NBA

Parker oder Wiggins?

Von SPOX
Jabari Parker, Joel Embiid, Andrew Wiggins und Doug McDermott gelten als sichere Lottery-Picks
© getty

Am 26. Juni steht der NBA Draft an. Den ersten Pick haben dabei mal wieder die Cavaliers. Doch für wen wird sich Cleveland entscheiden? Den hochtalentierten Center mit einem kleinen Fragezeichen hinter seiner Gesundheit? Oder wird es doch ein Forward? Wer wird der vierte Pick? Und welcher Spieler fällt bis zu den Celtics und Lakers? Die SPOX-Community versucht im Mock Draft Antworten zu liefern und stellt ihre persönlichen Picks vor. Embiids Verletzung findet keine Berücksichtigung.

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1. Cleveland Cavaliers (Assauer): Joel Embiid, C, Kansas Jayhawks (Pick vor der Fußverletzung getätigt)

Die Cavs werden sich hier für den Spieler mit dem größtmöglichen Impact am defensiven Ende des Feldes entscheiden, um endlich langfristig jemanden im Kader zu besitzen, der die defensiven Defizite des Backcourts kaschieren kann. Joel Embiid verfügt über das nötige Rüstzeug, um in einigen Jahren zum besten Defensivanker der Liga zu avancieren. Durch seine elitäre Länge und eine beeindruckende Geschwindigkeit kann er in der Defensive Löcher stopfen und gleichzeitig den Ring beschützen. In der Offensive kann er den Fastbreak mitlaufen oder hart zum Korb abrollen. Obwohl der Riese erst drei Jahre dem professionellem Basketball nachgeht, hat er sich bereits ein Post-Game und einen rudimentären Sprungwurf angeeignet.

Bedenken: Wie ernst sind seine Rückenprobleme? Legt der Center seine chronischen Foulprobleme ab ? Embiid hilft noch zu oft in unnötigen Situationen. Er muss mächtig Muskelmasse drauflegen, um gegnerische Center im Post Eins-zu-Eins verteidigen zu können und im Angriff per Kontakt abschließen zu können.


2. Milwaukee Bucks (Dino_Thunder): Jabari Parker, SF/PF, Duke Blue Devils

Parker gilt als "sicherster" Pick im Draft, der ehemalige Krzyzewski-Schützling scheint sofort NBA-Ready. Der Ex-Dukie hat einen butterweichen Jumper, weiß sich im Post durchzusetzen, besticht durch seine Wendigkeit und kann auch ohne Probleme am Ring abschließen.

Mit Parker ziehen die Bucks einen Spieler, der in den nächsten Jahren wohl einer der besten Scorer der NBA sein und an mehreren Allstar-Games teilnehmen wird. Ob er der beste Spieler des Jahrgangs wird, ist trotzdem etwas fraglich. Durch seine mittelmäßige Athletik fehlt ihm die letzte Explosivität, vor allen Dingen macht sich dies in der Defense bemerkbar, wo er noch einige Schwächen vorweist.

3. Philadelphia 76ers (Poohdini): Andrew Wiggins, SF, Kansas Jayhawks

Wunderathlet Wiggins ist schon seit längerem der Wunschpick für das Team aus der Stadt der brüderlichen Liebe. Nach Embiid der talentierteste Spieler im Draft, großes Two-Way-Potential und massig Upside. In den letzten 10 Jahren gab es wohl keinen Draftee, der mit mehr Athletik gesegnet war.

Seine spielerische Ähnlichkeit mit Paul George ist frappierend. Schafft er es, sein mieses Ballhandling zu verbessern, steht einer Karriere als All-Star nichts im Wege. Für mich der einfachste Pick in diesem Mock Draft.


4. Orlando Magic (Beaver): Dante Exum, PG/SG, Australien

Die Magic haben mit Victor Oladipo, Tobias Harris und Nikola Vucevic einen sehr talentierten Kern zusammen. Der größte Need ist definitiv die Small-Forward-Position, allerdings sind sowohl Parker, als auch Wiggins hier bereits nicht mehr verfügbar.

Also wählt man hier den Spieler mit dem größten Upside, der zusammen mit Oladipo einen sehr talentierten Backcourt bilden kann. Exum kann noch ein Jahr hinter Nelson lernen und bekommt in Orlando die Zeit, die er benötigen wird, um sein Potential auszuschöpfen.


5. Utah Jazz (Suiluj): Noah Vonleh, PF, Indiana Hoosiers

Utah hat, vorausgesetzt der Vertrag mit Gordon Hayward wird verlängert, ein junges talentiertes Team ohne eine große offensichtliche Baustelle. Doch betrachtet man die Rotation der letzten Saison fällt auf, dass Tyrone Corbin Enes Kanter nicht immer sein Vertrauen schenkte. Quin Snyder muss nun herausfinden, woran das lag. Bestätigt sich der Eindruck seines Vorgängers jedoch, so gilt es eine Verstärkung bei den Big Men zu draften und genau die würde Noah Vonleh darstellen.

Aufgrund seines jungen Alters verfügt er zwar noch nicht über allzu viele Offensiv-Skills, die sich auf Anhieb in die NBA übertragen lassen werden, doch der Grund warum die NBA-Scouts so viel vom Hoosier halten, sind auch viel mehr seine starken körperlichen Voraussetzungen, mit denen er am College in der Defense und beim Rebounding glänzte. Gepaart mit seinem, trotz aller offensiven Roheit, relativ guten Wurf bis zur College-Dreierlinie, würde er sich gut mit Derrick Favors ergänzen und den Jazz eine weitere Alternative bieten.


6. Boston Celtics (DirtyVer5ion): Marcus Smart, PG, Oklahoma State Cowboys

Für die etwas subopitmale Draftposition und unter der Annahme, dass der Pick nicht getradet wurde (für mich ein realistisches Szenario), wäre Smart der perfekte Spieler für die Celtics. Die Alternativen Vonleh, Randle und Gordon würde ich liegen lassen,da Smarts Qualtitäten ihn in meinen Augen zu einem perfekten Celtics-Spieler machen: Toughness, Leaderqualitäten, Physis und seine defensiven Qualtitäten überzeugen mich. An Dingen wie Ballhandling und Wurf wird er arbeiten können.

Gehen wir davon aus,das sowohl Rondo als auch Bradley bleiben, kann Smart aus dem Stand die Rolle des sechsten Manns oder zumindest die eines Energizers von der Bank einnehmen. Geht einer der beiden oder im schlimmsten Fall beide, sollte Smart sofort Starter sein.


7. Los Angeles Lakers (StateFarm): Julius Randle, PF, Kentucky Wildcats

Da die beiden Top Point Guards Marcus Smart und Dante Exum bereits gedraftedt wurden, ist es quasi ein No-Brainer, dass die Lakers hier einen der verbliebenden hochklassigen Power Forwards auswählen, wobei meine Wahl auf Julius Randle fällt.

Der Kentucky Wildcat bringt bereits nach seiner Freshman-Saison enorm viel Kraft und NBA-Readyness mit. Randle ist zwar nicht der Athletischste, verfügt aber über ein ausgeglichenes Repertoire, zu dem auch gute Skills im Post und ein mehr als solider Jump Shot zählen. Das Wichtigste aber: Durch seinen kräftigen Körperbau und die bereits erwähnte NBA-Readyness hat er zwei häufige Rookie-Probleme nicht und ist somit die logischste Wahl für die Lakers, die einen Spieler, der ihnen bei ihren auch in der Zukunft hohen Zielen schnell und unkompliziert weiterhilft, gut gebrauchen können.


8. Sacramento Kings (Armister): Aaron Gordon, PF, Arizona Wildcats

Der 18 Jährige Freshman aus Arizona hatte überragende, athletische Werte bei der Draft Combine und sollte mit seiner vorbildlichen Einstellung und den zahlreichen Highlight Dunks schnell zu einem der Publikumslieblinge in Kalifornien werden. Defensiv besitzt in diesem Draft kaum ein Spieler größeres Potenzial. Mit seinen langen Armen und der erstklassigen Athletik kann Gordon den Ring beschützten, seine Schnelligkeit, sowie die exzellente Fuß Arbeit geben ihm aber auch die Möglichkeit kleinere Leute effektiv verteidigen zu können.
Bei Arizona überzeugte Gordon außerdem die Scouts mit einem für seine Größe ungewöhnlich gutem Ballhandling, einem sehr schnellen ersten Schritt und sehr hohen Basketball IQ.

Natürlich gibt es auch Gründe, weshalb der ehemalige MVP der FIBA U19 WM und des McDonald All-American Game nicht mehr ganz so gehyped wird, wie noch vor seiner Freshman-Saison: Auch bei ihm stellt sich mit 2,06 Metern und nur 95 Kilo die Frage, ob er nun ein Small Forward oder ein Power Forward ist. Dazu hat er quasi kein Postgame und einen inexistenten Wurf ( unter 50% FT-Shooting) und dürfte in seiner ersten Saison wohl nur durch Cuts, Alley-Oops und im Fastbreak punkten. In einer Kings-Mannschaft, in der die Würfe allerdings schon gut verteilt scheinen, und die defensiv zum Bodensatz der NBA gehört, passt Gordon jedoch nahezu perfekt.


9. Charlotte Hornets (Max_Carambo): Nik Stauskas, SG, Michigan Wolverines

In Charlotte sucht man immer noch einen Backcourt-Partner für Kemba Walker. Am besten natürlich einen, der auch gut zu ihm passt. Bei den Hornets startet aktuell Gerald Henderson auf der Shooting-Guard-Position. Henderson ist ein talentierter Scorer, das steht außer Frage, aber passen seine Qualitäten zu denen von Walker? Nein. Walker lebt von seinem Drive und hat keinen äußerst verlässlichen Distanzwurf (33 Prozent 3FG), für Henderson gilt das in dem gleichen Maße. Walker ist der talentiertere Spieler, also muss ein neuer, passenderer Zweier her.

Die Hornets sollten sich für Nik Stauskas aus Michigan entscheiden. Der Sophomore ist ein wahrer Scharfschütze und kann sowohl aus dem Dribbling, als auch um Blöcke kommend abschließen. Am College traf er 44 Prozent seiner Dreier bei 6 Versuchen pro Spiel, ein atemberaubend guter Wert. Mit seinen 1,98 Metern Körpergröße hat er außerdem das Gardemaß für einen Two-Guard und kann auch in einer Team-Defense eine gute Rolle spielen. Stauskas ist der ideale Fit für die Hornets und MJ.


10. Philadelphia 76ers (Poohdini): Zach LaVine, PG/SG, UCLA Bruins

Es gibt spielerisch reifere, besser ausgebildete und auch "besser passende" Spieler in diesem Draft, die bei weitem nicht das Bust-Potential von LaVine haben. Keiner dieser (Young, Harris, Staukas, McDermott etc.) Kandidaten hat dagegen das Potential, ein Franchise-Player zu werden. Sie wären nette Fits, Rollenspieler, die zu einem funktionierenden Nukleus hinzugefügt würden. Aber all dies brauchen die Sixers noch nicht. Es gibt noch keine sicheren Spieler für die Zukunft, noch keinen Franchiseplayer. Deshalb sollte man in dieser extrem frühen Phase des Rebuilds immer den Spieler picken, der (zumindest in der Theorie) ein Star werden kann.

Mit viel Arbeit könnte LaVine ein solcher werden und das zählt für die 76ers. Auch wenn Zach LaVine auf 10 ein wenig nach Reach klingt. Als Sixers-Fan würde ich hier einen Trade nach oben (zwischen 4 und 7) oder nach unten erwarten. Die Phase, in der man nach "best Fit" seine Rookies auswählt, kommt in Philly erst später, wenn man seinen Kern beisammen hat.

Picks 1-10: Cavaliers bis 76ers

Picks 11-20: Nuggets bis Raptors

Picks 21-30: Thunder bis Spurs