Kevin Garnett steht das erste Mal wieder in Minnesota auf dem Parkett und feiert eine höchst emotionale Rückkehr. Dabei rollen die Timberwolves über kriselnde Wizards hinweg. Auch der Champion steckt in der Krise, während die Rockets gegen ihren Angstgegner aus Los Angeles siegen.
Orlando Magic (19-40) - Miami Heat (25-31) 90:93 OT (BOXSCORE)
Es lief nicht viel zusammen bei den Heat. So richtig wollte kein Wurf fallen. Die schwache Quote von nur 38 Prozent ist der beste Beweis dafür. "Der Ball wollte einfach nicht rein, bei niemandem von uns. Aber du musst einfach weiterwerfen und hoffen, dass der Basketballgott seine Meinung ändert", meinte Dwyane Wade (18 Punkt, 6/19 FG) nur.
Der Basketballgott änderte seine Meinung eine Minute vor Schluss. Bis dahin waren die Magic fast das gesamte Spiel über in Führung. 42 Sekunden vor Schluss waren es noch immer sieben Punkte. Doch zwei Dreier von Henry Walker (10 Punkte, 6 Rebounds) brachten Miami irgendwie noch in die Overtime.
Dort schaukelten die erfahreneren Heat das Spiel dann über die Bühne. Auch dank eines erneut sehr starken Hassan Whiteside, der das schon obligatorische Double-Double (15 Punkte, 13 Rebounds, dazu 3 Blocks) auflegte. So mussten die Magic, bei denen Nikola Vucevic (26 Punkte, 8 Rebounds) und Victor Oladipo (13 Punkte, 13 Rebounds) herausragten, bereits die zweite bittere Pleite in Folge hinnehmen.
Boston Celtics (22-33) - New York Knicks (10-46) 115:94 (BOXSCORE)
Zwischendurch hatte man bei den Knicks ja mal wieder ein wenig Hoffnung, dass es aufwärts geht, doch gegen die Celtics gab es für New York die achte Niederlage in Folge. Seit der Operation von Carmelo Anthony fehlt eben einfach der Go-to-Guy. Gegen Boston war dies jedenfalls Andrea Bargnani (17 Punkte, 5/13 FG). Mehr muss man nicht sagen.
Die Celtics hingegen wissen noch immer nicht so ganz, ob sie nun um die Playoffs oder um einen möglichst hohen Draft-Pick kämpfen wollen. Die Verpflichtung von Isaiah Thomas zeigt jedenfalls, dass es eher in Richtung Playoffs gehen soll. Der Point Guard gab gegen die Knicks sein Heimdebüt und legte, von der Bank kommend, gleich einmal 19 Punkte (3/10 FG), 7 Assists und 6 Rebounds auf.
Neben Thomas machte auch ein anderer Neuzugang ein starkes Spiel. Jonas Jerebko war mit 20 Punkten (7/10 FG) und 5 Rebounds Top-Scorer der Celtics. Dabei standen beide aber im Schatten von Evan Turner. Der Flügelspieler erzielte mit 10 Punkten, 12 Rebounds und 10 Assists das erste Triple-Double seiner Karriere und hatte so entscheidenden Anteil am Sieg, den die Celtics vor allem durch ein starkes Schlussviertel (35:22) eintüteten.
Chicago Bulls (36-22) - Charlotte Hornets (23-32) 86:98 (BOXSCORE)
Der Schock nach dem erneuten Meniskusriss von Derrick Rose sitzt noch immer tief in Chicago. Ohne den verletzten Point Guard lief gegen stark verteidigende Hornets relativ wenig zusammen. Pau Gasol übernahm zwar mit 25 Punkten (11/20 FG), 13 Rebounds und 4 Blocks das Kommando, ansonsten hatten die Bulls aber Probleme in der Offensive.
So traf Chicago gerade einmal 3 von 17 Dreier, gerade Rose-Backup Aaron Brooks hatte kein Wurfglück und blieb bei 12 Punkten (1/5 Dreier) stehen. Dabei bewegte sich das Spiel generell auf einem eher überschaubaren Niveau und lebte von der Spannung. Zur Halbzeit stand es noch Unentschieden, nach drei Vierteln führte Charlotte gerade einmal mit zwei Punkten Vorsprung.
Dann setzten die Hornets aber angeführt von Michael Kidd-Gilchrist (18 Punkte, 12 Rebounds), der ein paar spektakuläre Dunks zeigte, und dem wie immer soliden Al Jefferson (16 Punkte, 7 Rebounds) zum Schlussspurt an und entschieden das letzte Viertel deutlich für sich.
Houston Rockets (39-18) - Los Angeles Clippers (37-21) 110:105 (BOXSCORE)
Der Angstgegner ist geschlagen! Fast zwei Jahre lang haben die Rockets es nicht geschafft, gegen ihren Kontrahenten aus der Western Conference zu gewinnen, doch nun gab es den enorm wichtigen Heimsieg, der nicht nur die Moral stärkt, sondern auch den Vorsprung vor einem Konkurrenten um starke Playoffplatzierungen weiter ausbaut.
Geholfen hat den Rockets dabei wieder ihre schon zu Beginn der Saison getätigte Top-Verpflichtung Corey Brewer. Der Shooting Guard war hauptverantwortlich für den 15:1-Lauf der Rockets zu Beginn des letzten Viertels. Am Ende stand Houstons Sixth Man bei 20 Punkten (7/17 FG) und 6 Rebounds.
Dabei erlebten die Rockets einen kurzen Schock-Moment, als sich James Harden (21 Punkte, 10 Assists) im Duell mit Chris Paul den Knöchel verdrehte und vom Feld humpelte. Doch der Shooting Guard kehrte nach kurzer Behandlungspause sofort wieder aufs Parkett zurück.
Bei den Clippers machten wieder die üblichen Verdächtigen ein gutes Spiel. Jamal Crawford war mit 24 Punkten von der Bank Top-Scorer der Clippers. Chris Paul (22 Punkte, 14 Assists) und DeAndre Jordan (22 Punkte, 19 Rebounds) legten starke Double-Doubles auf. Ansonsten war die Unterstützung aber eher mau.
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Milwaukee Bucks (32-25) - Philadelphia 76ers (12-45) 104:88 (BOXSCORE)
Ausgerechnet gegen die 76ers gab Michael Carter-Williams sein Debüt im Jersey der Bucks. Dabei wusste der Point Guard in seiner begrenzten Spielzeit (18 Minuten) durchaus zu überzeugen und legte 7 Punkte (3/5 FG) sowie 8 Assists auf. So war er einer der Hauptakteure eines starken ersten Viertels, mit dem die Bucks die Weichen schon deutlich auf Sieg stellten.
Zur Halbzeit führte Milwaukee bereits beruhigend mit 25 Punkten. Damit war das Spiel bereits entschieden. Die Sixers hatten Milwaukee wenig entgegenzusetzen. Veteran Jason Richardson war mit 16 Punkten bereits Top-Scorer. Er leistete sich auch als einer der einzigen 76ers keinen Turnover. Ansonsten stand Philly bei 28 Ballverlusten - deutlich zu viel, um ein Spiel zu gewinnen.
Bei den Bucks, bei denen John Henson (21 Punkte, 9 Rebounds, 3 Blocks) und Khris Middleton (19 Punkte, 9/12 FG) die besten waren, schien der Neue sichtlich zufrieden zu sein. "Ich denke, ich hab das ziemlich gut gemacht heute. Ich habe die offenen Mitspieler gefunden und versucht, ihnen ihre Würfe zu ermöglichen."
Minnesota Timberwolves (13-43) - Washington Wizards (33-25) 97:77 (BOXSCORE)
Der emotionale Leader ist zurück, und schon läuft es bei den Timberwolves. Minnesotas bekanntester NBA-Star Kevin Garnett feierte gegen die Wizards seine Rückkehr - und die fiel ebenfalls emotional aus. Zum Start gab es minutenlang Standing Ovations und nach dem Spiel erhielt er noch ein eigenes Ständchen. Garnett war überwältigt.
"Ich wusste nicht, dass mich die Stadt wirklich so sehr vermisst hat. Du denkst nie, dass dich eine Stadt so lieben kann und dann realisierst du es. Ich fühle mich sehr geehrt", meinte Garnett, der mit 5 Punkten und 8 Rebounds ein solides Comeback in seiner alten Heimat gab. Viel wichtiger als seine individuelle Leistung war aber seine Wirkung auf das restliche Team.
Die Timberwolves spielten wie aufgedreht, zwangen die Wizards zu einer Wurfquote von lediglich 37,9 Prozent und kämpften bedingungslos um jeden Rebound. Mit Kevin Martin (28 Punkte, 10/15 FG) war ein anderer Routinier Top-Scorer, Nummer-1-Pick Andrew Wiggins erzielte 19 Punkte (6/13 FG).
Die Wizards waren an diesem Abend letztendlich auch der perfekte Gegner, um die Rückkehr des verlorenen Sohnes abzurunden. Washington, das in Otto Porter Jr. (13 Punkte, 6/11 FG) seinen besten Punktesammler hatte, verlor gegen die Twolves bereits das fünfte Spiel in Folge und befindet sich weiter auf dem absteigenden Ast.
New Orleans Pelicans (30-27) - Brooklyn Nets (23-32) 102:96 (BOXSCORE)
Anthony Davis verletzt, Ryan Anderson verletzt, doch alles kein Problem, wenn man einen Quincy Pondexter in seinen Reihen hat. Der in dieser Saison aus Memphis gekommene Flügelspieler erhielt die Möglichkeit, sich in der Startformation zu zeigen und legte gleich mal einen Karrierebestwert von 25 Punkten (9/13 FG) auf.
So führte Pondexter die Pelicans gemeinsam mit Tyreke Evans (15 Punkte, 11 Assists) zum knappen Heimsieg und schickte gleich mal eine Kampfansage an die Konkurrenz im Westen. "Ich denke nicht, dass irgendwer hier in der Umkleide nicht an die Playoffs glaubt. Wir spielen mit viel Herz und lassen uns nicht davon entmutigen, wenn ein paar Jungs ausfallen."
Mit Ausfällen kennt man sich in Brooklyn ebenfalls bestens aus. Gegen die Pelicans konnte Head Coach Lionel Hollins aber auf seine vermeintlich beste Formation vertrauen. Die bestand aus einer Drei-Mann-Bankrotation um Thad Young (19 Punkte), Brook Lopez (15) und Jarrett Jack (15). Aber auch die gute Leistung der zugegebenermaßen prominent besetzten Bank half nicht.
Doch kein Problem: Im Gegensatz zu den siegreichen Pelicans stehen die Nets mit ihrer Bilanz auf einem Playoffplatz. Der Osten macht's möglich.
Denver Nuggets (20-37) - Phoenix Suns (30-28) 96:110 (BOXSCORE)
Wie viele andere Teile der USA war auch Denver von den derzeit vorherrschenden Wetterbedingungen betroffen. Wegen eines Schneesturms war das Pepsi Center deswegen nur halb gefüllt. Und die anwesenden Zuschauer sahen auch noch eine weitere Heimpleite ihres von Verletzungen gebeutelten Teams.
Phoenix setzte sich bereits im ersten Viertel mit 35:26 ab und gab die Führung im Anschluss nicht mehr her. So entkamen die Suns ihrem fünf Spiele andauernden Negativlauf. Einer der Hauptverantwortlichen für den Sieg war Neuzugang Brandon Knight. Der noch relativ frische neue Spielmacher war mit 19 Punkten (7/16 FG) der beste Punktesammler beim Team aus Arizona.
Neben Knight war vor allen Dingen das starke Reboundverhalten entscheidend für den Sieg der Suns. 65 Rebounds, darunter 23 Offensivrebounds, griff sich Phoenix gegen die Nuggets ab, so viele wie noch kein anderes NBA-Team in dieser Saison. Das ist kein Wunder, fehlte den Nuggets, bei denen Danilo Gallinari (20 Punkte, 7 Rebounds) Top-Scorer war, doch Kenneth Faried. Zudem verletzten sich zu allem Überfluss mit Jusuf Nurkic und Darrell Arthur während des Spiels noch zwei weitere Big Men.
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Utah Jazz (21-35) - Los Angeles Lakers (15-41) 97:100 (BOXSCORE)
It's a streak, Baby! Kobe Bryant wird vielleicht nicht unbedingt in die Luft springen nach zwei Siegen am Stück, doch für die im Keller der Western Conference angesiedelten Lakers ist der Sieg gegen die Jazz ein ganz besonderes Erfolgserlebnis. Utah hätte durch einen Heimerfolg gegen die Lakers seinerseits seine Siegesserie auf drei Spiele ausbauen können.
Daraus wurde aber nichts, was vor allen Dingen an Lakers-Rookie Jordan Clarkson lag. Der Point Guard machte gegen die Jazz das beste Spiel seiner noch jungen Karriere. 22 Punkte (10/16 FG) schenkte Clarkson den Jazz ein und war so gemeinsam mit Ed Davis (12 Punkte, 9 Rebounds, 3 Blocks) einer der Garanten für den Sieg.
Dabei waren die Lakers erst gegen Mitte des Schlussviertels durch einen 10:0-Lauf erstmals überhaupt im Spiel in Führung gegangen. Deswegen ärgerte man sich bei den Jazz, bei denen Rudy Gobert mit 16 Punkten und 14 Rebounds glänzte, auch über die unnötige Niederlage.
So betonte Shooting Guard Elijah Millsap, der mit 17 Punkten ebenfalls einen Karrierekord aufstellte, auch: "Die Fans haben uns Energie gegeben, der Coach hat uns Energie gegeben. Das geht also nur auf unsere Kappe!"
Sacramento Kings (20-35) - Memphis Grizzlies (41-15) 102:90 (BOXSCORE)
Die Verpflichtung von Head Coach George Karl scheint langsam Früchte zu tragen in Sactown. Gegen die Grizzlies gelang den Kings ein nicht zu erwartender Upset und das, obwohl DeMarcus Cousins lange mit Foulproblemen zu kämpfen hatte und lediglich 24 Minuten auf dem Feld stand.
In dieser Zeit legte sich Boogie aber nicht nur mit Zach Randolph (20 Punkte, 5 Rebounds) an, er erzielte auch starke 16 Punkte, 9 Rebounds und 6 Assists. Generell war es ein hartes, bissiges und von Fouls geprägtes Spiel, also eigentlich eine Begegnung genau nach dem Geschmack der Grizzlies.
Stattdessen aber behielten die Kings die Oberhand, was auch an einem 10:0-Lauf gleich zu Beginn des Schlussviertels lag, zu dem Cousins acht Punkte beisteuerte, ehe er kurze Zeit später mit dem sechsten Foul das Feld verlassen musste. Für ihn sprang dann immer wieder Rudy Gay (28 Punkte, 6 Assists) in die Bresche.
Bei den Grizzlies waren Randolph und Marc Gasol (14 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists) dagegen eher auf sich allein gestellt. Ungewöhnlich klar verlor Memphis dann auch das Reboundduell mit 38:47. Ein Knackpunkt.
Portland Trail Blazers (37-19) - San Antonio Spurs (34-23) 111:95 (BOXSCORE)
Sie waren kaum vertreten beim diesjährigen All Star Weekend, doch komischerweise hat den Spurs die Pause nicht gut getan, sondern sie gestört. Seit sich die besten Spieler der Liga zum Showmatch getroffen haben, läuft nämlich wenig zusammen beim amtierenden Champion. Gegen die Blazers setzte es die vierte Niederlage in Folge seit dem Break.
Dabei verschlief der Meister gerade den Beginn komplett. Die Blazers gingen im ersten Viertel schnell mit 36:12 in Führung. Zwar kämpfte sich San Antonio im zweiten Viertel zurück, doch zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigte sich das gleiche Spiel. Gerade Wesley Matthews hatte ein heißes Händchen erwischt und schoss die Texaner mit 31 Punkten (11/18 FG) ab.
Damian Lillard (18 Punkte, 7 Rebounds, 5 Assists) und LaMarcus Aldridge (11 Punkte, 13 Rebounds) steuerten ihren Teil zum Sieg dabei. Insgesamt schossen die Blazers sowohl aus dem Feld wie auch von der Dreierlinie 50 Prozent. Bei San Antonio punkteten dagegen lediglich Tim Duncan (20 Punkte, 9/12 FG) und Danny Green (17 Punkte, 3/7 Dreier) effektiv.
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