NBA

Hawks ringen Orlando nieder

Von Oliver Mehring
Die Fans in Orlando konnten sich über eine spannende Partie freuen
© getty

Die Atlanta Hawks haben ihr Auswärtsspiel bei den Orlando Magic mit 103:100 gewonnen (BOXSCORE). Das Team von Mike Budenholzer leistete sich immer wieder kleine Konzentrationsschwächen, sodass es bis zum Schluss eine offene Partie blieb. Dennis Schröder erlebte derweil einen übersichtlichen Abend.

Cookie-Einstellungen

Über das gesamte Spiel hatte Atlanta große Probleme mit den eigenen Ballverlusten und kassierte immer wieder unglückliche Punkte im Fastbreak. Dabei schien vor allem die Konzentration das größte Problem für die Mannen von Coach Mike Budenholzer zu sein, da man das zweite Viertel sogar ohne einen einzigen Turnover abschließen konnte. Auf der anderen Seite 'arbeiteten' die Magic für 48 Minuten Basketball und kamen besonders durch ihre gewohnt griffige Defense in die Partie.

Die NBA live bei SPOX! Alle Spiele im LIVESTREAM-Kalender

Die Punkte verteilten sich bei den Hawks auf mehrere Schultern, wobei Kyle Korver von Downtown einen beeindruckenden Abend erlebte und mit 6/8 aus der Distanz sein Season High aufstellte. Paul Millsap kam auf ein Double-Double (13 Punkte, 10 Rebounds) und Mike Scott lieferte 15 wertvolle Bench Points. Ingesamt erzielten sechs Hawks mindestens 13 Punkte. Schröder hielt sich durch die starke Guarde-Defense der Magic offensiv sehr zurück und erzielte schließlich 3 Punkte, bei 3 Assists und 4 Ballverlusten.

Auf der anderen Seite scorte Orlando ebenfalls sehr variabel und hatte in Nikola Vucevic einen verlässlichen Punktejäger unter dem Korb. 20 Punkte und 11 Rebounds für den Serben. Evan Fournier zeichnete sich mit 17 Punkten (5/8 FG) aus, während Elfrid Payton neben seinen 14 Punkten und 6 Assists noch fünfmal den Hawks den Ball klaute.

Die Reaktionen:

Kyle Korver (Hawks): "Ich hatte bisher kaum den Rhythmus gefunden in dieser Saison, deshalb war es heute schön, dass der Ball so oft in den Korb geflogen ist. Ich will einfach meinen Rhythmus und meinen Wurf endgültig finden, dabei darf man nicht das Vertrauen in die eigene Stärke verlieren."

Mike Budenholzer (Coach Hawks): "Wenn er seine Würfe trifft, verhilft er uns automatisch zu mehr Raum. Eigentlich hat man immer bei ihm das Gefühl, dass er den Wurf trifft, sobald er ein wenig Platz hat."

Folge NBA.de bei Twitter - wie Dirk Nowitzki!

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off:

Die Gastgeber starten mit ihrer gewohnten Aufstellung. Payton kann trotz angeschlagenem Knöchel auflaufen und bildet zusammen mit Fournier den Backcourt. Frye, Harris und Vucevic komplettieren die Starting Five.

Bei Atlanta keine Veränderungen: Teague kann trotz Knöchelproblemen starten, daneben Bazemore, Korver, Millsap und Horford als Center.

Magic vs, Hawks: Hier geht's zum BOXSCORE

6.: Die erste kleine Aufregung auf dem Court. Payton schnappt sich den nächsten Steal, verlegt aber den Ball im Fastbreak. Auf der Gegenseite trifft Bazemore den Floater, nachdem die Magic zuvor einen Übertritt der Auslinie monieren. Trotzdem führt Orlando, weil die Hawks furchtbar auf den Spalding aufpassen (5 Turnover). 15:12 für das Heimteam.

13.: Mike Scott is feeling it! Das Viertel ist kaum zwei Minuten alt und der Guard zimmert gleich zwei Dreier durch die Ring. Ein krachender Dunk von Horford hinterher und der knappe Rückstand verwandelt sich in eine 33:31-Führung für die Hawks.

21.: Die Magic leben noch. Zwischenzeitlich wollte wirklich nichts für die Jungs von Scott Skiles fallen, doch mit den großen Jungs unter dem Korb kommen die Punkte. Nichtsdestotrotz bleibt es bei der Atlanta-Führung: 46:37.

28.: Jetzt geht es hoch und runter. Die Magic kommen mit schnellen Punkten aus der Pause, die jedoch von den Hawks mit einem starken Run beantwortet werden, bis Orlando mit einem schönen Lauf kontert. 63:61 aus Sicht der Gäste.

30.: Guess who's back?! 16 Punkte am Stück reißen die Magic ab, während die Hawks gerade völlig den Faden verlieren. Fournier versenkt den nächsten langen Zweier und Budenholzer nimmt mit hochrotem Kopf die Auszeit. 68:63 für Orlando!

36.: Und der nächste Hawks-Turnover. Schröder tritt in die Falle, Oladipo macht sich auf die Reise. Behind-the-back-Pass auf Fournier und die Magic-Fans reißt es mit der Schlusssirene des dritten Abschnitts von den Sitzen. Orlando führt wieder: 78:77.

46.: Cool, cooler Kyle Korver! Der Dreierspezialist scheint heute keine Nerven zu haben und Longball Nummer sechs bricht durch das Netz. Das hält die Hawks mit 103:100 in Führung. Noch haben die Magic aber die Chance auf den Konter.

48.: 7,2 Sekunden bleiben Weiß-Blau noch, um das Spiel in die Overtime zu schicken. Doch weder Oladipo noch Vucevic bekommen den Ball los. Damit ist Schluss in Florida.

Der Star des Spiels: Kyle Korver. Der Distanzexperte hatte diese Saison noch keinen richtig großen Auftritt. Das sollte sich an diesem Abend ändern. Korver hämmerte 6 von 8 Dreier in den Korb und war immer zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Zudem nutzte er den Defense-Fokus auf seine Person für 5 Assists. Stark von der Bank: Mike Scott.

Der Flop des Spiels: Tobias Harris. Viel zu passiv und mit übersichtlichen 6 Rebounds, hatte der 64-Millionen-Dollar-Mann große Probleme mit Gegenspieler Millsap, der eigentlich nicht das beste Spiel erlebte. Am Ende stehen 6 mickrige Punkte im Boxscore. Außerdem schwach im Scoring: Victor Oladipo.

Das fiel auf:

  • Orlando zeigte in den ersten 12 Minuten eine überfallartige Verteidigung und erwischte schläfrige Hawks auf dem falschen Fuß. Dabei sammelte das Team aus Georgia gleich 8 Turnover (!) im ersten Viertel. Zwar fing sich Atlanta mit der Zeit, doch so ganz konnte man die Probleme nicht abstellen (19 Turnover am Schluss). Somit hielt sich Orlando lange im Spiel (24 Punkte nach Turnovern), obwohl die Wurfquote prinzipiell schwächer war.
  • Die anfänglich gute Defense der Magic (ganze 16 Steals) verlor just in dem Moment den Zugriff, als die Hawks ihre Dreier trafen. Orlandos Zonenverteidigung rückte zumeist zu stark Richtung Perimeter auf, wodurch sich unter dem Korb ganz einfache Punkte ergaben. Dabei variierte Atlanta schön zwischen Pick-and-Roll oder hohen Anspielen auf die Big Men.
  • Insgesamt war es überraschend, wie statisch die Hawks gegen Orlando auftraten. Kaum ein Ball wanderte im Angriff über mehr als drei Stationen. Dabei merkte man besonder Jeff Teague seinen schmerzenden Knöchel an, der über 48 Minuten seinen Rhythmus suchte und kaum positiv auf die Spiel-Dynamik einwirken konnte.
  • Mike Scott spielte als Energizer von der Bank groß auf bei den Gästen. In knapp 17 Minuten Spielzeit produzierte der Guard 15 Punkte (6/10 FG) und zeichnete sich durch giftige Defense aus. Da durch die Bank aber sonst kaum Punkte abfielen, mussten vor allem die Starter für das Scoring sorgen.

Der Spielplan im Überblick

Artikel und Videos zum Thema