Indiana Pacers (2-6) - Utah Jazz (3-5) 97:86 (BOXSCORE)
"Ich spiele für mein Leben. Das mache ich jetzt schon seit einigen Jahren", sagte A.J. Price noch vor dem Spiel. Der Point Guard hält sich in der Abwesenheit von George Hill, Paul George und Co bei den Pacers durch 10-Tages-Verträge über Wasser. Gerade hatte Price einen neuen unterschrieben. Spielt er so wie gegen Utah, könnte ihm aber eine Festanstellung winken. 22 Punkte (8/12 FG) legte der Spielmacher in nur 25 Minuten von der Bank auf. Höchste Effektivität also.
So half Price dabei, die sechs Spiele andauernde Niederlagenserie der Pacers zu durchbrechen. Neben Price brillierte da vor allem Roy Hibbert. Der Center humpelte vor gerade einmal zwei Tagen noch im Spiel gegen die Wizards bereits zu Beginn des zweiten Viertels vom Feld, war gegen die Jazz allerdings wieder einsatzbereit und das anscheinend ohne jede Einschränkung. Mit 29 Punkten (11/21 FG) legte Hibbert einen Saisonbestwert auf.
Die Reboundarbeit ließ er einfach Lavoy Allen (12 Punkte, 15 Rebounds) verrichten und konzentrierte sich auf die Offensive. Schön war es zwar wieder nicht, was die Pacers in der Offensive zeigten, aber sie spielten sicher und leisteten sich gerade einmal 7 Turnover. Fast genauso viele Ballverluste verursachte bei den Jazz gerade einmal ein Spieler: Enes Kanter gab den Ball fünfmal aus der Hand, war in der Offensive aber ansonsten sehr effizient (18 Punkte, 7/8 FG).
Er stand auf Seiten Utahs aber klar im Schatten von Gordon Hayward, der weiterhin alles daran setzt, zu beweisen, dass er seinen Maximalvertrag auch wert ist. 30 Punkte (11/15 FG), 8 Rebounds und 5 Assists hatte der Small Forward am Ende gesammelt. Zum Sieg reichte es trotzdem nicht, weil bei den Pacers eben ein Spieler um sein Leben spielte.
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New York Knicks (2-6) - Atlanta Hawks (3-3) 85:91 (BOXSCORE)
Es geht weiter steil aufwärts für Dennis Schröder! Gegen die New York Knicks vertraute Hawks-Coach Mike Budenholzer dem Deutschen in der Crunchtime und er wurde nicht enttäuscht. Fast das komplette letzte Viertel stand Schröder auf dem Feld, am Ende waren es 28 Einsatzminuten für den Point Guard, der dabei sogar länger auf dem Feld stand als der enttäuschende Jeff Teague (3 Punkte, 0/4 FG, 6 Assists, 3 Turnover). Und Schröder wurde der Garant für den Erfolg.
Als der Spielmacher fünf Minuten vor dem Ende für Thabo Sefolosha ins Spiel kam, führten die Hawks knapp mit 73:71. Bereits kurz nach seiner Einwechslung baute der Deutsche die Führung mit einem starken Layup weiter aus. Bei den nächsten Hawks-Punkten durch Kyle Korver gab Schröder den Assist, ehe er direkt danach den Jumper aus der Mitteldistanz verwandelte und einen weiteren Korbleger folgen ließ. So brachte er die Hawks eine Minute vor dem Ende mit 81:74 in Front. Die Entscheidung.
Im Anschluss tüteten die Hawks den Sieg von der Freiwurflinie ein. Auch hier behielt Schröder die Nerven und verwandelte alle vier Freiwürfe in der Schlussphase. Am Ende stand er bei 14 Punkten (Karriererekord), 4 Rebounds, 4 Assists und 4 Ballverlusten. Ein derart großen Einfluss auf den Ausgang eines Spiels hatte der Deutsche aber noch nie. Deswegen gab es auch großes Lob vom Trainer.
"Dennis hat meines Erachtens den ganzen Abend schon gut gespielt. Er hat uns in der ersten Hälfte bereits einen guten Schub gegeben. In der zweiten Halbzeit hat er uns einen noch größeren Schub gegeben. Defensiv war er präsent am Ball, offensiv ist er in die Zone gezogen und hat Probleme verursacht, ob er nun selbst getroffen hat oder offene Würfe kreiert hat. Deswegen hast du eine Bank", so Mike Budenholzer.
Ansonsten bekamen die Zuschauer im Madison Square Garden über weite Strecken des Spiels Basketball-Magerkost geboten. Beide Teams kämpften mit ihrem Wurf. Selbst Kyle Korver (17 Punkte, 4/13 FG) wirkte unsicher. Die Hawks trafen lediglich 38 Prozent ihrer Feldwürfe, die Knicks 43 Prozent. Gerade bei New York, das nun fünf Spiele in Folge verloren hat, lief wieder wenig zusammen. Carmelo Anthony war einmal mehr Top-Scorer seines Teams und kam auf 25 Punkte (11/25 FG), 9 Rebounds und 7 Assists.
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Chicago Bulls (6-2) - Detroit Pistons (2-5) 102:91 (BOXSCORE)
Bulls-Coach Tom Thibodeau konnte seinen Augen kaum trauen. Auf dem Court im United Center stand tatsächlich zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit seine vermeintlich beste Startformation bestehend aus Rose, Butler, Dunleavy, Gasol und Noah. Ein vollkommen ungewohntes Gefühl. Und die Bestbesetzung deutete gleich an, wozu sie in der Lage sein kann.
Am entzücktesten waren die Zuschauer dabei von Rückkehrer Derrick Rose. Der Point Guard avancierte mit 24 Punkten zum Top-Scorer, verteilte zudem 7 Assists und zeigte sich als Anführer des Teams. Pau Gasol profitierte davon und holte sich mit 17 Punkten und 15 Rebounds ein starkes Double-Double, ebenso wie Joakim Noah (13 Punkte, 14 Rebounds, 6 Assists).
Bei den Pistons fiel vor allen Dingen Andre Drummond auf. Das allerdings eher weniger auf Grund seiner Leistung. Der Center erwischte einen gebrauchten Abend (2 Punkte, 0/5 FG, 12 Rebounds) und musste mit sechs Fouls früher vom Feld. Doch Aufsehen erregte der Name auf seinem Jersey. So startete der Big Man mit einem Trikot, auf dem sein Name falsch geschrieben war. "Drummund" war nur hinten zu lesen. Ein Fehler, der sofort bei der ersten Auswechslung korrigiert wurde. Drummond erhielt auf der Bank ein neues Jersey mit dem richtigen Namen.
Ansonsten war der Abend für die Pistons eher weniger lustig. Kentavious Caldwell-Pope steckt weiter in der Wurfkrise (9 Punkte, 3/9 FG), Josh Smith holte sich zwar ein Double-Double (19 Punkte, 11 Rebounds), traf aber wieder nur 8 seiner 19 Feldwürfe und so musste das Team von Stan van Gundy die nächste ernüchternde Niederlage einstecken.
Los Angeles Clippers (4-3) - San Antonio Spurs (3-3) 85:89 (BOXSCORE)
Was für eine dramatische Schlussphase im Staples Center! Fast das gesamte Spiel über hatten die Clippers den Champion unter Kontrolle. Die Spurs schossen fürchterlich aus dem Feld und vergaben reihenweise offene Dreier. Gerade einmal 2 der 19 Distanzwürfe hatte San Antonio am Ende versenkt. Aber: Die Spurs gingen sehr pflegsam mit dem Ball um, leisteten sich nur acht Turnover und kämpften sich zurück.
100 Sekunden vor dem Ende war es soweit: Nach einem Fastbreak über Parker und Ginobili sorgte Kawhi Leonard per Korbleger für die erste Spurs-Führung des gesamten Abends. Sowieso war dieser Kawhi Leonard der absolute Erfolgsgarant für den Meister. Der amtierende Finals MVP stellte mit 26 Punkten seinen Karriererekord ein, zudem holte er sich 10 Rebounds und spielte erneut unfassbare Defense.
Leonards Verteidigung war so gut, dass er auf Chris Paul (12 Punkte, 10 Rebounds, 9 Assists) angesetzt wurde. 50 Sekunden vor Schluss holte sich Leonard mit seinen Krakenarmen und den riesigen Händen einen irren Steal. Per Hechtsprung klaute er dem vielleicht besten Ballhandler der Liga den Ball. Es roch nach Entscheidung. Dann aber vergaben sowohl Ginobili wie auch Parker all ihre Freiwürfe, so dass Paul noch einmal die Chance auf den Ausgleich hatte. Doch er setzte den Layup am Korb vorbei.
So stehen die Clippers erneut mit einer enorm bitteren Niederlage da, während die Spurs mittlerweile eine ausgeglichene Bilanz vorweisen können. Da half auch das Double-Double von Blake Griffin (23 Punkte, 10 Rebounds, 6 Assists) nichts. Jamal Crawford, der von Beginn an randurfte, spielte äußerst schwach und kam nur auf 10 Punkte (3/13 FG, 1/7 Dreier).