NBA

Der Triple-Double-Wahnsinn geht weiter

Von SPOX
Russell Westbrook erzielte das sechste Triple Double in den letzten acht Spielen
© getty

Russell Westbrook haut das nächste Triple Double raus und führt die Oklahoma City Thunder zum Sieg bei den Minnesota Timberwolves. Die Atlanta Hawks gewinnen bei den Phoenix Suns, die Golden State Warriors verzichten auf die Splash Brothers und verlieren bei den Denver Nuggets.

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Charlotte Hornets (29-35) - Chicago Bulls (40-27) 101:91 (BOXSCORE)

"Das war ein grandioser Sieg. Nicht nur, weil es sein Sieg ist, vielmehr geht es um die Art und Weise", sagte Hornets-Trainer Steve Clifford und meinte damit das 19-Punkte-Comeback seiner Mannschaft. Er versäumte es aber auch nicht, noch einmal eindringlich an sein Team zu appellieren, dass es nur so geht. "Müssen alle jeden Abend so auftreten? Ja, müssen sie. Und in den nächsten 18 Spielen können wir das. Darum war ich zuletzt auch so frustriert, weil ich weiß, was wir eigentlich können."

Charlotte kassierte zuletzt zwei Heimpleiten und rutschte so aus den Playoff-Rängen. Mit dem Sieg über die Bulls sind sie dorthin wieder zurückgekehrt. Die Hornets hielten Chicago im dritten Viertel bei 10 Zählern und bei 31 Punkten in der zweiten Hälfte. Doch auch offensiv überzeugten sie mit 27 Second-Chance-Punkten.

"Beim Rebounden hängt viel vom Willen und Entschlossenheit ab und den hatten sie, schließlich kämpfen sie um einen Playoff-Platz", musste auch Bulls-Coach Tom Thibodeau anerkennen. Dabei ging es für Chicago gut los. Nach zwölf Minuten stand es 35:19, 11 der ersten 14 Dreier fanden das Ziel.

"Wenn du so heiß bist und so früh so eine Führung hast, ist es immer ein zweischneidiges Schwert. Du denkst dann plötzlich 'wir führen mit 20, also gewinnen wir das Spiel'. Diese Fehler machen junge Teams. Und wir haben ihn heute auch gemacht", erklärte Pau Gasol. Topscorer der Partie war Aaron Brooks mit 24 Punkten, Gerald Henderson kam auf 20 Zähler für die Hornets.

Philadelphia 76ers (15-50) - Sacramento Kings (22-42) 114:107 (BOXSCORE)

"Es war defensiv die schlechteste erste Halbzeit in dieser Saison", polterte Sixers-Coach Brett Brown nach der Partie und weil er das auch schon zur Halbzeit in der Kabine getan hatte, konnte er versöhnlich nachschieben: "Aber ich muss unseren Jungs dafür Respekt zollen, dass sie einen Weg zurück gefunden haben und es auf diese Art und Weise getan haben."

Philly lag im dritten Viertel bereits mit 18 Zählern zurück, bog die Partie aber mit einem 33:9-Lauf in der Folge um. Die Bank der Sixers münzte den Spielstand mit Beginn des Schlussviertels in eine 6-Punkte-Führung um. Zwar kam Sacramento später noch einmal auf drei Zähler ran, es reichte aber nicht.

Dabei tat Kings-Center DeMarcus Cousins alles, um Sacramento zum Sieg zu führen. Der Big Man kam auf 39 Zähler und 24 Rebounds (Career High) und bekam dafür auch Respekt von Gegenspieler Nerlens Noel. "Er ist ein richtig kräftiger Kerl. Ich werde jetzt erst mal ein paar Big Macs essen und darüber nachdenken. Es war auf jeden Fall heute eine Aufgabe, die mich weiterbringen wird." Noel und Cousins, die beide für Kentucky spielten, trennen rund 20 kg Körpermasse.

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Boston Celtics (28-36) - Orlando Magic (21-46) 95:88 (BOXSCORE)

Es brauchte ein Donnerwetter von Coach Brad Stevens, um die Celtics auf Kurs zu bringen. "Ich habe Brad vorher nie wirklich fluchen gehört und er hat uns richtig zusammengestaucht. Wir waren dabei, es zu vergeigen. Wir haben uns einfach nicht gegenseitig geholfen. Einige Spieler haben mit einer Gleichgültigkeit gespielt. Wir waren einfach zu cool", berichtete Evan Turner, der sich mit 30 Punkten aus seiner Wurfkrise befreite.

Die Kabinenpredigt in der Halbzeit zeigte jedenfalls Wirkung. Boston holte einen 11-Punkte-Rückstand auf und schlich sich mit dem dritten Sieg in Serie bis auf ein Spiel an Playoff-Platz 8 ran. Dabei waren sich die Celtics auch nicht zu schade, die allseits unbeliebte "Hack-a-Shaq"-Taktik rauszukramen. In dem Fall hieß Shaq Elfrid und traf nur 4 seiner 15 Freiwürfe.

Das schmälerte natürlich die ansonsten ordentliche Leistung (20 Punkte, 4 Assists, 6 Rebounds) von Payton. Orlando versenkte im dritten Viertel nur 5 von 14 Würfen von der Charity Stripe. "Das ist schon hart. Wir haben jede Menge Freiwürfe liegengelassen und diese leichten Würfe müssen wir einfach machen. Wenn wir ein gutes Team sein wollen und in dieser Liga Siege einfahren wollen, müssen wir unsere Freiwürfe versenken", haderte Nik Vucevic.

Toronto Raptors (39-26) - Miami Heat (29-36) 102:92 (BOXSCORE)

Über fünf Jahre mussten die Raptors auf diesen Moment warten. Nach 16 Niederlagen in Folge gelang ihnen endlich wieder ein Sieg über die Heat. Damals bestritt DeMar DeRozan (18 Punkte) seine Rookie-Saison und hatte den verletzten Heat-Forward Chris Bosh noch in seinem Team.

Doch nicht nur das Ende dieser Serie verschaffte Erleichterung, denn auch in der Gegenwart lief es zuletzt alles andere als prächtig. Toronto verlor zuvor neun der letzten zehn Partien. "Ich werde heute Nacht gut schlafen können", sagte DeRozan mit einem Lächeln und auch Kyle Lowry zeigte endlich wieder eine ansprechende Leistung. "Er war wieder der alte Kyle. Er hat den Ball gut bewegt, seine Würfe getroffen und auch wichtige Dreier versenkt", lobte Coach Dwane Casey.

Sein Gegenüber haderte dagegen mit den vielen Ballverlusten seines Teams. Insgesamt 21 Mal gab Miami den Ball her und verfehlte den eigenen Tiefwert um zwei Turnover. "Mindestens zehn davon waren unbedrängt. Wir haben es durch die Fehler nicht geschafft, in der Offensive konzentriert zu bleiben. Das hat auch defensiv zu einigen Einbrüchen geführt", sagte Erik Spoelstra. Einzig Dwyane Wade wusste mit 25 Punkten vollends zu überzeugen.

Im zweiten Viertel ehrte Toronto wieder einen seiner Helden. Auf den Bildschirmen in der Arena lief ein Tributvideo für Charles Oakley. Zudem holten die Raptors wieder die lila-farbenden Retro-Trikots mit dem Dino aus dem Schrank. Die Kanadier liegen nun auf Platz 3 im Osten, Miami ist dagegen wieder aus den Playoff-Rängen gerutscht.

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