Grizzlies zerlegen Rockets im Top-Spiel

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18. November 201408:56
James Harden (3. v.r.) hatte einen schweren Stand gegen die Grizzlies-DefensiveGetty
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Im Top-Spiel der beiden derzeit besten NBA-Teams zerlegen die Memphis Grizzlies die Houston Rockets in ihre Einzelteile. James Harden erlebt dabei einen grausamen Abend. Die Siegesserie der Cleveland Cavaliers ist ebenfalls beendet. Mit einem geschwächten LeBron James gab es ausgerechnet gegen die formschwachen Denver Nuggets eine Niederlage.

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Cleveland Cavaliers (5-4) - Denver Nuggets (3-7) 97:106 (BOXSCORE)

Mit gerade einmal einem Sieg aus den letzten acht Spielen reiste eines der formschwächsten Teams der Liga nach Cleveland, wo die neu formierten Cavaliers mit vier Siegen in Folge gerade ins Rollen kamen. Eigentlich also eine klare Sache in der Quicken Loans Arena, oder? Mitnichten!

Angeführt von einem überragenden Ty Lawson (24 Punkte, 12 Assists, 2 Steals) zeigten die Nuggets gleich, dass sie alles andere als Kanonfutter für die Cavs sind. Etliche Male wechselte die Führung in der ersten Hälfte des Spiels und zur Pause stand es 53:52 für Denver.

Dann drehten die Nuggets sogar noch einmal auf und starteten den entscheidenden Lauf. Der Tank der Cavs schien leer zu sein, was vor allen Dingen daran lag, dass LeBron James nicht richtig fit war. Der frisch gekürte Eastern Conference Player of the Week litt an einer Erkältung und hatte bereits das morgendliche Shootaround verpasst. Am Ende kam der selbsternannte King zwar auf 22 Punkte, 9 Rebounds und 5 Assists, wirkte aber dennoch geschwächt.

Mit Kyrie Irving, Kevin Love und Dion Waiters erzielten gleich drei Cavaliers exakt 20 Punkte. So hielt Cleveland das Spiel auch bis zum Ende hin offen. Doch die Nuggets nutzten endlich einmal ihren breiten Kader. Darrell Arthur sorgte mit 13 Punkten und 11 Rebounds für ein Double-Double von der Bank und Nate Robinson (9 Punkte, 3/3 Dreier) lief zur Abwechslung kurzzeitig heiß.

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Boston Celtics (3-6) - Phoenix Suns (6-5) 114:118 (BOXSCORE)

Die Celtics können einem fast leid tun. Nach der bitteren 121:122-Niederlage gegen die Cavaliers gab es gegen die Suns gleich die nächste ganz knappe Pleite. Es bedeutete die dritte in Folge für den verheißungsvoll gestarteten NBA-Rekordmeister.

Dabei profitierten die Suns von der Karrierebestleistung ihres Forwards Markieff Morris. Mit 30 Punkten (14/21 FG), 7 Rebounds, 5 Assists und 4 Steals legte Morris überragende Zahlen auf. Bruder Marcus Morris steuerte zudem 13 Punkte und 7 Assists bei. Bei den Celtics schrammte Rajon Rondo mit 14 Punkten, 10 Rebounds und 9 Assists haarscharf am Triple-Double vorbei, während sich Jeff Green (28 Punkte, 10/17 FG, 3 Steals) ein Privatduell mit den Morris-Zwillingen lieferte.

Für die entscheidende Aktion war schließlich Eric Bledsoe (15 Punkte, 7 Assists) verantwortlich. 30 Sekunden vor Schluss klaute er Avery Bradley den Ball, lief den Ein-Mann-Fastbreak und vollendete per Slam Dunk zur entscheidenden Führung. "Er fürchtet sich nicht davor zu zocken am Ende des Spiels. Manchmal leben wir einfach mit seinen Entscheidungen, weil er die großen Steals am Ende des Spiels bekommt", meinte Suns-Coach Jeff Hornacek anschließend.

Erfreulich für beide Teams: Deren Big-Man-Talente lieferten sich von der Bank ein heißes Duell. Alex Len (19 Punkte, 8/10 FG, 7 Rebounds) hatte dann am Ende mit Phoenix einen Hauch Vorsprung gegen Tyler Zeller (19 Punkte, 8/9 FG, 7 Rebounds).

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Brooklyn Nets (4-6) - Miami Heat (6-5) 83:95 (BOXSCORE)

In der letzten Saison war es den Nets noch gelungen alle vier Saisonspiele gegen die Heat zu gewinnen. Da stand für die Heat auch noch ein gewisser LeBron James auf dem Feld und die Nets hatten Paul Pierce noch in ihren Reihen. In dieser Saison standen sich beide Teams also unter neuen Vorzeichen gegenüber und die Heat konnten ihren Negativlauf gleich in mehrfacher Hinsicht durchbrechen.

Nach zuletzt drei Saisonniederlagen in Folge feierte Miami mal wieder einen Erfolg gegen den Angstgegner aus dem letzten Jahr. Dabei mussten die Heat weiterhin ohne Dwyane Wade auskommen und auch Neuzugang Luol Deng fehlte verletzt. Dafür sprang Mario Chalmers ein. Mit 22 Punkten avancierte er zum Top-Scorer des Spiels und ließ Superstar Wade zumindest ein bisschen vergessen.

Auch Chris Bosh gab mal wieder ein Lebenszeichen von sich, traf 5 seiner 11 Wurfversuche aus dem Feld und erzielte so 15 Punkte. Noch erfreulicher für Miami: Die beiden Rookie James Ennis (10 Punkte, 8 Rebounds) und Shabazz Napier (11 Punkte, 4/8 FG) zeigten gute Spiele.

So reichte es am Ende zum Sieg geegen die Nets, die so wenige Punkte wie noch nie in dieser Saison erzielten. Lediglich Rookie Bojan Bogdanovic (22 Punkte, 8/11 FG) und Jarrett Jack (15 Punkte, 5/8 FG) zeigten sich effektiv. Deron Williams (14 Punkte, 4/13 FG) konnte die positiven letzten Eindrücke nicht bestätigen.

Detroit Pistons (3-8) - Orlando Magic (5-7) 93:107 (BOXSCORE)

Es geht immer weiter nach unten für die Pistons. Vor heimischer Kulisse wirkte Detroit im sechsten Spiel innerhalb von acht Tagen ausgelaugt und konnte so lediglich eine Halbzeit lang mithalten. Im zweiten Durchgang zeigte sich dann die Müdigkeit des Teams von Stan van Gundy.

Orlando entschied das letzte Viertel mit 29:17 für sich und holte sich so den Sieg. Der überragende Mann im Schlussabschnitt war dabei Tobias Harris, der 14 seiner 24 Punkte in den abschließenden 12 Minuten erzielte. So stellte er die Pistons gemeinsam mit Nikola Vucevic (25 Punkte, 14 Rebounds) vor unlösbare Probleme.

Pistons-Coach Stan van Gundy war an der Seitenlinie der Verzweiflung nahe. Im zweiten Viertel riss er Jonas Jerebko (6 Punkte, 3/11 FG) während einer Auszeit am Jersey und brüllte den Schweden lautstark an. Es half nichts. Jerebko konnte dem lausigen Pistons-Frontcourt auch kein neues Leben einhauchen.

Greg Monroe (6 Punkte, 2/9 FG) und Josh Smith (7 Punkte, 3/7 FG) enttäuschten auf ganzer Linie, auch Andre Drummond offenbarte weiter Probleme, dennoch zeigte der Center auch positive Ansätze und griff sich mit 12 Punkten und 10 Rebounds immerhin ein Double-Double. Einfacher wird es für Detroit jedenfalls nicht. Schon in zwei Tagen geht es gegen die Suns.

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Memphis Grizzles (10-1) - Houston Rockets (9-2) 119:93 (BOXSCORE)

Die beiden derzeit besten Teams der Liga standen sich in Memphis gegenüber. Was als Top-Spiel anfing, entwickelte sich allerdings realtiv schnell zu einer Machtdemonstration der Grizzlies, die Houston nach allen Regeln der Kunst auseinandernahmen.

Gleich von der ersten Sekunde an entnervte Memphis die Texaner mit der gewohnt aggressiven Verteidigung. Tony Allen und Courtney Lee (15 Punkte, 6/7 FG) kümmerten sich persönlich um James Harden, der bis zum Anfang des letzten Viertel enttäuschte, als Kevin McHale schließlich aufgab und die Reservespieler brachte. Der Shooting Guard kam am Ende gerade einmal auf 6 Punkte (1/8 FG) bei 4 Assists und 3 Ballverlusten.

Die Ballverluste waren das große Thema bei den Rockets. Ganze 21 Mal schmiss Houston den Spalding weg, das nutzten die Grizzlies für 31 Punkte. Der letztlich entscheidende Faktor für ein enorm ausgeglichenes Grizzlies-Team, bei dem gleich sieben Spieler zweistellig punkteten. Top-Scorer war dabei Mike Conley mit 19 Punkten (dazu: 6 Assists).

Das zweite Problem der Rockets: Der Dreier wollte nicht fallen. Gerade einmal 8 von 34 Distanzwürfe fanden ihr Ziel. Vor allen Dingen Trevor Ariza verfehlte zu oft aus der Distanz. Mit 16 Punkten war er zwar am Ende Top-Scorer der Rockets, doch der Small Forward traf gerade einmal 1 von 7 Dreierversuchen und 4 von 13 Feldwürfen. So stand am Ende eine höchst ernüchternde Niederlage für die Rockets.

San Antonio Spurs (6-4) - Philadelphia 76ers (0-10) 100:75 (BOXSCORE)

Die Augen von Gregg Popovich funkelten bereits. Ein Heimspiel gegen die Philadelphia 76ers. Das bedeutet für gewöhnlich: Sehr viel Schonzeit für seine Stars. Und so kam es auch. Tim Duncan (10 Punkte, 9 Rebounds) stand 16 Minuten auf dem Feld, Tony Parker erhielt 18 Minuten Spielzeit und Kawhi Leonard erzielte 5 Punkte sowie 11 Rebounds in 20 Minuten Spielzeit.

So sorgten die Spurs-Starter gleich im ersten Viertel für einen größeren Vorsprung. Mit 30:13 holte sich San Antonio die ersten zwölf Minuten, die Führung sollte bis zum Schluss halten, auch wenn die Sixers im zweiten Viertel noch ein wenig herankamen.

Top-Scorer des Spiels war am Ende Matt Bonner. Dabei stand der Power Forward auch nur 20 Minuten auf dem Feld, knallte in der Zeit aber 4 seiner 6 Dreierversuche rein und stand am Ende bei 18 Punkten. So viele Punkte holte sich auch keiner der 76ers.

Lediglich zwei Spieler punkteten bei Philadelphia zweistellig. Luc Richard Mbah a Moute kam auf 13 Punkte und 4 Rebounds, der amtierende Rookie of the Year, Michael Carter-Williams, zeigte in seinem dritten Spiel nach längerer Verletzungspause gleich die nächste ansprechende Leistung von der Bank und kam auf 16 Punkte, 5 Rebounds und 4 Assists.

Portland Trail Blazers (8-3) - New Orleans Pelicans (5-4) 102:93 (BOXSCORE)

Was für ein irres letztes Viertel der Trail Blazers! Drei Viertel lang sahen die Pelicans wie der sichere Sieger aus. New Orleans führte anfangs der finalen zwölf Minuten bereits mit 15 Punkten, dann aber startete Portland vor einem frenetischen Publikum im Moda Center die Aufholjagd und drehte das Spiel. Mit 34:13 rollten die Blazers über die Pelicans hinweg, die plötzlich völlig von der Rolle waren.

Das Hauptproblem der Pelicans im letzten Viertel war aber ein anderes: Sie fanden Anthony Davis nicht mehr. Der Power Forward legte die nächster Monster-Leistung hin und stand am Ende bei 31 Punkten (14/20 FG!), 11 Rebounds sowie je 3 Assists, Steals und Blocks. Er dominierte den Blazers-Frontcourt nach Belieben. Doch in den letzten Spielminuten übersahen ihn seine Mitspieler reihenweise, auch wenn Davis weiterhin vorbildlich das Pick and Roll lief.

So übernahmen am Ende die ineffektiven Tyreke Evans (13 Punkte, 5/18 FG) und Jrue Holiday (14 Punkte, 5/19 FG) und versuchten es immer wieder per Dreier. Ohne Erfolg. Die Blazers dagegen fanden mehr und mehr zu ihrem Rhythmus. Gut zwei Minuten vor dem Ende traf Wes Matthews (16 Punkte, 7/13 FG) zum Ausgleich.

Zum Schluss übernahmen dann vor allem die beiden Blazers-Stars. LaMarcus Aldridge, der nach der Verletzungspause von einem Spiel wieder zurückkehrte, machte 22 Punkte (9/18 FG) und sicherte sich 9 Rebounds. Damian Lillard hatte länger mit seinem Wurf zu kämpfen, war am Ende aber voll da und krönte sich mit 24 Punkten (dazu: 7 Assists) zum Blazers-Top-Scorer.

Los Angeles Clippers (5-4) - Chicago Bulls (8-3) 89:105 (BOXSCORE)

Road sweet Road lautet das Motto der Bulls in dieser Saison. Die Bilanz spricht jedenfalls für sich. Während Chicago im heimischen United Center bei einer negativen Bilanz von 2-3 steht, sind die Bullen nach dem Sieg in Los Angeles weiterhin das letzte ungeschlagene Team in auswärtigen Arenen.

Ohne den weiterhin verletzten Derrick Rose setzte Head Coach Tom Thibodeau mal wieder auf eine kleine Acht-Mann-Rotation, in der sechs Spieler zweistellig punkteten. Allen voran: Joakim Noah. Der Franzose scheint es ganz besonders zu lieben, wenn eine ganze Halle gegen ihn ist. Mit 11 Punkten, 16 Rebounds und 6 Assists war er Dreh- und Angelpunkt der Bulls.

Top-Scorer war allerdings Jimmy Butler. Der Shooting Guard legte in 45 Einsatzminuten 22 Punkte, 6 Rebounds und 8 Assists auf. Dabei profitierte er vor allem davon, dass die Clippers auf Shooting Guard keinen vernünftigen Verteidiger haben. Jamal Crawford, der dank der Hereinnahme von Matt Barnes wieder von der Bank kam, glänzte dafür mit 24 Punkten (10/17 FG) in der Offensive.

Beinahe hätten es aber auch die Bulls noch einmal spannend gemacht. Nach einem überragenden dritten Viertel (31:14) schien Chicago bereits wie der sichere Sieger, ehe die Clippers vor heimischem Publikum noch einmal herankamen. Doch am Ende versenkte Mike Dunleavy (19 Punkte, 4/7 Dreier) zwei enorm wichtige Distanzwürfe und Jimmy Butler holte sich das And one gegen Blake Griffin (19 Punkte, 10 Rebounds). Das war die Entscheidung.

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