Kevin Durant zerlegt die vielleicht beste Defensive der NBA in ihre Einzelteile und jagt jetzt einen Monster-Rekord von Michael Jordan. Die Brooklyn Nets können sich derweil über die Wiedergeburt von Point Guard Deron Williams freuen. Nach dem Spiel wird diskutiert, ob dessen Dunk nun wirklich einer wahr. Paul George sorgt mit großem Spektakel für den Pacers-Sieg, während die Clippers-Serie gegen die Nuggets reißt.
Charlotte Bobcats (33-35) - Atlanta Hawks (30-35) 83:97 (BOXSCORE)
Die Hawks haben den Schalter gegen Ende der Saison anscheinend doch noch einmal umgelegt. Nachdem es zuletzt 14 Niederlagen aus 15 Spielen hagelte, ist Atlanta nun nach dem Sieg in Charlotte seit vier Spielen unbesiegt. Einer der Gründe dafür? Ein fitter Paul Millsap. Der Power Forward hatte mit vielen kleineren Verletzungen zu kämpfen, ist jetzt aber wieder voll da und legte 28 Punkte sowie 5 Rebounds gegen die Bobcats auf.
Nach dem Spiel stellte Millsap selbst sogar fest: "Das war vielleicht die beste zweite Hälfte, die wir in dieser Saison gespielt haben. Unsere Intensität war unglaublich hoch." In der Tat waren die Hawks zur Halbzeit noch mit 6 Punkten zurück, drehten dann aber gerade im dritten Viertel das Spiel.
Den Bobcats half auch das 30. Double-Double des aktuellen Spielers der Woche in der Eastern Conference nicht. Al Jefferson holte 16 Punkte und 12 Rebounds, traf aber auch nur 6 seiner 15 Wurfversuche. Kemba Walker kam auf 20 Punkte und 7 Assists. Die Bobcats trafen als Team aber nur desaströse 35,3 Prozent ihrer Feldwürfe.
Trotz der Präsenz von Jefferson machten die Hawks wesentlich mehr Punkte in der Zone (38:24). Dennis Schröder stand 13 Minuten auf dem Parkett und kam in dieser Zeit auf gute 6 Punkte (2/3 FG) sowie 3 Rebounds.
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Indiana Pacers (50-17) - Philadelphia 76ers (15-52) 99:90 (BOXSCORE)
So wie Paul George kann man ein enges Spiel ruhig mal entscheiden. Die 76ers kämpften aufopferungsvoll und hielten das Spiel über die gesamte Zeit offen, doch als George (24 Punkte, 8 Rebounds) seinen Gegenspieler Henry Sims kurz vor Schluss mit einem unfassbaren Slam Dunk mit aufs Poster und auf zahlreiche Highlight-Videos nahm, da waren die Sixers geschlagen.
Zuvor hatte George noch große Probleme mit seinem Wurf (4/14 FG), traf aber 15 Freiwürfe. Philadelphia schenkte dem Führenden der Eastern Conference rein gar nichts, am Ende fehlte es einfach an Glück und Qualität im Kader. Außer Rookie Michael Carter-Williams (15 Punkte, 13 Rebounds, 5 Assists) gibt es kaum Hoffnungsträger.
Sixers-Coach Brett Brown war auch gar nicht allzu unglücklich über die 21. Niederlage in Folge. "Wir machen weiter. Wir befinden uns nun auf einem anderen Weg. Wir haben diese Saison mit einem gewissen Plan begonnen, am Ende der Trade Deadline haben wir diesen Plan auf ein ganz neues Level gebracht", so der Übungsleiter der 76ers, die in Thaddeus Young (23 Punkte, 5 Rebounds) ihren Top-Scorer hatten.
Neben George fiel beim Arbeitssieg der Pacers letztendlich nur noch Lance Stephenson auf. Der Shooting Guard kam auf starke 25 Punkte und 5 Rebounds.
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Brooklyn Nets (34-31) - Phoenix Suns (38-29) 108:95 (BOXSCORE)
Die Playoffs rücken immer näher und ganz plötzlich sieht die NBA wieder den alten Deron Williams. Der Point Guard, der die gesamte Saison über mit Form-, Fitness- und Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte, kommt in Schwung. Die Suns waren jetzt das Opfer bei Williams mit Abstand bestem Saisonspiel.
28 Punkte erzielte der Point Guard und traf beeindruckende 11 seiner 13 Wurfversuche, dabei ließ er sogar einmal per Slam Dunk aufhorchen! Einen Dunk hat man von Williams wohl seit einem Jahr nicht mehr gesehen. Der gab gleich nach dem Spiel auch zu Protokoll: "Ich fühle mich definitiv besser!"
So richtig sicher war man sich bei den Nets dann nach dem Spiels auch nicht ob des Druckkorblegers von Williams. "Wir sind derzeit noch am diskutieren, ob das ein Dunk war", meinte Coach Jason Kidd. Teamkollege Mason Plumlee (14 Punkte, 11 Rebounds) offenbarte jedenfalls: "Ich rechne ihm den Dunk an." Fernab der nebensächlichen Dunk-Diskussion wird es die Verantwortlichen in New York sicherlich freuen, dass Williams rechtzeitig zur wichtigsten Phase der Saison wieder zu alten Kräften findet.
Im ebenfalls spannenden Plumlee-Duell zog übrigens Miles eindeutig den Kürzeren gegen seinen zwei Jahre jüngeren Bruder. Lediglich 3 Punkte (1/4 FG) erzielte der Suns-Center. Sowieso kamen die beiden besten Spieler bei Phoenix von der Bank. Markieff Morris (18 Punkte) und Gerald Green (17 Punkte, 2 Steals) waren die Top-Scorer für das Team von Jeff Hornacek. Am Ende hatte man aber keine Chance gegen die phänomenale Treffsicherheit (58,6 Prozent FG) der Nets.
Seite 1: Nets freuen sich über den alten Deron Williams
Seite 2: Überragender Durant stellt die Bulls kalt
Chicago Bulls (37-30) - Oklahoma City Thunder (49-18) 85:97 (BOXSCORE)
Gegen den derzeit wohl besten Scorer auf diesem Planeten ist selbst die vielleicht beste Defensive der NBA machtlos. 35 Punkte, 11 von 21 verwandelte Feldwürfe, 12 Rebounds, 5 Assists, 0 Turnover - es war eine weitere Machtdemonstration, die Kevin Durant im United Center zu Chicago ablieferte.
Ganz beiläufig baute Durant seine Serie von Spielen mit mindestens 25 Punkten auf 32 Spiele aus und jagt jetzt Michael Jordans Rekord von 40 Spielen aus der Saison 86-87. Die starke Zahlen Durants und die gerade im letzten Viertel spektakulären Slam Dunks nach Pick and Rolls mit Westbrook sollen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zuschauer in Chicago wieder ein eisern umkämpftes Spiel sahen.
Die Bulls setzten wieder einmal alles dagegen, Joakim Noah (9 Punkte, 12 Rebounds, 9 Assists) war nah dran am Triple-Double, aber letztendlich waren die Bulls in der Offensive zu harmlos und konnten sich im Angriff nicht über einen derartigen Ausnahmekönner freuen. Nur äußerst schwache 34,5 Prozent der Wurfversuche aus dem Feld verwandelte Chicago.
Die Thunder rehabilitierten sich nach der deutlichen Niederlage gegen die Mavericks und konnten neben Durant wieder auf Russell Westbrook bauen, der ja gegen die Mavs noch fehlte. Mit 17 Punkten, 9 Rebounds und 9 Assists schrammte auch der Thunder-Aufbau knapp am Triple-Double vorbei.
Houston Rockets (45-22) - Utah Jazz (22-46) 124:86 (BOXSCORE)
Es war ein sehr hart umkämpftes Spiel gestern gegen die Miami Heat. Bis in die letzten Minuten hinein duellierten sich die Rockets in einem intensiven Spiel mit dem amtierenden Champion. Center Dwight Howard meldete sich danach schon verletzt ab. Es hätte sich also niemand gewundert, wenn die Rockets nur einen Abend später gegen die abgeschlagenen Jazz etwas Probleme mit der Motivation gehabt hätten.
Doch völlig gefehlt. Houston schoss sich den gesamten Frust über die gestrige Niederlage von der Seele und fegte die Jazz in einem 38-Punkte-Blowout vom Feld. Selbst das zu diesem Zeitpunkt schon unbedeutende letzte Viertel entschieden die hoch motivierten Rockets mit 32:17 für sich. 58,2 Prozent ihrer Würfe verwandelten die Rockets, 31 Würfen ging ein Assist voraus. Coach Kevin McHale wird mit dieser Leistung sehr glücklich sein.
Sechs Spieler der Rockets punkteten zweistellig, allen voran Terrence Jones. Der Power Forward traf 11 seiner 15 Wurfversuche und kam am Ende auf 30 Punkte sowie 4 Blocks. In allen 7 Spielen, in denen Jones mehr als 20 Punkte erzielt hat, gewannen die Rockets.
Jazz-Coach Tyron Corbin meinte nur: "Das ist eine Lektion für die Jungs. Sie müssen lernen, jederzeit bereit zu sein." Bereit war in Utah fast niemand. Alec Burks (15 Punkte, 6/9 FG) und Derrick Favors (15 Punkte, 4 Rebounds) waren noch die besten Spieler.
Denver Nuggets (30-37) - Los Angeles Clippers (48-21) 110:100 (BOXSCORE)
Die Siegesserie der Clippers ist gerissen! Nach 11 Spielen in Folge ohne Niederlage ging Los Angeles am Ende in der Höhe von Denver die Puste aus. Die Nuggets entschieden das Spiel im letzten Viertel zu ihren Gunsten. Bis 4 Minuten vor Schluss führten die Clippers noch mit einem Punkt Vorsprung.
Dann aber schlug die Stunde von Ty Lawson (19 Punkte, 5 Assists). Mit 6 Punkten in Folge brachte er die Nuggets in Front, Denver gab die Führung nicht mehr her. Die Clippers trafen in den letzten 3 Minuten des Spiels keinen Wurf mehr. Nach einem Dunk von DeAndre Jordan war bei 100 Punkten Schluss.
Zuvor hatten sich die beiden Teams einen komplett offenen und wirklich intensiven Offensivkampf geliefert. Etliche Führungswechsel und Gleichstände sind der Beweis dafür. Die Nuggets warfen sich in Person von Kenneth Faried (18 Punkte, 16 Rebounds) in jeden Abpraller und behielten am Ende im Reboundduell die Oberhand (55:43) und das obwohl DeAndre Jordan (8 Punkte, 11 Rebounds) und Blake Griffin (26 Punkte, 12 Rebounds) hier wieder vorbildlich arbeiteten.
Chris Paul zeigte mit 29 Punkten und 7 Assists wieder ein starkes Spiel, leistete sich aber auch ungewohnte 6 Ballverluste. Die Nuggets profitierten wieder von der Ausgeglichenheit im Kader. Alle fünf Starter punkteten zweistellig, bester Scorer war aber J.J. Hickson, der 21 Punkte und 11 Rebounds von der Bank auflegte.
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