NBA

Oklahoma City ringt Houston nieder

Von SPOX
Die Thunder um Serge Ibaka haben sich in Houston kein drittes Mal überraschen lassen
© getty

Nacht der Entscheidungen in der NBA. Gleich drei Serien wurden in Spiel 6 beendet. Gegen den Vizemeister aus Oklahoma City schnupperten die Rockets kurzzeitig an einer weiteren Überraschung, mussten letztendlich aber die Segel streichen. Indiana und Memphis ziehen dank hässlicher Siege in die nächste Runde ein.

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Atlanta Hawks - Indiana Pacers 73:81 (2-4) (BOXSCORE)

Die Indiana Pacers haben in Spiel sechs den ersten Auswärtssieg in dieser Serie gefeiert und sich somit nach 2012 erneut für die zweite Runde qualifiziert. Der Erfolg in Atlanta war zudem das Ende einer seit 2006 andauernden Negativserie. 13 Mal hintereinander hatten die Pacers in der Philips Arena das Parkett als Verlierer verlassen.

Dass das Team von Frank Vogel dabei keinen Schönheitspreis gewann wird im Nachhinein sicherlich niemanden mehr interessieren. Die Pacers warfen ihre gewohnten Qualitäten in den Ring und setzten sich schlussendlich dank ihrer aggressiven Verteidigung und ihrer eklatanten Rebounddominanz (53:35) relativ souverän durch.

Dabei profitierte Indiana davon, dass die Hawks den ganzen Abend über brutale Probleme mit ihrer Wurfquote hatten. Atlanta beendete die Begegnung mit einer unterirdischen Feldwurfquote (26/78).

Vor allem im zweiten Viertel und zu Beginn des dritten Viertels fiel bei den Hausherren rein gar nichts. Selbst wenn das Team von Larry Drew halbwegs offene Spots besaß wollten die Würfe einfach nicht fallen.

"Die Geschichte dieser Partie ist, dass wir unsere Würfe einfach nicht getroffen haben. Man muss Indiana aber auch ein Lob aussprechen. Sie haben defensiv wirklich einen gut Job erledigt," analysierte Atlantas Coach Larry Drew das Ausscheiden.

Korvers Jumpshot zum 22:23 war innerhalb von 16 Minuten der einzige Treffer bei 21 Versuchen aus dem Feld. "Es war kaum zu glauben. Wir sind offensiv einfach nicht ins Rollen gekommen," so ein fassungsloser Josh Smith.

Da auch Indianas Quote von 36% (15/41) zur Halbzeit nicht wirklich stark war, lagen die Gastgeber zur Pause lediglich mit 29:37 in Rückstand.

Dies sollte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs allerdings ändern. Während Atlanta weiterhin so gut wie nichts traf erhöhten die Gäste im Angriff ihre Effektivität. Vor allem George Hill (21 Punkte, 7 Rebounds), David West (21 Punkte, 8 Punkte) und Roy Hibbert (17 Punkte, 11 Rebounds) setzten sich immer wieder gekonnt in Szene.

So lagen die Pacers Mitte des dritten Viertels mit 52:33 in Front und konnten es sogar verkraften, dass All Star Paul George einen relativ ruhigen Abend erlebte (4 Punkte, 7 Rebounds, 7 Assists).

Angeführt von Al Horford (15 Punkte, 7 Rebounds) und Josh Smith (14 Punkte, 9 Rebounds) bewiesen die Hawks dank eines 23:9-Laufs im Schlussviertel Moral. Zu mehr als einem zwischenzeitlichen 73:76 Anschluss sollte es für Atlanta allerdings nicht reichen.

"Ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Es ist nicht einfach hier zu gewinnen, aber wir haben es getan und gleichzeitig diese lange Serie gebrochen. Das Wichtigste ist aber, dass wir eine Runde weiter gekommen sind und die Intensität an den Tag gelegt haben, die man in einer solchen Serie benötigt," war Frank Vogel nach der Partie verständlicher weise zufrieden.

Doch auch Larry Drew zog nach dem Aus ein positives Fazit: "Trotz des Ausscheidens bin ich sehr zufrieden mit unserer Saison. Wenn du elf, zwölf Spieler mit auslaufenden Verträgen hast kann sich das in jede Richtung entwickeln. Aber wir haben uns reingehängt und versucht das bestmögliche zu erreichen."

Für Indiana steht bereits am Sonntag Spiel 1 der Conference Semi-Finals bei den New York Knicks auf dem Programm.

Memphis Grizzlies - Los Angeles Clippers 118:105 (4-2) (BOXSCORE)

Revanche geglückt für die Memphis Grizzlies. Nach dem bitteren Aus gegen die Clippers im vergangenen Jahr hat das Team von Lionel Hollins in der diesjährigen Serie letztendlich ziemlich deutlich die Oberhand behalten.

Dabei hatten die Grizzlies zuvor noch nie vier Playoff-Spiele am Stück gewonnen. Zudem ist Memphis erst das 10. Team in der NBA-Geschichte, das nach einem 0:2-Rückstand vier Erfolge in Serie feiern konnte.

Beim entscheidenden Erfolg konnte sich Memphis dabei auf eine vollends überzeugende Mannschaftsleistung verlassen. Von den neun eingesetzten Spielern erzielten gleich sieben 10 oder mehr Punkte.

Beste Punktesammler waren dabei Zach Randolph und Mike Conley mit jeweils 23 Punkten. Neben Defensivspezialist Tony Allen, der 19 Zähler beisteuerte, erwiesen sich auch Jerryd Bayless (18), Tayshaun Prince (11), Marc Gasol (10) und Quincy Pondexter (10) als äußerst treffsicher.

Den Clippers nützte selbst das starke Playoff-High von Matt Barnes (30 Punkte, 6/7 Dreier, 10 Rebounds) nichts. Neben Barnes wussten in einem insgesamt enttäuschenden Kollektiv lediglich Chris Paul (28 Punkte, 8 Assists) und Caron Butler (14 Punkte) zu überzeugen.

Blake Griffin stand wegen seiner Knöchelverletzung nicht in der Starting Five und sammelte in nur 14 Minuten 9 Zähler, 3 Rebounds und 4 Fouls.

In einer wahren Playoff-Schlacht in der mit knüppelharten Bandagen gekämpft wurde lagen die Clippers nur gegen Ende des zweiten Viertels beim Stande von 45:44 in Führung.

Immer wieder gerieten Spieler aneinander oder mussten beim Reboundkampf aus den eng verschlungenen Umklammerungen gelöst werden. Insgesamt mussten die Referees sechs technische Fouls verteilen. Paul und Randolph durften nach ihrer jeweils zweiten Ermahnung im letzten Viertel sogar etwas früher Schluss machen.

Gegen die Highlight-Truppe aus LA kam Memphis die ruppige Gangart sicherlich entgegen. 47 Mal durften die Grizzlies an die Freiwurflinie treten und verwandelten dabei 38 Versuche.

Neben den unzähligen Freiwürfen legten die Hausherren aber auch eine gnadenlose offensive Effizienz an den Tag. Die Clippers versuchten die Grizzlies zwar durch unterschiedlich große Lineup zu bremsen. Von Erfolg gekrönt war jedoch keine dieser Maßnahmen. Memphis schoss starke 50% aus dem Feld und 42% von der Dreierlinie.

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Führten die Grizzlies zur Pause nur mit 5 (58:53), so bauten die Hausherren ihren Vorsprung gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs kontinuierlich aus (74:59). Dank eines 10:1-Runs verkürzte LA fünf Minuten vor Schluss zwar noch einmal auf 97:103, richtig Spannung sollte aber zu keinem Zeitpunkt mehr im FedExForum aufkommen.

Ein Rematch erfolgreich bestritten steht für das Team aus Tennessee nun gegen die Oklahoma City Thunder eine weitere Revanche auf dem Programm. 2011 musste man sich den Thunder ebenfalls in der zweiten Runde nämlich nach erbittertem Kampf in sieben Spielen geschlagen geben.

Seite 2: Houstons Comeback gegen OKC gescheitert