Der Triple-Double-Wahnsinn geht weiter

SPOX
14. März 201509:30
Russell Westbrook erzielte das sechste Triple Double in den letzten acht Spielengetty
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Russell Westbrook haut das nächste Triple Double raus und führt die Oklahoma City Thunder zum Sieg bei den Minnesota Timberwolves. Die Atlanta Hawks gewinnen bei den Phoenix Suns, die Golden State Warriors verzichten auf die Splash Brothers und verlieren bei den Denver Nuggets.

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Charlotte Hornets (29-35) - Chicago Bulls (40-27) 101:91 (BOXSCORE)

"Das war ein grandioser Sieg. Nicht nur, weil es sein Sieg ist, vielmehr geht es um die Art und Weise", sagte Hornets-Trainer Steve Clifford und meinte damit das 19-Punkte-Comeback seiner Mannschaft. Er versäumte es aber auch nicht, noch einmal eindringlich an sein Team zu appellieren, dass es nur so geht. "Müssen alle jeden Abend so auftreten? Ja, müssen sie. Und in den nächsten 18 Spielen können wir das. Darum war ich zuletzt auch so frustriert, weil ich weiß, was wir eigentlich können."

Charlotte kassierte zuletzt zwei Heimpleiten und rutschte so aus den Playoff-Rängen. Mit dem Sieg über die Bulls sind sie dorthin wieder zurückgekehrt. Die Hornets hielten Chicago im dritten Viertel bei 10 Zählern und bei 31 Punkten in der zweiten Hälfte. Doch auch offensiv überzeugten sie mit 27 Second-Chance-Punkten.

"Beim Rebounden hängt viel vom Willen und Entschlossenheit ab und den hatten sie, schließlich kämpfen sie um einen Playoff-Platz", musste auch Bulls-Coach Tom Thibodeau anerkennen. Dabei ging es für Chicago gut los. Nach zwölf Minuten stand es 35:19, 11 der ersten 14 Dreier fanden das Ziel.

"Wenn du so heiß bist und so früh so eine Führung hast, ist es immer ein zweischneidiges Schwert. Du denkst dann plötzlich 'wir führen mit 20, also gewinnen wir das Spiel'. Diese Fehler machen junge Teams. Und wir haben ihn heute auch gemacht", erklärte Pau Gasol. Topscorer der Partie war Aaron Brooks mit 24 Punkten, Gerald Henderson kam auf 20 Zähler für die Hornets.

Philadelphia 76ers (15-50) - Sacramento Kings (22-42) 114:107 (BOXSCORE)

"Es war defensiv die schlechteste erste Halbzeit in dieser Saison", polterte Sixers-Coach Brett Brown nach der Partie und weil er das auch schon zur Halbzeit in der Kabine getan hatte, konnte er versöhnlich nachschieben: "Aber ich muss unseren Jungs dafür Respekt zollen, dass sie einen Weg zurück gefunden haben und es auf diese Art und Weise getan haben."

Philly lag im dritten Viertel bereits mit 18 Zählern zurück, bog die Partie aber mit einem 33:9-Lauf in der Folge um. Die Bank der Sixers münzte den Spielstand mit Beginn des Schlussviertels in eine 6-Punkte-Führung um. Zwar kam Sacramento später noch einmal auf drei Zähler ran, es reichte aber nicht.

Dabei tat Kings-Center DeMarcus Cousins alles, um Sacramento zum Sieg zu führen. Der Big Man kam auf 39 Zähler und 24 Rebounds (Career High) und bekam dafür auch Respekt von Gegenspieler Nerlens Noel. "Er ist ein richtig kräftiger Kerl. Ich werde jetzt erst mal ein paar Big Macs essen und darüber nachdenken. Es war auf jeden Fall heute eine Aufgabe, die mich weiterbringen wird." Noel und Cousins, die beide für Kentucky spielten, trennen rund 20 kg Körpermasse.

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Boston Celtics (28-36) - Orlando Magic (21-46) 95:88 (BOXSCORE)

Es brauchte ein Donnerwetter von Coach Brad Stevens, um die Celtics auf Kurs zu bringen. "Ich habe Brad vorher nie wirklich fluchen gehört und er hat uns richtig zusammengestaucht. Wir waren dabei, es zu vergeigen. Wir haben uns einfach nicht gegenseitig geholfen. Einige Spieler haben mit einer Gleichgültigkeit gespielt. Wir waren einfach zu cool", berichtete Evan Turner, der sich mit 30 Punkten aus seiner Wurfkrise befreite.

Die Kabinenpredigt in der Halbzeit zeigte jedenfalls Wirkung. Boston holte einen 11-Punkte-Rückstand auf und schlich sich mit dem dritten Sieg in Serie bis auf ein Spiel an Playoff-Platz 8 ran. Dabei waren sich die Celtics auch nicht zu schade, die allseits unbeliebte "Hack-a-Shaq"-Taktik rauszukramen. In dem Fall hieß Shaq Elfrid und traf nur 4 seiner 15 Freiwürfe.

Das schmälerte natürlich die ansonsten ordentliche Leistung (20 Punkte, 4 Assists, 6 Rebounds) von Payton. Orlando versenkte im dritten Viertel nur 5 von 14 Würfen von der Charity Stripe. "Das ist schon hart. Wir haben jede Menge Freiwürfe liegengelassen und diese leichten Würfe müssen wir einfach machen. Wenn wir ein gutes Team sein wollen und in dieser Liga Siege einfahren wollen, müssen wir unsere Freiwürfe versenken", haderte Nik Vucevic.

Toronto Raptors (39-26) - Miami Heat (29-36) 102:92 (BOXSCORE)

Über fünf Jahre mussten die Raptors auf diesen Moment warten. Nach 16 Niederlagen in Folge gelang ihnen endlich wieder ein Sieg über die Heat. Damals bestritt DeMar DeRozan (18 Punkte) seine Rookie-Saison und hatte den verletzten Heat-Forward Chris Bosh noch in seinem Team.

Doch nicht nur das Ende dieser Serie verschaffte Erleichterung, denn auch in der Gegenwart lief es zuletzt alles andere als prächtig. Toronto verlor zuvor neun der letzten zehn Partien. "Ich werde heute Nacht gut schlafen können", sagte DeRozan mit einem Lächeln und auch Kyle Lowry zeigte endlich wieder eine ansprechende Leistung. "Er war wieder der alte Kyle. Er hat den Ball gut bewegt, seine Würfe getroffen und auch wichtige Dreier versenkt", lobte Coach Dwane Casey.

Sein Gegenüber haderte dagegen mit den vielen Ballverlusten seines Teams. Insgesamt 21 Mal gab Miami den Ball her und verfehlte den eigenen Tiefwert um zwei Turnover. "Mindestens zehn davon waren unbedrängt. Wir haben es durch die Fehler nicht geschafft, in der Offensive konzentriert zu bleiben. Das hat auch defensiv zu einigen Einbrüchen geführt", sagte Erik Spoelstra. Einzig Dwyane Wade wusste mit 25 Punkten vollends zu überzeugen.

Im zweiten Viertel ehrte Toronto wieder einen seiner Helden. Auf den Bildschirmen in der Arena lief ein Tributvideo für Charles Oakley. Zudem holten die Raptors wieder die lila-farbenden Retro-Trikots mit dem Dino aus dem Schrank. Die Kanadier liegen nun auf Platz 3 im Osten, Miami ist dagegen wieder aus den Playoff-Rängen gerutscht.

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Oklahoma City Thunder (36-29) - Minnesota Timberwolves (14-50) 113:99 (BOXSCORE)

Der Maskenmann hat wieder zugeschlagen! Russell Westbrook legte gegen die Timberwolves sein sechstes Triple Double in den letzten acht Spielen auf. Dabei erzielte er 15 seiner 29 Punkte in den letzten zwölf Minuten. Dazu kamen 10 Rebounds und 12 Assists.

Nach dem Spiel beschäftigte ihn allerdings etwas anderes. "Eine Sache kann ich sagen, ich muss aufhören, die Bälle zu verlieren. Es ist einfach frustrierend, wenn man versucht zu passen und dann den Ball verliert, aber letztlich haben wir gewonnen", sagte Westbrook nach seinen 8 Ballverlusten.

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Von der Performance war selbst Minnesotas Andrew Wiggins mehr als beeindruckt. "Ich schaue mir das natürlich genau an, wie er das macht und wie er dahingekommen ist, wo er jetzt ist. Er arbeitet so hart, greift immer an. Er ist ein großartiger Spieler." Neben Westbrook zeigte aber auch Neuzugang Enes Kanter eine starke Leistung (23 Punkte, 15 Rebounds).

Minnesota musste nicht nur die nächste Pleite einstecken, sie bangen auch mal wieder um Ricky Rubio. Der Spanier zog sich im dritten Viertel eine Knöchelverletzung zu und kehrte nicht mehr ins Spiel zurück. Zudem fehlten Nikola Pekovic (Knöchelverletzung) und Kevin Garnett (Knieprobleme).

Denver Nuggets (25-41) - Golden State Warriors (51-13) 114:103 (BOXSCORE)

Warriors-Coach Steve Kerr entschied sich in der Mile High City gleich vier Spieler zu schonen. Am Samstag spielt Golden State bereits wieder zuhause gegen die New York Knicks. Neben den Splash Brothers Stephen Curry und Klay Thompson bekamen auch Andrew Bogut und Andre Iguodala eine Verschnaufpause. Dazu erhielt Marresse Speights aufgrund eines Verkehrsvergehens eine Sperre für ein Spiel.

Dass dies nicht ohne Weiteres zu kompensieren sein würde, war vorher klar, schließlich sind die fünf Akteure für rund 70 der knapp 110 Warriors-Punkte pro Spiel verantwortlich. Und so nahm Denver von Beginn an das Heft in die Hand und führte bis weit ins dritte Viertel hinein, ehe Golden State erstmals in Führung ging. Die Nuggets antworteten mit einem 24:7-Lauf und revanchierten sich so für die heftige 122:79-Pleite Mitte Januar.

Viele Fans zeigten sich enttäuscht, dass Golden State nicht in Bestbesetzung antrat. Coach Kerr hatte Verständnis dafür, rechtfertigte aber seine Maßnahme. "Wir können darauf leider keine Rücksicht nehmen. Das ist auch der Grund, warum wir das auswärts machen. Wir achten auf unsere eigenen Fans. Ich würde gerne auch die Nuggets-Fans und alle anderen berücksichtigen, aber um als Team voranzukommen, brauchen wir die Jungs in bester Verfassung. Steph und Klay brauchten diese Pause."

Denver hat in dieser Woche nun Atlanta und Golden State besiegt und dazu in jedem Spiel unter Interimscoach Melvin Hunt mindestens 100 Punkte erzielt. Topscorer waren Danilo Gallinari und Kenneth Faried mit jeweils 24 Punkten. Auf Seiten der Warriors legte Thompson-Ersatz Justin Holiday 23 Punkte auf.

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Phoenix Suns (34-33) - Atlanta Hawks (51-14) 87:96 (BOXSCORE)

Lange sah es so aus, als wenn die Hawks die nächste Niederlage auf ihrem Roadtrip im Westen einstecken müssten. Erst ein 10:2-Lauf im vierten Viertel brachte Atlanta den Ausgleich und ab da lief der Hawks-Motor wieder rund. Der Ost-Primus versenkte in den letzten 6:38 Minuten 5 von 6 Dreiern und zog den Suns so den Zahn.

Aus dem 10:2-Lauf wurde erst ein 19-4-Run, Kyle Korver (14 Punkte) und Paul Millsap (23 Punkte) legten dann noch einmal von Downtown nach, um den Deckel draufzumachen. Dennis Schröder bekam jede Menge Spielzeit (23 Minuten) und nutzte diese für 11 Punkte und 6 Assists bei 3 Ballverlusten. In der zweiten Halbzeit geriet er nach einem Fastbreak-Dunk kurz mit Archie Goodwin aneinander. Der Deutsche erwischte den Suns-Spieler im Gesicht und war ihm noch einen Bösen Blick zu. Goodwin revanchierte sich mit einem Schubers, Al Horford hielt Schröder dann zurück.

Phoenix muss sich so langsam von den Playoff-Träumen verabschieden. Mittlerweile liegen die Suns drei Spiele hinter New Orleans und Oklahoma City. Zudem gibt es mit Alex Len Zuwachs im Lazarett. Der Center kam beim Rebound auf Schröders Schuh auf und knickte um. Brandon Knight fehlt bereits mit Knöchelproblemen. Markieff Morris war mit 22 Punkten Topscorer.

Portland Trail Blazers (43-20) - Detroit Pistons (23-42) 118:99 (BOXSCORE)

Eigentlich sollte es mit Reggie Jackson in Richtung Playoffs gehen. Die Realität sagt für die Pistons leider etwas anderes aus. Gegen die Blazers kassierten sie die neunte Pleite in Serie. Dennoch fischte Coach Stan van Gundy das Positive heraus.

"Ich denke, wir haben heute gegen ein gutes Defense-Team offensiv Fortschritte gemacht. Unsere Pace und unser Ball Movement waren besser. In der Offensive gab es Verbesserungen, aber wir haben keinen Weg gefunden, sie irgendwie zu stoppen", erklärte der Coach.

Dabei spielte Portland gar nicht außergewöhnlich stark. "Sie haben nur ihre Würfe gemacht, sie haben einfach ihr Ding wie immer gemacht. Es war nichts Besonderes, sie haben den Ball gut bewegt und ihre Würfe getroffen", analysierte Greg Monroe, der mit 19 Punkten Topscorer war.

Blazers-Coach Terry Stotts war vor allem froh, dass er seine Startern früh vom Court nehmen konnte. "Es war mal gut, so ein Spiel zu haben. Keiner hat mehr als 30 Minuten gespielt. So ein Spiel braucht man immer mal wieder", erklärte er. Für Damian Lillard langte es in 29 Minuten trotzdem zu 28 Punkten und 9 Assists.

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