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Von Philipp Scherping
Die Warriors hatten keine Probleme mit Kyle Lowry und Co.
© Getty

Die Golden State Warriors (45-11) haben sich nach der Niederlage gegen die Cleveland Cavaliers eindrucksvoll zurückgemeldet. Im Air Canada Center gab es nie einen Zweifel daran, dass die Toronto Raptors (37-21) aus diesem Duell als Verlierer hervorgehen würden. Am Ende konnten die Dubs ihre Starter schonen und erlaubten es den Raptors, das Ergebnis zu schönen.

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Der Grundstein für den Sieg wurde in der ersten Halbzeit gelegt, in der die Raptors wirklich nichts trafen. Die eigene Schwäche, in Kombination mit der starken Defense der Warriors, waren zu viel für überforderte Raptoren. Aufgrund der einseitigen Partie fiel es auch nicht weiter ins Gewicht, dass Andre Iguodala geschont wurde und nicht zur Verfügung stand. In der Tabelle ändert sich für beide Teams erst einmal nichts. Die Dubs thronen weiterhin an Eins im Westen und die Raptors behaupten aktuell noch den zweiten Platz in der Eastern Conference.

Bei den Warriors überzeugten neben Stephen Curry und Klay Thompson besonders Draymond Green (17 Punkte, 9 Rebounds) und Andrew Bogut (8 Rebounds), der gerade in der Anfangsphase einige gute Defensivaktionen hatte.

Für die Raptors war es ein gebrauchter Abend. Bis auf Ross, der mit Abstrichen gefiel und 18 Punkte bei 7/14 FG auflegte, konnte niemand überzeugen. Kyle Lowry brachte es auf 4 Punkte (1/7 FG) in limitierter Spielzeit und DeMar DeRozan brauchte für seine 14 Punkte 16 Würfe.

Die Reaktionen:

Steve Kerr (Coach Warriors): "Es war sehr zufriedenstellend, rauszukommen und so zu spielen, wie wir gespielt haben, besonders in einem Back-to-Back-Spiel. Das war ein wichtiger Erfolg."

Dwane Casey (Coach Raptors) über Auseinandersetzung Hansbrough vs. Ezeli: "Es hat mich gefreut, jemanden zu sehen, der bereit war, einen anderen zu schlagen."

Stephen Curry (Warriors) über das erste Viertel: "Sie bei nur einem Field Goal in 12 Minuten zu halten, ist für uns schon ziemlich cool."

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Vor dem Tip-Off: Überraschung bei Toronto. Aufgrund der Stärke von Draymond Green und um die zweite Fünf zu stärken, schickt Dwane Casey Patrick Patterson anstatt Amir Johnson aufs Parkett. Ihm zur Seite stehen Kyle Lowry, DeMar DeRozan, James Johnson und Jonas Valanciunas. Die Warriors starten wie gewohnt mit Stephen Curry, Klay Thompson, Harrison Barnes, Green und Andrew Bogut.

4.: Was für ein rasantes Spiel. Hier geht es direkt hoch und runter. Die Warriors haben schon 3 Steals, dank netter Mithilfe der Raptors. Curry und Green im Break sind in der Folge nicht aufzuhalten. Schnelle Führung der Dubs: 8:2.

9.: Es riecht nach Blowout. Die Raptors kriegen hier wirklich gar nichts auf die Kette und jetzt fangen die Warriors langsam an zu treffen. Thompson mit zwei Dreiern in Folge und Golden State führt 22:5. So schnell kann das gehen.

14.: Da sind endlich zwei Punkte aus dem Feld für Toronto. Amir Johnson scort durch einen Korbleger. Und was macht Steve Kerr? Natürlich, direkt eine Auszeit nehmen. Die Raptors sollen ja nicht ins Rollen kommen: 27:13.

15.: Booom. Erst trifft Ross nach der Auszeit aus der Mitteldistanz und dann stopft Amir Johnson ins Gesicht von zwei Warriors-Verteidigern. Die Hausherren kämpfen sich wieder ins Spiel: 29:17.

24.: Das war leider nur ein kurzes Aufbäumen der Raptors. Golden State hat in der Defense wieder angezogen und trifft vorne auch immer mehr. Bogut sorgt mit einem Freiwurf für den Pausenstand von 54:31.

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26.: Weiter, immer weiter. Thompson kommt aus der Kabine gestürmt und nagelt erst den schweren Zweier rein, um im Anschluss drei Dreier einzuklinken. Da ist sie also, die erste 30-Punkte-Führung! 65:33.

32.: Die Warriors haben jetzt einfach nur noch Spaß. Curry cuttet in die Zone, wird von Bogut gefunden und ist beim Layup mutterseelenallein. Und natürlich wird noch einer drauf gesetzt: Ross' Dreier wird geblockt und im Break bedient Thompson Barnes per Alley-Oop. Curry setzt noch einen Dreier im Break drauf: 86:46!!!

36.: Die Starter wurden ausgewechselt, jetzt darf sich das Bankpersonal zeigen. Und Festus Ezeli nimmt sich das wohl zu sehr zu Herzen. Im Zurücklaufen schlägt der Big Man Tyler Hansbrough mitten ins Gesicht. Psycho T. reißt sich zusammen und schlägt nicht zurück. Beide Spieler werden daraufhin ejected. Diese Aktion war sowas von unnötig. Golden State führt mit 41 Punkten.

41.: Die Raptors betreiben Schadensbegrenzung gegen die zweite Fünf der Dubs. Ross netzt noch ein paar Dreier ein, Valanciunas dunkt nochmal für zwei Punkte. So schmilzt der Vorsprung auf 32 Punkte: 100:68.

48.: Die Fans sind schon vor fünf Minuten gegangen. Aus einem Spiel, auf das sich alle gefreut haben, ist eine Katastrophe geworden. Am Ende verlieren die Raptors mit 113:89.

Raptors vs. Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Die Splash-Brothers. Natürlich kann man Curry und Thompson immer zum Spieler des Spiels machen, aber Ehre, wem Ehre gebührt. Die Beiden waren zu keinem Zeitpunkt von den Raptors zu stoppen und sorgten dafür, dass sich die Jungs aus der Bay Area bis auf 40 Punkte absetzten. Stephen Curry lieferte ein gutes All-Around-Game (22 Punkte, 6 Rebounds, 5 Assists) und Klay Thompson (25 Punkte) hämmerte mit seinen drei Dreiern mit Beginn der zweiten Hälfte den Sargnagel in dieses Spiel.

Der Flop des Spiels: Die Toronto Raptors. Es wäre unfair, hier einem Einzelnen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Es haben alle versagt. Natürlich lag dieser Sieg auch an der Klasse der Warriors, aber so darf man sich als NBA-Team in der eigenen Halle nicht präsentieren. Ebenfalls NBA-unwürdig war die Aktion von Festus Ezeli, als er Psycho T. beim Spielstand von +40 ins Gesicht schlug.

Das fiel auf:

  • Die Raptoren bissen sich von Beginn an die Zähne an der starken Verteidigung der Warriors aus. 1/13 FG in den ersten 10 Minuten des Spiels, zusätzlich schmissen Lowry und Co. den Ball sechsmal Weg. Auch die Warriors trafen nicht gut (5/14 FG), verteidigten dafür extrem eng und intensiv. So sahen sich die Raptors schnell mit 10 Punkten in Rückstand.
  • Das erste Viertel der Raptors nochmal in Zahlen: 1/19 aus dem Feld (5,3 Prozent), 0/5 3FG, 6 Turnover. DeRozan (0/7 FG), Lowry (0/5 FG). Einzig die 9 verwandelten Freiwürfe sorgten dafür, dass Toronto nicht komplett untergegangen ist. So einen Start in ein Spiel sieht man selten. Bitter.
  • Fun fact: Ein neues Accessoire hat Einzug in die Basketballarenen Nordamerikas und Kanadas erhalten. Kyle Lowry saß auf der Bank der Raptors und hatte eine neue Art Handschuhe an. Wahrscheinlich waren die kalten Finger an den katastrophalen Quoten des All-Stars schuld. Die Kommentatoren dazu: "Good luck playing outside tonight, Kyle." Nuff said.
  • Am Ende des dritten Viertels hatten die Raptors 48 Punkte auf dem Konto. Und die Splash-Brothers? Die waren bis zu diesem Zeitpunkt gut für 47 Zähler und wurden dann auch ausgewechselt. Allein diese Tatsache fasst dieses Spiel hervorragend zusammen.
  • Als im dritten Viertel schon alles vorbei war und die Starting Five der Dubs ausgewechselt wurde, kämpfte sich Toronto nochmal bis auf 20 Punkte heran. Die schlussendliche Niederlage mit 24 Punkten wird dem Spielverlauf eigentlich nicht gerecht, da die Raptors an diesem Abend schlechter als 24 Punkte Unterschied waren.

Der Spielplan im Überblick

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