Brooklyn Nets (28-22) - San Antonio Spurs (40-12) 86:111 (BOXSCORE)
Zum zweiten Mal in dieser Saison kassiert Brooklyn eine herbe Klatsche gegen San Antonio, die Fans im ausverkauften Barclays Center waren angefressen und buhten ihr Team gnadenlos aus.
Bereits mehrere Minuten vor Schluss war die Halle mehr oder weniger leer. "Ganz ehrlich, das haben wir verdient", äußerte Deron Williams (15 Punkte) sein Verständnis für den Unmut der Fans. "Diese Leute bezahlen Geld dafür, uns spielen zu sehen. Und sie wollen sicher mehr sehen, als wir ihnen gezeigt haben. Das kann man ihnen nicht übel nehmen."
Im ersten Duell an Neujahr hatte ein 30:5-Lauf im dritten Viertel die Entscheidung gebracht, auch diesmal ging nach der Pause nur wenig bei den Hausherren. "Ich weiß nicht warum, aber ich habe den Eindruck, dass es uns völlig aus der Bahn wirft, wenn ein Gegner einen Lauf hat", so Joe Johnson (19).
Auf Seiten der Gäste wiederum war die Laune wieder prächtig, nachdem zuvor gegen Detroit die Siegesserie gerissen war. Erneut fielen Tim Duncan und Manu Ginobili, aber wohl dem, der einen Tony Parker hat. "Er sollte auf jeden Fall ein Kandidat sein, egal um welchen Award es geht", sparte Coach Gregg Popovich nicht mit Lob, nachdem sein Point Guard gegen die Nets 29 Punkte und 11 Assists eingestreut hatte. Boris Diaw fügte bei: "Er trägt das gesamte Team."
Parker bekam tatkräfitge Unterstützung von Danny Green (14), Tiago Splitter (13), Matt Bonner (11) und Diaw (10), aber keiner spielte auf so hohem Niveau wie Parker. Der wollte allerdings nichts davon wissen, dass er um den MVP-Award spielt: "Darum mache ich mir keine Gedanken. Ich spiele für San Antonio, ich bin es gewohnt übersehen zu werden. Mir wäre es lieber, wir hätten Timmy und Manu wieder dabei. Denn man braucht mehr als einen Spieler, um Titel zu gewinnen."
Aber noch mal zurück zu den Nets: Die sind schon in der Offseason auf dem Spielermarkt höchst aktiv gewesen - und sollen auch jetzt, zehn Tage vor der Trade Deadline, überall nach Deals suchen. Offenbar denkt Brooklyn darüber nach, Ben Gordon für Kris Humphries aus Charlotte zu holen.
Viel interessanter allerdings sind die Gespräche, die die Nets laut "ESPN" mit Atlanta führen. Demnach könnte Josh Smith für Humphries und MarShon Brooks aus Atlanta kommen, vermutlich müssten die Nets aber noch bieten. Ein solcher Trade würde Brooklyn in dieser Saison qualitativ stark verbessern, macht finanziell aber wenig Sinn.
Smith wird am Ende der Saison Free Agent und strebt das Maximal-Gehalt an. Das Team allerdings hat schon eine gewaltige Payroll und würde Unsummen an Luxury Tax zahlen müssen. Gut zu wissen, dass zig Millionen von Dollars für Besitzer Mikhail Prokhorov nur Spielgeld sind...
Sacramento Kings (19-33) - Houston Rockets (28-25) 117:111 (BOXSCORE)
In Sacramento geht es bekanntermaßen derzeit um alles. Nicht mehr nur um Siege, um Spielerverträge oder dergleichen, sondern um die weitere Existenz der Kings. Eine Gruppierung will die Franchise kaufen und nach Seattle bringen, das ist hinlänglich bekannt.
Auch bekannt ist, dass sich die Stadt Sacramento dagegen vehement wehrt. Eine Fan-Gruppierung macht nun mobil, um die Zuschauerzahlen für den Rest der Saison hochzuschrauben. Nach dem Sieg über Utah erinnerte die Stimmung in der Sleep Train Arena auch diesmal an alte Zeiten, als das Arco Center regelmäßig kochte.
Und wieder bekamen die Anhänger einiges geboten. Gegner Houston liefert diese Saison fast immer eine gute Show, in erster Linie war dafür aber Isaiah Thomas zuständig. Der flinke Point Guard der Kings machte 17 seiner 23 Punkte im letzten Viertel und führte sein Team zum nächsten Sieg gegen einen vermeintlich übermächtigen Gegner.
John Salmons kam ebenfalls auf 23 Punkte, DeMarcus Cousins steuerte 20 Zähler bei und insgesamt punkteten alle elf eingesetzten Spieler. Den entscheidenden Unterschied machte die Bilanz an der Freiwurflinie: Die Hausherren trafen sagenhafte 26 von 27 Würfen, Houston bekam lediglich 17 Versuche zugesprochen (13 Treffer).
Allein 11 davon nahm James Harden (30), der die Pleite aber auch nicht verhindern konnte. Ömer Asik trug für die Rockets ein Double-Double bei (17 Punkte, 12 Rebounds).
New York Knicks (32-17) - Los Angeles Clippers (36-17) 88:102 (BOXSCORE)
Die Clippers zeigten sich gut erholt von ihrer 22-Punkte-Klatsche gegen Miami. Jamal Crawford (27 Punkte, 12/22 FG, 3/8 3P) und Chris Paul (25 Punkte, 10/17, 3/5, 7 Assists) legten den Grundstein für diesen Statement-Sieg. Blake Griffin legte mit 17 Punkten und 12 Rebounds ein Double-Double auf.
Sowohl im Ball-Movement (21:11 Assists) als auch an den Brettern (43:35 Rebounds) hatten die Gäste New York fest im Griff. Coach Vinnie Del Negro machte denn auch die Teamleistung seiner Clippers als Schlüssel für den Erfolg aus: "Das war Teamgeist, jeder hat sich so richtig reingehängt." Für L.A. war es erst der vierte Sieg in den letzten 12 Spielen.
Paul, der Spiel zwei nach seiner Verletzung absolvierte, kürte derweil einen Ersatzmann zum Matchwinner. "Meiner Meinung nach verdient Grant Hill den Ball dieses Spiels", so Paul. Hintergrund: Carmelo Anthony erwischte einen Monstertag und war zunächst kaum zu stoppen. Der Knicks-Forward lieferte mit 42 Punkten (14/26 FG, 5/11 3P, 8 Assists) sein fünftes 40-Punkte-Spiel der Saison ab.
Erst im Schlussviertel war Schluss mit lustig: Der 40-jährige Hill kam hinein, stand Melo konstant auf den Füßen und ließ ihn nur noch zwei Würfe abfeuern. Lediglich einer davon saß. "Ich denke nicht, dass wir ohne ihn gewonnen hätten", lobhudelte auch Crawford den Oldie.
Die Knicks gingen erst zum zweiten Mal in den letzten acht Spielen als Verlierer vom Parkett. Nach Melos Monsterstats kam lange nichts, lediglich Raymond Felton scorte noch zweistellig (20 Punkte, 5 Assists).
Toronto Raptors (19-32) - New Orleans Hornets (17-34) 102:89 (BOXSCORE)
Mit Rudy Gay holte Toronto kürzlich mehr Star-Appeal nach Kanada, hin und wieder sind es aber die Rollenspieler, die den Unterschied machen. Gegen New Orleans war dafür John Lucas III (19 Punkte) verantwortlich.
"Er hat sie angetrieben", wusste auch Hornets-Shooter Ryan Anderson (15). "Er ist so ein Typ, der von der Bank kommen und den Verlauf eines Spiels entscheidend beeinflussen kann."
Zehn seiner 19 Punkte machte Lucas im vierten Viertel, dabei wurde er angestachelt von einer Halbzeitansprache. "Coach Dwane Casey hat uns zur Sau gemacht, ganz einfach", erklärte Lucas, nachdem er und die anderen Reservisten im zweiten Viertel mitansehen mussten, wie New Orleans mit einem 10:0-Lauf aus einer klaren Raptors-Führung ein ausgeglichenes Spiel machte.
"Wir hatten unsere Chance auf den Sieg, aber Lucas hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht", ärgerte sich Hornets-Coach Monty Williams. Natürlich war er nicht allein. Vier von fünf Startern zum Beispiel punkteten zweistellig: Gay kam auf 20 Zähler, Amir Johnson auf 14. Kyle Lowry (14 Punkte, 10 Assists) und Rookie Jonas Valanciunas (11 Punkte, 10 Rebounds) verbuchten Double-Doubles. Andrea Bargnani verpasste das Spiel wegen einer leichten Grippe.
Williams war derweil sehr unzufrieden mit der Leistung seines Neulings Anthony Davis. Der Nummer-Eins-Pick traf nur einen von sechs Würfen und machte 2 Punkte: "Er war heute einfach nicht richtig da. Die Gegner jagen ihn, er muss diese Herausforderung einfach annehmen und dagegen halten."