11 Punkte legte Dennis Schröder im ersten Viertel auf, am Ende waren es 14 Zähler (5/12 FG) und 5 Assists für den Deutschen, der so einen nicht unerheblichen Anteil am souveränen Hawks-Sieg hatte. Kollege Jeff Teague war mit 23 Punkten Topscorer und legte dazu noch 9 Assists, 6 Rebounds und 4 Steals auf.
Das Erfolgsrezept der Hawks, bei denen mit Al Horford (15 Punkte, 7/14 FG), Paul Millsap (18 Punkte, 8/15 FG) und Tiago Splitter (11 Punkte, 4/7 FG) noch drei weitere Spieler zweistellige Punktzahlen auflegten, lautete Hack-a-Dre.
So brachten die Hawks Detroits Center Andre Drummond in der ersten Hälfte immer wieder absichtlich an die Freiwurflinie. Der schlechteste Freiwerfer der Liga verwandelte nur 7 seiner 18 Freiwürfe und war so trotz seiner ansonsten starken 25 Punkte und 12 Rebounds mitverantwortlich für die Niederlage.
Weil Drummond aufgrund seiner Probleme an der Freiwurflinie länger auf die Bank musste, waren seine Mitspieler gefragt. Dabei fielen vor allem Marcus Morris (22 Punkte, 9/16 FG) und Reggie Jackson (19 Punkte, 7 Assists) auf, die es aber letztlich nicht schafften das Spiel noch zu drehen.
Die Reaktionen:
Andre Drummond (Pistons): "Sie haben sich für diese Taktik entschieden und es hat funktioniert. Sie haben schließlich gewonnen. Ich muss einfach mehr Freiwürfe reinmachen."
Stan van Gundy (Trainer Pistons): "Er kann nicht weiter weniger als die Hälfte seiner Freiwürfe treffen. Das darf nicht sein. Um weiter auf dem Feld zu bleiben, muss er an der Linie einfach mehr treffen."
Al Horford (Hawks): "Ich finde es nicht verrückt, Dre absichtlich zu foulen. Du weißt, dass diese Chance besteht und manchmal nutzt du sie. Davon abgesehen spielen wir mittlerweile vielmehr wie wir selbst, die ersten anderthalb Monate waren schließlich nicht wirklich gut."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Keine Weihnachtsüberraschung bei beiden Teams in der Startformation. Stan van Gundy setzt auf Jackson, Caldwell-Pope, Ilyasova, Morris und Drummond. Bei den Hawks starten mit Teague, Korver, Bazemore, Millsap und Horford ebenfalls die üblichen Verdächtigen.
5.: Was für ein Dribbling! Mit zwei herrlichen Crossover-Moves lässt Teague gleich zwei Pistons stehen und verwandelt dann mühelos den Layup. Es ist bislang das Highlight das Spiels, das nur langsam in Fahrt kommt. 10:6 Hawks.
12.: Schröder kommt gleich wieder mit jeder Menge Schwung von der Bank und hält Atlanta beinahe im Alleingang in Front. Dreier, Layup, Midrange Jumper. Der Deutsche punktet aus allen Lagen und liegt schon wieder bei 11 Punkten. 27:26 Hawks.
17.: Die Pistons kommen ein wenig ins Rollen, weil die Hawks nun einige Fehler produzieren. Teague leistet sich den Turnover im Spielaufbau. Blake fängt den Ball, spielt einen weiten Pass nach vorne zu Caldwell-Pope, der es freistehend mit einem spektakulären Slam Dunk richtig krachen lässt. Detroit führt mit 36:35.
24.: Die Hawks schicken Drummond immer häufiger an die Linie. Das bringt Detroit aus dem Konzept. Die Pistons leisten sich immer mehr Fehler und Atlanta läuft heiß. Teague klaut Tolliver die Kugel im Spielaufbau und haut den Slam Dunk zum 59:42 für die Hawks rein. Starker Run zum Ende des Viertels.
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29.: Die Hawks haben alles im Griff. Erst haut Korver einen Dreier rein, dann gibt Jackson den Spalding wieder aus der Hand. Was dann folgt, ist großer Basketball. Korver spielt Bazemore mit einem blitzschnellen Pass frei, der legt unter dem Korb umgehend ab auf Millsap. Slam Dunk. 74:53 Hawks.
35.: Schröder ist etwas abgekühlt. Erst leistet er sich einen vermeidbaren Turnover, dann verballert er einen Dreier nach dem Give and Go mit Horford. Die Hawks dominieren das Spielgeschehen aber weiterhin und führen souverän mit 82:66.
40.: Ein wenig aufpassen müssen die Hawks noch. Drummond vergibt zwar mal wieder zwei Freiwürfe, doch Tolliver krallt sich den Rebound und wandelt diesen umgehend in zwei Punkte um. Atlanta führt zwar noch immer mit 90:76, aber so eine Führung kann im Basketball schnell schmelzen.
45.: Die Pistons knabbern sich weiter heran, weswegen Budenholzer auch weiter seine Starter auf dem Feld hat. Die spielen auch weiter gut zusammen. Teague bedient Horford. Der drückt aus der Mitteldistanz ab und hält Detroit so mit 103:92 auf Distanz.
48.: Durch einen Hookshot von Drummond kommen die Pistons noch einmal auf acht Punkte heran. Doch die Hawks behalten im Anschluss die Kontrolle und spielen die Uhr geschickt runter. Zwar trifft Morris noch einen nicht mehr wirklich verteidigten Dreier mit der Sirene, doch letztlich siegt Atlanta ohne große Mühe mit 107:100.
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Der Star des Spiels: Jeff Teague. In den letzten Spielen trat der Point Guard häufiger unglücklich auf. Gegen die Pistons war das Gegenteil der Fall. Teague machte vor allem in der Defensive einen tollen Job und war mit seinen schnellen Händen an gefühlt jedem zweiten Ball dran (4 Steals).
Zudem lieferte Teague auch in der Offensive stark ab. Auch wenn der Dreier erneut nicht fiel (0/3 3FG) leitete er den Hawks-Angriff mit guter Wurfquote (10/19 FG) und 9 Assists umsichtig.
Der Flop des Spiels: Kentavious Caldwell-Pope. Wenn der Center mal wieder von der Freiwurflinie schwächelt und vom Feld muss, dann sollten eigentlich seine Mitspieler einspringen. Leider waren die Schützen nicht gut aufgelegt, allen voran Caldwell-Pope, der nur 4 seiner 12 Feldwürfe verwandelte und auch in der Defensive nicht glänzen konnte. Van Gundy war so bedient von der Leistung seines Shooting Guards, dass er im letzten Viertel stattdessen auf Rookie Stanley Johnson zurückgriff.
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Das fiel auf:
- Mike Budenholzer ging bekanntlich bei einem Verfechter des Hack-a-Shaq in die Schule. Dementsprechend war es nicht verwunderlich, dass die Hawks Andre Drummond mit Vorliebe an die Linie schickten. Im zweiten Viertel hatte Atlanta bereits nach anderthalb Minuten vier Teamfouls gesammelt und griff folglich gerne zum absichtlichen Foul. Der schlechteste Freiwurfschütze der Liga bedankte sich mit einem weiteren Nachweis seiner großen Schwäche.
- Stan van Gundy reagierte jedenfalls ziemlich schnell und nahm Drummond im zweiten Viertel zügig runter vom Feld. Das war gut für den Spielfluss und schlecht für die Pistons, die ohne ihren Anker in der Mitte komplett den Faden verloren und sich von den Hawks überrennen ließen, während vorne das Shooting nicht funktionierte. So stand Detroit schon zur Halbzeit bei nur 32,6 Prozent verwandelten Feldwürfen und schraubte die schwache Quote lediglich in den letzten Minuten etwas nach oben.
- Drummonds Schwäche an der Linie veränderte die Dynamik des Spiels. Die Hawks nutzten die Freiräume im Zentrum aus und attackierten die Pistons immer wieder in der Mitte, wo Detroit ohne den defensiven Anker anfällig war. So kam Atlanta letztendlich auch zu mehr Punkten in der Zone (56:52).
- Das Problem an den Hack-a-Whoever-Taktiken: Der Spielfluss leidet. Phasenweise sahen die Zuschauer in Atlanta ein schönes Basketballspiel, teilweise war es aber auch verdammt schwere Kost, welche die Hawks-Fans geboten bekamen. So wechselten sich Phasen mit schnellen Führungswechseln anfangs ab mit langwierigen Freiwurf-Arien. Weil die Hawks sich aber eben absetzten, blieb den Zuschauer weiteres Gehacke in der zweiten Hälfte erspart.
- Dennis Schröder kam zwar brandheiß von der Bank ins Spiel und führte die Hawks im ersten Viertel an, doch der Deutsche hatte auch schon Mitte des zweiten Viertels drei Fouls auf dem Konto. Budenholzer ließ ihn zwar trotzdem auf dem Feld, doch Schröder büßte in der Folge an Effektivität ein und agierte unauffälliger. Dafür wedelte er bei starken Offensivaktionen seines Kollegen aber vorbildlich mit dem Handtuch.