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Den Bart gegen die Wand laufen lassen

James Harden erzielte im ersten Aufeinandertreffen 33 Punkte für die Houston Rockets
© getty

Die Washington Wizards können mit einem Sieg gegen die Houston Rockets (18.30 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE) die Playoffs perfekt machen. Auch wenn es zuletzt nicht gut lief, macht die Heimbilanz und das erste Aufeinandertreffen Hoffnung. Trevor Ariza kehrt erstmals nach Washington zurück.

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Ausgangslage

Mit einem Sieg könnten sich die Wizards erstmals seit 1989 die Regular Season Series gegen die Rockets sichern. Viel wichtiger für Washington wird allerdings sein, dass auch die Playoffs endgültig festgezurrt werden können. Dafür braucht es neben einem eigenen Sieg noch Schützenhilfe der L.A. Lakers gegen die Brooklyn Nets.

Nach der äußerst durchwachsenen zweiten Saisonhälfte könnte ein sicherer Playoff-Platz vielleicht etwas Stabilität zurückbringen. Vor dem Sieg gegen die Charlotte Hornets blieb Washington erneut vier Spiele ohne Erfolgserlebnis. Seit dem All-Star-Break stehen sie bei einer schwachen Bilanz von 8-11. Zuhause läuft es aber ganz ordentlich. Sechs der letzten sieben Partien im Verizon Center wurden gewonnen.

Das sieht bei Houston ganz anders raus. Die Rockets haben ihren Playoff-Platz im starken Westen bereits sicher. Beim sechsten Sieg in den letzten sieben Spielen am Freitag gegen die Minnesota Timberwolves ließen sie wieder einmal nichts anbrennen. "Wir sind ein Team mit einer Mission. Ausreden gibt es bei uns nicht. Wir sind in jedem Spiel bereit, um perfekt für die Playoffs vorbereitet zu sein. Egal, gegen wen es geht", sagte Josh Smith und machte schnell klar, dass die Rockets sich auch für den Rest der Saison nicht schonen werden.

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Für Dwight Howard gilt es schließlich darum, nach seiner langen Verletzungspause wieder in Form zu kommen. Patrick Beverley wird erneut aufgrund seiner Handgelenksverletzung fehlen. Auf Seiten der Wizards kommt Will Bynum zu seinem zweiten Einsatz. Der Guard wurde erst in dieser Woche verpflichtet, nachdem er zuvor in China unterwegs war. Trevor Ariza kehrt erstmals nach seinem Wechsel ins Verizon Center zurück.

Die Stars der Teams

Bei den Wizards gibt es keinen Zweifel, wer der Herr im Haus ist. Es ist John Wall. Der Point Guard hat sich mittlerweile zu einem der besten Einser der Liga gemausert und ist jemand, der ganz selbstverständlich eine Führungsrolle für sich proklamiert. Seine Leistungen in dieser Saison rechtfertigen dies aber auch.

Zwar liegt sein Punkteschnitt (17,6) leicht unter der Vorsaison (19,3), dafür hat er aber bei den Assists (von 8,8 auf 9,8) und bei den Rebounds (von 4,1 auf 4,7) zugelegt. Auch die Quote aus dem Feld (45 Prozent) ist so gut wie nie. Um in die Riege der Superstars aufzusteigen, fehlt Wall allerdings noch etwas die Konstanz. Zumindest zuhause funktionierte das zuletzt gut. In den letzten vier Heimpartien legte er durchschnittlich 29,5 Punkte auf.

Auch bei den Rockets ist die Starrolle klar vergeben. In Abwesenheit des häufig verletzten Dwight Howard hat James Harden das Team endgültig an sich gerissen und versprüht eine Dominanz, die ihn zu einem legitimen Anwärter auf den MVP-Award macht. Der Guard legt durchschnittlich 27,2 Punkte auf, verteilt 7 Assists und greift sich 5,8 Rebounds. Das sind alles Karrierebestwerte.

Dazu steht er rund zehn Mal pro Spiel an der Freiwurflinie. Niemand darf häufiger vom Charity Stripe ran. Da er dabei auch noch 86,6 Prozent der Freiwürfe trifft, gehört die Kunst, Fouls zu ziehen, zu seinen gefährlichsten Waffen. Sein Euro-Step ist berüchtigt. In Abwesenheit von Beverley ist Harden zudem noch mehr für den Spielaufbau verantwortlich.

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Das Schlüsselduell

Natürlich geht es für die Wizards darum, irgendwie Harden in den Griff zu bekommen. Das ist sicher keine Aufgabe, die Bradley Beal oder John Wall alleine bewerkstelligen können. Wenn Harden weitestgehend aus der Zone gehalten wird, steigen die Chancen für Washington extrem an. Daher wird es auch darauf ankommen, wie gut Nene und Marcin Gortat den Ring beschützen können.

Im Hinspiel schenkte The Beard ihnen 33 Punkte ein, obwohl er für seine Verhältnisse selten (7 Mal) an der Freiwurflinie stand. Dass es trotzdem zum knappen Sieg langte, lag vor allem an Beals Offensivleistung. Der Shooting Guard erzielte gegen Houston mit 33 Punkten sein bisheriges Season High. Nicht viel weniger ist auch dieses Mal notwendig.

Geschichte

Es ist das Duell eines Ostteams gegen ein Westteam, und doch spielten beide Mannschaften schon mal in den Playoffs gegeneinander - und das nicht in den Finals. 1977 gehörten die Rockets noch der Eastern Conference an und dort kam es in den Conference Semifinals zum Duell mit den Washington Bullets.

Nachdem Washington dank 32 Punkten des heutigen Lakers-GMs Mitch Kupchak Spiel 1 aus Houston entführen konnte, schlugen die Rockets in der zweiten Partie in einem packenden Overtime-Krimi zurück. Die Texaner lagen bereits mit 12 Punkten zurück und starteten dann ein beachtliches Comeback.

Die Bullets holten sich anschließend Spiel 3. Wieder war es Rookie Kupchak, der die Partie von der Freiwurflinie nach Hause brachte. Doch dann war Houston nicht mehr zu halten. Ein gewisser Rudy Tomjanovich, der später als Coach noch seine Spuren in Houston hinterlassen sollte, war mit 28 Zählern der Sieggarant in Spiel 4. Calvin Murphys 40-Punkte-Gala sicherte Spiel 5. Dann war es wieder an Rudy T, die Serie zu entscheiden.

In den Confererence Finals unterlag man anschließend den Philadelphia 76ers, die sich wiederum den Portland Trail Blazers in den Finals geschlagen geben mussten.

Die Rookies

Die Wizards haben in dieser Saison nicht einen Rookie im Kader. Ihren Zweitrundenpick Jordan Clarkson tradeten sie noch in der Draftnacht zu den Lakers. Dort zeigt der Spielmacher unerwartend gute Leistungen.

Auf Seiten der Rockets stehen gleich vier Frischlinge im Roster. Dabei spielen der Schweizer Clint Capela und Point Guard Nick Johnson keine Rolle. Auch KJ McDaniels sucht nach seinem Trade von Philadelphia nach Houston noch nach seinem Platz in der Rotation. Bei den Sixers kam er rund 25 Minuten zum Einsatz, in Texas sind es derweil nur noch zwei kümmerliche Minütchen.

Kostas Papanikolaou ist der einzige Rookie, der bereits zeigen durfte, dass er eine Verstärkung sein kann. Der Grieche wurde 2012 von den New York Knicks an 48. Stelle gedraftet. Seine Rechte wanderten dann über Portland nach Houston. Dorthin wechselte er schließlich vor der Saison vom FC Barcelona. Aktuell legt 4,4 Punkte, 2,8 Rebounds und 2 Assists im Schnitt auf.

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Stimmen

James Harden (Rockets) über Houstons Ball-Movement: "Das ist das, was wir in den letzten Wochen machen. Wir bewegen einfach den Ball gut. Wir stellen sicher, dass jeder den Ball in seinen Händen hat und wir gute Würfe bekommen."

Josh Smith (Rockets) über das schwere Restprogramm: "Ich glaube, das ist gut für uns. Das sind große Herausforderungen und Möglichkeiten, die uns zeigen werden, aus welchem Holz wir geschnitzt sind."

Dwight Howard (Rockets) über das Restprogramm: "Das wird ein großer Spaß, vor allem für mich, weil ich gerade erst zurück bin. Das gibt mir die Möglichkeit, wieder in Form zu kommen und gegen gute Guards wie Tony Parker und Russell Westbrook zu spielen, um wieder ein Gefühl für die Pick-and-Roll-Defense in Hinsicht auf die Playoffs zu bekommen."

John Wall (Wizards) über James Harden: "Sie haben auch andere starke Jungs im Kader. Wenn wir versuchen ihn zu doppeln, ist er stark genug aus dem Pick-and-Roll oder der Isolation heraus, den anderen Jungs offene Würfe zu geben. Sie sind aber auch in der Verteidigung großartig. Das wird oft nicht erwähnt. Wir müssen auf jeden Fall unsere Team-Defense durchbringen, den Ball gut bewegen und uns den nächsten harten Sieg holen."

Prognose

Auch wenn die Rockets ihr vorläufiges Saisonziel erreicht haben und die Playoffs gesichert sind, können sie sich im hart umkämpften Westen nicht zurücklehnen. Washington wird Harden nicht in den Griff bekommen und die Partie deutlich verlieren.

Der Spielplan im Überblick

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