Gerade für die Rockets war es ein höchst ungewöhnlicher Erfolg gegen die Spurs. Zum ersten Mal überhaupt in dieser Saison gewann Houston ein Spiel, bei dem man selbst weniger als 100 Punkte erzielte. Doch mit einer glänzenden Vorstellung in der Verteidigung zog man den Spurs den Zahn.
Mit dem Heimerfolg gegen San Antonio haben die Rockets nun ihre letzten vier Christmas Day Games in Folge gewonnen. Für James Harden war es der fünfte Erfolg im fünften Christmas Day Game. Der Shooting Guard war mit 20 Punkten (7/21 FG) Topscorer seines Teams, hatte lange Zeit aber einen schweren Stand.
Neben Harden fielen vor allem Dwight Howard (11 Punkte, 12 Rebounds) und die Bankspieler Terrence Jones (12 Punkte, 6 Rebounds) sowie Jason Terry (12 Punkte, 3 Steals) auf.
Bei den Spurs stemmte sich vor allen Dingen Kawhi Leonard gegen die Niederlage. Mit 20 Punkten, 7 Rebounds, 4 Assists, 5 Steals und 3 Blocks war der Small Forward überall zu finden. Dafür taten sich allerdings seine Teamkollegen schwer. Einzig LaMarcus Aldridge (18 Punkte, 9 Rebounds) und Tim Duncan (13 Punkte, 11 Rebounds) vermochten zu überzeugen.
Die Reaktionen:
James Harden (Rockets): "Wir sind mehr als fähig, um starke Defense zu spielen. Wir müssen nur zu uns selbst finden. Diese Energie von heute müssen wir dauerhaft finden und jede Nacht auf diese konstant starke Verteidigung bauen."
Dwight Howard (Rockets): "Manchmal ist Jason Terry nur ein Propeller, heute war er der Jet. Er hat an beiden Enden des Feldes wahnsinnig gut gespielt."
Tim Duncan (Spurs): "Wir haben über das Spiel verteilt einfach zu viele Fehler gemacht, haben den Ball zu oft verloren und haben nie unseren Rhythmus gefunden. Respekt an die Rockets, defensiv war das heute mehr als solide."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Keine riesigen Überraschungen im weihnachtlichen Texas-Derby. Gregg Popovich vertraut wie gewohnt auf Parker, Green, Leonard, Aldridge und Duncan in der Starting Five. Bei den Rockets setzt J.B. Bickerstaff auf Beverley, Harden, Ariza, Capela und Howard.
6.: Die Rockets starten stark und ziehen durch schnelle Punkte von Harden und Howard schnell mit 6:0 davon. Doch die Antwort der Spurs folgt sofort, Parker aus der Nahdistanz, Leonard mit dem Midrange Jumper und Green mit dem Dreier starten prompt den 7:0-Gegenlauf. 7:6 Spurs.
11.: Es bleibt weiter sehr ausgeglichen. Popovich wechselt schon zu diesem frühen Zeitpunkt Simmons ein. Der bedient gleich einmal Aldridge in der Mitte mit einem feinen Pass. Midrange Jumper. Und drin. 20:20.
19.: Während die Rockets vorne immer häufiger Fehler machen und sich zum dritten Mal in kürzester Zeit einen Turnover leisten, fehlt den Spurs in der Offensive noch ein wenig das Timing. So bringt Motiejunas Houston mit einem Bankshot auf Höhe der Freiwurflinie mit 36:32 in Front.
24.: Die Spurs schalten defensiv einen Gang höher und zwingen Houston insbesondere in Person von Kawhi Leonard immer wieder zu schwierigen Würfen und Pässen unter Druck. Dadurch kommt San Antonio auch vorne immer häufiger zu einfachen Punkten. Ginobili sorgt von der Freiwurflinie für das 43:38, die bislang höchste Spurs-Führung des Spiels.
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29.: Es bleibt weiter hochspannend. Die Rockets kommen besser aus der Kabine. Leonard lässt sich die Kugel im Post von Beverley klauen. Auf der Gegenseite macht Howard die Punkte in Korbnähe nach schönem Pass von Harden. 49:49.
35.: Die Intensität in dieser Phase ist riesig. Beide Teams leisten sich einen wilden Schlagabtausch, jeder Angriff ist hart umkämpft. Die Rockets scheinen die Oberhand zu haben, doch dann findet Ginobili mit einem traumhaften Pass Diaw unter dem Korb. Der drückt den Korbleger zum 60:59 für die Spurs rein.
39.: Der Jet übernimmt! Terry macht fünf schnelle Punkte. Er erhält den Screen von Howard, zieht in Richtung Korb, stoppt ab und knallt den Mitteldistanzwurf rein. 9:0-Lauf der Rockets. Houston führt mit 68:60.
44.: Die Spurs ackern sich wieder ein wenig ran. Duncan kämpft sich mit einem feinen Move im Low Post zu zwei Punkten gegen Jones. Doch auf der Gegenseite knallt Harden den Dreier zum 81:73 für die Rockets rein. Die Halle tobt.
48.: Die Rockets verteidigen mit Leib und Seele. Die Spurs schicken Capela und Howard vermehrt an der Linie, bleiben vorne aber weiter ineffektiv. So bleibt ein 4-Punkte-Rückstand bei 14 Sekunden auf der Uhr. Leonard probiert es mit dem Dreier, setzt diesen aber daneben und danach feiert Houston. 88:84 Rockets.
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Der Star des Spiels: Jason Terry. Was für ein Spiel vom Jet! Der Shooting Guard stand gerade einmal 17 Minuten auf dem Feld, die meisten davon im letzten Viertel. Dafür war er aber am Schluss der Matchwinner der Rockets. Er führte die Defensive mit 3 Steals im Schlussviertel an und verwandelte zudem zwei enorm wichtige Dreier und stand so stellvertretend für eine tolle Leistung der Rockets-Bank. Auch stark: Defensivanker Dwight Howard.
Der Flop des Spiels: Tony Parker. Der Franzose erlebte einen komplett gebrauchten Abend. Der Point Guard stand zwar 29 Minuten auf dem Feld, Produktives gelang ihm in dieser Zeit aber nicht wirklich. So traf Parker nur einen seiner sieben Feldwurfversuche, leistete sich dafür aber 3 Turnover bei nur 3 Assists. So ließ Popovich Parker relativ häufig abseits des Balles spielen und übertrug Leonard viel Verantwortung im Spielaufbau.
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Das fiel auf:
- Beide Teams verfügen über eine formidable Offensive. Was Spurs und Rockets im Angriff zu bieten haben, gehört zur Creme de la Creme der Liga. Doch im Texas-Derby dominierte einzig und alleine die Verteidigung. Bei beiden Teams ging der defensive Schlachtplan optimal auf. Die Spurs dämmten die Kreise von Harden beinahe das gesamte Spiel enorm ein und hielten ihn vor allem fern von der Freiwurflinie, die Rockets schafften es dagegen das Ball-Movement der Spurs im Keim zu ersticken.
- Die Rockets kamen gut ins Spiel. Doch die Starting Five stellte relativ schnell ihren Dienst ein. In den letzten 18 Minuten der ersten Hälfte blieben alle Starter ohne Punkte. Harden stand zur Pause bei 2 Punkten (1/6 FG), Howard bei 3 Zählern (1/3 FG). So hielt die Rockets anfangs lediglich die starke Leistung der eigenen Bankspieler sowie die Tatsache, dass es bei den Spurs offensiv nicht rund lief, im Spiel.
- Die Spurs-Offensive lief das gesamte Spiel über nicht so flüssig wie gewohnt. Die Distanzwürfen gingen teilweise gefühlte Meter am Korb vorbei, das Ball-Movement wirkte eingeschlafen und die sonst so makellosen Spurs trafen etliche falsche Entscheidungen. Die Rockets zwangen Popovichs Mannen zu vielen langen Zweiern. Also setzte San Antonio mehr auf Einzelaktionen. Gerade Leonard erhielt den Spalding immer wieder in die Hände, hatte aber oftmals auch Probleme, weil seine Mitspieler abseits des Balles zu statisch agierten.
- Wenn es offensiv mal nicht läuft, kann sich San Antonio noch immer auf eine bärenstarke Defensive berufen. Das bewiesen die Spurs auch in Houston sehr schnell. Auch hier war es vor allem Leonard, der glänzte. Wie ein Irrwisch tauchte er immer wieder auf und schnitt in die Passwege der Rockets. So stand Houston schon zur Pause bei 10 Ballverlusten und Leonard bei 4 Steals. San Antonio hielt zum 14. Mal in dieser Saison einen Konkurrenten zur Halbzeit unter 40 Punkten.
- Dieses Mal brachte aber alle defensive Brillanz wenig, weil vorne lediglich 40 Prozent der Feldwürfe den Weg durch die Reuse fanden. Vor allem San Antonios Big-Man-Backups hatten einen schwierigen Stand. Howard und Jones offenbarten mit ihrer Athletik die Schwächen von West und Diaw. An beiden Enden des Feldes wirkten die großen Herren der Spurs oftmals zwei Schritte zu spät.