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Schröder glänzt bei Hawks-Pleite

Von Martin Gödderz
Dennis Schröder war mit 20 Punkten Top-Scorer seiner Atlanta Hawks
© getty

Die Atlanta Hawks (0-1) setzen ihren Heimauftakt in der neuen Saison mächtig in den Sand. Zwar spielt Dennis Schröder eine bärenstarke Partie, doch seine Mitspieler scheinen die Form der Vorsaison noch nicht gefunden zu haben. So steht am Ende eine verdiente 94:106-Niederlage (BOXSCORE) gegen starke Detroit Pistons (1-0).

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Die Atlanta Hawks, die in der letzten Saison gerade einmal sechs Heimspiele verloren, kamen gleich bei ihrer Heimpremiere in der neuen Saison trotz einer Aufholjagd im letzten Viertel unter die Räder. Gegen starke Detroit Pistons war Atlanta in allen Bereichen des Spiels unterlegen und ließ die Stärken der letzten Saison vermissen.

Lediglich Dennis Schröder war blendend aufgelegt. Von der Bank kommend stemmte sich der Deutsche mit Macht gegen die Niederlage. Am Ende kam er als Top-Scorer der Hawks in 25 Minuten Einsatzzeit auf 20 Punkte, 4 Assists und 2 Steals. Leider waren seine Mitspieler nicht so gut drauf.

Bis auf Paul Millsap (19 Punkte, 8 Rebounds) enttäuschten die Hawks. Vor allem Jeff Teague (18 Punkte, 7/16 FG, 5 Turnover) und Kyle Korver (7 Punkte, 1/5 Dreier) wirkten noch weit von ihrer Form aus der Vorsaison entfernt.

Die Detroit Pistons glänzten dagegen mit starkem Teamplay und Gefahr aus der Distanz - also den eigentlichen Stärken der Hawks. Alle fünf Starter punkteten zweistellig, wobei Andre Drummond (18 Punkte, 19 Rebounds), Kendavious Caldwell-Pope (21 Punkte, 4/7 Dreier) und Marcus Morris (18 Punkte, 10 Rebounds) die auffälligsten Akteure waren.

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Die Reaktionen:

Mike Budenholzer (Trainer Hawks): "Die Pistons waren heute verdammt gut, wir nicht. Ganz einfach. Wir müssen morgen an die Arbeit gehen."

Stan van Gundy (Trainer Pistons): "Wir haben heute Rebounds geholt, als gäbe es kein Morgen mehr. Unsere Jungs haben wirklich hart geschuftet."

Marcus Morris (Pistons): "Wir hatten ein wirklich hartes Trainings-Camp. Und wir haben nicht so viel Mühe dareingesteckt, nur um heute dann mutlos oder schwach aufzutreten. Das hat man gesehen."

Paul Millsap (Hawks): "Wir brauchen noch Zeit, um in unseren Rhythmus zurückzukommen. Hoffentlich passiert das so früh wie möglich."

Schröder liebäugelt mit DBB-Verzicht

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bei den Hawks gibt es zu Saisonbeginn keine große Überraschung. Aus dem letztjährigen Erfolgsteam fehlt lediglich DeMarre Carroll, der mittlerweile in Toronto seine Brötchen verdient, in der Starting Five. Es beginnen Teague, Bazemore Korver, Millsap und Horford. Bei den Pistons setzt Stan van Gundy auf Jackson, Caldwell-Pope, Morris, Ilyasova und Drummond.

5.: Noch läuft nicht viel rund bei den Hawks. Teague verliert den Spalding beim Zug in die Zone an Morris. Der schnappt sich das Leder, rennt coast to coast und schließt per Slam Dunk zum 12:5 für die Pistons ab. Budenholzer nimmt erst einmal eine Auszeit.

12.: Schröder bringt viel Energie von der Bank. Erst spielt er ein schönes Give and Go mit Millsap, dann schließt er zweimal in Folge nach starkem Drive in Korbnähe ab. Schließlich bedient er Rookie Patterson in der Ecke. Der nagelt den Ausgleich zum 25:25 rein. Starke Phase von Atlanta.

18.: Teague findet immer besser ins Spiel. Innerhalb von anderthalb Minuten macht der Point Guard sechs schnelle Punkte. Nach einem Steal von Korver baut der Point Guard in der Transition per Korbleger die Hawks-Führung auf 39:34 aus. Atlanta ist am Drücker.

23.: Die Pistons legen einen Zwischensprint hin. Caldwell-Pope knallt den langen Dreier rein, Rookie Stanley Johnson macht durch zwei Korbleger in Folge vier schnelle Punkte und schon führt Detroit kurz vor der Pause wieder mit 46:43.

27.: Die Hawks bleiben eiskalt aus der Distanz und sind noch ohne Punkte im dritten Viertel. Teague vergibt erneut einen weit offenen Dreier. Im Gegenzug macht erst Jackson den Layup rein, ehe Caldwell-Pope einen Mitteldistanzwurf reinhaut, während er dabei sogar von Korver gefoult wird. Beim 55:43 für Detroit nimmt Budenholzer entnervt das Timeout.

31.: Caldwell-Pope hat sich schon längst heiß geschossen. Das ist allerdings noch nicht bei den Hawks angekommen. Wieder steht der Shooting Guard ganz frei an der Dreierlinie und lässt es klingeln. 68:51 Detroit. Für Atlanta wird es kritisch.

36.: Schröder läuft so langsam heiß aus der Distanz. Während die Kollegen weiterhin keine Dreier treffen, nagelt der Deutsche gleich zwei Würfe vom Parkplatz rein. Doch die Pistons, die weiterhin viel zu viele Freiräume bekommen, haben stets eine Antwort. So haut Drummond den Putback-Dunk zum 82:64 rein.

43.: Kämpfen sich die Hawks etwa doch noch einmal ran? Erst zwingt Schröder Gegenspieler Jackson zum beinahe unmöglichen Rainbow-Dreier, der daneben geht. Auf der Gegenseite macht er dann per Layup seine Punkte 19 und 20 und verkürzt auf 90:78.

47.: Das war wohl der Genickbruch für die Hawks. Innerhalb von 20 Sekunden vergeben die Pistons vier Würfe, holen aber auch viermal den Offensivrebound. Schließlich foult Millsap Ilyasova. Der trifft eine Minute vor Schluss von der Freiwurflinie zum 97:88 für die Pistons.

Hawks vs. Pistons: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Andre Drummond. Was für eine Machtdemonstration des Centers zum Auftakt! In der ersten Hälfte hielt sich Drummond noch etwas zurück, danach warf er sich aber in jeden Abpraller (19 Rebounds, 8 offensiv) und war der Hauptfaktor für die Reboundüberlegenheit der Pistons (59:40).

So fing der Big Man auch die zunehmend schlechter werdende Wurfleistung seiner Mitspieler ab und glänzte nebenbei auch noch mit 18 Punkte und einer verhältnismäßig guten Freiwurfquote (6/10).

Der Flop des Spiels: Kyle Korver. Was war denn mit dem Scharfschützen der Hawks los? Korver war offensiv völlig von der Rolle und fand nie zu seinem Wurf (3/9 FG). Erst vier Minuten vor Schluss fand der erste Dreier den Weg durch die Reuse. Hinten agierte er gegen die Pistons-Shooter viel zu nachlässig. Bezeichnend: Im dritten Viertel trat Korver, der seine Füße sonst so exzellent positioniert, unbedarft ins Aus. Ein absolut gebrauchter Tag.

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Das fiel auf:

  • Die Hawks kamen etwas rostig aus der Kabine. In den ersten Minuten funktionierte an beiden Enden des Feldes wenig. Gerade Teague (1/4 FG, 2 Turnover nach sieben Minuten) tat sich schwer. Doch mit der Hereinnahme von Schröder und Sefolosha veränderte sich das Spiel. Der Schweizer zeichnete sich durch seine giftige Defense aus (3 Steals nach 15 Minuten), der Deutsche glänzte mit seinem Zug zum Korb.
  • Es entwickelte sich ein etwas überraschender Spielverlauf. Die Hawks dominierten die Zone, die Pistons die Dreierlinie. So versenkte Detroit in den ersten 24 Minuten 8 seiner 16 Dreier, bei den Hawks trafen lediglich Al Horford und Rookie Lamar Patterson einmal aus der Distanz. Dafür fand Atlanta anfangs aber noch die Punkte in der Zone. Das änderte sich allerdings auch, da Pistons-Center Andre Drummond im zweiten Durchgang einen Gang höher schaltete.
  • Vom wundervoll flüssigen Spiel der Hawks aus der letzten Saison war noch bedenklich wenig zu sehen. Vielmehr waren es die Pistons, die den Spalding exzellent in den eigenen Reihen laufen ließen. Jeder Starter punktete zweistellig. Das Inside-Out-Spiel von Coach van Gundy funktionierte anfangs perfekt.
  • Mit der Zeit verloren die Pistons ihren Touch aus der Distanz. Das fing Detroit aber durch die immer besser werdende Arbeit unter den Brettern ab. So standen am Ende einer Wurfquote von 38,5 Prozent beeindruckende 23 Offenivrebounds gegenüber.
  • Pistons-Rookie Stanley Johnson bestätigte seinen starken Eindruck aus der Preseason teilweise. Von der Bank lieferte der Small Forward den Pistons in allen Bereichen einen Extra-Boost. Defensiv war er mit seiner Vielseitigkeit sowohl in der Zone wie auch an der Dreierlinie präsent, vorne glänzte er als Vorlagengeber und Schütze. Der Wurf fiel zwar nicht so gut (3/10 FG) und in der Schlussphase wirkte Johnson nervös, doch der Small Forward scheint vielversprechend.
  • Auch Hawks-Rookie Lamar Patterson erhielt erstaunlich viel Spielzeit (18 Minuten). So stand der Shooting Guard sogar in der Crunchtime gegen Ende des Spiels auf dem Feld. Zwar agierte Patterson nicht so auffällig wie Gegenüber Johnson, doch der Frischling hatte das mit Abstand beste Plus-Minus-Rating der Hawks (+10).

Der Spielplan im Überblick

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