NBA

Sympathiepunkte für "Restgate"

Von Philipp Dornhegge
Spurs-Coach Gregg Popovich schonte gegen Dwyane Wade und die Miami Heat seine Stars
© Getty
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Von 12 auf 16: Die Ehe der Sixers mit Andrew Bynum hatte ungefähr die gleiche Halbwertszeit wie die von Kris Humphries und Kim Kardashian. Ob sie auch genauso ein hässliches Nachspiel hat, muss man sehen. Jedenfalls ist fraglich, ob der Center-Neuzugang überhaupt jemals das Philly-Trikot überstreifen wird. Bisher ist er nur verletzt, am Ende der Saison ist er Free Agent. Einen Maximum Contract kann er sich aufgrund seiner Kniee abschminken.

Von 7 auf 17: Bisher läuft es nicht bei den Nuggets. Das Problem: Die Quoten einiger zentraler Spieler. Nur Andre Miller und Danilo Gallinari knacken von der Freiwurflinie die 70-Prozent-Marke, dafür versagt der Italiener aus dem Feld (38,5 Prozent). Ty Lawson (40,3 Prozent FG-, 59 Prozent FT-Quote) hat sein Zielfernrohr wohl komplett zu Hause gelassen, Andre Iguodala findet sich nur langsam zurecht in der Mile High City. So richtig positiv fällt eigentlich nur "Manimal" Kenneth Faried auf, JaVale McGees Entwicklung stagniert.

Von 20 auf 18: Kevin Love machte nach seinem Comeback gleich da weiter, wo er vor seiner Verletzung aufgehört hatte. Die Timberwolves sind mit Pekovic und Love unter den Körben bärenstark besetzt, Kirilenko ist wieder der Alleskönner, der er zu seinen besten Zeiten in Utah war. Und Ricky Rubio ist nach seinem Kreuzbandriss im Training und offenbar nicht mehr ganz weit von einem Comeback entfernt.

Von 16 auf 19: Inzwischen ist der Glanz der ersten Spiele verpufft. Die Mavericks quälen sich durch die Wochen bis zum Comeback von Messias Dirk Nowitzki, nur wann wird es das geben? Keiner weiß es, Troy Murphy brachte als temporärer Ersatz auch keine Entlastung. Nun also soll Derek Fisher mit seiner Erfahrung das strauchelnde Aufbauspiel stabilisieren. Kann das die Lösung sein?

Von 8 auf 20: Die Bilanz der Pacers sieht übel aus, aber: Wer eine der effizientesten Defenses der Liga spielt, der muss ernst genommen werden. Offensiv fehlt Danny Granger ohne Frage an allen Ecken und Enden, Paul George wird vielleicht nie der Topscorer werden, von dem das Management geträumt hat. Auch Roy Hibberts Quoten sind erschreckend. Zuletzt nahm George Hill vermehrt das Ruder in die Hand, auch auf David West ist Verlass.

Von 30 auf 21: Die größte Überraschung der bisherigen Saison. Ganz ohne Frage. Ohne Star die Nuggets geschlagen, ohne Star die Lakers und Warriors geschlagen. Auch zahlreiche Verletzungen (besonders Nelson verpasste schon sieben Spiele) werfen das Team nicht aus der Bahn. Coach Jacque Vaughn hat einen Plan, dem alle Spieler folgen. Glen Davis, Nikola Vucevic, Arron Afflalo, J.J. Redick: Sie alle spielen groß auf. Im Dezember dürfte Orlando in allen Spielen (außer Miami an Silvester) eine Chance haben.

Von 29 auf 22: Zwischenzeitlich hatten die Bobcats ja sogar eine positive Bilanz, man traute seinen Augen kaum. Gut, alle Siege waren hauchdünn, viele Niederlagen echte Klatschen. Inzwischen ist das Team ziemlich hart gelandet. Aber wer jetzt schon die Anzahl an Siegen der Vorsaison eingestellt hat, der dürfte im ersten Schritt zufrieden sein. Wenn Kemba Walker und Ben Gordon weitermachen wie bisher, dann sollten weitere Siege folgen. Von Rookie Michael Kidd-Gilchrist darf aber gerne mehr kommen.

Von 21 auf 23: 0-8, was für ein Katastrophenstart! War aber auch nicht so schön, nur gegen Westteams (sechs Mal auswärts) starten zu müssen. Seitdem aber haben sich die Pistons gefangen und sechs von elf Spielen gewonnen. Zu Hause gab es gar fünf Siege in Serie. Detroit macht es mit Toughness und Defense. Und das, obwohl einige Spieler offenbar unzufrieden mit Coach Lawrence Frank sind. Rookie Andre Drummond ist schon jetzt ein Gewinn.

Von 19 auf 24: Zwei Neulinge streiten sich derzeit um die Krone des Rookie of the Year: Natürlich Hornets-Big-Man Anthony Davis und Blazers-Point-Guard Damian Lillard. Portlands neuer Golden Boy öffnete schon in der Summer League vielen die Augen, im ersten NBA-Monat spielte er nicht weniger furios auf. Gemeinsam mit Wes Matthews bildet Lillard einen spannenden Backcourt, im Frontcourt kommt alles auf LaMarcus Aldridge und Nic Batum an. Manchmal reicht das, manchmal nicht.

Von 25 auf 25: 4-14 hört sich übel an. Ist es eigentlich auch, wenn man um die Playoffs mitspielen will. Allzu viel vorwerfen kann sich Toronto aber nicht. Die Raps sind fast immer konkurrenzfähig, haben aber das Pech irgendwie gepachtet. Verletzungen von Kyle Lowry am Anfang und aktuell von Linas Kleiza machen die Sache nicht leichter. Die Frage ist: Wann setzen die Pleiten dem Team mental zu?

Von 24 auf 26: Die Hornets wären wohl einige Plätze tiefer gelandet, hätten sie in der vorletzten Nacht nicht Milwaukee auseinander genommen. Die Mannschaft kann es, das hat sie bewiesen. Nur Austin Rivers irgendwie nicht, der in seiner Rookie-Saison noch sehr viel falsch macht. Aber mit einem Greivis Vasquez in Galaform scheint vieles möglich. Jetzt müsste Anthony Davis mal gesund bleiben. Von Eric Gordon ganz zu schweigen.

Von 28 auf 27: Die Prophezeihung für 2014 oder 2015 steht: Cleveland wird den besten Backcourt der Liga haben. Was Kyrie Irving und Rookie Dion Waiters in ihren bisherigen gemeinsamen Spielen gezeigt haben, war schon aller Ehren wert, teilweise spektakulär. Doof nur, dass beide gerade verletzt sind. Dafür spielt Anderson Varejao wie ein All-Star. Im Dezember geht's überwiegend gegen Ost-Konkurrenz, danach wissen wir mehr, wohin die Reise gehen könnte.

Von 22 auf 28: Jermaine O'Neal spielt, als wäre er in einen Jungbrunnen gefallen. In wenigen Minuten reboundet und blockt er, was das Zeug hält. Die Leistungen des Ex-Bambergers P.J. Tucker sind die zweite schöne Geschichte aus Phoenix. Ansonsten ist Tristesse angesagt. Gortat spielt ohne Nash sehr durchschnittlich, auch Scola und Beasley kommen nicht in Tritt. So langsam nähern sich die Suns dem Tabellenkeller an. War aber auch zu erwarten.

Von 26 auf 29: Wenn man das Gefühl hat, dass alles Mist ist und nichts funktioniert, sollte man zur Aufmunterung einfach einen Blick nach Sacramento werfen. Die Mannschaft passt nicht zusammen und scheint beratungsresistent zu sein, auswärts gab es noch keinen Sieg (0-6) und ein Abschied aus Kaliforniens Hauptstadt scheint unausweichlich. Was positiv ist: ähm, nichts.

Von 27 auf 30: Anders als Sacramento hat Washington immerhin noch einen Strohhalm, an den es sich klammern kann: John Wall. Der Point Guard erholt sich langsamer als erhofft von einer Knieverletzung, soll aber noch in diesem Jahr wieder spielen. Und davon können Nene, Trevor Ariza und vor allem Rookie Bradley Beal nur profitieren. Den ersten Sieg gab es endlich gegen Portland, der sensationelle Sieg gegen Miami tut viel für das Selbstbewusstsein.

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