Die Pacers kassieren gegen Detroit die erste Heimpleite der Saison. Joe Johnson schießt desolate Sixers fast im Alleingang ab, Sullinger gewinnt das direkte Duell gegen Love. Die Knicks versinken mal wieder im Chaos, Orlando gewinnt in Chicago. Der Meister stellt einen Franchise-Rekord auf und die Clippers schlagen San Antonio.
Indiana Pacers (20-4) - Detroit Pistons (12-14) 96:101 (BOXSCORE)
Erste Heimpleite für die Pacers! Im zweiten Aufeinandertreffen beider Teams in dieser Saison gab es zwei Faktoren, die letztendlich den Unterschied für die Pistons ausmachten: die Überlegenheit bei den Rebounds (55:40), die in insgesamt 22 2nd-Chance-Points resultierte, und die Dominanz von Josh Smith.
J-Smoove kann ein frustrierender Spieler sein. Eigentlich mit allen Skills gesegnet, trifft er zu häufig falsche Entscheidungen, was sich vor allem in den Würfen von außen ausdrückt, die er normalerweise höchst ineffizient trifft. Ausgerechnet gegen die beste Defense der Liga gelang Smith aber fast alles. 30 Punkte und 7 Rebounds legte er auf, kurz vor Schluss sorgte er mit einem seiner zwei Blocks gegen David West für die Vorentscheidung.
Unterstützung bekam Smith vor allem von Brandon Jennings (18 Punkte, 8 Assists) und Greg Monroe (13 Punkte, 12 Rebounds). Rookie Kentavious Caldwell-Pope hatte über weite Strecken die Aufgabe, Paul George zu verteidigen, und machte seine Aufgabe richtig gut.
Der Superstar der Pacers kam zwar auf 17 Punkte und 9 Rebounds, allerdings traf er schlecht aus dem Feld (4 von 14) und wirkte teilweise extrem frustriert. Noch schlechter lief es bei Roy Hibbert, der nur zwei von zwölf traf und am Ende schwache 6 Punkte und 4 Rebounds auf dem Konto hatte - viel zu wenig für einen 2,18m-Mann, der 35 Minuten auf dem Feld stand.
Die starken Leistungen von Luis Scola (18 Punkte von der Bank) und Lance Stephenson gingen so fast unter. Der Shooting Guard stellte mit 23 Punkten einen Saisonbestwert auf, zudem gelangen ihm 7 Rebounds und 6 Assists ohne Turnover. Am Ende sollte es nicht reichen.
Boston Celtics (12-14) - Minnesota Timberwolves (12-13) 101:97 (BOXSCORE)
Celtics-Coach Brad Stevens hatte Jared Sullinger geraten, sich etwas von seinem Gegenüber Kevin Love abzuschauen. "Kevin gehört zur NBA-Elite, und Jared ist noch ziemlich neu in der Liga. Da macht es Sinn, zu Love aufzuschauen, ihn zu studieren und zu sehen, was man vielleicht von ihm lernen kann", so Stevens. Am Ende des Spiels war es jedoch der Celtics-Forward, der eine gute Portion Lehrmaterial für seinen Gegenspieler ablieferte.
15 Punkte und 6 Rebounds legte Sullinger im vierten Viertel auf, darunter auch ein Dreier zwei Minuten vor Schluss, der die Vorentscheidung brachte. "Wir haben die richtigen Plays gemacht und ich habe eben davon profitiert", wollte der Sophomore nichts von einem Sonderlob wissen. Seine 24 Punkte, 11 Rebounds und 5 Assists lesen sich jedoch trotzdem ziemlich beeindruckend.
Neben Sully punkteten auch die Guards Avery Bradley (19) und Jordan Crawford (15) zweistellig für Boston, das trotz seiner negativen Bilanz weiterhin die Atlantic Division anführt. Die Celtics-Bank sorgte zudem kombiniert für 35 Punkte.
Die Wolves trafen über die Partie gesehen nur knapp 38 Prozent aus dem Feld. Kevin Love brauchte für seine 27 Punkte 26 Würfe, Corey Brewer (1 von 8) und Ricky Rubio (2 von 12) gelang überhaupt nichts. Nikola Pekovic legte immerhin 13 Punkte auf, ansonsten kamen die Lichtblicke für Minnesota allesamt von der Bank - Dante Cunningham (12 Punkte), Alexey Shved (10) und J.J. Barea (10 Punkte, 11 Assists) punkteten zweistellig und effizienter als die Starter.
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Brooklyn Nets (9-15) - Philadelphia 76ers (7-19) 130:94 (BOXSCORE)
29 Punkte. 8 von 10 von der Dreierlinie. Joe Johnson lieferte im dritten Viertel eine Vorstellung für die Geschichtsbücher ab und machte den Blowout der Nets fast zur Randnotiz. Vor dem vierten Viertel stand er bei 10 getroffenen Dreiern und 37 Punkten, den Rekord für die meisten Dreier in einem Spiel (12) wollte er jedoch nicht mehr jagen, zumal das Spiel längst entschieden war. "Ich habe ihn gefragt und er wollte raus. Ich bin niemand, der einen Spieler rausnimmt, der heiß ist", erzählte Coach Jason Kidd nach dem Spiel.
Mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen sind die Nets im miesen Osten nun sogar wieder bis auf einen Sieg an den Playoff-Plätzen dran. So einfach wie gegen die zuletzt erbärmlichen Sixers wird es aber wohl nicht mehr oft laufen: Philly hat in den letzten beiden Spielen unfassbare 269 Punkte und 42 Dreier zugelassen - sowohl die Blazers als auch die Nets haben dabei Franchise-Rekorde für Dreier aufgestellt.
Nach dem überraschend guten Saisonstart sieht es für die Sixers nun doch stärker nach der Lottery aus. Immerhin: Coach Brett Brown sagte, er sei zuversichtlich, dass Rookie Michael Carter-Williams (Knie-Infektion) noch in dieser Woche zurückkehren könne.
Die Nets hingegen kommen seit der Rückkehr von Deron Williams immer besser ins Rollen. Der Point Guard überzeugte mit 13 Punkten und 13 Assists erneut.
Miami Heat (18-6) - Utah Jazz (6-21) 117:94 (BOXSCORE)
Beinahe wäre der nächste Spaziergang der Heat von einem Schock überstrahlt worden. Es stellte sich jedoch heraus, dass sich LeBron James durch seinen im dritten Viertel umgeknickten Knöchel nicht groß behindern ließ. 30 Punkte, 9 Rebounds und 9 Assists sammelte der MVP ein, allerdings graute ihm bereits vor dem Morgen: "Ich weiß, dass es ziemlich weh tun wird, wenn ich aufwache."
Die Heat legten im Kollektiv die höchste Feldwurfquote der Franchise-Historie (63,4 Prozent) aufs Parkett. Dwyane Wade legte 27 Punkte auf, Chris Bosh machte 20 und Mario Chalmers überzeugte mit 12 Punkten und 8 Assists. Norris Cole lieferte von der Bank noch 13 Punkte dazu. Das verwunderte Wade: "Ich hatte nicht das Gefühl, dass es bei uns so toll läuft. Sieht so aus, dass die Statistiken mich Lügen strafen."
Da half auch das beste Spiel in der Karriere von Alec Burks wenig. Der junge Point Guard lieferte von der Bank aus überragende 31 Punkte (12/17 FG), 7 Assists und 4 Steals, abgesehen von Enes Kanter (14 Punkte, 8 Rebounds) und Derrick Favors (17 Punkte, 7 Rebounds) bekam er indes wenig Hilfe.
Insbesondere Rookie-Point Guard Trey Burke tat sich sehr schwer und traf nur einen von acht aus dem Feld. Eine faszinierende Statline lieferte der offensichtlich noch nicht ganz fitte Brandon Rush: 21 Minuten, 0 Punkte (0/0 FG), 1 Rebound, 0 Assists, 0 Steals, 0 Blocks, 0 Turnover. Das muss man auch erstmal schaffen.
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New York Knicks (7-17) - Washington Wizards (10-13) 101:102 (BOXSCORE)
Was für ein Comeback für Bradley Beal! Fast einen Monat lang hatte er den Wizards gefehlt, nur um in New York sechs Sekunden vor Schluss den Gamewinner zu treffen. Insgesamt standen für den Shooting Guard am Ende 21 Punkte zu Buche, 8 davon machte er in den letzten zwei Minuten. Topscorer der Wizards war Martell Webster mit 30 Punkten bei nur 13 Feldwürfen.
Es fragt sich allerdings mal wieder, was bei den Knicks in der Schlussphase schief gelaufen ist. Sie verzichteten auf das Foul, das sie noch zu vergeben hatten und stellten Beno Udrih, der längst völlig K.O. war, gegen Beal, der problemlos vorbeizog und einen einfachen Layup bekam, weil kein einziger Knick aushalf.
"Ich wusste schon im Huddle, dass ich wohl gedoppelt werden würde, wenn ich's im Pick'n'Roll versuchen würde", verriet Beal, "mein erster Instinkt war daher, den Pick abzulehnen und über die Grundlinie zu gehen, sobald ich den Ball bekomme. Da hat absolut niemand aufgepasst, und so konnte ich ganz einfach zum Korb ziehen."
Dann waren noch sechs Sekunden zu spielen, aber irgendwas lief in der Kommunikation zwischen Carmelo Anthony (32 Punkte) und Coach Mike Woodson offenbar schief: Woodson nahm keine Auszeit, Melo nahm in Ermangelung eines Spielzugs einen Dreier aus dem Dribbling. Eine weitere völlig unnötige Pleite für die Knicks. "Das war meine Schuld", sagte Woodson später, aber auch Melo gab zu, dass in der Situation einfach hätte cleverer agieren müssen.
Abgesehen von der Niederlage mussten die Knicks auch noch die Verletzung von Pablo Prigioni verkraften. Der Argentinier brach sich einen Zeh und wird wohl mindestens zwei Wochen ausfallen.
Chicago Bulls (9-14) - Orlando Magic (8-17) 82:83 (BOXSCORE)
Die Bulls befinden sich weiter im freien Fall und haben nun fünf der letzten sechs Spiele verloren. "Das ist nicht schön im Moment", sagte Mike Dunleavy, "wir kämpfen, wir versuchen alles, aber irgendwie reicht es nicht." Chicago traf nur miserable 34,6 Prozent aus dem Feld, trotzdem hatte Luol Deng (26 Punkte, 8 Rebounds) kurz vor Schluss sogar noch die Chance, das Spiel per Layup in die Verlängerung zu schicken.
Es sollte nicht reichen, und so konnte Glen Davis das Spiel auf der anderen Seite mit zwei Freiwürfen entscheiden. Es war erst der zweite Sieg in den letzten zehn Spielen für die Magic, die nach neun Auswärtsspielen in Folge nun endlich wieder nach Hause zurückkehren können.
Arron Afflalo war mit 23 Punkten abermals Topscorer der Magic, Nikola Vucevic (10 Punkte, 11 Rebounds) und Davis (14 Punkte, 11 Rebounds) gelangen Double-Doubles. Jameer Nelson steuerte 14 Punkte und 7 Assists dazu. Dass Orlando nicht einmal 40 Prozent aus dem Feld traf, fiel anhand der noch mieseren Quoten der Bulls am Ende nicht entscheidend ins Gewicht.
Bei den Bulls waren neben Deng auch Joakim Noah (13 Punkte, 8 Rebounds) sowie Dunleavy und D.J. Augustin (je 14 Punkte) solide. Jimmy Butler (4 Punkte, 1/11 FG) und Taj Gibson (3 Punkte, 1/7 FG) enttäuschten maßlos. Gibson regte sich nach dem Spiel auf: "Es ist hart. Wir verlieren gegen ein Team, das wir eigentlich schlagen müssen. Wir müssen einfach besser spielen, auch ich. Diese Niederlage tut weh."
L.A. Clippers (17-9) - San Antonio Spurs (19-5) 115:92 (BOXSCORE)
Was für ein Sieg für die Clippers! Nach zuletzt teilweise durchwachsenen Leistungen haben sich die Kalifornier genau den richtigen Gegner ausgesucht, um ein Statement zu setzen. Dabei waren es mal wieder die beiden All-Stars Chris Paul und Blake Griffin, die das Spiel und den Boxscore dominierten.
Griffin legte 27 Punkte und 9 Rebounds bei 8 von 14 Würfen aus dem Feld auf, auch bei den Freiwürfen traf er für seine Verhältnisse sehr sicher (11 von 15). Paul brillierte mit 23 Punkten, 8 Rebounds, 7 Assists und 4 Steals. Jared Dudley machte mit 14 Punkten (4/6 3FG) eins seiner besten Spiele als Clipper, Neu-Starter Jamal Crawford steuerte 17 Punkte dazu. Der kürzlich verpflichtete Stephen Jackson machte in 17 Minuten gegen sein Ex-Team 6 Punkte.
Die Spurs sorgten vor dem Spiel für Verwunderung, da einige Spieler und Coach Gregg Popovich erst eine Stunde vor dem Spiel bei der Halle aufkreuzten. "Der Sonnenuntergang über Santa Monica war wunderschön, also sind wir etwas länger geblieben", witzelte Popovich. Spätestens ab dem dritten Viertel war der Coach nicht mehr zu Späßen aufgelegt: Tony Parker verletzte sich am rechten Schienbein und humpelte vom Platz, über die Schwere der Verletzung ist bisher nichts bekannt.
Bester Scorer der Spurs war Tim Duncan (17 Punkte, 11 Rebounds, 5 Assists), auch Manu Ginobili machte von der Bank eine starke Partie (16 Punkte, 8/11 FG). Am Ende waren es aber nicht die Clippers, die gerade sieben Auswärtsspiele in Folge absolviert hatten, sondern die Spurs, die müde wirkten.
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