Am 26. Juni steht der NBA Draft an. Den ersten Pick haben dabei mal wieder die Cavaliers. Doch für wen wird sich Cleveland entscheiden? Den hochtalentierten Center mit einem kleinen Fragezeichen hinter seiner Gesundheit? Oder wird es doch ein Forward? Wer wird der vierte Pick? Und welcher Spieler fällt bis zu den Celtics und Lakers? Die SPOX-Community versucht im Mock Draft Antworten zu liefern und stellt ihre persönlichen Picks vor. Embiids Verletzung findet keine Berücksichtigung.
1. Cleveland Cavaliers (Assauer): Joel Embiid, C, Kansas Jayhawks (Pick vor der Fußverletzung getätigt)
Die Cavs werden sich hier für den Spieler mit dem größtmöglichen Impact am defensiven Ende des Feldes entscheiden, um endlich langfristig jemanden im Kader zu besitzen, der die defensiven Defizite des Backcourts kaschieren kann. Joel Embiid verfügt über das nötige Rüstzeug, um in einigen Jahren zum besten Defensivanker der Liga zu avancieren. Durch seine elitäre Länge und eine beeindruckende Geschwindigkeit kann er in der Defensive Löcher stopfen und gleichzeitig den Ring beschützen. In der Offensive kann er den Fastbreak mitlaufen oder hart zum Korb abrollen. Obwohl der Riese erst drei Jahre dem professionellem Basketball nachgeht, hat er sich bereits ein Post-Game und einen rudimentären Sprungwurf angeeignet.
Bedenken: Wie ernst sind seine Rückenprobleme? Legt der Center seine chronischen Foulprobleme ab ? Embiid hilft noch zu oft in unnötigen Situationen. Er muss mächtig Muskelmasse drauflegen, um gegnerische Center im Post Eins-zu-Eins verteidigen zu können und im Angriff per Kontakt abschließen zu können.
2. Milwaukee Bucks (Dino_Thunder): Jabari Parker, SF/PF, Duke Blue Devils
Parker gilt als "sicherster" Pick im Draft, der ehemalige Krzyzewski-Schützling scheint sofort NBA-Ready. Der Ex-Dukie hat einen butterweichen Jumper, weiß sich im Post durchzusetzen, besticht durch seine Wendigkeit und kann auch ohne Probleme am Ring abschließen.
Mit Parker ziehen die Bucks einen Spieler, der in den nächsten Jahren wohl einer der besten Scorer der NBA sein und an mehreren Allstar-Games teilnehmen wird. Ob er der beste Spieler des Jahrgangs wird, ist trotzdem etwas fraglich. Durch seine mittelmäßige Athletik fehlt ihm die letzte Explosivität, vor allen Dingen macht sich dies in der Defense bemerkbar, wo er noch einige Schwächen vorweist.
3. Philadelphia 76ers (Poohdini): Andrew Wiggins, SF, Kansas Jayhawks
Wunderathlet Wiggins ist schon seit längerem der Wunschpick für das Team aus der Stadt der brüderlichen Liebe. Nach Embiid der talentierteste Spieler im Draft, großes Two-Way-Potential und massig Upside. In den letzten 10 Jahren gab es wohl keinen Draftee, der mit mehr Athletik gesegnet war.
Seine spielerische Ähnlichkeit mit Paul George ist frappierend. Schafft er es, sein mieses Ballhandling zu verbessern, steht einer Karriere als All-Star nichts im Wege. Für mich der einfachste Pick in diesem Mock Draft.
4. Orlando Magic (Beaver): Dante Exum, PG/SG, Australien
Die Magic haben mit Victor Oladipo, Tobias Harris und Nikola Vucevic einen sehr talentierten Kern zusammen. Der größte Need ist definitiv die Small-Forward-Position, allerdings sind sowohl Parker, als auch Wiggins hier bereits nicht mehr verfügbar.
Also wählt man hier den Spieler mit dem größten Upside, der zusammen mit Oladipo einen sehr talentierten Backcourt bilden kann. Exum kann noch ein Jahr hinter Nelson lernen und bekommt in Orlando die Zeit, die er benötigen wird, um sein Potential auszuschöpfen.
5. Utah Jazz (Suiluj): Noah Vonleh, PF, Indiana Hoosiers
Utah hat, vorausgesetzt der Vertrag mit Gordon Hayward wird verlängert, ein junges talentiertes Team ohne eine große offensichtliche Baustelle. Doch betrachtet man die Rotation der letzten Saison fällt auf, dass Tyrone Corbin Enes Kanter nicht immer sein Vertrauen schenkte. Quin Snyder muss nun herausfinden, woran das lag. Bestätigt sich der Eindruck seines Vorgängers jedoch, so gilt es eine Verstärkung bei den Big Men zu draften und genau die würde Noah Vonleh darstellen.
Aufgrund seines jungen Alters verfügt er zwar noch nicht über allzu viele Offensiv-Skills, die sich auf Anhieb in die NBA übertragen lassen werden, doch der Grund warum die NBA-Scouts so viel vom Hoosier halten, sind auch viel mehr seine starken körperlichen Voraussetzungen, mit denen er am College in der Defense und beim Rebounding glänzte. Gepaart mit seinem, trotz aller offensiven Roheit, relativ guten Wurf bis zur College-Dreierlinie, würde er sich gut mit Derrick Favors ergänzen und den Jazz eine weitere Alternative bieten.
6. Boston Celtics (DirtyVer5ion): Marcus Smart, PG, Oklahoma State Cowboys
Für die etwas subopitmale Draftposition und unter der Annahme, dass der Pick nicht getradet wurde (für mich ein realistisches Szenario), wäre Smart der perfekte Spieler für die Celtics. Die Alternativen Vonleh, Randle und Gordon würde ich liegen lassen,da Smarts Qualtitäten ihn in meinen Augen zu einem perfekten Celtics-Spieler machen: Toughness, Leaderqualitäten, Physis und seine defensiven Qualtitäten überzeugen mich. An Dingen wie Ballhandling und Wurf wird er arbeiten können.
Gehen wir davon aus,das sowohl Rondo als auch Bradley bleiben, kann Smart aus dem Stand die Rolle des sechsten Manns oder zumindest die eines Energizers von der Bank einnehmen. Geht einer der beiden oder im schlimmsten Fall beide, sollte Smart sofort Starter sein.
7. Los Angeles Lakers (StateFarm): Julius Randle, PF, Kentucky Wildcats
Da die beiden Top Point Guards Marcus Smart und Dante Exum bereits gedraftedt wurden, ist es quasi ein No-Brainer, dass die Lakers hier einen der verbliebenden hochklassigen Power Forwards auswählen, wobei meine Wahl auf Julius Randle fällt.
Der Kentucky Wildcat bringt bereits nach seiner Freshman-Saison enorm viel Kraft und NBA-Readyness mit. Randle ist zwar nicht der Athletischste, verfügt aber über ein ausgeglichenes Repertoire, zu dem auch gute Skills im Post und ein mehr als solider Jump Shot zählen. Das Wichtigste aber: Durch seinen kräftigen Körperbau und die bereits erwähnte NBA-Readyness hat er zwei häufige Rookie-Probleme nicht und ist somit die logischste Wahl für die Lakers, die einen Spieler, der ihnen bei ihren auch in der Zukunft hohen Zielen schnell und unkompliziert weiterhilft, gut gebrauchen können.
8. Sacramento Kings (Armister): Aaron Gordon, PF, Arizona Wildcats
Der 18 Jährige Freshman aus Arizona hatte überragende, athletische Werte bei der Draft Combine und sollte mit seiner vorbildlichen Einstellung und den zahlreichen Highlight Dunks schnell zu einem der Publikumslieblinge in Kalifornien werden. Defensiv besitzt in diesem Draft kaum ein Spieler größeres Potenzial. Mit seinen langen Armen und der erstklassigen Athletik kann Gordon den Ring beschützten, seine Schnelligkeit, sowie die exzellente Fuß Arbeit geben ihm aber auch die Möglichkeit kleinere Leute effektiv verteidigen zu können.
Bei Arizona überzeugte Gordon außerdem die Scouts mit einem für seine Größe ungewöhnlich gutem Ballhandling, einem sehr schnellen ersten Schritt und sehr hohen Basketball IQ.
Natürlich gibt es auch Gründe, weshalb der ehemalige MVP der FIBA U19 WM und des McDonald All-American Game nicht mehr ganz so gehyped wird, wie noch vor seiner Freshman-Saison: Auch bei ihm stellt sich mit 2,06 Metern und nur 95 Kilo die Frage, ob er nun ein Small Forward oder ein Power Forward ist. Dazu hat er quasi kein Postgame und einen inexistenten Wurf ( unter 50% FT-Shooting) und dürfte in seiner ersten Saison wohl nur durch Cuts, Alley-Oops und im Fastbreak punkten. In einer Kings-Mannschaft, in der die Würfe allerdings schon gut verteilt scheinen, und die defensiv zum Bodensatz der NBA gehört, passt Gordon jedoch nahezu perfekt.
9. Charlotte Hornets (Max_Carambo): Nik Stauskas, SG, Michigan Wolverines
In Charlotte sucht man immer noch einen Backcourt-Partner für Kemba Walker. Am besten natürlich einen, der auch gut zu ihm passt. Bei den Hornets startet aktuell Gerald Henderson auf der Shooting-Guard-Position. Henderson ist ein talentierter Scorer, das steht außer Frage, aber passen seine Qualitäten zu denen von Walker? Nein. Walker lebt von seinem Drive und hat keinen äußerst verlässlichen Distanzwurf (33 Prozent 3FG), für Henderson gilt das in dem gleichen Maße. Walker ist der talentiertere Spieler, also muss ein neuer, passenderer Zweier her.
Die Hornets sollten sich für Nik Stauskas aus Michigan entscheiden. Der Sophomore ist ein wahrer Scharfschütze und kann sowohl aus dem Dribbling, als auch um Blöcke kommend abschließen. Am College traf er 44 Prozent seiner Dreier bei 6 Versuchen pro Spiel, ein atemberaubend guter Wert. Mit seinen 1,98 Metern Körpergröße hat er außerdem das Gardemaß für einen Two-Guard und kann auch in einer Team-Defense eine gute Rolle spielen. Stauskas ist der ideale Fit für die Hornets und MJ.
10. Philadelphia 76ers (Poohdini): Zach LaVine, PG/SG, UCLA Bruins
Es gibt spielerisch reifere, besser ausgebildete und auch "besser passende" Spieler in diesem Draft, die bei weitem nicht das Bust-Potential von LaVine haben. Keiner dieser (Young, Harris, Staukas, McDermott etc.) Kandidaten hat dagegen das Potential, ein Franchise-Player zu werden. Sie wären nette Fits, Rollenspieler, die zu einem funktionierenden Nukleus hinzugefügt würden. Aber all dies brauchen die Sixers noch nicht. Es gibt noch keine sicheren Spieler für die Zukunft, noch keinen Franchiseplayer. Deshalb sollte man in dieser extrem frühen Phase des Rebuilds immer den Spieler picken, der (zumindest in der Theorie) ein Star werden kann.
Mit viel Arbeit könnte LaVine ein solcher werden und das zählt für die 76ers. Auch wenn Zach LaVine auf 10 ein wenig nach Reach klingt. Als Sixers-Fan würde ich hier einen Trade nach oben (zwischen 4 und 7) oder nach unten erwarten. Die Phase, in der man nach "best Fit" seine Rookies auswählt, kommt in Philly erst später, wenn man seinen Kern beisammen hat.
Picks 1-10: Cavaliers bis 76ers
Picks 11-20: Nuggets bis Raptors
Picks 21-30: Thunder bis Spurs
11. Denver Nuggets (theBiest): Doug McDermott, SF, Creighton Bluejays
Die Denver Nuggets sind als Team außerordentlich breit aufgestellt, es gibt keinen Superstar wie in anderen Teams, dafür hat man jede Menge Rollenspieler, die Ihre Sache sehr gut machen. Ein weiterer dieser Spieler könnte Doug McDermott sein. Am College hat er seine Fähigkeiten als Scorer bewiesen (26,7 PPG), hat auch am Brett ordentliche 7 Rebounds abgegriffen und mit einem PER von 33,2 schwebt er schon fast in anderen Collegesphären.
Das Problem jedoch ist, dass McDermott einfach nicht athletisch und muskulös genug ist, um es mit den Power Forwards der NBA aufzunehmen, er jedoch auch nicht schnell genug ist, um Small Forwards verteidigen zu können. Sicher kann er als Stretch 4 agieren und wird auch in der NBA seinen Wurf (52,6 Prozent) nicht verlieren. Jedoch scheint sein Spiel schon beinahe am oberen Limit angekommen zu sein.
Jedoch sollte man McDermott nicht unterschätzen, er hat einen hohen Basketball IQ, seine Arbeitsmoral und seine Teamfähigkeit suchen ihresgleichen! Und genau diese Eigenschaften machen oftmals den Unterschied zwischen Talent und gutem NBA-Spieler aus.
12. Orlando Magic (Beaver): Rodney Hood, SF, Duke Blue Devils
Nachdem an vierter Position Exum den Weg nach Orlando fand, wird nun der größte Need der Magic bedient. Mit Rodney Hood holt man sich einen der besten Shooter im Draft (letztes Jahr 49,4 Prozent Zweier und 42,0 Prozent Dreier), der zudem auch noch sehr ballsicher ist. Hood hat offensiv sehr viel Potential und kann sich seinen eigenen Wurf kreieren. Das Problem ist allerdings die nicht existente Defense. Daran sollte er in der NBA jedoch arbeiten und zumindestens zu einem akzeptablen Defender werden können. Das Offensivpotential ist zu groß, um dieses Risiko nicht einzugehen.
Alternativpick wäre hier Dario Saric. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er wirklich den Willen hat, sich in der NBA durchzusetzen, daher entscheide ich mich hier für den "sicheren" Pick: Rodney Hood.
13. Minnesota Timberwolves (Bart_Simpson): Dario Saric, SF/PF, Kroatien
Chaos in Minnesota: Geht Love? Bleibt er? Gibt es einen Rebulid? Fragen, die momentan wohl nicht einmal Flip Saunders beantworten kann. In so einer Situation macht es Sinn den "best player available" zu ziehen. Deshalb ließe sich das Risiko Dario Daric durchaus eingehen. Der Kroate kann nach seinem Wechsel zu Anadolu Efes zwar frühestens in zwei Jahren den Weg in die NBA suchen, in seiner derzeitigen Situation könnte Minnesota allerdings guten Gewissens auf Potential setzen. Denn das ist unbestritten vorhanden.
Saric ist mit einem, für einen Forward, sehr guten Ballhandling ausgestattet, hat eine gute Wurfbewegung, eine tolle Spielübersicht und kann sowohl selbst scoren, als auch seine Mitspieler in Szene setzen. Er sollte allerdings noch etwas an Muskelmasse draufpacken, um sich mit den Power Forwards der NBA zu messen und weiter an seiner Defense arbeiten.
Alles in allem ist Saric mit sehr viel Potential ausgestattet, hat aber auch eine Tendenz dazu, sich etwas zu sehr darauf zu verlassen. Desweiteren steht ein großes Fragezeichen hinter seiner bisweilen exzentrischen Persönlichkeit. Fazit: High risk, high reward?
14. Phoenix Suns (miamiheat4ever): Gary Harris, SG, Michigan State Spartans
Durch den wahrscheinlichen Abgang von Eric Bledsoe braucht Phoenix einen neuen Combo Guard, den sie in Harris bekommen. Er ist schnell, tough, hat einen guten Wurf, und spielt eine starke On-Ball Defense (2,1 Steals pro Spiel auf dem College). Aufgrund seiner Athletik würde er auch gut in Hornaceks Run and Gun Spiel passen. Allerdings wiegt Harris noch zu wenig. Mit 93 Kilo auf eine Größe von 1,93 Meter verteilt wird er in der NBA Probleme bekommen.
Weiterhin ist seine Wurfauswahl schlecht. Zu oft versucht er aus dem Dribbling einem größeren Spieler ins Gesicht zu schießen. Zuletzt muss man erwähnen, dass ihm im Draft ein ähnliches Schicksal wie Jared Sullinger wiederfahren könnte und er erst ab dem 20. Pick gewählt wird, weil der Spartan durch seinen untrainierten Körper verletzungsanfällig ist. In der aktuellen Off-Season zog er sich eine Schulterverletzung zu.
15. Atlanta Hawks (Roy_Makaay_10): James Young, SG, Kentucky Wildcat
Bei den Hawks habe ich den Fokus vor allem auf einem Small Forward/Shooting Guard gelegt, der auch den 3er treffen kann. Obwohl James Young's Spiel noch sehr roh ist und er wahrscheinlich noch einige Zeit braucht, um in der NBA ein Leistungsträger zu werden, ist Youngs Potenzial einfach zu groß, um ihn nicht an Position 15 zu draften. Der erst 18 Jahre junge Young hat Gardemaße (1,98, Meter Körpergröße, Spannweite von 2,10 Metern) und sollte so langfristig auf der Shooting Guard oder Small Forward Position in der NBA bestehen können.
Dank seiner Größe kommt er immer wieder in die Zone. Sein Wurf fiel am College schon exzellent und er wird auch in der NBA keine großen Anpassungsprobleme haben. Außerdem ist er ein sehr guter Rebounder (4,3 Rebounds pro Spiel). Arbeiten muss er noch an seiner Wurfauswahl, die im College recht wild war. Seine On- und Off-Ball Defense ist zudem noch sehr schlecht und er kann sich noch keinen eigenen Wurf kreieren. Insgesamt ist James Young für die Hawks trotz allem eine gute Wahl. Er passt gut in das Spielkonzept von Atlanta und kann zukünftig ein wichtiger Spieler der Hawks werden.
16. Chicago Bulls (UnbeataBull): Adreian Payne, PF, Michigan State Spartans
Der Payne Train bekommt nicht die Aufmerksamkeit, die ihm zusteht. Nicht zu unrecht bemängeln Kritiker, dass seine Defensive selbst für einen Collegespieler ausbaufähig ist. Angeborene Lungenprobleme sind ebenfalls kein Argument für ihn.
Doch Payne hat mehr Stärken als Schwächen: Zunächst hat der Michigan State Senior mit 2,08 Metern Körpergröße und einer Spannweite von 2,23 Metern perfekte Maße für einen Power Forward in der NBA.
Hinzu kommt, dass er im vergangenen Jahr satte 25 Pfund zunahm ohne aus der Form zu kommen. Payne ist nicht nur in dieser Hinsicht gewachsen, sondern hat vor allem sein offensives Arsenal verbessert. Egal, ob Zweier (53,6 Prozent), Dreier (42,3 Prozent) oder die Freiwürfe (79 Prozent), er trifft aus jedem Bereich des Feldes hochprozentig und kann den Bulls mit seiner Reichweite das Spacing verschaffen, das sie dringend benötigen. Durch seine riesige Spannweite könnte vor allem Thibodeau den defensiv oft abwesend wirkenden Payne zum Schrecken der gegnerischer Offenses machen, was Thibs bereits mit Taj Gibson und Ömer Asik gelang.
17. Boston Celtics (DirtyVer5ion): Jusuf Nurkic, C, Bosnien & Herzegowina
An dieser Position suchen die Celtics vor allem nach Länge, am besten für die Fünf. Nurkic wäre also die logische Wahl, obwohl seine Vertragssituation nicht zu 100 Prozent bekannt ist.
Nurkic ist ein absoluter Brocken ,der dabei aber immer noch beeindruckend mobil ist. Ob das körperlich dann gegen so manches NBA-Kaliber reichen wird, muss man sehen, doch ich sehe in Nurkic ein vielversprechendes Talent, das man an der 17. Position im Draft gerne mitnimmt.
Die Celtics werden mit Nurkic allerdings Geduld haben müssen: Der Bosnier wird sich an die NBA gewöhnen, an seiner Physis und viel an seinem Game arbeiten müssen (Foulprobleme). Ich rechne hier mit einer eher minutenarmen Rookie-Saison.
18. Phoenix Suns (miamiheat4ever): Tyler Ennis, PG, Syracuse Orange
Phoenix hätte auf keiner Positon wirklich dringenden Bedarf, deswegen heißt das Credo hier: Best talent available. Ennis überrascht oft mit seinen rasanten Geschwindigkeitswechseln, überzeugt mit starker Defense und ist clutch! Ein gutes Beispiel sein unvergesslicher Buzzerbeater gegen Pittsburgh, mit dem Syracuse das Spiel in letzter Sekunde noch drehte.
Weiterhin hat der Kanadier eine Spannweite von 1,95 Metern bei einer Größe von 1,88 Metern und besitzt einen hohen Basketball-IQ (1,7 Turnover bei 5,5 Assists). Trotz seines Speeds ist er allerdings nicht wirklich athletisch und unter dem Korb kein guter Finisher.
19. Chicago Bulls (UnbeataBull): Kyle Anderson, SF UCLA Bruins
Joakim Noah erwies sich in der abgelaufenen Season als der vielleicht beste Playmaker auf der 5. Doch dies geschah nicht aus taktischer Raffinesse, sondern, weil den Bulls schlicht die Möglichkeiten ausgingen. Und genau hier passt Kyle Anderson ins Profil. Der 2,03 Meter große Small Forward aus UCLA hat gezeigt, dass er für seine Position außergewöhnliche Playmaker-Qualitäten aufweist (6,5 Asssits pro Spiel). Anderson setzt seine Mitspieler gekonnt in Szene und auch sein unterschätztes Ballhandling ist überdurchschnittlich. Auch als Rebounder kann er für das vergangene Jahr gute Zahlen vorweisen (8,8 pro Spiel). Hinzu kommt, dass er 48 Prozent seiner Dreier verwandelte.
Dieser Wert ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da er im Schnitt nur 1,6 Dreier pro Spiel warf. Auch sein langsamer Antritt macht Sorgen, doch haben die Bulls bereits in der Vergangenheit häufig Skill over Athleticism gepickt. Insgesamt ist Andersons vorhandene Spielintelligenz unbestreitbar und er könnte der zweite Ballhandler sein, den die Bulls so nötig haben.
20. Toronto Raptors (Nyle): KJ McDaniels, SF, Clemson Tigers
Ein Defensiv-Fanatiker als Coach und der Terrier auf den Flügelpositionen schlechthin im diesjährigen Draft? Ein sich stetig verbessernder, arbeitswilliger Spieler, der mit seiner Athletik perfekt ins Raptors-Team passt und dazu noch eine Lücke in der Rotation ausfüllen könnte? McDaniels ist der ideale Fit für die Raptors, welche abseits von Landry Fields zwingend starke Verteidiger auf den Flügelpositionen benötigen.
Seine physischen Attribute, die an eine Kombination aus Gerald Green und Kawhi Leonard erinnern, erlauben ihm immenses Lockdown-Defender-Potential, was seine Nominierung zum ACC-Defensive Player Of The Year unterstreicht.
Auch auf der anderen Seite des Courts zeigte McDaniels im vielleicht schlechtesten Offensiv-Team der gesamten ACC brauchbare Ansätze, so war er der effizienteste Transition Wing aller NBA-Prospects und verbesserte seine Zug zum Korb und Wurfqualitäten in den letzten Jahren enorm.
Die Raptors könnten mit McDaniels ihren schmerzlichen vermissten Joe-Johnson-Stopper nun endlich im diesjährigen Draft finden.
Picks 1-10: Cavaliers bis 76ers
Picks 11-20: Nuggets bis Raptors
Picks 21-30: Thunder bis Spurs
21. Oklahoma City Thunder (diddoff): Elfrid Payton, PG, Louisiana-Lafayette Ragin' Cajuns
Mit Derek Fisher verlässt der Notfall-Point-Guard die Thunder im Sommer. Außerdem ist ungewiss, ob Reggie Jackson nächste Saison als Shooting Guard startet oder überhaupt langfristig in Oklahoma City bleibt. Elfrid Payton von der University Louisiana-Lafayette ist ein Sicherheitsnetz für alle Fälle. Mit Länge, Schnelligkeit, Scoringtalent und Zug zum Korb besitzt er alle Fähigkeiten, die die Guards der Thunder auszeichnen sollen.
Payton konnte sein Talent jedoch bisher größtenteils nur gegen Spieler beweisen, die in Zukunft kaum etwas mit Profisport zu tun haben werden. Die Dominanz auf kleiner Bühne und die Ungewissheit, wie er den nächsten Schritt in die NBA bewältigt, machen ihn zu einem der wenigen Sleeper-Kandidaten dieser Draftklasse.
22. Memphis Grizzlies (knickstime): TJ Warren, SF, NC State Wolfpack
In der vergangenen Saison wurden die Probleme auf der Position des Small Forwards bei den Grizzlies deutlich. Tayshaun Prince konnte nicht mehr die wichtigen Würfe aus der Mitteldistanz treffen und wurde somit zur klaren Schwachstelle in der ersten Fünf der Grizzlies. Deswegen picke ich den Forward T.J. Warren. Er ist der beste verfügbare Spieler und deckt das Need der Grizzlies gut ab.
Warren bringt vieles mit, was die Grizzlies brauchen und kann ein guter und komplementärer Spieler für die Bärchen sein. Warren ist ein Scorer mit einem sehr guten Zug zum Korb, er punktet meistens, indem er zum Korb schneidet und seinen tödlichen Floater ansetzt. Mit diesem Floater wird er auch in der NBA scoren können. Seine Transition ist sehr stark und wird damit Coach Dave Joerger, der eine höhere Pace spielen lassen will, gefallen. Ansonsten kommt er mit klugen Cuts und schnellen Händen zu Punkten.
Ein Fragezeichen ist seine Defense. Diese dürfte sich jedoch verbessern, wenn er im Sommer weitere Kilos abnimmt. Außerdem bleibt die Frage, ob er ein Small Forward oder ein Power Forward ist. Seine Tools beim Wurf sind ebenfalls nicht ausgereift. Die Frage ist, ob er die wichtigen Dreier in Memphis treffen kann. NBA
23. Utah Jazz (Suiluj): Spencer Dinwiddie, PG/SG, Colorado Buffaloes
Im letztjährigen Draft wählten die Jazz Trey Burke, der die Tradition von elitären Point Guards in Salt Lake City weiterführen sollte. Ein Jahr später mehren sich die Stimmen, die in Burke eher einen Shooting Guard im Körper eines Aufbaus sehen. Sollten diese Stimmen auch bis ins Front Office der Jazz vorgedrungen sein, so haben diese mit ihrem zweiten Pick in der ersten Runde die Möglichkeit, einen weiteren primären Ballhandler zu draften. Idealerweise sollte dieser etwas größer sein, um zu dem kleinen Burke zu passen.
Eigentlich die perfekte Beschreibung für Kyle Anderson, doch sollte dieser zu dieser Stelle bereits vergeben sein, so scheint Spencer Dinwiddie die logische Alternative. Der Colorado-Absolvent galt vor einem Jahr als sicherer Top 20-Pick, doch ein Kreuzbandriss im Januar ließ ihn in den Mock Drafts sinken. Sollte die medizinische Abteilung der Jazz grünes Licht geben, so könnte Dinwiddie Mitte der Saison ins Geschehen eingreifen und Utah sowohl als zusätzlicher Ballverteiler, als auch als Scorer mit verlässlichem Wurf weiterhelfen.
24. Charlotte Hornets (Max_Carambo): PJ Hairston, SG, Texas Legends
Der ehemalige Tar Heel und aktuelle D-League Spieler hat bei Texas Legends gezeigt, dass er ein hervorragender Scorer sein kann. 36 Prozent von Downtown (NBA Dreierlinie) bei knapp 8 Versuchen pro Spiel sind ein hervorragender Wert und zeigen, dass er das Feld breit machen kann. Dazu noch 21 PPG bei 46 Prozent aus dem Feld und das alles unter NBA Bedingungen. Hairston wird den Hornets eine hervorragende Alternative zu Michael Kidd-Gilchrist bieten, dessen Reichweite sich auf Korbleger beschränkt.
Hairston kann ein Instant-Offense Guy von der Bank werden und ist mit 2 Jahren College und 1 Jahr D-League bereits sehr erfahren für einen Rookie. Hairston hat außerdem die Anlagen ein wahrer Lockdown-Defender zu werden. Aufgrund seiner Länge und Kraft hat er alle Anlagen, die es dafür braucht, doch hat er nicht immer die richtige Einstellung beim Verteidigen gezeigt. Zu guter Letzt, Michael Jordan hat schon öfter seine UNC Jungs gedraftet.
25. Houston Rockets (joe_the_CELTIC): Jerami Grant, SF, Syracuse Orange
Die Rockets haben als Contender keine Zeit für Langzeitprojekte und ein Spielertyp wie Jerami Grant bringt Houston theoretisch genau das, was sie brauchen. Er besitzt eine sehr gute Größe als Small Forward und gilt als Hustle-Player, der immer wieder mit Put-Back-Dunks punktet. Grant hat jetzt schon eine gute Defense und aufgrund seiner Kombination aus Größe und Schnelligkeit auch noch viel Upside.
Somit bringt der Forward den Rockets dringend benötigte Defense und neben Beverley einen weiteren Hustle-Player. Seine größte Waffe sind neben dem angesprochenen Einsatz vorallem sein Zug zum Korb und die Aggressivität am Ring. Dort traf er starke 57 Prozent seiner Versuche in der NCAA. Durch seine Athletik ist er zudem auch auch im Pick and Roll verwendbar. Die Frage ist: Wird er seinen Spielstil auch auf die NBA übertragen können?
Er kommt zu einem Team, in dem er noch keine große Rolle spielen wird und an seinen Schwächen arbeiten kann. Diese wären vor allem sein schwacher Wurf: Seine Freiwurfquote liegt bei knapp 70 Prozent und sein 3-Punkt-Spiel ist quasi inexistent. Auch sein Ballhandling ist unterentwickelt.
26. Miami Heat (zzidane10): Shabazz Napier, PG, Connecticut Huskies
Bei den Heat könnte es nach den Finals zu radikalen Veränderungen kommen. Fest unter Vertrag stehen für die nächste Saison nur Chris Andersen, Norris Cole und Udonis Haslem (Player Option.). Nun folgen viele Fragezeichen, welche eine Prognose für den Draft-Abend schwer machen.
Mario Chalmers könnte für die Heat ab Sommer zu teuer werden, deshalb picke ich Shabazz Napier von der University of Conneticut. Der 23-jährige Point Guard spielte vier Jahre für die Huskies und gewann 2011 und 2014 das NCAA Tournament, beim letzten Erfolg wurde er außerdem zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt. Napier bringt also reichlich Erfahrung mit und könnte sich in der NBA zu einem guten 6th Man entwickeln.
Der Point Guard beendete sein letztes Jahr am College mit 18 Punkten, 5,9 Rebounds und 4,9 Assists pro Spiel. Außerdem traf er über 40 Prozent von jenseits der Dreierlinie. Seine größten Stärke sind seine Anführerqualitäten und in engen Situationen die Ruhe zu bewahren und abzuliefern. Mit 1,85 Metern Größe ist er allerdings etwas "undersized".
27. Phoenix Suns (miamiheat4ever): Cleanthony Early, SF/PF, Wichita State Shockers
Da die Suns bereits tief besetzt sind, nehme ich hier einen Spieler, der gut in Hornaceks Run and Gun spiel passt. Der 23-jährige Cleanthony Early passt mit seiner Athletik in dieses Profil. Mit 16,3 Punkten und 6 Rebounds pro Spiel hatte der Senior maßgeblichen Anteil am Erfolg seiner Wichita State Shockers. Weiterhin trifft er trotz seiner eher schlechten Wurfauswahl 49 Prozent aus dem Feld und 38 Prozent von Downtown, obwohl er sich aufgrund seines für einen Small Forward miserablen Ballhandlings keinen Wurf kreieren kann.
Seine Defense hat ebenfalls positive und negative Seiten: Positiv fällt auf, dass er ein recht solider Shotblocker ist, negativ ist dagegen seine Perimeter Defense. Early schafft es einfach nicht, seinen Gegenspieler vor sich zu halten. Wer denkt, dass es an verbesserungswürdigen Sachen schon reicht, hat sich geirrt, denn das schlimmste kommt erst noch: Seine Courtvision. Der Forward verpasst oft den offenen Mann und kam in der vergangenen Saison nur 0,7 Assists bei 1,9 Turnovern pro Spiel. Nichtdestotrotz hat Early mit etwas Training auf jeden fall das Zeug dazu, ein solider Rollenspieler zu werden.
28. Los Angeles Clippers (Mutu77): Clint Capela, PF/C, Schweiz
Auf dem Flügel sind die Clippers selbst im Falle eines Abgangs von Danny Granger und Willie Green extrem tief besetzt. Reggie Bullock, First-Round-Pick 2013, kam in der Vorsaison bereits kaum auf Minuten, sodass ein Shooting Guard oder Small Forward in Los Angeles nicht ganz oben auf dem Zettel stehen dürfte.
Nach dem Abgang von Darren Collison käme es einem absoluten Traumszenario gleich, wenn Shabazz Napier oder sogar Tyler Ennis bis zu den Clippers fallen sollten, sodass einer der beiden gleich in seinem Rookie-Jahr die Backup-Rolle im Team von Doc Rivers ausfüllen könnte.
Sollte dieser unwahrscheinliche Fall jedoch nicht eintreten, müsste die Wahl der Clippers auf Clint Capela fallen. Der Schweizer gilt zwar noch (lange) nicht als NBA-ready, überzeugte in Frankreich aber durchaus mit einer herausragenden Athletik, guter Mobilität und gilt als potenziell starker Verteidiger. Mit etwas Geduld könnte der 20-Jährige für die Clippers zu dem Back-up-Big werden, den sie in den vergangenen Jahren nicht finden konnten.
29. Oklahoma City Thunder (diddoff): Damien Inglis, SF, Frankreich
Die Thunder konnten sich bereits früher im Draft mit ihrem Rookie für die kommende Saison eindecken. Darum kann dieser Pick kreativ genutzt werden. Es ist möglich die beiden Picks 21 und 29 zusammenzulegen, um früher in der Runde ziehen zu können, jedoch ist auch ein Trade gegen einen etablierten Spieler denkbar. Es ist allerdings fast schon Tradition geworden, am Ende der ersten oder am Anfang der zweiten Runde europäische Talente zu ziehen, die weiterhin in Übersee spielen können. Damien Inglis passt mit seinen 19 Jahren in dieses Profil. Der französische Small Forward hat sich seinen Namen vor allem am defensiven Ende des Feldes gemacht. Da er physisch bereits auf NBA Niveau angelangt ist, ist für ihn auch eine Beschäftigung in den Staaten eine echte Alternative.
30. San Antonio Spurs (matondo): Cory Jefferson, PF, Baylor Bears
Die Spurs sollten sich nach einem Spieler umschauen, welchen man in der Zeit nach Tim Duncan als Power Forward aufbauen kann. Jefferson ist nicht nur von der Position her geeignet, sondern dürfte mit dem 30. Pick definitiv auch noch zur Verfügung stehen. In Jeffersons Fall sind vor allem seine Physis und Athletik hervorzuheben. Auch sein Einsatz und Siegeswille fielen am College positiv auf. Gregg Popovich ist es wie keinem anderen zuzutrauen, die Lücken in seinem Spiel schließen zu können.
Picks 1-10: Cavaliers bis 76ers
Picks 11-20: Nuggets bis Raptors