Point Guard: Mario Chalmers vs. Steve Nash
Chalmers (7,7 Punkte, 3,4 Assists): Chalmers offensive Rolle ist für einen Point Guard relativ begrenzt, kein Wunder, wenn Wade und James einem zur Seite stehen. Der 26-Jährige übergibt den Ball im Spielaufbau meist brav ab an James und bringt sich dann in Position. Chalmers hat sich in den letzten beiden Jahren enorm im Catch-and-Shoot verbessert und ist ein starker Dreierschütze, der jederzeit enorm heiß laufen kann, wie auch sein Karrierebestwert von 34 Punkten (10/13) gegen die Sacramento Kings unlängst zeigte.
In der Defensive übernimmt der Point Guard eine größere Aufgabe. Er ist sehr aggressiv am Ball und passt so perfekt in Miamis Verteidigung. Chalmers besitzt relativ lange Arme und ist ein guter Balldieb (1,6 Steals pro Spiel).
Nash (12,0 Punkte, 7,6 Assists): Der Altmeister auf der Eins legte am Montag gegen die Pistons seit fast einem Monat wieder ein Double Double auf. Seine Assist- und Punktewerte sind so schlecht wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr, als der 38-Jährige noch mit Dirk Nowitzki zusammen auf Korbjagd ging.
Dafür fällt der Dreier aber weiterhin sicher (43,1 Prozent). Die Tiefstwerte sind natürlich auch damit zu erklären, dass Nash nicht mehr den Alleinunterhalter geben muss wie zuvor in Phoenix.
Das ist Nash auch ganz recht. Nach seiner Verletzungspause zu Beginn der Saison wirkt er noch immer nicht hundertprozentig fit. Vielleicht liegt das aber auch schlichtweg am fortgeschrittenen Alter. Das macht sich insbesondere in der Verteidigung bemerkbar. Nash, der noch nie als sonderlich guter Verteidiger galt, wird in der Defensive zu einer echten Belastung für sein Team. In der Offensive ist er mit seiner Cleverness, der überragenden Übersicht und dem ausgezeichneten Wurf noch immer sehr wichtig für die Lakers, denn auch die Turnover-Werte sind so niedrig wie zuletzt 2002.
Fazit: Das Duell geht hier an den Oldie. Nash ist vielleicht nicht mehr so spritzig wie einst, Chalmers ist allerdings einer der wenigen Point Guards, der Nash in der Defensive weniger Probleme bereitet, weil er selbst ziemlich limitiert ist. Bei den Passfähigkeiten trennen beide Welten und Nash ist selbst von der Dreierlinie noch flexibler und sicherer als Chalmers.
Shooting Guard: Dwyane Wade vs. Kobe Bryant
Wade (20,9 Punkte, 4,7 Assists): Nachdem der Shooting Guard zu Beginn der Saison Probleme mit seinem Wurf sowie der eigenen Einstellung hatte und von Coach Spoelstra sogar längere Zeit einen Platz auf der Bank zugewiesen bekam, hat er sich wieder gefangen.
Wade spielte einen starken Monat Januar, in dem er wieder über 50 Prozent aus dem Feld traf und auch in der Verteidigung (1,0 Blocks, 1,8 Steals) weitaus aufmerksamer agierte. Die schlechte Stimmung scheint verflogen.
Dass Wade auch mit 31 Jahren noch zu den Besten seines Fachs zählt, ist unbestritten. Sein Zug zum Korb, sein erster Schritt, das Lesen des Pick and Rolls - all das ist pure Weltklasse. Zudem hat es in der Geschichte der NBA nur ganz wenige Shooting Guards gegeben, die ähnlich gut blocken können, wie der Finals-MVP von 2006.
Bryant (27,4 Punkte, 5,3 Assists): Viel braucht man zu Bryant nicht mehr zu sagen. Der 34-Jährige ist einer der besten Spieler aller Zeiten und kann ein Match noch immer auf so viele Arten prägen. Derzeit scheint er sich darauf zu konzentrieren, die Mitspieler besser in Szene zu setzen. In den letzten sieben Spielen verteilte er im Schnitt 10 Vorlagen.
Nachdem er im Dezember noch 12 Mal mehr als 30 Punkte erzielte, nimmt er nun weniger Würfe. Aufgrund der defensiven Schwäche Nashs reibt sich Bryant zudem in der Verteidigung vornehmlich am besten Guard des Gegners auf. Wenn überhaupt ein Spieler in der Krise der Lakers konstant guten Basketball zeigte, dann war es Bryant.
Fazit: Nur wenige Tage später sehen wir genau dieses Duell auch im All-Star-Game, in dem beide starten. Das sollte schon alles sagen. Auch wenn beide schon über 30 sind, bleiben Wade und Bryant die derzeit wohl besten Shooting Guards der Welt. Bryant glänzte zuletzt aber auch in anderen Teilen der Offensive und ist in diesem Duell ganz knapp vorne.