Die Dallas Mavericks haben ihre vierte Partie in Folge gewonnen und die Minimalchance auf das Erreichen der Playoffs gewahrt. Es wäre die 13. Teilnahme in Folge für den NBA-Champion von 2011. Wenn es wider Erwarten tatsächlich noch etwas werden sollte mit der Postseason, dürfen sich Mavs-Fans unter anderem bei Vince Carter bedanken, dem nach Dirk Nowitzki wohl wichtigsten Akteur in diesem Jahr.
Carter war im Schlussviertel on fire und hielt Dallas mit einem gigantischen Dreier nach dem anderen auf Erfolgskurs. Der Reservespieler erzielte insgesamt 23 Punkte (6/10 FG, 4/7 Dreier, 7/7 Freiwürfe) und übernahm am Ende Verantwortung. Nowitzki hatte seine Farben mit einem starken Double-Double (19 Punkte, 7/13 aus dem Feld, 11 Rebounds) in günstige Ausgangslage gebracht. Jae Crowder (14 PKT, 8 REB), O.J. Mayo (14 PKT) und Mike James (13 PKT, 6 REB, 7 AST) trafen ebenfalls zweistellig.Bei Milwaukee überzeugte einmal mehr Monta Ellis mit 32 Punkten und 9 Assists. Larry Sanders (13 PKT, 14 REB, 4 BLK), Mike Dunleavy (18 PKT, 4/5 Dreier) und J.J. Redick (17 PKT) wussten ebenfalls zu gefallen.
Die Reaktionen:
Vince Carter (Dallas Mavericks): "Der Korb sah heute einfach gigantisch aus, und ich war im Reinen mit meinem Wurf. Bei ein paar Würfen wusste ich nicht einmal, wo ich stand, bis ich nach unten schaute und irgendwo die Dreierlinie sah. Upps. Wenn ich die nicht mache, schreit mich Coach an. Aber ich hatte einen guten Rhythmus."
Mike James (Dallas Mavericks) über Carter: "Er war heute definitiv 'Half Man, Half Amazing'. Bei ein paar Würfen dachte ich nur: Den darfst du doch gar nicht nehmen. Ok, drin. Starker Wurf."
Rick Carlisle (Dallas Mavericks): "Die Zeit läuft ab, die Dringlichkeit ist hoch. Wir geben alles, schmeißen uns auf jeden Gegner und betreten jede Arena mit rauchenden Colts. So muss das bleiben die nächsten Wochen."
Jim Boylan (Milwaukee Bucks): "Wir versuchen, mit aller Macht ein wenig zu klettern, um unseren Platz zu ergattern. In unserer Situation tut jede Niederlage ein wenig mehr weh."
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Vor dem Tipoff: Dallas muss weiterhin auf den an der Wade verletzten Shawn Marion verzichten, der seine dritte Partie in Folge verpasst. Für ihn rückt Jae Crowder in die Starting Lineup, die außerdem noch Mayo, Kaman, James und Nowitzki beinhaltet.
Jim Boylan kann indes wieder auf seinen etamäßigen Center Larry Sanders zurück greifen und startet mit Sanders, Ilyasova, Dunleavy und dem Backcourt-Tandem Ellis/Jennings.
5.: Ilyasova beginnt stark und bringt die Bucks via Dreier mit 13:7 in Front. Der Türke mit 7 frühen Punkten.
10.: Freiwürfe und Dirk sind die einzigen beiden Dinge, die Dallas im Spiel halten. Der Würzburger verkürzt an der Linie auf 25:22.
17.: Dallas von der Rolle, Milwaukee nutzt die Schludrigkeiten konsequent. Jennings bricht aus, während Marquis Daniels den Ball stibitzt, und vollendet mit Breakaway-Dunk. Die Bucks führen, 45:36.
21.: Die kleine Mavs-Lineup hat das Spiel innerhalb weniger Minuten komplett gedreht. Crowder und James geben den Ton an und powern die Gäste zu einem 15:0 Zwischenspurt. Dallas führt ganz plötzlich, 45:51. Die Gastgeber sind geschockt!
24.: Milwaukee punktet zwar wieder, kann die Mavs aber nicht stoppen. Roddy Beaubois erzielt 5 der letzten 6 Punkte vor der Pause. Dallas geht mit einem 8-Punkte-Vorsprung in die Kabine (55:63).
29.: Brandan Wright ist ein Faktor heute. Der Ersatz-Big blockt hinten und trifft vorne. Dallas mit der höchsten Führung des Abends, 57:72.
33.: Die Hirsche sind aus ihrem Winterschlaf erwacht. Redick mit 6 schnellen Punkten während Milwaukees 13:2 Zwischenspurt.
35.: Ein Riesen-Ding von Crowder mit Ablauf der Shotclock. Ein zerbrochener Angriff wird zum Genickbrecher-Dreier, der Dallas 72:84 in Front bringt. Mal sehen, ob die Bucks sich davon noch einmal erholen.
43.: Hier kommt das Comeback. Angeführt von Derwisch Sanders und Scharfschütze Redick verkürzen die Hausherren von 15 auf nur noch 5 Punkte Rückstand. Das Schlussviertel geht bisher klar an Milwaukee.
45.: Und just, als die Fans neue Hoffnung schöpfen, zerstört Vince Carter alle Träume mit seinem dritten langen Dreier innerhalb von nur drei Minuten. Der Mann ist on fire. Jeder Angriff läuft jetzt über VC. Dallas führt 100:109 und bringt das Ding hier letztendlich über die Bühne.
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Der Star des Spiels: Vince Carter. Der alte Mann war der Schlüssel, nicht nur aufgrund seiner Teambestleistung mit 23 Punkten. Milwaukee war im Schlussviertel gefährlich nahe heran gerückt, die Mavs waren knapp 4 Minuten ohne Treffer geblieben, als Carter eincheckte. Ab da übernahm der 36-Jährige das Kommando, traf drei wichtige Dreier in Folge und erzielte 13 der letzten 17 Mavs-Punkte - darunter auch einen akrobatischen Layup und zwei Freiwürfe, die den Deckel drauf machten. Ohne Carter hätte Dallas das Ding wohl noch aus der Hand gegeben.
Der Flop des Spiels: Brandon Jennings. Dallas und Jennings, das passt irgendwie nicht zusammen für den pfeilschnellen Guard. Zum zweiten Mal im zweiten Aufeinandertreffen enttäuschte der Möchtegern-Max-Player auf ganzer Linie. Mit dem Unterschied, dass seine Arbeitsverweigerung Milwaukee heute den Sieg kostete. 4 Punkte, 4 Fouls und 2 Turnover, dazu ein miserables minus-21 in 27 Spielminuten... Jennings als Totalausfall zu bezeichnen, wäre noch schmeichelhaft.
Analyse: Die Mavericks haben ihre längste Siegesserie in dieser Saison egalisiert und sich mit dem vierten Sieg in Folge ihre kleine Playoff-Chance bewahrt. Der verdiente 115:108 Auswärtserfolg war für Dallas der 9. in den letzten 14 Partien gegen die Bucks und gleichzeitig eine gelungene Revanche für die 90:95 Niederlage im Hinspiel vor gut zwei Wochen.
Milwaukee kam weitaus besser in die Partie und führte im ersten Spielabschnitt meist komfortabel dank immens hoher Trefferquote (62,5 Prozent) und 13 Assists bei 15 Treffern. Dallas' Verteidigung um Kaman und Nowitzki war im Interieur völlig überfordert und gestattete 24 Punkte in der Zone. Die 35 Zähler der Bucks waren eine neue Saisonbestleistung.
Dank Nowitzki, der immer wieder aus der Mitteldistanz erfolgreich war, und einem ganzen Batzen Freiwürfe blieben die Mavs aber auf Tuchfühlung, ehe Mitte des zweiten Viertels das Spiel komplett kippte. Jae Crowder drehte vor Freunden und Familie auf und brachte sein Team zusammen mit Mike James über einen vorentscheidenden 15:0 Lauf wieder in Front. Brandan Wright (8 Rebounds, 3 Blocks, 1 Steal) stabilisierte jetzt die Zone, während Dallas vorne fast jeden Wurf traf.
Nowitzki erzielte 17 seiner insgesamt 19 Punkte in Halbzeit eins. Rodrigue Beaubois machte aus einer 2-Punkte-Führung eine 7-Punkte-Führung zur Pause, die die Mavs direkt nach Wiederanpfiff sogar auf 17 ausbauten. Ein 12:2 Lauf endete mit einem weiteren Dreier, diesmal von O.J. Mayo. Dallas traf insgesamt 11 Lange von jenseits der 7,24 Meter Linie.
Monta Ellis mühte sich auf Bucks-Seite nach Kräften, während sein Backcourt-Kollege Jennings den nächsten Totalausfall fabrizierte. Dank Ellis' unermüdlicher Penetration kamen die Hausherren wieder heran. Ellis erzielte zum 8. Mal in Folge mindestens 20 Punkte - nur James Harden und Dwyane Wade haben derzeit eine längere Scoring-Serie am Laufen. Seine 14 Punkte im dritten Spielabschnitt wurden von einer mannschaftlich geschlossenen Mavericks-Leistung konterkariert. Neun der zehn eingesetzten Akteure von Rick Carlisle kamen auf mindestens 7 Punkte.Aus einer Teamleistung wurde dann im entscheidenden Viertel aber eine Ein-Mann-Show. Nachdem ein 17:7 Lauf die Bucks bis auf 5 Zähler heran gebracht hatte - dank starker Defense von Larry Sanders und sicherem Distanzshooting von Dunleavy und Redick - schlug die große Stunde von Vince Carter.
Der sichere Dreierschütze (123 Treffer bisher, NBA-Platz 20) stoppte den Lauf der Hirsche und traf drei gigantische Würfe, die immer wieder die Luft aus dem Bucks-Comeback-Ballon nahmen. Wann immer das Team von Jim Boylan dachte, die Kontrolle übernehmen zu können, war Carter zur Stelle. 13 der letzten 17 Mavs-Punkte gingen auf sein Konto.
Während die Bucks ihre Chance versäumten, in der Tabelle zu den Boston Celtics und Atlanta Hawks aufzuschließen, fuhren die Mavs ihren 10. Sieg aus den letzten 15 Partien ein. Das mag vielleicht zu spät kommen - der Rückstand auf einen Playoff-Platz beträgt nach wie vor 3 volle Siege, und weder die Lakers, noch die Rockets wirken derzeit wie Teams, die sich die Butter noch vom Brot nehmen lassen - aber wenigstens kämpfen Dirk & co. mittlerweile. Das war nicht immer so in diesem Jahr. Am Donnerstag müssen die Mavericks zum Texas-Duell nach San Antonio.