Zwar durfte sich der Deutsche nur in 6 Minuten auf dem Parkett beweisen, das gelang Pleiß dafür aber ziemlich gut. Der 25-Jährige sicherte sich 3 Rebounds und erzielte dank eines schönen Hook-Shots 2 Punkte. Pleiß wusste vor allem aber mit seinen Screens zu überzeugen, mit denen er seinen Mitspielern immer wieder Freiräume verschaffte.
Diese wusste aber niemand zu nutzen. Offensiv war die Leistung der Jazz (und auch die der Trail Blazers) absolut ernüchternd. Utah versenkte nur schwache 31,2 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld. Bester Mann war dabei noch Alec Burks, der auf 19 Zähler, 8 Rebounds sowie 3 Assists kam. Rodney Hood erzielte immerhin noch 13 Zähler, während Gordon Hayward (10 Punkte, 3/15 FG), Derrick Favors (9 Punkte, 10 Rebounds, 2/11 FG) und Rudy Gobert (3 Punkte, 7 Rebounds) einen rabenschwarzen Abend erwischten.
Viel besser lief es auf der anderen Seite allerdings auch nicht. Portland präsentierte sich mit 38,5 Prozent aus dem Feld zwar einen Tick effektiver, NBA-Niveau erreichte das Ganze aber noch lange nicht. Gute Leistungen lieferten noch Meyers Leonard (19 Punkte, 8 Rebounds, 4/7 Dreier), Al-Farouq Aminu (15 Punkte) und C.J. McCollum (16 Punkte, 7 Rebounds, 5 Assists) ab. Letzterer musste nach einem Flagrant Foul 2 kurz vor Schluss allerdings vorzeitig das Parkett verlassen.
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Nachdem Trey Burke in der letzten Partie noch eine Pause bekam, steht der Point Guard heute wieder in der Starting Five. Auch Alec Burks, Gordon Hayward, Derrick Favors und Rudy Gobert stehen von Beginn an auf dem Parkett. Auf Seiten der Trail Blazers muss Damian Lillard zum zweiten Mal in Folge aufgrund von Knöchelproblemen aussetzen. Dafür sollen es C.J. McCollum, Allen Crabbe, Al-Farouq Aminu, Mason Plumlee und Meyers Leonard richten.
4.: Gutes Tempo bisher in den Anfangsminuten. Nach einem Rebound drücken die Jazz sofort auf's Tempo. Trey Burke wird beim Korbleger-Versuch gefoult, dreht sich in der Luft um 180 Grad und versenkt den Layup trotzdem. Auch der anschließende Freiwurf sitzt - 7:4 für Utah.
10.: Die Blazers sind mittlerweile gut in dieser Partie angekommen. Eigentlich mehr als gut. Ein 18:3-Lauf in den letzten Minuten bringt Portland die deutliche Führung. Nach einem weiteren Ballverlust der Jazz nutzt Mo Harkless den Freiraum im Fastbreak für einen krachenden Dunk zum 22:10.
16.: Hübscher Post-Move von Trevor Booker! Das zweite Viertel läuft schon mal besser aus Utah-Sicht als das Erste. Mit einem 6:1-Lauf verkürzen sie den Rückstand, ein Dreier von Tim Frazier auf der anderen Seite bringt Portland aber wieder eine 33:22-Führung.
19.: Offensiv war bisher auf beiden Seiten nicht allzu viel zu sehen. Das versucht Meyers Leonard jetzt zu ändern. Der 23-Jährige hämmert seinen dritten Dreier der Partie durch die Reuse und hat bereits 11 Zähler auf dem Konto. Portland führt mit 36:24 - Utah braucht eine Auszeit!
23.: Leonard mit dem nächsten erfolgreichen Dreier. Dieses Mal nimmt er sogar das Brett mit. Ansonsten sieht es aber sehr, sehr düster aus was die Offense angeht. Die Blazers stehen bei 4 von 20 aus dem Feld im zweiten Viertel - Utah macht es auch nicht besser. Portland liegt mit 42:31 vorne.
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30.: Alec Burks scheint jetzt den Fans doch noch ein bisschen was bieten zu wollen. Mit einem schnellen ersten Schritt geht er durch die gegnerische Defense durch und schließt mit einem tollen Move ab. Kurz darauf kommt er als erster Jazz-Akteur auf einen zweistellige Punkteausbeute (und das Mitte des dritten Viertels!). Trey Burke trübt mit einem schwachen Dreierversuch aber wieder alle Hoffnungen auf Besserung - Portland führt mit 55:46.
33.: Dass man das noch erleben darf! Rodney Hood versenkt einen Dreier für die Jazz und anschließend liefert Joe Ingles doch tatsächlich gleich einen weiteren hinterher - zwei erfolgreiche Dreier in Folge! Ein 12:3-Lauf der Jazz macht die Partie wieder spannend. Portland liegt nur noch mit 58:56 in Front.
38.: Erneut ist es Ingles, der den Blazers einen Dreier um die Ohren hämmert. Schön ist die Partie zwar immer noch nicht, aber immerhin geht es jetzt ein wenig hin und her. Spannung für die letzten Minuten ist auf jeden Fall geboten - 67:66 für Portland.
42.: Es scheint in den letzten Minuten auf ein Privatduell zwischen Alec Burks und C.J. McCollum hinauszulaufen - treffen kann aktuell eh niemand anderes. McCollum bringt die Blazers mit 5 Zählern in Folge wieder in Führung - 75:72 Portland.
46.: Hayward hat heute einfach kein Glück. Erst verwirft er einen weit offenen Dreier und wird anschließend nach einem Steal im Fastbreak heftig zu Boden gebracht. Immerhin scheint er sich nicht verletzt zu haben. McCollum bekommt ein Flagrant Foul 2 und muss vorzeitig in die Kabine. Hayward bleibt aber weiterhin erfolglos - Portland führt mit 80:77.
48.: Wieder Hayward - wieder nur der Ring. Plumlee und Tim Frazier erhöhen auf der Gegenseite, während Gobert im Anschluss endlich mal nicht mit Fouls sondern mit 2 Punkten auf sich aufmerksam macht. Nach einem Turnover beim Inbound-Pass der Jazz und anschließendem Fastbreak-Dunk von Allen Crabbe ist die Partie entschieden. Portland gewinnt mit 88:81.
Utah Jazz vs. Portland Trail Blazers: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Meyers Leonard. Als Top-Scorer in so einer Partie hat man schon mal gute Chancen, die Ehren als Star des Spiels abzuräumen. Doch mit seinen 19 Zählern war Leonard nicht nur bester Scorer auf dem Parkett (gemeinsam mit Burks), sondern lieferte mit einer Feldwurfquote von 50 Prozent (5/10 FG) sowie einer starken Bilanz von Downtown (4/7 Dreier) eindeutig die effizienteste Partie ab. Zusätzlich sammelte der 23-Jährige noch 8 Rebounds, 2 Assists, 2 Blocks sowie 1 Steal.
Der Flop des Spiels: Gordon Hayward. Zugegeben: Es ist ein wenig schwierig, in dieser schwachen Partie einen einzelnen Flop des Spiels auszumachen, verdient hätten es so manche. Doch bei Hayward funktionierte absolut gar nichts. Nur 10 Punkte hatte der 25-Jährige am Ende auf dem Konto - und das bei einer Wurfquote von 20 Prozent (3/15 FG). Auch von der Freiwurflinie lief es nicht unbedingt besser (3/6 FT), hinzu kamen noch 2 Turnover sowie 4 Fouls. Auch seine 3 Rebounds, 1 Assist und 1 Steal sind in 33 Minuten Einsatzzeit zu wenig.
Das fiel auf:
- "This looks like Preseason-Basketball!" - Treffender hätte die Analyse von Halbzeit-Analyst Thurl Bailey nicht sein können. Die Jazz und Blazers gaben sich alle Mühe, jedes Vorurteil gegenüber Vorbereitungsspielen zu erfüllen: Ganz schwache Offense auf beiden Seiten, viele Fehler, Unstimmigkeiten und - nochmal - absolut kein Rhythmus im Angriff. In der ersten Halbzeit versenkte Utah gerade einmal 33,3 Prozent aus dem Feld - und lag dennoch nur mit 6 Punkten hinten. Die Trail Blazers stellten sich mit ihren 35,7 Prozent auch nicht gerade besser an.
- Dabei war die Defense auf beiden Seiten zwar gut, aber bei weitem nicht überragend. In vielen Situationen fehlte schlicht und einfach das Wurfglück - trotz einigermaßen gut herausgespielter Würfe. Bei Utah zieht sich das schon durch die komplette Preseason. Vor allem von Downtown läuft für die Männer aus dem Mormonenstaat wenig bis gar nichts. In den drei bisherigen Spielen versenkten Hayward und Co. gerade mal 16 ihrer 45 Versuche von der Dreierlinie (35,5 Prozent). Gegen Portland lief es sogar noch schlechter (5/22 Dreier, 22,7 Prozent).
- Dabei fand nahezu die komplette Offense der Jazz am Perimeter statt. Extrem selten wurde das Inside-Spiel gesucht. Die Big Men bekamen so gut wie keine Chancen, sich auszuzeichnen. Kein Wunder also, dass Derrick Favors nie in seinen Rhythmus fand (9 Punkte, 2/11 FG). Aufgrund der schwachen Quoten aus dem Feld suchten die Jazz im Laufe der Partie immerhin vermehrt den Weg in die Zone, um zumindest Freiwürfe zu ziehen. Blöd nur, dass vom charity stripe die Bilanz ebenfalls nicht überragend ausfiel (28/41 FT, 68,3 Prozent).
- Wenn man einen positiven Aspekt in der Blazers-Offense herausfischen möchte: Den insgesamt 30 erfolgreichen Feldwurfversuchen gingen gute 18 Assists voraus. Leider probierte es Portland unverständlicherweise dennoch immer wieder mit Einzelaktionen, die nicht unbedingt von Erfolg geprägt waren. Hier hätten die Blazers noch öfters den Extra-Pass zu einem Mitspieler suchen müssen.
- Zwar bekam Tibor Pleiß nur wenige Minuten auf dem Parkett, um sich auszuzeichnen, doch die wusste der Deutsche zu nutzen. In 6 Minuten schnappte sich Pleiß 3 Rebounds und kam auf 2 Punkte - und das mit einem wunderschönen Hook-Shot. Stark waren aber vor allem die Blocks, die der 25-Jährige seinen Kollegen im Angriff stellte. Egal ob abseits des Balles oder direkt für den Ballhandler, Pleiß schaffte durch geschicktes Positionieren immer wieder Freiräume für seine Kollegen.