Westbrooks Usage Rate
Dass Russell Westbrook in Oklahoma City während Kevin Durants Abstinenz grundsätzlich erste, zweite und dritte Offensivoption ist, besitzt in etwa so viel Newswert wie einst Kareems zigster Skyhook. In dieser Saison trieben es Russ und die Thunder jedoch auf die Spitze. 38,1 Possessions nutzte Westbrook auf 40 Minuten hochgerechnet und führt die Association damit mit weitem Abstand vor Kobe Bryant (Usage Rate: 33,6), dem zweiten großen Alleinunterhalter, an.
Der Wert mutet enorm an - und ist es auch. Zum Vergleich: James Harden, der die Rockets nach gemeinem Empfinden allein trägt, folgt mit 30,5 Possessions erst auf Rang acht, Steph Curry auf Platz zwölf (28,5). Doch es geht noch weiter: Westbrooks Usage Rate ist die höchste der vergangenen zehn Jahre. Mit Kobe erreichte 2005/06 lediglich ein Spieler einen Wert über 35. Es darf also guten Gewissens von Thunder'scher Abhängigkeit von Russ gesprochen werden.
Doch es geht noch mehr. Nur 21,9 Prozent von Westbrooks Possessions enden in einem Assist. Damit pflegen insgesamt 58 Point Guards eine innigere Liebe zur Vorlage auf den Mitspieler als RW0. Nun ließe sich selbstverständlich schnell Kritik äußern. Allerdings ist Basketball nun mal mehr als pure Statistik.
Natürlich könnte Westbrook häufiger den Assist suchen, andererseits steht ihm ohne KD ein maximal solider Supporting Cast zur Seite. OKCs spezielle Situation im Kampf um die Playoffs und Russ' ligaweit vielleicht einzigartiger Ehrgeiz und Siegeswille verleiten den Playmaker deshalb einfach zum Kopf-durch-die-Wand-Ansatz. Zumal sein True Shooting von 53,4 Prozent angesichts der enormen Belastung durchaus solide daherkommt. Ob sich Russ dennoch benutzt fühlt?
Statistisches MVP-Rennen und ein Überraschungsgast