Oklahoma City Thunder (25-25) - New Orleans Pelicans (27-23) 113:116 (BOXSCORE)
Eigentlich ist es ja fast schon blasphemisch, den Titel "Spiel der Nacht" an ein anderes Spiel als das Duell der beiden Top-Seeds Golden State und Atlanta zu vergeben. Aber, mit Verlaub: Mehr als dieses Spiel geht nicht! Zum einen wegen der Umstände; beide Teams kämpfen händeringend um jeden Sieg im Playoff-Rennen, sind direkte Konkurrenten um einen der letzten Plätze im Westen.
Zum anderen wegen dem Geschehen auf dem Feld. Bei den Thunder kam Kevin Durant zwar auf 27 Punkte, er war trotzdem nur ein Nebendarsteller. Denn was Russell Westbrook auf dem Court anstellte, war schlicht und einfach unglaublich. 48 Punkte - neues Career High. 11 Assists. 9 Rebounds. 4 Steals. Der EINZIGE Spieler, der eine jemals solche Statistiken in einem Spiel aufgelegt hat, war ein gewisser Larry Bird. Keine schlechte Gesellschaft.
Und trotzdem verblasste diese unfassbare Leistung - denn auf der anderen Seite spielte ebenfalls ein "relativ" starkes Duo. Tyreke Evans legte 22 Punkte, 16 Assists und 10 Rebounds auf - nicht so übel. Und Anthony Davis setzte sogar noch einen drauf. Sekunden vor Schluss, er hatte bereits 38 Punkte und 10 Boards auf dem Konto, war die Partie ausgeglichen, es roch nach Overtime.
Doch Davis hatte noch eine Chance, das Spiel zu entscheiden - und wie er das tat. Von zwei Thunder-Spielern verteidigt, stieg The Brow an der Dreierlinie hoch, fakte in der Luft und ließ den Ball kurz vor Ablauf der Sirene fliegen - Erinnerungen an Michael Jordans "The Shot" über Craig Ehlo wurden wach. Wurf des Jahres? Kann schon sein. Und ein eminent wichtiger Sieg für die Pelicans obendrauf.
Phoenix Suns (29-23) - Utah Jazz (17-33) 100:93 (BOXSCORE)
Normalerweise ist es ja klar, wer in Phoenix der wichtigere Morris ist: Markieff. Böse Zungen nennen Zwillingsbruder Marcus sogar den "Morris für Arme". Gegen Utah zeigte er allerdings, dass auch er richtig gut spielen kann - was Gegenspieler Derrick Favors nur bestätigen konnte: "Ich kann die beiden nicht auseinander halten. Aber beide sind richtig gut." Und Markieff stimmte ins Loblied mit ein: "Er war nicht zu stoppen."
Das lässt sich durchaus bestätigen. 34 Punkte und 12 Rebounds legte Marcus Morris auf, beides Karrierebestwerte. Schon in der ersten Halbzeit war er mit 24 Zählern denkbar nah an seinem bisherigen Career High von 25 Punkten. "Ich hatte früh im Spiel einen guten Rhythmus", sagte Morris. Damit war er der Hauptgrund dafür, dass Phoenix bis zur Halbzeit mit 12 Punkten davonmarschierte und danach nicht mehr wirklich zurückblickte. "Er hat das ganze Team an sich gerissen", lobte Coach Jeff Hornacek.
Angesichts der überragenden Leistung von Morris fiel es nicht so ins Gewicht, dass Eric Bledsoe (15 Punkte), Goran Dragic (9) und Isaiah Thomas (10) eher ruhige Abende erlebten. Bei den Jazz bekamen Gordon Hayward (24 Punkte), Favors (20) und Rudy Gobert (14 Punkte, 12 Rebounds) letztlich zu wenig Unterstützung.
San Antonio Spurs (32-18) - Miami Heat (21-29) 98:85 (BOXSCORE)
Es gab schon spannendere Finals-Rematches als dieses Aufeinandertreffen der Spurs und Heat. Schon nach dem ersten Viertel führte der Meister zweistellig und dabei sollte es bis zum Ende der Partie auch bleiben. Allerdings sei dazu gesagt, dass Miami nicht gerade in voller Mannschaftsstärke vertreten war.
Dwyane Wade und Hassan Whiteside spielten nicht mit, was die Offense dann doch ziemlich stark dezimierte - zumal Mario Chalmers und Shabazz Napier im Backcourt keineswegs überzeugten. Bitter für Miami: Durch die Niederlage haben sie ihren Playoff-Platz vorerst an die Nets verloren.
Dabei spielten auch die Spurs nicht unbedingt auf dem Level, das sie letzte Saison zum Champion gemacht hatte. Einer erinnerte allerdings an die Finalserie: Der Finals-MVP. Kawhi Leonard machte mit 24 Punkten eins seiner besten Spiele der Saison und überzeugte zudem mit starker Defense. Und auch Tony Parker (21 Punkte) sowie Tim Duncan (10 Punkte, 12 Rebounds) zeigten gute Vorstellungen. Eine Notiz am Rande: Gregg Popovich fehlt jetzt nur noch ein Sieg für 1.000 in seiner Karriere. Am Sonntag könnte es gegen Toronto soweit sein. Auch wenn es Pop vermutlich völlig egal wäre.
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