Von ganz unten nach ganz oben

Philipp Dornhegge
31. März 201416:57
Nerlens Noel und Michael Carter-Williams sind zwei Eckpfeiler der Sixers-Planungengetty
Werbung

In einer Saison, die von vornherein "Übergangsjahr!" geschrien hatte, sind bei den Philadelphia 76ers (16-57) viele Spieler nicht mehr als Platzhalter. Die Traditions-Franchise will in den kommenden Jahren zu einem Titelanwärter werden und musste dafür in diesem Jahr erst komplett im Keller der NBA-Standings ankommen. Zumindest geht so die Theorie von GM Sam Hinkie. Ein Teil des aktuellen Kaders hat keine Zukunft in der Stadt der brüderlichen Liebe, einige wenige sind aber als Eckpfeiler für das kommende Jahrzehnt eingeplant. SPOX wagt eine Prognose.

SPOX

"Wir haben hier nichts verheimlicht. Wir sind, was wir sind, und wir stehen dafür gerade." Selten hat ein offizieller Vertreter eines NBA-Klubs deutlicher klargestellt, dass die eigene Mannschaft keinerlei Interesse daran hat, übermäßig viele Spiele zu gewinnen wie Brett Brown am Sonntag.

Folge NBA.de bei Twitter - wie Dirk Nowitzki!

Das Stichwort - in dieser Spielzeit mit all ihren miesen Teams wird das Wort inflationär gebraucht - ist "Tanking", und die Philadelphia 76ers machen keinen Hehl daraus, dass sie genau diese Strategie verfolgen, von der Commissioner Adam Silver kürzlich noch sagte, dass es sie in der NBA gar nicht gebe.

"Es mag einigen nicht passen, aber so sieht unser Weg aus", fuhr der Coach der Philadelphia 76ers fort. "Das ist unser Plan, und ich denke, dass die Stadt das akzeptiert. Dafür sind wir dankbar. Wir wollen das Vertrauen in Zukunft zurückzahlen."

Noch so ein Stichwort: "Zukunft". Denn darauf ist alles ausgelegt bei den Sixers, die in diesem Jahr bewusst ein Schattendasein im Keller der NBA fristen, um für die kommende Draft Lottery die bestmöglichen Chancen zu haben. Der 3-0-Start in die Saison weckte falsche Hoffnungen, der jüngste Sieg gegen die Detroit Pistons war die dringend benötigte Erlösung nach zuletzt 26 Niederlagen in Folge. Dem alleinigen Negativrekord entging man damit bei der allerletzten Gelegenheit.

Der LEAGUE PASS deutlich günstiger! Schaue alle 76ers-Spiele!

Dennoch war das Ziel durchaus, so schlecht wie möglich zu sein, und dafür braucht man vor allem eins: Eine wild zusammengewürfelte Truppe mit vielen schlechten Spielern. Spielern, die nur als Übergangslösung gedacht sind und schon nächstes Jahr Geschichte in Philly sein sollten. Dazu später mehr.

Was man jedoch so früh wie möglich braucht, ist eine Identität, eine Philosophie und das passende Management-Trainer-Gespann, das die Richtung vorgibt und mit einer Zunge spricht. Hinkie und Brown verkörpern diese geforderte Einheit und sind nur zu bewundern. Zu keinem Zeitpunkt in dieser von Tiefschlägen geprägten Saison haben die beiden ihren Optimismus verloren, haben die Mannschaft stets unterstützt und bekommen exakt das Feedback, das ihren eigenen Status als Macher der Zukunft zementieren sollte.

Seit Saisonbeginn schwärmen die Spieler vom Enthusiasmus Browns, Hinkie wird von den Manager-Kollegen und den Medien für seine Kaltschnäuzigkeit und konsequente Linie gelobt. Die Sixers setzen auf Brown und Hinkie, warum sollten sie nicht? Aber welche Spieler haben in der Stadt der brüderlichen Liebe eine Zukunft? Ein Überblick:

1. Michael Carter-Williams (PG)

Vertrag: 12 Mio. Dollar bis 2018

Kein Spieler sitzt so fest im Sattel wie MCW. Der Rookie-of-the-Year-Kandidat. Der Youngster, der sich immer mehr zum Leader entwickelt. Der Spielmacher wird bei jeder Gelegenheit von Brown gelobt, ob seiner basketballerischen Fortschritte, vor allem aber aufgrund des Reifeprozesses, den er in den letzten Monaten durchlaufen hat.

Bei der Niederlage gegen die Houston Rockets, der 26. in Folge, mit der man den Negativrekord der Cleveland Cavaliers einstellte, war es Carter-Williams, der die Kollegen in der Kabine wieder aufbaute und eine motivierende Ansprache hielt. "Das hätte er vor zwei Monaten, vielleicht sogar vor zwei Wochen, sicher noch nicht getan", meint Brown.

Wenn man davon ausgeht, dass der 22-Jährige die richtigen Lehren aus der Saison zieht, an seinem Shooting arbeitet und die Ballverluste minimiert, dann wird er auf Jahre ein mehr als potenter Starting-Point-Guard sein. Einer, der vor allem auch für die Defense alles mitbringt.

2. Nerlens Noel (C)

Vertrag: 17 Mio. Dollar bis 2018

Der Rookie, von den Kentucky Wildcats nach Philly gekommen, wird wohl auch im kommenden Jahr ein Rookie sein. Aufgrund eines Kreuzbandrisses hat der schlaksige Center noch kein Spiel absolviert, und weil er sich körperlich noch entwickeln muss, haben die Sixers keine Eile, Noel in dieser Saison noch auf den Court zu schicken. Mit einem vollständig ausgeheilten Knie und einem weiteren Sommer voller Kraft- und Wurftraining könnte Noel trotz des zu erwartenden starken Draft-Jahrgangs nächste Saison einer der besten Rookies sein.

Das soll aber nur der erste Schritt in der Entwicklung des 20-Jährigen sein: "Wenn ich Joakim Noah sehe, hoffe ich immer das zu sehen, was wir bald in Nerlens Noel haben werden", zog Brown nach dem letzten Duell mit den Chicago Bulls einen optimistischen Vergleich. "Wir wollen einen jungen Spieler behutsam aufbauen, und Joakim ist ein erstklassiges Beispiel dafür, wie so etwas erfolgreich ablaufen kann."

3. Tony Wroten (PG/SG)

Vertrag: 6,5 Mio. Dollar bis 2017

Bei den Memphis Grizzlies bekam der Lefty in seiner Rookie-Saison nie eine Chance, in Philly sollte Wroten zunächst genau so eine Übergangslösung sein wie viele andere. Doch schon in der Preseason stellte sich heraus, dass der 20-Jährige mit seinem Länge und seinem Einsatzwillen exzellent ins System von Brown passt.

Worten zerriss sich schon in der Vorbereitung in jedem Spiel und avancierte so zu einem Publikumsliebling im Wells Fargo Center. Wroten hat wie MCW noch Probleme mit seinem Wurf, die Technik ist aber sauber. An der Quote lässt sich also arbeiten. Genauso wie an der Konstanz, die Wroten vor allem als Bankspieler ab und an vermissen ließ.

Es ist unwahrscheinlich, dass er auf Jahre unersetzbar sein wird in Philadelphia. Dennoch könnte Wroten als Energizer von der Bank für beide Guard-Positionen eine wichtige Rolle einnehmen.

4. Thaddeus Young (PF)

Vertrag: 19 Mio. Dollar bis 2016

Der mit Abstand teuerste Spieler im Kader steht genau deshalb zur Disposition. Eigentlich war man schon zur Trade Deadline davon ausgegangen, dass sich die Wege von Young und den Sixers trennen würden, Hinkie soll Angebote für einen Trade eingeholt haben.

Letzten Endes waren die Offerten aber wohl zu wenig reizvoll, als dass der GM hätte zuschlagen wollen. Denn Linkshänder Young könnte durchaus auch in der Zukunft eine Rolle spielen. Mit seiner Mischung aus Länge (Spannweite: 2,11m) und Athletik ist Young ein wandelndes Mismatch auf der Power-Forward-Position, kann Jumper treffen, am Korb agieren und Fastbreaks laufen.

In der Defense kann er mehrere Positionen effektiv verteidigen. Und mit 25 Jahren ist er immer noch jung und entwickelt sich weiter.

SPOXspox

5. Hollis Thompson (SG)

Vertrag: läuft aus

Der 22-Jährige wurde 2012 im Draft übergangen, spielte später in der D-League (Tulsa) und bewarb sich 2013 im Summer-League-Team der Spurs für ein NBA-Engagement. Die Sixers schlugen zu, dachten zum damaligen Zeitpunkt aber wohl auch nicht, dass Thompson zum wichtigen Rotationsspieler reifen würde.

Das Georgetown-Produkt steht 22 Minuten pro Spiel auf dem Court und legt, für einen Neuling, solide Quoten aus dem Feld (46 Prozent), von der Dreierlinie (38 Prozent) und der Freiwurflinie (71,6 Prozent) auf. Mit seiner Größe von 2,01m bringt er die nötige Länge mit, um zum guten Verteidiger zu reifen.

An seiner Schnelligkeit hat Thompson offenkundig seit seiner College-Zeit gearbeitet, die Athletik ist ebenfalls da. Wenn Thompson noch Muskelmasse aufbaut, kann er auch gegen Small Forwards bestehen - und Vielseitigkeit hat bekanntlich immer ihren Wert. Darüber hinaus dürfte er zu günstigen Konditionen zu halten sein.

Seite 1: Die Philosophie und die Eckpfeiler

Seite 2: Die Spieler im Wartestand

Seite 3: Keine Zukunft in Philly

Seite 4: Wie geht's weiter?

SPOX

6. James Anderson (SG)

Vertrag: läuft aus

Was MCW, Noel, Young und mit Abstrichen Thompson an Athletik mitbringen, geht Anderson sicher ab. Eine Null ist er in der Hinsicht aber sicher nicht. Vor allem aber ist der 25-Jährige ein Shooter erster Klasse, kann jederzeit heißlaufen. Gegen sein Ex-Team, die Houston Rockets, erzielte er in dieser Saison 36 und 30 Punkte.

Weil ihm aber das Ballhandling und das Entscheidungsverhalten fehlen, wird Anderson wohl "nur" als 3-and-D-Spieler Verwendung finden, aber in der Hinsicht können es die Sixers sicher schlechter treffen als mit Anderson. Viel wird im Hinblick auf eine Vertragsverlängerung davon abhängen, wie viel Geld der Flügelspieler im Sommer verlangt, nachdem er eine ansprechende Saison spielt.

7. Arnett Moultrie (PF)

Vertrag: 6 Mio. Dollar bis 2017

Moultrie ist groß, er ist bullig und ist damit ein Spielertyp, den die Sixers ansonsten nicht in ihrem Kader haben. Der 23-Jährige verpasste die erste Saisonhälfte aufgrund einer Knöchel-OP im Sommer und beschwerte sich nach seinem Comeback, dass er von Coach Brown zu wenig berücksichtigt würde.

Moultrie bekam die Quittung in Form einer D-League-Degradierung, die er laut Brown aber als Chance sehen sollte, um sich in Form zu bringen. Seit dem 12. März hat er an keinem NBA-Spiel mehr teilgenommen. Schlechte Aussichten also für die Zukunft? Nicht unbedingt.

Denn die Toughness und Athletik von Moultrie könnte der zweiten Fünf gut zu Gesicht stehen, sein Rebounding den Sixers helfen. Ende nächster Saison kann die Franchise per Team Option entscheiden, ob Moultrie ein Mann ist, auf den man bauen kann.

8. Henry Sims (C)

Vertrag: 915.243 Dollar bis 2015 (Team Option)

Sims kam per Trade für Spencer Hawes von den Cavaliers und ist überraschend einer der Lichtblicke des Team. Dabei hätte man es ahnen können, immerhin hatte der inzwischen 24-Jährige bis 2012 die berühmte Center-Schule der Georgetown Hoyas durchlaufen.

"Ich spiele gut hier", meint Sims selbst. "Ich verstehe mich mit den Coaches, ich mag die Fans. Ich würde gern hier bleiben." Die Chancen darauf stehen gut, immerhin stand Sims in den 17 Spielen seit seiner Verpflichtung immer über 20 Minuten auf dem Court, vier Mal sogar über 30. Dabei verbuchte er drei Double-Doubles und punktete in den letzten fünf Spielen zweistellig.

9. Jarvis Varnado (PF/C)

Vertrag: 2 Mio. Dollar bis 2016 (Team Option)

Eine Binsenweisheit der NBA: Man kann nie genug athletische Big Men haben. Varnado ist der Prototyp eines hinteren Bankspielers, der nichts fordert, immer bereit ist und sich den Hintern aufreißt, wenn er spielen darf. Darüber hinaus hat er mit den Miami Heat, wenn auch fast ausschließlich als Zuschauer, Championship-Erfahrungen gesammelt.

"Jarvis und Henry Sims sind hergekommen und haben unsere Center-Position stabilisiert", lobte Coach Brown. "Beide sind gute Center-Verteidiger und spielen mit Herz." Hört sich danach an, als sei Varnado ein Keeper.

10. Elliot Williams (SG)

Vertrag: 3 Mio. Dollar bis 2017 (Team Option)

Die Profi-Karriere von Elliot Williams erfuhr die ersten Rückschläge, bevor sie richtig begonnen hatte. In seinem Rookie-Jahr in Portland verletzte er sich vor Saisonstart am Knie und konnte nicht auflaufen, im zweiten Profijahr kugelte er sich die Schulter aus und konnte kaum spielen. Danach verletzte er sich an der Achillessehne und verpasste auch die dritte Saison.

Die Cavaliers gaben ihm im letzten Herbst eine Chance, kündigten ihm aber nach nur einem Monat. In Philadelphia versucht der inzwischen 24-Jährige, seine NBA-Karriere zu retten. Die große Fluktuation und das reichhaltige Angebot an Flügelspielern allerdings dürften dazu führen, dass Williams' Zeit bei den 76ers nur von kurzer Dauer ist.

Auch wenn seine 13 Punkte und 2 Assists beim Sieg über Detroit eine schöne Bewerbung waren.

Seite 1: Die Philosophie und die Eckpfeiler

Seite 2: Die Spieler im Wartestand

Seite 3: Keine Zukunft in Philly

Seite 4: Wie geht's weiter?

SPOX

11. Jason Richardson (SG/SF)

Vertrag: 6,6 Mio. Dollar bis 2015

Richardsons Saison war schon vor dem ersten Spiel beendet, davor fiel er durch eine ausbaufähige körperliche Fitness auf. Ob und wie die Karriere des ehemaligen Highflyers weitergeht, steht derzeit in den Sternen. Eine schwere Knieverletzung ist mit 33 Jahren kein Spaß.

Zuletzt hatte er auf ein Kurz-Comeback in dieser Spielzeit gehofft, doch Rückschläge in der Reha machen dieses Unterfangen wohl unmöglich. Für die kommende Saison dürfte Richardsons basketballerische Heimat feststehen: Mit einer Spieleroption kann (und wird) er sich weitere 6,6 Mio. Dollar bei den Sixers sichern.

Darüber hinaus gibt es selbstredend keine Überlegungen Philadelphias, Richardsons weiterzuverpflichten. Eine Buyout ist eine realistische Option.

12. Brandon Davies (PF)

Vertrag: 2,5 Mio Dollar (Team Option)

Der Forward ist in Basketballkreise ein berühmter Mann, seit er von seinem College BYU unmittelbar vor dem NCAA Tournament 2011 suspendiert wurde, weil er Sex mit seiner Freundin hatte. Die konservative Uni verbietet das ausdrücklich und nahm mit der Sperre sogar in Kauf, dass das Basketball-Team eine bis dahin überragende Saison einfach wegwarf.

Danach wurde es ruhig um Davies: Im Draft wurde er übergangen, im Training Camp der Clippers konnte er sich keinen Vertrag erkämpfen. Bei den Sixers verdient er immerhin eine halbe Mio. Dollar bis Saisonende, doch dann dürfte die Zusammenarbeit enden.

Trotz des qualitativ schwachen Kaders konnten andere Spieler mehr zeigen.

13. James Nunnally (SF)

Vertrag: 10-Tages-Vertrag

Ein klassischer Platzhalter, den sich die Sixers im letzten Saisondrittel einfach mal aus der Nähe anschauen wollten, nachdem er zuvor bereits ein kurzes Engagement bei den Atlanta Hawks hatte. In der D-League avancierte er zum All-Star, dennoch sollte er auf lange Sicht keine Rolle spielen.

14. Casper Ware (PG)

Vertrag: Zehn-Tages-Vertrag

"Er kann scoren, ist tough und ein echter Point Guard", sagte Brown nach der Kurzverpflichtung Wares. "Ein weiterer Spieler, dem wir eine Chance geben wollen." Diese Chance konnte Ware bisher nicht nutzen. In drei Spielen stand er 16,7 Minuten auf dem Court und traf 28 Prozent seiner Würfe. Auch der 24-Jährige wird den Sommer bei den Sixers nicht überleben.

15. Byron Mullens (PF)

Vertrag: 1 Mio. Dollar bis 2015

Mullens ist eins der Lieblings-Bashing-Opfer von "Grantland"-Kolumnist Bill Simmons und eine feste Größe bei "Youtube" ob seiner zahlreichen Stinkbomben. Der Big Men bringt null Toughness mit, ist kein guter Rebounder, wirft bei jeder Gelegenheit und das nicht einmal besonders erfolgreich. Kurzum: Mullens ist - in NBA-Dimensionen - einfach kein guter Basketballspieler, und er hat keine Chance mehr bei den Sixers. Wahrscheinlich bei keinem NBA-Team. Leider hat er eine Option für ein weiteres Vertragsjahr.

Seite 1: Die Philosophie und die Eckpfeiler

Seite 2: Die Spieler im Wartestand

Seite 3: Keine Zukunft in Philly

Seite 4: Wie geht's weiter?

SPOX

Wie geht's weiter?

Von den 15 betrachteten Spielern haben neun ganz gute Aussichten, dauerhaft in Philadelphia bleiben zu können oder wenigstens eine weitere Chance zu erhalten. Das Depth Chart für die Saison sähe daher - vor der Verpflichtung weiterer Spieler - so aus:

Point Guard: Carter-Williams / Wroten / -

Shooting Guard: Anderson / Thompson / -

Small Forward: - / - / -

Power Forward: Young / Moultrie / -

Center: Noel / Sims / Varnado

Obwohl sowohl Thompson als auch Anderson auf die Drei ausweichen könnten, ist die größte Baustelle im Kader sofort offensichtlich: Philadelphia braucht einen Flügelspieler, und aufgrund der vorhandenen Spieler einen, der sich seinen eigenen Wurf kreieren und viele Punkte erzielen kann. Sehr viele.

Einen wie Andrew Wiggins? Der Freshman der Kansas Jayhawks wird sich wohl zum Draft anmelden und den Sprung in die NBA wagen, neben drei, vier anderen College-Spielern gilt der Kanadier als ein möglicher Nummer-Eins-Pick.

Würde die NBA-Saison mit dem aktuellen Tabellenstand beendet, wäre Philly das zweitschlechteste Team der Liga und könnte in der Lottery nicht tiefer als auf Platz fünf fallen. Zur Erinnerung: Die ersten drei Picks werden verlost, danach geht es in der umgekehrten Reihenfolge der Tabelle weiter.

SPOXspox

Darüber hinaus schulden die New Orleans Pelicans den 76ers ihren Erstrundenpick, sofern die Pelicans nicht einen der ersten fünf Picks erhalten. Aktuell wäre New Orleans die zwölftschlechteste Mannschaft, die an der Lottery teilnimmt und müsste damit schon viel Glück haben, um seinen Pick zu behalten.

Picken die Sixers also unter den Top 5 und ca. an Platz 12, dann hätte man die große Chance, entweder Wiggins oder Jabari Parker (Duke) zu bekommen und sich später noch einen weiteren Flügelspieler mit Potenzial zu sichern. Shooting Guard Gary Harris von Michigan State zum Beispiel oder Creightons Doug McDermott (Anmerkung: Ursprünglich stand hier der Name Dario Saric. Der Kroate wird sich aber wohl nicht zum Draft anmelden).

Und wer weiß: Vielleicht greift Hinkie in diesem oder dem nächsten Sommer sogar auf dem Free-Agent-Markt einen Starspieler ab. Mit dem vorhandenen Gerüst, einer klaren Linie und der nicht zu verachtenden Stadt Philadelphia sowie der Tradition der Franchise dürften die Sixers einen gewissen Reiz ausüben. Doch Brown mahnt zur Geduld: "Wenn ich eins gelernt habe, dann dass die Menschen in Philadelphia geduldig sind. Das macht mich sehr stolz."

Seite 1: Die Philosophie und die Eckpfeiler

Seite 2: Die Spieler im Wartestand

Seite 3: Keine Zukunft in Philly

Seite 4: Wie geht's weiter?

Der Spielplan der Philadelphia 76ers