Kings-Umzug praktisch vom Tisch: "SACRAMENTO! WE DID IT!!!", ließ Kevin Johnson, Ex-NBA-Profi und derzeitiger Bürgermeister von Sacramento, via Twitter verlauten, nachdem ein zwölfköpfiges Komitee aus NBA-Besitzern einen Verbleib der Kings in der kalifornischen Hauptstadt empfohlen hatte.
Damit ist der Plan von Hedgefonds-Manager Chris Hansen, die Franchise nach Seattle umzusiedeln und dort die SuperSonics wieder aufleben zu lassen, noch nicht vom Tisch. Eine endgültige Entscheidung fällt am 13. Mai, wenn alle Besitzer der NBA-Teams zusammenkommen. Man darf dabei aber erwarten, dass die große Runde dem kleinen Kreis der zwölf Experten, die sich rund zwei Monate mit dem Thema beschäftigt hatten, folgen wird.
"Wir wollen nicht vorzeitig feiern", ruderte Johnson zwar nach der ersten Euphorie zurück. Allerdings braucht Sacramento nur die Stimmen von vier weiteren Besitzern, um den Sieg endgültig einzufahren.
Software-Mogul Vivek Ranadive, dem derzeit noch kleine Anteile an den Warriors gehören, ist nun der Favorit, zum neuen Mehrheitseigner der Kings zu werden.
Ranadive ist bereit, 341 Millionen Dollar für 65 Prozent der Anteile an den Kings zu bezahlen, insgesamt wird die Franchise demnach für 525 Millionen Dollar von der Maloof-Familie verkauft werden - der teuerste Deal der NBA-Geschichte. Diesem Verkauf wiederum müssen 75 Prozent der anderen NBA-Besitzer zustimmen, aber auch das wird nach Einschätzungen von Insidern kein Problem darstellen.
Das zwölfköpfige Komitee - und das ist ein wirklich pikantes Detail - wird von Thunder-Besitzer Clay Bennett angeführt, der die NBA-Fans in Seattle nach dem Umzug der SuperSonics nach Oklahoma City 2008 nun zum zweiten Mal böse vor den Kopf stoßen wird.
Ranadive ist das aus verständlichen Gründen egal: "Ich bin sprachlos. Vielen Dank an all die wunderbaren Menschen, die bei unserem Vorhaben mitgewirkt haben und mitwirken." Wenn feststeht, dass die Kings in Sacramento bleiben, werden sofort die Planungen und der Bau einer neuen Arena beginnen, die 2015 oder 2016 in der Innenstadt seine Pforten öffnen soll.
Auswirkungen hat der Verbleib der Kings in Kalifornien auch auf die Raptors. Die wollen nämlich unbedingt Phil Jackson als neuen Team-Präsidenten verpflichten, mussten aber befürchten, dass auch Seattle ein verlockendes Angebot vorlegen könnte.
Da die Nordwest-Metropole nun kein NBA-Team bekommen wird, stehen die Chancen der Kanadier besser denn je. Jackson ist seit dem Ende seiner Trainerlaufbahn daran interessiert, bei einem entwicklungsfähigen Team ins Front Office einzusteigen.
McMillan heißer Kandidat auf Frank-Nachfolge: Nach der Entlassung von Lawrence Frank hat bei den Detroit Pistons die Suche nach dem Nachfolger begonnen. Aus gut informierten Kreisen ist zu hören, dass Nate McMillan, der zuletzt einige erfolgreiche Jahre bei den Portland Trail Blazers hatte, der große Favorit auf den Posten sein soll. Am Dienstag wird der Ex-Profi zum Gespräch in Motown erwartet.
Einer der Herausforderer soll Lindsey Hunter sein, der derzeit als Interimstrainer der Suns auf eine Nachricht wartet, ob er weiter in Phoenix erwünscht ist. Sollten die Pistons keine Entscheidung getroffen haben, ehe die Rockets aus den Playoffs ausgeschieden sind, würde wohl auch Houstons Assistant Coach Kelvin Sampson in Frage kommen.