Legenden-Serie: Steve Nash - The Great Gatsby

David Digili
07. Februar 202108:04
Nach 1217 Spielen für die Mavs, Suns und Lakers trat Steve Nash von der NBA-Bühne abgetty
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Aus einer kanadischen Fußballerfamilie zum zweimaligen MVP der NBA: Wie Steve Nash einer der besten Passgeber der Liga-Geschichte wurde, zum perfekten Spieler des Uptempo-Basketballs - und zum Beispiel des mündigen, engagierten Sportlers. Heute feiert der Hall of Famer und Head Coach der Brooklyn Nets seinen 47. Geburtstag.

Dieser Artikel erschien erstmals am 25.10.2014. Alle weiteren Geschichten zu den Legenden der NBA findet Ihr in unserem Archiv.

Am Ende haben sie doch mehr gemeinsam als auf den ersten Blick angenommen. Steve Nash, dieser filigrane Point Guard, dieser Virtuose am Ball und die elegante Titelfigur des Romans von F. Scott Fitzgerald. Soziales Gewissen. Leidenschaft. Das Überkommen widrigster Umstände.

Und so beschreiben Namen die Karriere von Steve Nash am besten. Jermaine O'Neal. Stephon Marbury. Allen Iverson. Antoine Walker. Ray Allen. Kobe Bryant.

Alle mit Nash zusammen in die NBA gekommen, im einem der besten Drafts der Ligageschichte 1996. Alle mit besten Veranlagungen gesegnet, unendlich viel Athletik, Schnelligkeit.

Steve Nash überdauert (fast) alle 96er

Doch dieser Steve Nash hat fast alle von ihnen übertroffen. Kobe Bryant spielte seit jeher in einer eigenen Klasse, Ray Allen wäre vermutlich noch heute, im gehobenen Alter von 45 Jahren, ein gefürchteter Dreierschütze.

Während aber O'Neal, "The Answer", Marbury oder auch Walker mittlerweile entweder ihrer einstigen Form hinterherlaufen, im sang- und klanglosen Ruhestand weilen oder im Basketball-Exil ihre letzten Körbe werfen, hat Nash sie alle überdauert.

Er, dessen späterer Karriereverlauf an jenem 26. Juni 1996 von allen Draftees, die sich auf das Bild mit Liga-Boss David Stern zwängen durften/mussten, wohl am unwahrscheinlichsten schien (Vitaly Potapenko kehren wir jetzt einfach mal unter den Tisch).

Die NBA Draft Class von 1996 mit Steve Nash (hintere Reihe ganz rechts)getty

Idole aus Fußball und Eishockey

Dieser Steven John Nash wächst im kanadischen Victoria in British Columbia auf, im Commonwealth-Staat kommt er fast zwangsläufig erst zu Fußball und Eishockey, übt sich mit seinem jüngeren Bruder Martin.

"Natürlich war Wayne Gretzky eines meiner ersten Idole" sagt er später, "ich habe Diego Maradona geliebt und alle Spieler meines Lieblingsklubs Tottenham Hotspur." Im Teenageralter erst findet Nash zum Basketball. "Ich war sofort fasziniert von Magic Johnson, von Isiah Thomas, und ich habe versucht, mich an ihnen zu orientieren."

Besonders Vater John, selbst Profi-Fußballer, hat in dieser Zeit großen Einfluss auf den jungen Steve, der im südafrikanischen Johannesburg auf die Welt kam, wo Papa gerade spielte. Er gibt ihm wichtige Ratschläge, hilft seinem Sprössling auf den Weg, ohne ihn in eine Richtung zu drängen.

"Ich wusste auch selbst, dass ich nicht der größte, schnellste, sprungkräftigste Spieler werden würde", erinnert sich Nash. "Mein Vater wusste genau, wie man aus den gegebenen Möglichkeiten das Beste machen kann: Ein Trick hier, ein Kniff dort - er hatte als Sportler den Blick, Situationen zu antizipieren, das war ein großer Vorteil für mich und auch für meinen Bruder. Er hat uns nicht für tolle Tore gelobt, sondern für feine Pässe. Nicht viele Kinder haben dieses Glück."

Alptraum in Phoenix

Letztlich folgt aber Martin in die Fußstapfen des Vaters, absolviert bis 2010 sogar 38 Länderspiele für Kanadas Fußballnationalmannschaft. Steve dagegen - trotz diverser Schulauszeichnungen im Fußball - entscheidet sich gegen den Rasensport, die Liebe zum neu gefundenen Basketball ist einfach zu groß.

Er arbeitet wie ein Besessener, wird zum Star an der St. Michaels University School, im in Kanada unpopulären Basketball. Als klar wird, dass der Weg des Talents in der Heimat am Ende ist, kommt 1992 der Schritt an die kleine Santa Clara University im Herzen Kaliforniens.

Der damalige Head Coach der Broncos, Dick Davey, sah als einziger das Potenzial im 18-Jährigen. "Ich hatte furchtbare Angst, dass uns noch eine der großen Unis diesen Rohdiamanten wegschnappen würde", erinnert sich Davey. Doch Santa Clara blieb einziger Interessent.

Steve Nash: Buhrufe beim Draft

Er feiert Achtungserfolge mit dem Team, zeichnet sich als Scorer und Passer aus. Spiele mit der kanadischen Nationalmannschaft und Workouts mit späteren Kollegen wie Jason Kidd formen den "Rohdiamanten" weiter. 1996 meldet er sich zum Draft, als Santa Claras All-Time-Leader in Assists, Freiwurfquote und getroffenen Dreiern.

Die Phoenix Suns wählen ihn an 15. Stelle aus. Was ein vorläufiger Höhepunkt der jungen Karriere sein sollte, wird von den Suns-Fans zum Spießrutenlauf umgewandelt. Ein Kanadier, noch dazu von einem relativ unbekannten College, ohne große Meriten?

Schon bei der Draft-Veranstaltung prasseln Buhrufe und Pfiffe auf den bemitleidenswerten Youngster ein. Der Neuling bekommt auch in der Folge kein Bein auf den Boden, spielt hinter Kevin Johnson, Sam Cassell und später Kidd bestenfalls eine Nebenrolle.

Durchbruch mit Dirk

Namen, die er Jahre später übertreffen sollte. 3,3 Punkte und 2,1 Assists in nur 10,5 Minuten in Jahr eins, im zweiten steigern sich die Zahlen auf immerhin 9,1 Punkte und 3,4 Vorlagen, Nash steht nun schon knapp 22 Minuten im Schnitt auf dem Feld.

Trotzdem: Phoenix schien langfristig eine Sackgasse. Ein Tapetenwechsel soll die Karriere wieder auf Kurs bringen. 1998 wird Nash nach Dallas getradet - und hier startet er durch.

Bei den Dallas Mavericks trifft Nash auf einen weiteren Namen, der seine Laufbahn prägen sollte. Ein junger deutscher Forward namens Dirk Nowitzki wurde gerade gedraftet - die enge Freundschaft der beiden hält bis heute. Gern und viel zitiert ist Nowitzkis Beschreibung der Bande: "Es passt einfach zwischen uns, wir hätten uns auch angefreundet, wenn wir uns in einem Supermarkt kennengelernt hätten."

Auch in Texas lässt der ganz große Auftritt jedoch zunächst auf sich warten, das Team verpasst in seinen ersten zwei Jahren die Playoffs. Nashs Leistungen stagnieren, böse Erinnerungen an Phoenix werden wach, als auch die Mavs-Fans beginnen, den "stets bemühten" Playmaker auszubuhen - 8,6 Zähler, 2,2 Rebounds und 4,9 Assists im zweiten Jahr rissen keine Bäume aus.

Steve Nash führt Mavs in die Playoffs

Doch dann zeigt sich: Nash ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die Mavs, mit ihrem neuen Besitzer Mark Cuban, dem immer besser werdenden Dirk, dem starken Michael Finley und Nash sind die perfekte Erfolgskonstellation. Dazu steht mit Don Nelson ein alter Trainerfuchs an der Seitenlinie, dessen Philosophie dem stürmischen Aufbau optimal entgegenkommt.

Nash blüht in der Saison 2000/2001 auf, startet in allen seinen 70 Spielen, steigert seinen Punkteschnitt auf 15,6 und verteilt dazu 7,3 Assists - unzählige davon auf seinen Lieblingsmitspieler mit der Nummer 41. Lohn der merklichen Steigerung: die erste Playoff-Teilnahme für Dallas seit 1990.

Zwar ist dann in den Conference Semifinals gegen die San Antonio Spurs Schluss (1-4 in der Serie), doch das Ausrufezeichen war gesetzt, auch für die kommenden Jahre. Das Trio begeistert nicht nur deutsche Fans, die sich die Nächte um die Ohren schlagen.

Steve Nash: Motor der Mavericks

Plötzlich zählt Dallas zu den besten Teams der Liga, offensivstark, tief besetzt, unterhaltsam, spektakulär. Nash wächst spielerisch immer weiter über sich hinaus, ist gleichzeitig umsichtiger Dirigent und Turbomotor der Offense. Schon im Folgejahr gibt es ein großes Lob: die Nominierung zum All-Star Game - die erste von insgesamt acht. Nash, der Starspieler, setzt zunehmend Zeichen - auch außerhalb des Platzes.

Der Politikinteressierte nutzt über die Jahre seine Popularität für soziale und karitative Zwecke. "Steve ist einfach nur ein ganz normaler Typ, der eben sehr, sehr gut in seinem Job ist," sagte Mavs-Assistant-Coach Del Harris einmal - und verkannte mit seinem Lob für den Charakter des 1,91-Meter-Mannes aber den Steve Nash hinter dem Basketballer.

Er engagiert sich für Umweltschutz und plant mit seinem Schuhsponsor einen ökologisch nachhaltigen Basketballschuh zu einem günstigen Preis. Er bildet den Gegenentwurf zum juwelenbehangenen, gesellschaftspolitisch unbedarften Stereotyp des NBA-Spielers.

Nash erlaubt sich Meinungen. 2003 trägt er während des All-Star Weekends in Atlanta ein T-Shirt mit dem Aufdruck "No War. Shoot for Peace!" Der Irak-Krieg hatte gerade begonnen. "Es ist beschämend, dass wir auch im 21. Jahrhundert noch immer mit Waffengewalt Konflikte lösen," erklärt er.

Mavs- Besitzer Cuban lässt Nash ziehen

In den nächsten Jahren hält er seine Stats bei mindestens 14,5 Punkten und 7,3 Assists pro Spiel, die Mavs hatten sich in der Liga-Elite etabliert, zum ganz großen Wurf sollte es aber nicht reichen. Spätestens in den Conference Finals ist jedes Jahr Schluss für alle Titelträume, ob gegen die Spurs oder die starken Sacramento Kings.

2004 kommt, unerwartet für Fans und Beobachter, das Aus in Dallas. Nash wird Free Agent, Cuban zögert, dem damals 30-Jährigen einen hoch dotierten Langzeitvertrag anzubieten. Nowitzki, nicht Nash, ist das Gesicht der Franchise.

Ausgerechnet bei den Phoenix Suns, diesem Alptraum seiner Rookie-Zeit, sieht man die Chance gekommen und verpflichtet den verlorenen Sohn für sechs Jahre.

Noch heute ist es ein unbefriedigendes Ende der Zeit Dallas. "Damals haben wir die Situation völlig falsch eingeschätzt," sagt Cuban. "Besonders seine gesundheitliche Situation haben wir falsch bewertet und heute weiß ich, dass es ein Fehler war."

Karriere-Zenit bei Phoenix Suns

Zwar hat Nash schon zu Dallas-Zeiten mit den Rückenproblemen zu kämpfen, die Jahre später letztlich das Karriereende einläuten. Nach Auswechslungen sitzt Nash nicht auf der Bank, sondern liegt auf dem Hallenboden, um Verspannungen zu vermeiden.

Doch der Zenit seiner Karriere sollte noch kommen: Der zweite Anlauf in Arizona katapultiert den Rückkehrer endgültig zum großen Star, zu einem dieser Spieler, die nicht nur eine Randnotiz der NBA-Historie bleiben. Nash spielt den besten Basketball seiner Karriere.

Auch hier ist es ein Name, der maßgeblich am spielerischen Höhepunkt beteiligt ist: Head Coach Mike D'Antoni, Offensivguru und Uptempo-Fanatiker. Sein schnelles System ist wie geschaffen für Nash, der Amar'e Stoudemire und Shawn Marion immer wieder fliegen ließ und - wie zuvor in Dallas - zum Denker und Lenker des attraktivsten Balls der Liga wird.

MVP-Titel 2005 und 2006

Attraktiv und erfolgreich: Die reguläre Saison beenden die Suns mit der ligaweit besten Bilanz von 62-20 Siegen. 110,4 Punkte produziert die Offense-Maschine pro Spiel, erst zehn Jahre später wurde diese Werte durch besseres Spacing und mehr Tempo (Warriors!) übertroffen. Nash verteilt 11,5 Assists pro Spiel, trifft aus dem Feld und von der Linie fast automatisch und wird Regular Season MVP 2005. Nur Bob Cousy und Magic Johnson hatten zu diesem Zeitpunkt als Point Guards diese Auszeichnung erhalten.

In der darauffolgenden Spielzeit steigert er sich erneut, scort mit 18,8 Punkten so viel wie nie zuvor, die 10,5 Assists in jenem Jahr gehen nicht an Stoudemire, der verletzt ist, auch nicht an Joe Johnson, der getradet wurde, sondern an eine Rumpftruppe, die mit 54-28 Siegen trotzdem zur Ligaspitze gehört.

Erneut wird Nash MVP, hat damit mehr Maurice-Podoloff-Trophäen im Schränkchen stehen als Kobe Bryant, Shaquille O'Neal oder Allen Iverson - Namen, die Weggefährten wurden.

Dass es das Team erneut bis in die Conference Finals schafft und dort ausgerechnet gegen die Dallas Mavericks verliert, ist die Ironie des Schicksals. Näher sollte Nash einer Championship nicht mehr kommen. Auch 2010 ist an gleicher Stelle Schluss, dieses Mal gegen die Los Angeles Lakers.

Einsatz für Bürgerrechte

So getrieben Nash jedoch vom Wunsch nach Titeln ist, so sehr ist er sich auch der Verhältnismäßigkeit des Sports bewusst. Sind andere Stars seines Kalibers unnahbar, macht sich der unprätenziöse Nash einen Spaß daraus, während der WM 2010 in einem Straßenfußballspiel mitzumischen, mitten in Berlin.

"Ich hätte auch Fußballer werden können", scherzt er oft, und man will es ihm glauben. Immer wieder organisiert Nash Benefizspiele mit Freunden aus der Sportwelt, drängt seine NBA-Kollegen, mitzuziehen. Es gibt auch noch wichtigere Dinge auf der Welt als Punkte oder Assists und Nash ist sich dessen bewusst.

Im Jahr 2010 bezieht er Stellung gegen ein umstrittenes "Gesetz zum Kampf gegen illegale Immigranten", das in Arizona auf den Weg gebracht wurde und Einwanderer quasi der Polizeiwillkür aussetzt. "Damit wird dem Racial Profiling Tür und Tor geöffnet. Freiheit und Bürgerrechte sind unser höchstes Gut und es ist ein fatales Signal an die Jugend." 2012 wurde das Gesetz in vielen Punkten wieder gekippt.

Getrieben von Leidenschaft

Basketball wirkt bei Nash nicht wie einziger Lebensinhalt, sondern wie eine seiner vielen Leidenschaften. Spenden an Krankenhäuser weltweit, das intensive Engagement für Kinder, Ehrendoktorwürden und Auszeichnungen für soziale Verdienste, sie waren und sind keine Imagepflege, ausgedacht von windigen Agenten und PR-Beratern.

Jeder Schritt, ob auf dem Court oder in der Öffentlichkeit, scheint nicht wohlkalkuliert, sondern getrieben von Leidenschaft, Emotion, Freude.

Am Rande eines Werbetermins in China verkleidete sich Nash einmal mit Pudelmütze und Taucherbrille und spielte bei einem Pick-up-Game mitten in der Stadt mit.

Nash, der Verrückte

Nash genießt Anonymität und Privatsphäre, am liebsten bei einfachen Burgern und gepflegten Getränken. Mit Dirk ist er jahrelang Stammgast im "The Loon" in Dallas, weil das Bier dort noch in Dosen serviert wird.

Al Whitley, Freund aus Kindertagen in Kanada und langjähriger Mavs-Betreuer, erinnerte sich in Sports Illustrated an eine besondere Anekdote: "Kurz vor der Saison 2003 wollten ich und ein weiterer Freund zusammen mit Steve ein paar Bars in Dallas besuchen. Natürlich haben wir ihn dauernd gedrängelt, doch endlich mal wenigstens ein Bier mitzutrinken. Er sagte zu, unter zwei Bedingungen: Nur ein Bier pro Laden - und wir müssten mit ihm von Bar zu Bar sprinten, durch die Straßen von Dallas. Er rannte uns immer davon, war immer mit seinem Bier schon fertig, wenn wir gerade erst durch die Tür stolperten, rief uns den Namen der nächsten Bar zu und lief weiter. Eine Bar hatte einen Außenpool, und als wir dort ankamen, schwamm Steve dort schon seine Runden in Straßenklamotten."

Steve Nash: Seine Statistiken in der NBA

SaisonTeamSpieleMinutenPunkteFG%3P%Assists
1996/97Suns6510,53,342,341,82,1
1997/98Suns7621,99,145,941,53,4
1998/99Mavs4031,77,936,337,45,5
1999/00Mavs5627,48,647,740,34,9
2000/01Mavs7034,115,648,740,67,3
2001/02Mavs8234,617,948,345,57,7
2002/03Mavs8233,117,746,541,37,3
2003/04Mavs7833,514,547,040,58,8
2004/05Suns7534,315,550,243,111,5
2005/06Suns7935,418,851,243,910,5
2006/07Suns7635,318,653,245,511,6
2007/08Suns8134,316,950,447,011,1
2008/09Suns7433,615,750,343,99,7
2009/10Suns8132,816,550,742,611,0
2010/11Suns7533,314,749,239,511,4
2011/12Suns6231,612,553,239,010,7
2012/13Lakers5035,512,749,743,86,7
2013/14Lakers1520,96,838,333,35,7

"Ich liebe dieses Spiel so sehr"

Trotz des "Trainings" macht Nash der malade Rücken über die Jahre immer mehr zu schaffen, er quält sich, bringt weiter Topleistungen in einem längst nicht mehr konkurrenzfähigen Suns-Team.

Im Sommer 2012, mit nunmehr 38 Jahren, geht er zu den Los Angeles Lakers, mit Kobe, Pau Gasol und Dwight Howard soll eine Meistermannschaft her - es blieb beim Wunschdenken.

Zu den Rückenproblemen kommt ein Knochenbruch am Wadenbein hinzu, er läuft in 50 Partien auf, wirkt oft wie ein Fremdkörper. "Es ist jeden Tag ein Kampf, aber zur gleichen Zeit führe ich mir vor Augen, wie sehr ich dieses Spiel liebe. Ich kämpfe, auch wenn es manchmal wirklich hart ist", sagt er nach erneuten Verletzungsproblemen 2013.

15 Mal steht er in der Saison 2013/14 noch auf den Parkett. Die Spielzeit sollte der versöhnliche Abschluss einer einzigartigen Karriere werden. Doch bei einer alltäglichen Bewegung bricht die Verletzung wieder auf. Nash verhebt sich beim Koffertragen, die Nervenverletzung im Rücken ist zurück. Zum Wohle seiner Gesundheit entscheidet er sich für eine Operation und damit auch für das Karriereende.

Kobe nennt ihn "Gatsby"

Nach 1217 Spielen, fünf Mal war er bester Vorlagengeber der Liga, drei Mal im All-NBA First Team. Am Ende hat er 10.335 Assists verteilt. Mehr als Magic Johnson. Oscar Robertson. Kevin Johnson. Tim Hardaway. Isiah Thomas. Gary Payton.

Da sind sie wieder, die Namen. Steve Nash bekommt kurz vor Karriereende auch einen. Neu-Teamkollege Kobe Bryant nennt ihn nach kurzer Zeit bei den Lakers nur noch wie eben jene Romanfigur von F. Scott Fitzgerald, die wie er nach Höherem strebte.

Die sich Chancen nicht entgehen ließ, für die Erfolg nur Mittel zum Zweck der eigenen Leidenschaft war. Auf der Suche nach Erfüllung, Herausforderung und Veränderung zugleich.

Gatsby.