Als zweiter Coach der NBA-Historie erreicht Gregg Popovich 1000 Siege mit einem einzigen Team, seinen San Antonio Spurs. Bedanken darf er sich bei Marco Belinelli. Atlanta stoppt Minnesota, müde Warriors machen es spannend und Miami zerstört die Knicks, bei denen Carmelo Anthony verletzt raus muss.
Indiana Pacers (20-33) - San Antonio Spurs (33-19) 93:95 (BOXSCORE)
Was für ein Teufelskerl! Nicht Marco Belinelli - ok, der auch - sondern Gregg Popovich. 1000 Siege mit nur einer einzigen Franchise, mit der er ebenfalls einen Titel gewonnen hat - das gelang vor ihm noch keinem Coach in der NBA.
Als insgesamt Neunter reiht sich Pop in die Liste illustrer Namen ein, die eine vierstellige Zahl an Siegen vorweisen können, darunter Don Nelson, Jerry Sloan und Pat Riley und Phil Jackson.
Wie zu erwarten war, spielte Popovich den Meilenstein in gekonnter Manier herunter: "Ich bin eine ganz Weile hier gewesen und ich hatte gute Spieler. So einfach ist die Erfolgsformel. Die Spieler zu holen, ist schwierig, aber ich hatte Glück, ein paar außergewöhnliche zu bekommen. Aber der wichtigste Faktor ist die Zeit, Man braucht dafür schon eine ganze Weile."
19 Saisons hat Popovich gebraucht, aber nun gehört der wohl beste Coach der NBA endlich zum 1k-Club. Dass Pop heute so viele Glückwünsche entgegennehmen musste, hat er Marco Belinelli, dem anderen angesprochenen Teufelskerl zu verdanken.
Mit 2,1 Sekunden auf der Uhr ließ der Italiener erst noch einen Verteidiger aussteigen, nur um dann den siegbringenden Baseline-Jumper durch die Reuse zu jagen. Es passt zum Stil von Pop, dass es mit Belinelli ein Rollenspieler und keiner der Stars wie Tim Duncan war, der den 1000. Sieg für seinen Coach unter Dach und Fach brachte.
Zuvor gelang den Spurs ein starkes Comeback. Mit 14 Punkten hatten sie im Schlussabschnitt bereits zurückgelegen, bevor Saisonsieg Nummer 33 eingetütet werden konnte.
Tony Parker, der auf 19 Punkte kam, freute sich unglaublich für Popovich: "Eintausend Siege, man das sind schon eine ganze Menge. Ich bin echt froh, dass ich mit ihm so eine lange Zeit zusammenarbeiten durfte. Wir haben gemeinsam soviel erlebt. Ich bin freue mich einfach nur für ihn." Wir uns auch, Pop. Und um es mit Deinen knackigen Aussagen zu halten: Hut ab!
Philadelphia 76ers (12-41) - Golden State Warriors (41-9) 84:89 (BOXSCORE)
24,1 Prozent. Diese Zahl steht im Statistikbogen, wenn man sich die Dreierquote der Warriors anschaut. Das ist nicht normal, wenn man zwei Shooter wie Steph Curry und Klay Thompson im Team hat.
Es fühlt sich so an, als hätten wir im Moment nichts mehr im Tank", so Coach Steve Kerr: "Ich bin aber gerade deshalb sehr stolz auf die Jungs, weil sie heute den Sieg geholt haben. Dabei haben wir nicht viel gezeigt, doch wir hatten ein paar starke individuelle Leistungen dabei."
Darunter fallen zum Beispiel die 16 Punkte von Backup-Guard Leandro Barbosa und die starke Allround-Performance von Andre Iguodala (13 Punkte, 5 Rebounds, 2 Assists, 4 Steals).
Die Sixers spielten ohne Michael-Carter Williams (Fingerverletzung) und auch ohne Respekt gegen das beste Team der Liga. Lange hielten sie gut mit, ehe Golden State zu Beginn des vierten Viertels einen 16:2-Lauf hinlegte, von dem sich Philly nicht mehr erholte.
Dennoch war Brett Brown zufrieden: "Ich bin stolz auf die defensive Verbesserung unserer Jungs", so der 76ers-Coach: "Sie verteidigen mit Stolz und sie haben unsere Identität verinnerlicht. Wir haben ein Team, das im Schnitt 111 Punkte erzielt bei 89 gehalten. Mehr kann man nicht erwarten."
Offensiv muss Philadelphia aber noch eine Schippe drauflegen. 27 Turnover sind deutlich zuviel, da half auch die Rebound-Überlegenheit (52:40) nichts.
Thompson beendete das Spiel mit 13 Punkten (4/14 FG), Curry traf nicht wirklich besser (7/20 für 20 Punkte). Draymond Green musste gegen Spielende mit einer Knöchelverletzung raus, scheint aber wohl nichts Ernsthaftes zu sein. Für die Sixers kam Robert Covington auf 21 Punkte (7/15 FG), 8 Rebounds und 3 Steals.
Washington Wizards (33-20) - Orlando Magic (16-39) 96:80 (BOXSCORE)
Dass mal ein Assist oder ein Rebounds zum Triple Double fehlt, kommt ja regelmäßig vor. Aber ein Punkt? Das kennt man sonst nur von Joakim Naoh. Dieses Kunststück gelang beim lockeren Sieg gegen Orlando John Wall von den Wizards. Mit 9 Punkten, 10 Vorlagen und 10 Rebounds war der Allstar einer der entscheidenden Faktoren für den Erfolg.
Nachdem die Wizards ihre fünf Spiele andauernde Negativserie gegen Brooklyn beenden konnten, war der Sieg gegen die Magic ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.
"Es ist wie Ebbe und Flut", erklärte Coach Randy Wittman den Prozess: "Wir haben als Team zu kämpfen gehabt, aber das letzte Spiel hat uns Auftrieb gegeben. Das muss auch die Bank schaffen, man muss immer bereit sein"
Der Wizards-Benchmob war bestens aufgelegt und erzielte mit 46 Punkten fast die Hälfte der Washington-Zähler. Nene lieferte zudem mit fünf krachenden Dunks Material genug für ein eigenes Highlight-Video.
Beide Teams hatten Probleme mit dem Dreier. Keiner der 18 Versuche vom Perimeter fiel durch die Reuse. Wall netzte im dritten Viertel den ersten ein, der den ausschlaggebenden 11:0-Run der Wizards einläutete.
"Wir hätten besser vorbereitet sein müssen, vor allem die Starting Five", sagte Magic-Interimscoach James Borrego: "Wir waren weder physisch noch psychisch da, als das Spiel begann."
Miami Heat (22-29) - New York Knicks (10-42) 109:95 (BOXSCORE)
Die Spekulationen, Carmelo Anthony könne die Saison vorzeitig beenden haben durch das Spiel gegen die Heat neue Nahrung erhalten. Melo verdrehte sich im vierten Viertel das Knie und kehrte nicht mehr zurück.
"Es ist das gleiche Problem wie vorher", so ein frustrierter Anthony nach dem Spiel: "Es ist sehr schmerzhaft." Als Melo in der Kabine war, fielen die Knicks in sich zusammen. Miami erzielte in den nächsten fünf Minuten 19 Punkte und holte sich mit dem Sieg den achten Rang im Osten von den Nets zurück.
Die Heat hielten New York in der zweiten Halbzeit bei lediglich 39 Punkten. "Wie schwer es diese Saison auch für uns gewesen ist, wir sind immer da", so Bosh, der mit 32 Punkten Topscorer der Partie war: "Unsere Jungs wollen gewinnen, sie kommen aufs Feld und geben alles, egal in welcher Situation. Deshalb liebe ich die Truppe so."
Beeindruckend auch das Ball-Movement der Heat, die bei 36 Korberfolgen ungalubliche 28 Assists spielten. Hassan Whiteside kam dieses Mal mit 7 Punkten und 9 Rebounds nicht auf ein Double-Double, blockte aber 2 Würfe.
Für New York stand heute ein lange vermisstes Gesicht auf dem Parkett. Andrea Bargnani feierte nach überstandener Verletzung sein Comeback. Bisher hatte er in der Saison erst zwei Spiele absolviert.
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Milwaukee Bucks (29-23) - Brooklyn Nets (21-30) 103:97 (BOXSCORE)
Es läuft einfach bei den Bucks. Der knappe Erfolg gegen Brooklyn beschert dem Team von Jason Kidd den achten Sieg in den letzten 10 Spielen.
Dabei sah es zu Beginn nicht danach aus, als würde Milwaukee das Parkett als Sieger verlassen. Ende des ersten Viertels begann eine Durststrecke, in der die Bucks keinen ihrer 12 Würfe im Korb unterbrachten und mit 24:41 ins Hintertreffen gerieten.
J-Kidd schien in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden zu haben und Antetokounmpo und Co. fanden über gute Defense und ihr starkes Fastbreak-Spiel zurück in die Partie.
"Indem wir das dritte Viertel stark begonnen haben, konnten wie das Spiel an uns reißen und es auch so zu Ende bringen, wie wir es getan haben", sagte ein zufriedener Coach nach der Schlusssirene.
Nets-Coach Lionel Hollins bemängelte die Ausführung in der Crunchtime: "Ich hatte vor dem Spiel gesagt, dass wir immer weiter punkten müssen. Wir können uns keine Pause erlauben. Am Ende hatten wir drei oder vier offene Dreier, die wir nicht getroffen haben - damit war es das dann."
Giannis schrammte mit 12 Punkten, 9 Rebounds und 8 Assists nur knapp an einem Triple Double vorbei, ansonsten überzeugte Milwaukee einmal mehr mit kollektivem Scoring. Für Brooklyn kam Jarrett Jack auf 26 Punkte (10/15 FG) und 8 Vorlagen, während Joe Johnson (8/16 FG) 19 Zähler auflegte.
Minnesota Timberwolves (11-41) - Atlanta Hawks (43-10) 105:117- (BOXSCORE)
Die Wolves sind wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Nachdem Nikola Pekovic, Kevin Martin und Ricky Rubio von ihren langwierigen Verletzungen zurückgekehrt waren, gab es drei Siege in Folge - gegen das beste Team des Ostens reichte es dann aber doch nicht.
Es war die erste Fünf, die für Atlanta den Sieg klar machten. DeMarre Carroll erzielte mit 26 Punkten ein Career High, Al Horford kam auf 28 Punkte (Saisonbestwert). die anderen drei Starter landeten ebenfalls in Double Figures.
"Es ist selten, aber manchmal hat man einfach einen solchen Abend", sagte Horford (11/18 FG): "Ich habe keine anderen Würfe genommen als letzte Nacht, aber heute sind sie gefallen. Es ist schwer zu erklären."
Coach Bud hatte aber auch Grund zu meckern: "Offensiv war alles ok, aber wir müssen defensiv mehr Stopps generieren und vor allem mehr Rebounds holen. Dann können wir uns in so einem Spiel auch früher absetzen."
Und die Rebounds waren wirklich ein Problem. Insgesamt 23 mal kreierten sich die Wolves mit einem Offensiv-Rebound zweite Wurfchancen.
Dass Atlanta dennoch den Sieg aus dem hohen Norden mitnimmt, haben sie ihrem guten Shooting (51 Prozent), den 21 Fastbreak-Punkten sowie der Effizienz an der Linie (19/20 FT) zu verdanken. Dennis Schröder spielte 20 Minuten und legte neben 8 Punkten auch noch 2 Assists, 1 Rebound und 1 Steal auf.
New Orleans Pelicans (27-25) - Utah Jazz (19-33) 96:100- (BOXSCORE)
Kein Anthony Davis, kein Sieg für die Pelicans. Obwohl Eric Gordon in Abwesenheit der "Brow" erneut groß aufspielte (31 Punkte, 7/8 Dreier), geht Utah als Sieger aus dem West-Duell hervor.
Der entscheidende Mann auf dem Parkett war dabei Gordon Hayward. In den ersten 30 Minuten lief für die Jazz nicht wirklich viel zusammen und New Orleans zog bis auf 14 Zähler davon, doch dann drehte Hayward auf. Er führte einen 21:3-Lauf der Gäste an, erzielte 25 seiner insgesamt 32 Punkte und war dann auch in der Crunchtime zur Stelle, um den Sieg zu sichern.
"Es war einer dieser Tage, an dem die Coaches gesagt haben: 'Ok, wir brauchen jetzt mehr Offense' und mir die Freiheit gaben, aggressiver zu sein", so der Matchwinner: "Dann musst du es auch bringen und in der Lage zu sein, die entscheidenden Würfe zu treffen und bei mir sind sie heute reingegangen."
Es scheint, als hätten die Pelicans von Davis Nachhilfe in Sachen Rim Protection erhalten, denn das Team kam auch ohne AD auf insgesamt 17 Blocks. Dabei stellte Omer Asik mit 5 Rejections sein Career-High ein, Dante Cunningham kam mit ebenfalls 5 Blocks auf einen Karrierebestwert.
Denver Nuggets (19-33) - Oklahoma City Thunder (27-25) 114:124 (BOXSCORE)
Die Thunder sind dran. Mit dem Sieg gegen Denver hat OKC in der Tabelle mit New Orleans gleichgezogen und liegt nur noch eineinhalb Spiele hinter dem achten und letzten Playoff-Platz im Westen. Der Grund dafür heißt Kevin Durant.
Der amtierende MVP legt gegen die Nuggets das 43. Spiel mit 40 oder mehr Punkten hin. und traf so ziemlich aus allen Lagen Damit brachte er Denver zum Verzweifeln, auch Ty Lawson: "Es war echt hart. Wenn er so heiß läuft, dann müssen wir ihn doppeln, selbst wenn er zwei, drei Schritte hinter der Dreierlinie steht. Er hat heute echt schwierige Würfe getroffen."
Aber die Nuggets steckten trotzdem nicht auf. Zur Halbzeit waren die mit 14 hinten, kamen wieder bis auf 5 Zähler ran. Als OKC sich erneut bis auf 15 Punkte abgesetzt hatte, war dann aber der Widerstand von Lawson und Co. gebrochen.
Besonders auffällig bei den Thunder war neben Durant und Westbrook (26 Punkte, 9 Assists) Mitch McGary. Mitch McGary? Richtig, Mitch McGary. Nachdem der Rookie schon gegen die Clippers überzeugt hatte, legte er gegen Denver noch einmal 17 Punkte und 10 Rebounds in nur 25 Minuten nach und scheint eine echte Alternative im Frontcourt zu werden.
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