NBA

Das Comeback des Birdmans

Von SPOX
Chris Andersen spielte bis März für die Denver Nuggets. Jetzt soll er den Miami Heat helfen
© Getty

Der Birdman Chris Andersen feiert ein NBA-Comeback und soll Rebounds für den Meister Miami Heat sammeln, die Phoenix Suns haben Lindsey Hunter zum Interimscoach ernannt. Für Atlantas Lou Williams ist die Saison beendet, Shawn Marion wird für seine Schirischelte zur Kasse gebeten und der Umzug der Sacramento Kings nach Seattle rückt näher.

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Miami Heat verpflichten den Birdman: Bei ihrer verzwifelten Suche nach einem Rebounder haben sich die Miami Heat an Chris Andersen gewandt. Der Birdman bekam beim Meister einen 10-Tages-Vertrag und soll sich beweisen.

Andersen hat seit März 2012 - damals mit den Nuggets - kein NBA-Spiel mehr bestritten und brennt auf seine Chance: "Diese Gelegenheit zu bekommen, ist ein wahr gewordener Traum", so der 34-Jährige. "Die Heat lassen sich auf mich ein, und ich werde ihnen alles geben, was ich habe. Ich werde verteidigen, rebounden, nach Bällen springen und Schüsse blocken. Ihr wisst schon, all die Sachen, die ein Birdman eben macht."

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Andersens Karriere ist gepflastert von Problemen abseits des Courts. Einst wurde er für zwei Jahre wegen eines Drogenvergehens gesperrt, im letzten Frühjahr wurde sein Haus im Zusammenhang mit Verbrechen gegen Kinder durchsucht. "Ich wurde niemals verhaftet, und die Untersuchungen waren nie gegen mich gerichtet", erklärte der Birdman.

Miamis Coach Erik Spoelstra glaubt ihm - und ist begeistert von der Verpflichtung: "Wir haben ihn seit Jahren auf dem Zettel. Einen Spieler mit seiner Qualität bekommt man zu dieser Jahreszeit eigentlich nicht so einfach. Immerhin war er vor drei Jahren der beste Bankspieler, den man fürs Rebounding und Shotblocking haben konnte."

Auch LeBron James verspricht sich viel von Andersen: "Wir lieben diese Jungs, die es allen zeigen wollen. Hoffentlich spielt er mit dieser Art von Intensität."

Hunter übernimmt bei den Suns: Nach der Trennung von Alvin Gentry haben die Phoenix Suns Lindsey Hunter zum Interimscoach bestimmt. Nach 17 Jahren als NBA-Profi ist dies die erste Trainerstation für den 42-Jährigen, der bislang als Player Development Director in Phoenix fungierte.

"Die einfache Antwort, warum wir uns für Lindsey entschieden haben ist, dass wir jemanden brauchten, der uns einen Schock versetzt", so Manager Lance Blanks als Begründung. "In diesem Business ist das Risiko wichtiger als Sicherheitsdenken. Wir haben das Gefühl, dass er der richtige ist, um etwas zu riskieren."

Hunter stach damit unter anderem die drei Assistant Coaches Dan Majerle, Igor Kokoskov und Elston Turner aus. "Schon in der High School habe ich mich immer wie ein Coach auf dem Platz gefühlt. Ich war immer ein Leader", so Hunter bei seiner Antrittsrede. "Ich hatte toughe Coaches, die das von mir gefordert haben. Und ich habe die Herausforderung angenommen."

Der Ex-Guard wird das Team für den Rest der Saison betreuen, danach werden die Karten neu gemischt. "Wir werden uns alle Optionen ansehen und den besten Kandidaten auswählen. Vielleicht ist das Lindsey, vielleicht auch nicht", so Blanks.

Saisonaus für Lou Williams: Was man schon beim Spiel der Atlanta Hawks gegen die Brooklyn Nets befürchten musste, ist nun bittere Gewissheit.

Lou Williams hat sich das vordere rechte Kreuzband gerissen und wird für den Rest der Saison - und möglicherweise darüber hinaus - ausfallen.

"Das ist eine niederschmetternde Nachricht für uns", gab Hawks-Coach Larry Drew zu. "Sportlich trifft uns das insofern schwer, als dass Lou beide Guard-Positionen gespielt hat."

Williams war gegen die Nets im zweiten Viertel zum Korb gezogen und hatte sich ohne Einwirkung des Gegners verletzt. Als drittbester Scorer des Teams war der 26-Jährige, der erst im Sommer aus Philadelphia gekommen war, ein wichtiger Grund für die insgesamt überraschend starke Saison Atlantas.

Kings-Umzug nach Seattle rückt näher: Die Seattle SuperSonics kehren fünf Jahre nach dem Abschied von der Basketball-Bühne offenbar in die NBA zurück. "ESPN" zufolge ist der Verkauf der Mehrheitsanteile an den Sacramento Kings beschlossene Sache. Allerdings muss die Liga dem Geschäft mit einer Investorengruppe aus Seattle noch zustimmen.

Hedgefonds-Manager Chris Hansen und Microsoft-Geschäftsführer Steve Ballmer sollen 65 Prozent der Anteile übernehmen. Sollte es mit der Übernahme klappen, würden die SuperSonics zur kommenden Saison zurückkehren. Das Team, für das Detlef Schrempf von 1993 bis 1999 gespielt hatte, war 2008 nach Oklahoma City umgezogen.

In Sacramento geht der Kampf um die Zukunft der Kings aber weiter. Kevin Johnson, ehemaliger NBA-Allstar und heute Bürgermeister der Hauptstadt von Kalifornien, will das Team halten. Johnson will die Kings als Repräsentant einer Investorengruppe aus Sacramento übernehmen und eine neue Arena bauen lassen. NBA-Boss David Stern hat bereits erklärt, mit Johnson über dessen Pläne sprechen zu wollen.

Marion muss blechen: Für seine deutliche Schiedsrichterschelte nach der Niederlage seiner Mavericks gegen die Oklahoma City Thunder muss Shawn Marion 25.000 Dollar Strafe bezahlen. Der Forward des Meisters von 2011 hatte sich über die vielen Freiwürfe für Thunder-Star Kevin Durant aufgeregt und gesagt: "Es ist einfach schwer zu gewinnen, wenn man fünf gegen acht spielt."

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