Dirk Nowitzki dreht gegen die Utah Jazz auf und distanziert in der All-Time Scoring List John Havlicek, zusammen mit den Memphis Grizzlies setzen sich die Dallas Mavericks von den Phoenix Suns ab. Derweil gewinnen die L.A. Clippers das West-Spitzenspiel gegen die Golden State Warriors, die Portland Trail Blazers sind im freien Fall. Im Osten laufen die New York Knicks weiter auf Hochtouren, die Detroit Pistons erleben im Playoff-Kampf einen Rückschlag.
Toronto Raptors (36-27) - Detroit Pistons (25-40) 101:87 (BOXSCORE)
Gestern noch von den Playoffs geträumt, heute schon mit einer herben Pleite auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die Pistons büßen nicht nur an Boden auf die achtplatzierten Atlanta Hawks ein, sondern außerdem die zeitgleich erfolgreichen Knicks vorbeiziehen lassen.
Gegen einen sicheren Playoff-Teilnehmer ließ die Mannschaft aus Motown - übrigens nicht zum ersten Mal in diesem Jahr - Überzeugung und Einsatzfreude vermissen, die Raptors bestimmten zum Beispiel den Reboundkampf klar (54:39). Mit Leuten wie Andre Drummond, Greg Monroe und Josh Smith sollte Detroit in der Hinsicht eigentlich nahezu unschlagbar sein.
Das nächste große Problem: Die Guards. Brandon Jennings überzeugte mit 24 Punkte, die anderen Kleinen versemmelten 18 von 24 Würfen. Toronto fand da eine sehr viel bessere Bilanz, hatte seine besten Akteure in DeMar DeRozan (25 Punkte), Amir Johnson (20 Punkte, 9 Rebounds) und Jonas Valanciunas (8 Punkte, 13 Rebounds).
Orlando Magic (19-47) - Denver Nuggets (28-36) 112:120 (BOXSCORE)
Defense, anyone? In Orlando konnte niemand niemanden stoppen, am auffälligsten aber war Kenneth Faried mit 26 Punkten und 9 Rebounds. Apropos Rebounds: An den Brettern hatte Denver den entscheidenden Vorteil, gewann das Duell mit 52:38.
Dabei sammelte jeder Nugget mindestens zwei Abpraller, ein Indiz für das konsequente Gang Rebounding der Gäste. Die Magic mussten sich da beinahe auf einen Mann allein verlassen. Nikola Vucevic sicherte sich 20 Punkte und 16 Rebounds, dazu verteilte er 3 Assists.
Allerdings verrichtete er sein Werk vorwiegend in der ersten Hälfte. Als Vucevic abtauchte, tauchte auch Orlando ab.
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Philadelphia 76ers (15-49) - Sacramento Kings (23-42) 98:115 (BOXSCORE)
Es läuft alles nach Plan für die Sixers. Philly kassierte eine weitere Pleite - die 18. in Folge -, lässt es dabei nicht allzu offensichtlich aussehen und bietet den Fans immerhin ordentliche Unterhaltung. Insgesamt 41 (!) Turnover sorgten für reichlich Fastbreaks und viel Tempo, schwache Wurfquoten und miese Defense allerdings trübten den Gesamteindruck.
Bester Mann war Rudy Gay, der mit 13 seiner 27 Punkten im ersten Viertel die Richtung vorgab. Endgültig absetzen konnte sich der Gast aus Sacramento aber erst nach der Pause. DeMarcus Cousins verbuchte ein Double-Double (19 Punkte, 12 Rebounds).
Bei den Gastgebern war ausgrechnet Henry Sims mit 20 Punkten Topscorer. Der Center war im Hawes-Trade aus Cleveland gekommen und machte sein mit weitem Abstand bestes Spiel der Saison. Michael Carter-Williams verbuchte 7 Turnover.
Washington Wizards (33-31) - Charlotte Bobcats (31-34) 85:98 (BOXSCORE)
"Die Zeiten ändern sich eben", sagte Al Jefferson, als er darauf angesprochen wurde, dass sowohl Charlotte als auch Washington wohl an den Playoffs teilnehmen werden. "Für beide ging es heute um einiges, der Sieg bedeutet uns viel."
Jefferson war nicht zum ersten Mal der entscheidende Mann einer Bobcats-Truppe, die vier der letzten fünf Begegnungen für sich entscheiden konnte. Der Center kam auf 26 Punkte und 10 Rebounds und führte die Frontline der Wizards phasenweise vor.
Michael Kidd-Gilchrist steuerte ein stilles Double-Double (10 Punkte, 12 Rebounds) bei, Kemba Walker kam auf 16 Zähler und 5 Assists. Die Wizards wiederum hatten ihren besten Spieler in John Wall (23). Aber auch der All-Star konnte nur zuschauen, als die Gäste mit einem 11:0-Lauf im letzten Viertel die Kontrolle über die Partie übernahmen.
"Die Schiedsrichter haben heute einige sehr unglückliche Entscheidungen getroffen", beschwerte sich Wall allerdings über - seiner Meinung nach - zu viele Pfiffe gegen Washington und zu wenige gegen Charlotte. "Kemba durfte ständig an die Linie gehen, weil er beim Wurf geschrien hat - dabei habe ich ihn nicht berührt. Da kann man nichts machen. Das war heute wie ein Playoff-Spiel, bei dem ein paar kleinliche Pfiffe gegen uns liefen. Aber: Deshalb haben wir nicht verloren."
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Boston Celtics (22-43) - New York Knicks (26-40) 92:116 (BOXSCORE)
Die Knicks befinden sich gerade in einer Serie, von der es hieß, dass New York sie sweepen müsse, um noch Chancen auf die Playoffs zu haben. Nach fünf von sechs Spielen muss man sagen: So weit, so gut. Carmelo Anthony und Co. schossen auch die Celtics aus der Halle, ließen dabei nie auch nur den geringsten Zweifel am Ausgang der Partie aufkommen.
"Wir sind früh in Fahrt gekommen", sagte Melo, der selbst seine ersten drei Würfe traf (alles Dreier) und letztlich auf 34 Punkte und 9 Rebounds kam. Einen Überraschungsauftritt feierte Cole Aldrich. Der wenig eingesetzte Center startete, weil Tyson Chandler und Amar'e Stoudemire aussetzen durften, und verbuchte in 25 Minuten ein Double-Double (12 Punkte, 10 Rebounds).
Als Belohnung bekam Aldrich den Game Ball von Woodson, Melo jubelte: "Er war sehr geduldig und hat auf seine Chance gewartet. Heute war es soweit, und er hat uns offensiv wie defensiv sehr weitergeholfen."
Für den Moment sind die Knicks auf Platz neun im Osten vorgerückt und haben angesichts der Probleme, die die Hawks haben, wieder gute Chancen auf die Playoffs. Mit einem Sieg gegen Milwaukee kann das Team von Coach Mike Woodson einen weiteren Pluspunkt sammeln, ehe der Spielplan wieder schwerer wird.
New Orleans Pelicans (26-38) - Memphis Grizzlies (38-26) 88:90 (BOXSCORE)
Nachdem die Grizzlies die letzten Wochen auf extrem hohem Niveau gespielt hatten, war der Auftritt in New Orleans über weite Strecken enttäuschend. Memphis tat gefühlt alles, um die Partie zu verlieren, doch am Ende konnten sie nicht anders. Es stand 88:88, als Mike Conley in aller Ruhe den finalen Angriff aufbaute.
Der Point Guard dribbelte, nehm dann einen Block mit und umkurvte die Hilfe. Conley suchte Anspielstationen, fand aber keine und zog kurzerhand und entschlossen selbst zum Korb. Als die erneute Hilfe kam, stieg der Lefty hoch und versenkte den Floater mit rechts butterweich zum Sieg. Die Grizzlies beendeten die Partie mit einem 9:0-Lauf und bleiben auf Playoff-Kurs.
Bester Spieler des Abends war Anthony Davis mit 29 Punkten, 10 Rebounds und 4 Blocks.
Utah Jazz (22-43) - Dallas Mavericks (39-27) 101:108 (BOXSCORE)
Es dauerte nicht lange, bis sich Dirk Nowitzki den alleinigen 12. Platz in der All-Time Scoring List der NBA gesichert hatte. Gleich mit dem ersten Jumper, seinem patentierten einbeinigen Fadeaway, erzielte Nowitzki seine Karriere-Punkte 26.396 und 26.397 und zog damit endgültig an John Havlicek vorbei (26.395).
Und weil es Nowitzkis Abend sein sollte, machte der Deutsche einfach weiter mit seinem Jumper. Am Ende hatte er zwölf von 14 Würfen getroffen, kam auf 31 Punkte. Dazu kamen 8 Rebounds. Im Alter von 35 Jahren schafft es Nowitzki immer wieder, die Zuschauer in Erstaunen zu versetzen. Gleichzeitig gab er nach dem schwachen Auftritt tags zuvor gegen die Warriors die passende Antwort.
Aber trotz Nowitzkis Meisterleistung dauerte es lange, ehe Dallas die Partie im Griff hatte Ausgerechnet Monta Ellis (16 Punkte, 11 Assists), der wohl mieseste Dreierschütze der Mavericks, sorgte wenige Minuten vor Schluss mit einem Dreier vom linken Flügel für den entscheidenden Nackenschlag. Unmittelbar davor hatte Alec Burks' Distanzwurf noch reingeguckt, ehe er wieder rausrollte. Die Jazz wären damit in Führung gegangen, stattdessen hieß es nach Ellis' Treffer 98:93.
Utah erholte sich davon nicht, vielmehr legten Calderon und Nowitzki weitere Dreier obendrauf. Kurz vor der Halbzeit hatte es Jazz-Co-Kommentator Matt Harpring richtig erkannt: "Es wirkt so, als wollten die Mavericks einfach nur das Spiel eng halten, Punkte kassieren und austeilen - um dann am Ende davonzuziehen." Genau so kam es.
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San Antonio Spurs (48-16) - Portland Trail Blazers (42-23) 103:90 (BOXSCORE)
So langsam muss sich Portland etwas einfallen lassen. Die Spieler geben selbst zu, dass ein bisschen der Spaß abhanden gekommen sei, die Stimmung ist nicht mehr so gelöst wie zu Beginn der Saison. Dafür ist die Anspannung umso größer.
Die Blazers haben fünf der letzten sechs Spielen verloren, lediglich die miesen Hawks waren schlagbar. In drei der letzten vier Spielen gelangen der zuvor so gut geölten Offensivmaschine keine 100 Punkte. Und jetzt könnte auch noch LaMarcus Aldridge ausfallen. Der All-Star landete nach einem Aufeinandertreffen mit Aron Baynes Anfang des dritten Viertels unsanft auf dem Rücken und zog sich eine Prellung zu. Aldridge konnte danach nicht weitermachen, vielleicht verpasste er weitere Spiele.
Die Spurs lagen den ganzen Abend vorn, ließen den Gegner wieder ins Spiel kommen und machten dann mit einem Dreierregnen eingangs des letzten Viertels doch alles klar. Seit Kawhi Leonard wieder zum Team gestoßen ist, hat San Antonio eine makellose 8-0-Bilanz und dabei den Gegner mit durchschnittlich 12,6 Punkten Vorsprung besiegt. Championship-würdige Zahlen.
Phoenix Suns (36-28) - Cleveland Cavaliers (25-40) 101:110 (BOXSCORE)
Wenn man im Westen in die Playoffs will, darf einem so eine Pleite zu diesem Zeitpunkt nicht passieren. Phoenix legt gegen Cleveland ein dickes Ei und lässt sich von der ersten Minute an den Schneid abkaufen. Spencer Hawes dreht dabei völlig am Rad und erzielte 17 Punkte (19 insgesamt) in sechs Minuten.
Topscorer war am Ende freilich All-Star Game MVP Kyrie Irving mit 23 Zählern (dazu 9 Rebounds und 6 Assists), Luol Deng verbuchte 18 Punkte und 9 Rebounds.
Die Suns hatten sich so über die Rückkehr von Eric Bledsoe gefreut, der sein erstes Spiel seit dem 30. Dezember 2013 machte und mit 15 Punkten und 9 Assists gut drauf war. Aber über diese Freude vergaß das Team offenbar, dass Cleveland seit einem guten Monat auf keinen Fall mehr auf die leichte Schulter zu nehmen ist.
Phoenix hat nun drei Spiele in Folge und sieben der letzten zehn Spiele verloren. Gegenüber Dallas und Memphis hat der Neuntplatzierte im Westen nun zwei Spiele Rückstand.
L.A. Clippers (46-20) - Golden State Warriors (41-25) 111:98 (BOXSCORE)
Danny Granger könnte sich für die Clippers als echter Gewinn erweisen. Der Neuzugang machte sein bestes Spiel seit ca. zwei Jahren, traf sieben von elf Würfen und verbuchte 18 Punkte. Dabei stellte er eine ständige Gefahr von außen dar, und selbst wenn er mal nicht traf, sprang etwas Gutes dabei heraus. So zum Beispiel ein überragender Putback-Dunk von Blake Griffin, der eine weitere Gala ablieferte und seiner Leistung (30 Punkte, 15 Rebounds, 3 Assists und 3 Steals) mit dieser Aktion die Krone aufsetzte.
Aber die Clippers waren gegen Golden State so viel mehr als Griffin. Neben Granger punkteten fünf weitere Spieler zweistellig, Chris Paul (16 Punkte, 8 Rebounds, 12 Assists) und DeAndre Jordan (10 Punkte, 11 Rebounds, 6 Blocks) verbuchten Double-Doubles.
Der Schlüssel war beim Sieg aber die exzellente Reboundarbeit: Den Kampf an den Brettern gewann der Gastgeber 49:36, er gab nur 6 Offensivrebounds ab und ließ mickrige 3 Second Chane Points zu (gegenüber 15 eigenen). "Ich liebe es, mit diesen Jungs in die Schlacht zu ziehen", kommentierte Griffin am Ende eine runde Teamleistung, die zum neunten Sieg in Folge führte.
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