Philadelphia 76ers (17-26) - New York Knicks (26-15) 97:80
Was eine All-Star-Nominierung nicht alles bewirken kann. Kaum hatte Jrue Holiday erfahren, dass er in Houston beim Spiel der Besten dabei sein würde, drehte der Point Guard der Sixers mächtig auf. 35 Punkte legte Holiday gegen die Knicks auf, verteilte 6 Assists und bekam dazu sein Turnover-Problem der vergangenen Spiele in den Griff (1 Ballverlust).
"Es hat schon einen Grund, dass Holiday ein All-Star ist", lobte auch Carmelo Anthony, der mit 25 Punkten abermals Topscorer der Knicks war, dafür allerdings 28 Würfe benötigte. Die große Frage bei New York war vor dem Spiel gewesen, wie Coach Mike Woodson nach Raymond Feltons Rückkehr sein Team aufstellen würde.
Die Antwort: klein. Mit Felton, Jason Kidd sowie Iman Shumpert standen gleich drei Guards in der Starting-Five. Dennoch bekamen die Knicks Holiday zu keiner Zeit in den Griff. Der Aufbau machte in den ersten gut 3 Minuten 8 Punkte und verschaffte Philadelphia damit den nach zuvor lediglich 2 Siegen aus 13 Spielen so dringend benötigten guten Beginn.
"Es ist schon eine Weile her, dass wir richtig gut begonnen haben", so Holiday. "Wir haben sie ordentlich arbeiten lassen." Die Sixers führten zwischenzeitlich mit 29 Punkten und feierten schließlich einen gelungenen Auftakt zu einer 8 Spiele andauernden Serie im heimischen Wells Fargo Center.
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Toronto Raptors (16-28) - Cleveland Cavaliers (13-32) 98:99
Zu Neid neigende Zeitgenossen könnten ob Kyrie Irvings Woche grün anlaufen. Der Point Guard begann am Dienstag mit 40 Punkten gegen Boston, legte beim Sieg über Milwaukee 35 Zähler nach und wurde schließlich erstmals in seiner Karriere zum All-Star nominiert. Nun, zum Wochenabschluss, folgte die Krönung: Mit einem Dreier 0,7 Sekunden vor dem Ende stellte Irving den Erfolg der Cavs bei den Toronto Raptors sicher.
"Ich wollte unbedingt gewinnen", sagte der Aufbau nach dem Spiel. "Es war etwas Persönliches. In 1,5 Jahren in der Liga hatte ich noch nicht einmal gegen Toronto gewonnen. Den Game-Winner zu treffen und sie in ihrer Halle zu schlagen, fühlt sich gut an."
Dabei musste Cleveland beinahe das gesamte Spiel über einem Rückstand hinterherlaufen und lag nach Calderons Korbleger 12 Sekunden vor dem Ende mit zwei Punkten zurück - bis beim letzten Timeout die klare Ansage von Coach Byron Scott kam. "Ich habe ihm gesagt ‚ich würde auf Sieg spielen'", so der Coach.
Gesagt, getan. Neben Irving, der mit 32 Punkten (13/26) Topscorer der Partie war, überzeugte bei Cleveland insbesondere Neuzugang Marreese Speights (17 Punkte, 6 Rebounds). Für die Raptors scorten vier der fünf Starter zweistellig, am häufigsten Amir Johnson (18 Punkte), gegen Irving war jedoch selbst das zu wenig.
Washington Wizards (11-31) - Chicago Bulls (26-17) 86:73
So gut die Bulls defensiv auch sein mögen, vorne mangelt es ohne Derrick Rose und Luol Deng merklich an Offensivpotential. Gegen die Wizards scorte keiner der Starter zweistellig - überhaupt knackte lediglich Nate Ronbinson mit 19 Zählern die 10-Punkte-Marke. Speziell im dritten Viertel klappte bei Chicago überhaupt nichts. Mit nur 11 Punkten stellten sie einen neuen Saison-Negativrekord auf und fabrizierten dabei doppelt so viele Turnover (6) wie Treffer aus dem Feld (3).
Bereits gegen Ende des zweiten Abschnitts hatte Washington die Bulls während eines 11:0-Runs knapp fünf Minuten nicht punkten lassen und sich damit eine knappe Halbzeitführung erspielt. "Wir haben heute gegen ein Team verloren, das schlicht härter gespielt hat, als wir", sagte Joakim Noah nach dem Spiel. "Wir haben müden Basketball gespielt."
Der Center selbst griff sich starke 17 Rebounds, verteilte 10 Assists, verpasste aufgrund schwacher 9 Punkte allerdings knapp ein Triple Double. Noahs Pendant Emeka Okafor (15 Punkte, 16 Rebounds) ging für die Wizard voran, Topscorer war Nene mit 16 Zählern.
John Wall lieferte im neunten Spiel nach seinem Comeback erneut eine starke Vorstellung (6/13, 15 Punkte, 7 Assists) und scheint tatsächlich einer der Garanten von Washingtons Aufschwung zu sein. Seit der Rückkehr ihres Point Guards haben die Wizards 6 ihrer 9 Spiele gewonnen.
Charlotte Bobcats (11-32) - Minnesota Timberwolves (17-24) 102:101
Mehr als zwei Monate mussten die Bobcats warten, ehe sie endlich wieder einen Heimsieg feiern durften. Da sollte auch der Extraschuss Emotion nicht fehlen. Also machte Gerald Henderson den Erfolg erst 4,6 Sekunden vor dem Ende per Dreier perfekt.
"Ich hatte die Uhr im Blick", erzählte der Guard nach dem Spiel. "Ich habe den Ball mit noch gut 5 Sekunden bekommen. Dann hab ich einfach geworfen und er ist reingegangen. Es fühlt sich großartig an, diese Negativserie endlich beendet zu haben."
Kurz zuvor hatte Ricky Rubio (14 Punkte, 8 Assists, 5 Steals) die Wolves noch mit zwei Punkten in Führung gebracht. Im Anschluss hatte Charlotte Probleme, sich in Position zu bringen, doch Topscorer Kemba Walker (25 Punkte, 8 Rebounds, 8 Assists) fand schlussendlich Henderson - der Rest ist Geschichte.
Für Minnesota lieferte Luke Ridnour mit 22 Punkten seine beste Offensivleistung der laufenden Saison. Dazu steuerte J.J. Barea von der Bank kommend 19 Zähler bei.
Houston Rockets (24-22) - Brooklyn Nets (26-18) 119:106
Der Schlüssel zum Erfolg der Rockets lag irgendwo in der Zone begraben. Houston holte deutlich mehr Rebounds (50:31) und gewann das Duell unter den Körben auch nach Punkten deutlich (60:24). Speziell Omer Asik war von den Nets zu keiner Zeit in den Griff zu bekommen (20 Punkte, 16 Rebounds).
Dazu spielten die Rockets Teambasketball allererster Güte. Den 43 Treffern aus dem Feld gingen satte 31 Assists voraus, nur 11 Mal verlor Houston den Spalding. Zahlen, die die Rockets während ihrer neun Spiele andauernden Niederlagenserie gut hätten gebrauchen können.
"Wir haben einfach nicht das getan, was von uns erwartet wurde", ließ Jeremy Lin die letzten Wochen Revue passieren. "Vor ein paar Tagen haben uns die Coaches gezeigt, wie wir aussehen können. Das war eine nette Gedächtnisstütze." Dabei hatte der Aufbau Houstons Sieg unfreiwillig in Gefahr gebracht.
Gegenüber Deron Williams (22 Punkte, 11 Assists) begann angesichts der Vorgeschichte - vor knapp einem Jahr fand Lins Breack-Out-Game ausgerechnet gegen die Nets statt - hochmotiviert. Die ersten sieben Würfe fanden allesamt ihr Ziel. Als die Rockets ihn ab Viertel Nummer zwei allerdings deutlich intensiver verteidigten, traf Williams nur noch 3 seiner letzten 8 Würfe.
James Harden fand dagegen konstant seinen Rhythmus (7/15) und war abermals Topscorer der Rockets. Dazu gelang Chandler Parsons mit 16 Punkten und 11 Assists (Karrierebestwert) ein Double-Double.
Milwaukee Bucks (23-19) - Golden State Warriors (26-17) 109:102
Brandon Jennings genügte ein einziges Viertel, um das Spiel gegen die Warriors entscheidend zu beeinflussen. Nachdem er in der ersten Hälfte noch arge Probleme mit seinem Wurf gehabt hatte, erzielte der Point Guard 18 seiner insgesamt 20 Punkte im dritten Abschnitt - darunter drei aufeinanderfolgende Dreier - und half tatkräftig mit, einen 51:55-Halbzeit-Rückstand in eine 9-Punkte-Führung zu verwandeln.
"Er ist ein Wettkämpfer", lobte Coach Jim Boylan seinen Aufbau. "In der ersten Halbzeit hat er sich auf das Passen konzentriert, aber wir brauchten ihn als Scorer." Dabei funktioniert das Scoring der Bucks speziell von Downtown unglaublich gut (13/30). Dazu lieferte Monta Ellis, der ebenfalls Probleme mit seinem Wurf hatte (7/20), gegen sein Ex-Team 20 Punkte und traf am Ende wichtige Freiwürfe.
Die Warriors haben dagegen nicht nur die zweite Niederlage in Folge hinnehmen müssen, sie warten nun auch bereits seit 2008 auf einen Erfolg im Barclay Center. "Wir müssen wieder zu uns selbst finden", sagte Coach Mark Jackson. "Wir Rebounden nicht wie gewohnt, das tut uns weh. Und es kostet uns spiele. Wenn du einem Team erlaubst, dich an den Brettern zu dominieren, saugt das das Leben aus der Defense."
Dabei arbeiteten David Lee (15 Rebounds) und Carl Landry (14) durchaus effektiv am Brett, erhielten jedoch zu wenig Unterstützung vom Rest des Teams. Stephen Curry scheint seine Nichtberücksichtigung für das All-Star Game indes nicht negativ zu beeinflussen. Mit 26 Punkten war der Aufbau Topscorer der Partie.
San Antonio Spurs (36-11) - Phoenix Suns (15-29) 108:99
Fehlen Trainer (Greg Popovich wegen Krankheit) und Leitwolf (Tim Duncan wegen Knieproblemen), bleibt die Last in San Antonio eben an Tony Parker hängen. Für den Franzosen jedoch kein Problem. Mit 31 Punkten und 7 Assists führte Parker die Spurs zum achten Sieg in Serie.
"Er ist unglaublich", adelte Manu Ginobili (20 Punkte) seinen Teamkollegen. Der Argentinier selbst war an der vielleicht mitentscheidenden Szene des Spiels beteiligt. Nachdem Shannon Brown wegen eines Flagrant Fouls an Ginobili kurz vor Ende des dritten Viertels vorzeitig in die Kabine geschickt worden war, drehten die Spurs mächtig auf.
Angeführt von Parker, der im letzten Viertel 11 Punkte erzielte und 5 Assists verteilte, entschied San Antonio den Schlussabschnitt mit 27:17 für sich und erzwang dazu 6 Ballverluste, so dass auch Jarred Dudley starkes Allround-Game (23 Punkte, 5 Rebounds, 5 Assists) sowie Marcin Gortats gute Reboundarbeit (12) die Pleite der Suns nicht mehr abwenden konnten.
Denver Nuggets (27-18) - Sacramento Kings (16-29) 121:93
71 (!) Punkte erzielte Denver in der ersten Halbzeit - Saisonrekord. Damit war das Spiel gegen die Kings bereits früh entschieden. "Wir wussten, dass sie, wenn wir stark beginnen würden, die Lust verlieren würden, speziell in der Höhe", erklärte Point Guard Ty Lawson (26 Punkte, 6 Assists).
Die Nuggets trafen im ersten Viertel unglaubliche 74 Prozent ihrer Würfe und gingen mit einem entsprechend komfortablen Vorsprung in den zweiten Abschnitt (39:25). Sacramento fand dagegen nie wirklich ins Spiel, musste Denver peu a peu davonziehen lassen.
Speziell DeMacus Cousins erwischte einen gebrauchten Abend, traf nur einen seiner sechs Würfe (3 Punkte) und griff sich lediglich 2 Rebounds. Bei den Nuggets scorte dagegen die komplette erste Fünf, angeführt von Lawson und Andre Iguodala (20 Punkte, 7 Assists), zweistellig.
Portland Trail Blazers (22-21) - Los Angeles Clippers (32-13) 101:100
Den Erfolg der Clippers einzig und allein mit der Person Chris Paul zu verknüpfen, wäre vielleicht zu hochgegriffen. Fakt ist jedoch, dass der Playmaker nun bereits seit drei Spielen aufgrund einer Knieverletzung zusehen muss. Drei Spiele, von denen L.A. nicht ein einziges gewann.
Dabei hatten sich die Clippers nach einem 14-Punkte-Rückstand zurückkämpft, führten bis weit ins letzte Viertel hinein - bis Wesley Matthews Portland per Layup plus Freiwurf auf einen Zähler heranbrachte und J.J. Hickson von der Linie für die Blazers-Führung sorgte.
"Das ist bitter", gab sich Coach Vinnie Del Negro entsprechend enttäuscht. "Wir hatten die Chance, das Spiel zu klauen, aber wir haben es am Ende einfach nicht hinbekommen." Als letzter durfte sich Jamaal Crawford (6/15, 19 Punkte) versuchen, doch der Mid-Range-Jumper des Guards klatschte auf den Ring und von dort in die Arme von Nicola Batum, der ihn bis zur Schlusssirene nicht mehr hergab.
Eigentlich ließ er ihn auch nach Spielende nicht los. Zu glücklich war er über sein zweites Karriere-Triple-Double (20 Punkte, 10 Rebounds, 11 Assists) binnen einer Woche. "Es ist einfach schöner, wenn du das Spiel auch gewinnst", sagte Batum in Anspielung auf die Pleite in Washington.
Neben dem Franzosen überzeugten Damian Lillard (20 Punkte), Wesley Matthews (5/10, 18 Punkte, 3 Steals) sowie J.J. Hickson (6/10, 15 Punkte, 7 Rebounds). Topscorer der Partie war Blake Griffin mit 24 Zählern.
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