Hawks, Warriors rollen weiter

SPOX
08. November 201511:09
Dennis Schröder (l.) und die Atlanta Hawks befinden sich in einem Laufgetty
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Wer soll die Dampfwalzen in Gestalt der Atlanta Hawks und Golden State Warriors überhaupt noch stoppen? Eins ist klar: Weder die Washington Wizards noch die Sacramento Kings sind dazu in der Lage. Dank James Harden schlagen die Rockets die Los Angeles Clippers, Utah präsentiert sich in Topform und in Chicago passiert historisches.

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Chicago Bulls (4-3) - Minnesota Timberwolves (3-2) 93:102 (BOXSCORE)

Die jungen Wilden aus Minnesota sorgen weiter für Furore und bestätigen ihren guten Saisonstart. Nach Siegen gegen die Lakers und Nuggets gelang nun auch ein Erfolg gegen einen der Favoriten aus der Eastern Conference. Vor allem in der Overtime setzen Andrew Wiggins und Co. ein Statement ab.

Nachdem der amtierende Rookie of the Year die Partie eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit ausglich, ging Minnesota dank Tayshaun Prince sogar kurz darauf in Führung. Anschließend setzte Nikola Mirotic, der insgesamt einen rabenschwarzen Abend erwisch (4 Punkte, 1/8 FG), seinen Wurf nur an den Ring, doch Pau Gasol (21 Punkte, 14 Rebounds) schnappte sich den Offensiv-Rebound und sorgte erneut für den Ausgleich - Overtime!

Dann war aber Schluss mit lustig für die Bulls. "Wir mussten einfach kämpfen, wir wollten den Sieg unbedingt", sagte Wiggins. "Als wir in die Overtime gingen, blieben wir genauso aggressiv wie vorher." Das machte sich bezahlt. Die Timberwolves ließen Chicago keine Chance mehr und entschieden die Verlängerung mit 9:0 für sich. Das erste Mal in der Franchise-Historie der Bulls, dass sie in der Overtime ohne eigenen Punkt blieben.

Überragender Mann war an diesem Abend Andrew Wiggins. Der 20-Jährige wollte offenbar unbedingt seinen schwachen Start in die neue Spielzeit vergessen machen und beeindruckte mit 31 Zählern (11/27 FG) sowie 3 Rebounds und 2 Assists. Auch Karl-Anthony Towns lieferte mit 17 Punkten, 13 Rebounds und 4 Blocks eine starke Partie ab.

Philadelphia 76ers (0-6) - Orlando Magic (3-4) 97:105 (BOXSCORE)

Noch vor dem Tip-Off nahm sich Evan Fournier seinen Point Guard zur Brust und erklärte Elfrid Payton, wie wichtig er für das Team sei und dass jeder im Team an ihn glaube. Worte, die ganz offenbar Wirkung zeigten. Payton lieferte eine fabelhafte Leistung ab und führte die Magic mit 20 Punkten (8/10 FG), 5 Assists sowie 3 Steals zum Sieg gegen Philadelphia.

"Das war sein bestes Spiel in dieser Saison", zeigte sich Fournier nach der Partie stolz auf seinen Kollegen. "So brauchen wir Elfrid jeden Abend. Wenn er gut spielt, dann haben wir recht gute Chancen." Vor allem natürlich, wenn Payton allein 8 Punkte in den letzten 4 Minuten auflegt, so wie es gegen Philadelphia der Fall war.

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Zwar war der 21-Jährige bester Mann auf dem Parkett, er durfte sich aber auch über eine starke Teamleistung freuen. Bei Orlando kamen 7 Spieler auf eine zweistellige Punkteausbeute. Evan Fournier erzielte 17 Zähler, Victor Oladipo kam auf 15 und Mario Hezonja steuerte 11 Punkte von der Bank aus bei.

Auf Seiten der Sixers war Isaiah Canaan bester Scorer mit 21 Punkten (8/16 FG). Rookie Jahlil Okafor erzielte 19 Punkte und sammelte zusätzlich noch 5 Rebounds, 3 Assists sowie 3 Steals. Nik Stauskas kam auf 18 Punkte. Nerlens Noel konnte nur mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam machen. Mitte des dritten Viertels wurde er mit einem Flagrant Foul 2 in die Kabine geschickt, nachdem er mit Jason Smith aneinander geraten war.

Atlanta Hawks (7-1) - Washington Wizards (3-3) 114:99 (BOXSCORE)

Die Hawks haben einen richtig guten Lauf! Nach der Niederlage zum Saisonauftakt gewannen die Mannen um Dennis Schröder die nächsten 6 Partien und auch Washington war kein Hindernis auf dem Weg zum 7. Sieg in Serie. Dabei war es lange Zeit allerdings ziemlich spannend.

Vor allem, da Atlanta schlicht und einfach nicht in Fahrt kam. Nach den ersten 24 Minuten hatten die Hawks gerade einmal 41 Punkte auf dem Konto bei einer Feldwurfquote von mageren 35,4 Prozent. Doch Head Coach Mike Budenholzer fand in der Halbzeit offensichtlich die richtigen Worte. Atlanta präsentierte sich im weiteren Spielverlauf von seiner besten Seite, erzielte 73 Punkte in der zweiten Hälfte und beendete die Partie mit einem 24:7-Lauf.

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Das war zu viel für die Wizards, die zuvor ziemlich gut mithalten konnten. Otto Porter Jr. erzielte dabei 23 Punkte, John Wall kam auf 19 Zähler und 12 Assists - leistete sich allerdings auch 7 Ballverluste. Insgesamt hatten die Wizards 26 Turnover im Boxscore stehen, die Hawks dagegen nur 15. Auch dem Dreierregen der Hawks (13/33 von Downtown) hatte Washington schließlich wenig entgegenzusetzen.

Bester Mann bei Atlanta war Kent Bazemore, der auf 25 Punkte, 4 Rebounds, 3 Assists und 2 Steals kam und dabei 10 seiner 15 Wurfversuche versenkte (4/7 aus der Distanz). Paul Millsap steuerte 21 Punkte, 7 Rebounds sowie 6 Assists bei, während Schröder nicht seinen besten Tag erwischte - zumindest in Sachen Scoring. Neben seinen etwas mageren 6 Zählern (3/10 FG, 0/4 Dreier) lieferte er aber auch 7 Assists.

Milwaukee Bucks (4-3) - Brooklyn Nets (0-7) 94:86 (BOXSCORE)

Kann es noch schlimmer kommen für die Nets? Wahrscheinlich nicht. Denn Brooklyn musste gegen die Bucks nicht nur die 7. Niederlage in Folge zum Saisonstart einstecken, sondern musste auch mit ansehen, wie Brook Lopez aufgrund erneuter Probleme mit seinem Fuß das vierte Viertel von der Bank aus betrachten musste.

Zuvor konnte der 27-Jährige mit 20 Punkten (9/17 FG) durchaus überzeugen und war sogar Topscorer seines Teams. Wie schwer die Verletzung jetzt wirklich ist, werden Untersuchungen noch zeigen müssen. Damit sollten allerdings bereits zu diesem frühen Zeitpunkt alle Hoffnungen auf eine gute Saison bei den Nets-Fans verschwunden sein.

Daran wird auch Thaddeus Young nichts ändern können, der mit 18 Punkten und 13 Rebounds aber immerhin eine gute Leistung ablieferte. Gegen die Bucks reichte das aber bei Weitem nicht. Angeführt vom starken Greg Monroe hatte das Team von Jason Kidd insgesamt eher weniger Probleme mit den Nets.

Der Neuzugang aus Detroit führte Milwaukee mit 20 Punkten und 8 Rebounds zum Sieg, Jerryd Bayless steuerte 19 Zähler (7/13 FG) bei. "Wir müssen eine Menge neuer Teile zusammenfügen, inklusive mir", erklärte Monroe. "Wir mussten daran arbeiten. Aber ich denke, dass wir mittlerweile auf derselben Wellenlänge sind. Jeder versteht, was er an beiden Enden des Courts zu tun hat." Kein Wunder also, dass die Bucks nach drei Pleiten zu Beginn nun 4 Siege in Folge auf dem Konto haben.

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San Antonio Spurs (4-2) - Charlotte Hornets (2-4) 114:94 (BOXSCORE)

So ganz zufrieden war man in San Antonio mit dem Saisonstart sicherlich nicht. "Das war definitiv ein Schritt in die richtige Richtung", meinte allerdings Patty Mills nach dem Sieg gegen die Hornets. "Wir lernen immer noch voneinander. Aber es ist schön zu sehen, dass wir Erfolg haben, wenn wir unsere Leistung abrufen."

Und das war gegen Charlotte durchaus der Fall. Mit einer ausgeglichenen Teamleistung überrollten die Spurs ihren Gegner im dritten Viertel (42:29 für SAS) und ließen danach keinen Zweifel mehr, wer als Sieger das Parkett verlässt. Mills kam dabei auf 15 Punkte und 4 Assists, besser waren nur LaMarcus Aldridge (16 Punkte, 5 Rebounds) und Kawhi Leonard mit 23 Zählern und 4 Rebounds.

Insgesamt verwandelten die Spurs ganz starke 55,6 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld, von der Dreierlinie waren es immerhin noch starke 42,9 Prozent (9/21 Dreier). "Sie liefen heiß", musste auch Kemba Walker anerkennend zugeben. "Wir haben ein paar Fehler gemacht und sie haben uns sofort dafür zahlen lassen."

Der Point Guard der Hornets erzielte 27 Punkte bei 11 von 15 aus dem Feld und verteile 4 Assists. Mit dieser starken Leistung war der 25-Jährige aber relativ allein auf weiter Flur. Nur Al Jefferson (13 Punkte, 7 Rebounds), Jermey Lin (12 Punkte) und Nicolas Batum (10) kamen neben Walker auf eine zweistellige Punkteausbeute.

Utah Jazz (4-2) - Memphis Grizzlies (3-4) 89:79 (BOXSCORE)

Es hätte das große Duell der Big Men werden können, doch stattdessen spielten die Guards die Hauptfiguren. Während sich die beiden Frontcourts weitestgehend neutralisierten, sorgte vor allem einer für Aufsehen: Trey Burke. Von der Bank steuerte der 22-Jährige 24 Punkte bei und führte die Jazz damit zum Sieg.

"Meine Mitspieler haben mich gefunden und ich war immer bereit, abzudrücken", so der Ex-Wolverine. "Wenn du ein paar Würfe versenkst, dann fängst du an zu fühlen, wie du warm läufst." Vor allem aus der Distanz lief es für Burke exzellent: 6 seiner 8 Dreier fanden den Weg durch die Reuse.

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Auch Gordon Hayward präsentierte sich mit 18 Punkten, 6 Rebounds sowie 4 Assists stark, gleiches gilt für Derrick Favors. Der Power Forward der Jazz legte mit 12 Punkten und 16 Rebounds ein stattliches Double-Double auf. Tibor Pleiß kam dagegen nicht zum Einsatz. Dennoch darf er sich über den besten Saisonstart der Jazz seit der Saison 2008/09 freuen.

Auf der anderen Seite fanden die Grizzlies nie zu irgendeinem Rhythmus. Gegen aktuell eine der stärksten Verteidigungen der NBA versenkte Memphis gerade einmal 33 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld (30/91 FG). Besonders für Marc Gasol (12 Punkte bei 4/14 FG, 10 Rebounds, 6 Assists) und Zach Randolph (10 Punkte, 9 Rebounds, 5/12 FG) war nicht viel zu holen. Bester Mann bei den Gästen war Mike Conley mit 20 Punkten, 5 Assists sowie 4 Rebounds.

Sacramento Kings (1-6) - Golden State Warriors (7-0) 94:103 (BOXSCORE)

Was die Hawks können, das können die Warriors schon lange. Auch der amtierenden Champion sicherte sich in der Nacht den 7. Sieg in Serie - allerdings hat Golden State noch keine Niederlage auf dem Konto. Damit können die Fans den besten Saisonstart feiern, seit die Franchise im Jahr 1962 an die Westküste zog.

Ganz so leicht wie in manch anderen Spielen lief es dieses Mal allerdings nicht für Steph Curry und Co. Die Warriors versenkten nur untypische 41,3 Prozent aus dem Feld und setzten ganze 31 Versuche aus der Distanz nur an den Ring (8/39 Dreier). In der entscheidenden Phase war aber natürlich einer zur Stelle: Der amtierende MVP.

Curry erzielte 21 seiner insgesamt 24 Punkte in der zweiten Halbzeit und führte die Dubs so zum Sieg. Klay Thompson steuerte zudem noch 18 Zähler bei, Andre Iguodala kam auf 14 Punkte, 6 Rebounds, 4 Assists sowie 4 Steals und Draymond Green schrammte mit 10 Zählern, 9 Rebounds und 7 Assists nur knapp an einem Triple-Double vorbei.

Besser machte es in dieser Hinsicht Rajon Rondo. Der Point Guard der Kings präsentierte sich in starker Form und erzielte 14 Punkte, verteilte 15 Assists, schnappte sich 12 Rebounds und kam außerdem noch auf 4 Steals. Sowohl Rudy Gay als auch Marco Belinelli kamen auf jeweils 22 Punkte, doch die Abwesenheit von DeMarcus Cousins (Probleme an der Achillessehne) ist weiterhin deutlich zu spüren.

Los Angeles Clippers (4-2) - Houston Rockets (4-3) 105:109 (BOXSCORE)

James Harden ist wohl endgültig in der neuen Spielzeit angekommen. Im zweiten Spiel in Folge knackte der 26-Jährige die 40-Punkte-Marke und führte die Rockets zum vierten Sieg in Serie. Um den musste Houston trotz einer 11-Punkte-Führung Mitte des vierten Viertels aber nochmal gewaltig kämpfen.

Denn die Clippers robbten sich hinter 35 Zählern, 11 Rebounds und 5 Assists vom erneut starken Blake Griffin mit einem 17:6-Lauf wieder heran und glichen die Partie 41 Sekunden vor Schluss aus. Schließlich fand der letzte Versuch von Griffin aber nicht mehr den Weg durch die Reuse und Houston sicherte den Erfolg von der Freiwurflinie.

Unterstützung bekam Harden, der insgesamt auf 46 Punkte kam und dabei 5 von 10 Versuche von Downtown versenkte, vor allem von Dwight Howard und Marcus Thornton. Besonders D12 wusste mit 20 Punkten (8/10 FG) sowie 20 Rebounds vollends zu überzeugen. Thornton steuerte 16 Zähler bei.

Bei den Clippers punkteten neben dem überragenden Griffin auch J.J. Redick (19), DeAndre Jordan (11 und 14 Rebounds), Austin Rivers (10) und Josh Smith (10) zweistellig. Letztlich war aber auch das zu wenig. Chris Paul musste übrigens pausieren, da er mit Problemen an der Leiste zu kämpfen hat.

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