten (Saison) und 15 Rebounds (Karriere) gleich zwei Bestleistungen auf. Trotzdem befindet sich Philly nach der zweiten Pleite in Folge im Abwärtstrend, nachdem man zuvor drei Erfolge einfahren konnte.
Es könnte allerdings noch bitterer für die 76ers werden. Eigentlich wollte Andrew Bynum Mitte Dezember ins Training zurückkehren. Allerdings hat der Center weiterhin Knieprobleme. "Wir wissen nicht, wann Andrew wieder spielen kann. Wir müssen einfach abwarten, wie das Knie auf Belastung reagiert", erklärte GM Tony Di Leo vor dem Spiel gegen die Thunder. Die Causa Bynum scheint eine Never-Ending-Story zu werden.
Washington Wizards (0-11) - Charlotte Bobcats (7-5) 106:108 2OT
Das Motto der Partie im Verizon Center: Gegenwart gegen Vergangenheit. Im letzten Jahr galt Charlotte noch als die Loser-Truppe der NBA. Diese Rolle übernehmen in dieser Saison bislang die Wizards.
Gegen die Bobcats hätte es jedoch fast zum ersten Sieg in diesem Jahr gereicht. Aber eben nur fast. In der zweiten Overtime führten die Gastgeber 1:27 Minuten vor dem Ende mit 103:101. Im Anschluss traf allerdings Reggie Williams seinen einzigen Wurf in der kompletten Partie und brachte Charlotte mit einem Dreier in Führung.
Nach drei Bobcats-Freiwürfen verkürzte Bradley Beal von Downtown noch mal auf 106:107, aber mit ablaufender Uhr verpasste Jordan Crawford den langen Buzzer-Beater. "Wir können momentan einfach nicht den Sack zumachen. Dann ist es natürlich schwer, ein Spiel zu gewinnen. Aber das liegt nicht nur an meinen Spieler. Ich bin genauso für unsere Situation verantwortlich", so Wizards-Coach Randy Wittman.
Am besten brachte es wohl ein Fan auf den Punkt, der ein Plakat in die Höhe hielt: "All I want 4 Christmas is a win." Sollte Washington, bei denen sich Martell Webster (21 Punkte) am treffsichersten zeigte, dies bis Weihnachten nicht schaffen, würden sie auch einen neuen Negativ-Rekord für den schlechtesten Start aller Zeiten aufstellen. Derzeit gebührt diese zweifelhafte Ehre noch den Nets (0-18) aus der Saison 2009/2010.
Bei den Bobcats konnte vor allem Byron Mullens (27 Punkte), Ramon Sessions (20) und Ben Gordon (19) überzeugen. Charlotte hat damit bereits jetzt schon so viele Siege auf dem Konto wie im kompletten letzten Jahr.
Atlanta Hawks (8-4) - Los Angeles Clippers (8-5) 104:93
Die Hawks sind on fire! Gegen die Clippers gewann Atlanta bereits das fünfte Spiel in Folge. Der Schlüssel zum Sieg war dabei die exzellente Verteidigung gegen Chris Paul. Dafür war vor allem Jeff Teague verantwortlich. "Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie wir es angestellt haben. Er ist ein großartiger Spieler. Wir haben einfach versucht, dass er keine einfachen Punkte bekommt", so der Guard.
Man könnte sagen: Mission auf ganzer Linie erfüllt. Paul erzielte zwar 19 Punkte, traf aber nur 5 seiner 12 Versuche. Zudem war Teague auch in Atlantas Offense ein großer Faktor, machte wie sein Gegenüber 19 Zähler und verteilte zudem 11 Assists.
Ebenfalls stark bei den Hawks: Zaza Pachulia, der ein Double-Double auflegte (19 Punkte, 12 Rebounds). Ganz anders dagegen die Stimmungslage bei den Gästen. "Es war ein schrecklicher Road Trip. Es tut besonders weh, weil wir eigentlich immer die Chance hatten, die Spiele für uns zu entscheiden. Aber daraus können wir lernen", so CP3.
Nach den Pleiten bei OKC und den Nets hat L.A. damit die letzten drei Partien abgegeben. Ein kleiner Lichtpunkt: Für die Clippers geht es nun erst mal wieder zurück ins heimische Staples Center. Am Montag warten dort die Hornets.
Milwaukee Bucks (6-5) - Chicago Bulls (6-6) 86:93
Drei Spiele in Folge verloren. Das Comeback von Derrick Rose lässt immer noch auf sich warten. Alles total egal. Sobald Chicago auf die Bucks trifft, sind offenbar alle Sorgen vergessen.
Die Bulls hatten vor der Partie am Samstagabend die letzten acht Partien gegen Milwaukee gewonnen. Und auch diesmal war für die Bucks nichts zu holen. Angeführt von Rip Hamilton (22 Punkte) und Carlos Boozer (22 Punkte, 19 Rebounds) beendete Chicago seine Pleitenserie.
"Es war schön, dem Team helfen zu können. Es hat einfach mal wieder richtig Spaß gemacht, auf dem Court zu stehen", so Hamilton, der alleine vor der Pause 18 Zähler erzielte. Für die Bucks kam es aber noch bitterer: Kurz vor dem Ende knickte Brandon Jennings, der mit 23 Punkten Milwaukees Topscorer war, mit seinem Knöchel um.
Der Guard gab jedoch kurze Zeit später Entwarnung: "Er ist nicht gebrochen, sondern nur verstaucht. Ich war zuerst besorgt, weil ich genau dort eine Operation hatte. Aber es dürfte alles in Ordnung sein."
Sacramento Kings (4-9) - Utah Jazz (7-7) 108:97
Attackieren! Attackieren! Attackieren! Das Motto von Tyreke Evans blieb keinem Zuschauer in der Sleep Train Arena verborgen. Der einstige Rookie of the Year führte die Kings zum Sieg über Utah und lief vor allem nach der Pause richtig heiß.
Evans machte 21 seiner 27 Punkte in der zweiten Halbzeit und hat damit in den letzten vier Partien durchschnittlich 21 Zähler erzielt: "Ich habe versucht, aggressiv zu bleiben. Ich habe auch nach Fehlwürfen nie meinen Mut verloren." Seine Leistung krönte der 23-Jährige mit 5 Rebounds, 5 Assists und 2 Steals.
Die Kings ließen sich selbst von DeMarcus Cousins' Ejection im dritten Viertel nicht stoppen. Der Center konnte sich nach einem Foul Call nicht beruhigen und musste vom Feld. Bei den Jazz enttäuschte Gordon Hayward, der am letzten Freitag noch den Game-Winner getroffen hatte, mit einer schwachen Quote (8 Punkte, 1/8 FG).
Golden State Warriors (8-6) - Minnesota Timberwolves (5-7) 96:85
You got posterized! Es war die Szene beim Warriors-Erfolg über Minnesota: Harrison Barnes ließ die ORACLE Arena im zweiten Viertel mit einem One-Handed-Slam-Dunk über Nikola Pekovic erzittern.
"Der gehört ganz oben auf meine Liste", schmunzelte der Forward im Anschluss. Es war nicht das einzige Ausrufezeichen des Rookies. Barnes gelang mit 10 Punkten und 11 Rebounds das nächste Double-Double und wies zudem mit +17 das zweitbeste Plus-Minus-Rating aller Akteure auf.
Die Entscheidung zugunsten der Gastgeber fiel im letzten Viertel, als Golden State einen 19:2-Run hinlegte. Neben Barnes fand Minnesota vor allem auf Klay Thompson keine Antwort (24 Punkte, 8/17 FG). Selbst Kevin Loves Double-Double (15 Punkte, 15 Rebounds) konnte die fünfte Wolves-Pleite in Folge nicht verhindern.
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