Das wichtigste Element für die Cavs war die beeindruckende Defense, die viele gute Stops erzwang. Im Gegenzug brachte Cleveland eine hohe Geschwindigkeit in die eigenen Offensivbemühungen, schloss hochprozentig hinter der Dreierlinie ab und ließ den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen.
Topscorer der Cavs war wieder mal LeBron James, der sich in der ersten Hälfte noch zurückhielt, dann aber vor allem im dritten Viertel aufdrehte und das Spiel mit 29 Punkten,5 Rebounds und 7 Assists beendete. Seine klugen Anspiele fanden gerade zu Beginn Kevin Love (21 Punkte, 11 Rebounds), der so langsam in Schwung zu kommen scheint. Dabei werden im Vergleich zur Blatt-Ära auffallend viele Spielzüge für den Big Man gelaufen. Außerdem zielsicher: Kyrie Irving (21 Punkte, 6 Assists), der sich speziell in Isolation-Plays auszeichnen konnte.
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Bei den Gästen mühte sich Kawhi Leonard nach Kräften (24 Punkte, 6 Rebounds). Nur musste die Klaue am hinteren Ende des Courts etliche Male für seine Kollegen einspringen, sodass ihm im Laufe der Partie die Spritzigkeit fehlte, um offensiv noch mehr Einfluss ausüben zu können. Kollege Aldridge hatte früh Foul-Probleme, weshalb er das gesamte Spiel über seine Rhythmus suchte und am Ende auf 15 Punkte bei 2 Rebounds kam. Ansonsten zeigte Tony Parker eine solide Partie (13 Punkte, 6 Assists).
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Spurs müssen weiter auf Tim Duncan verzichten, der von Knie-Problemen geplagt wird. Für ihn startet West. Parker, Green, Leonard und Aldridge komplettieren die Starting Five.
Bei den Cavs hat Coach Lue wohl Tristan Thompson als seinen etatmäßigen Center auserkoren, der wieder den Vorzug vor Mozgov bekommt. Daneben starten Irving, Smith, James und Love.
Cleveland Cavaliers vs. San Antonio Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE
7.: Die Cavs fahren eine unglaublich hohe Pace, Love wirkt nach seinem starken Spiel gegen Detroit sehr selbstbewusst und steht schon bei 11 Punkten. Bei San Antonio fehlt noch ein wenig die Bewegung und Aldridge ist früh im Foul-Trouble: 23:15.
12.: Eigentlich haben sich die Spurs offensiv gefangen, nur die Defense ist gehörig unter Druck und dann trifft auch noch Smith den wilden Dreier mit dem Buzzer. 37 Punkte hat San Antonio in dieser Saison nach 12 Minuten noch nie kassiert. Gerade Thompson wühlt wie ein verrückter und bringt die Defensive der Spurs gut aus der Balance.
18.: Die Cavs lassen jetzt einige Spielzüge für Love laufen, kreieren Mismatches für ihn - und der Forward liefert. Bereits 18 Punkte für Love. Dazu sitzen die Dreier bei Cleveland. Die Spurs agieren vor allem aus dem Post: 43:52 für die Gastgeber.
24.: Weiter haben die Gäste große Probleme am Perimeter. Kaum ein Ball außerhalb der Zone sitzt. Dazu agiert Cleveland unglaublich besonnen, schenkte bisher nur zweimal die Kugel her. Die Cavs stehen zum zweiten Mal in dieser Saison bei 66 Punkte zur Halbzeit - gegen die wohl beste Defense der NBA!
31.: Inzwischen versucht es Popovich mit Diaw als Gegenspieler von Thompson. Das könnte ein gutes Rezept sein, da der Franzose trotz seiner bulligen Erscheinung recht beweglich ist. Nur vergeben die Spurs offene Layups und der Dreier will immer noch nicht fallen. Bei den Cavs läuft's dagegen. Die Heim-Fans freuen sich über einen Zwischenstand von 76:64.
35.: Jetzt wird's heftig! Ginobili will Thompson zweimal faken, der Defensiv-Anker lässt sich nicht beirren und drückt dem Argentinier einen fetten Block rein. Im Fastbreak schließt James zur höchsten Führung des Abends ab (88:69) - nur um im nächsten Angriff den Ball zu verlieren, Ginobili hinterher zu hetzen und dessen Layup gegen das Brett zu hämmern! 71:88 liegen die Gäste zurück.
43.: Es sieht fast so aus, als würden die Spurs gerade im falschen Jersey stecken. Die Cavs lassen den Ball uneigennützig durch die Reihen laufen, suchen immer wieder den besser postierten Nebenmann. Nutznießer sind die Guards. Jetzt trifft Delly den Dreier: 110:93.
48.: Inzwischen dürfen sich die Ersatzspieler austoben. Gerade Dellavedova hat sichtlich Spaß mit den müden Spurs und steht bei starken 15 Punkten von der Bank. Irgendwann hat der Aussie ein Erbarmen und lässt die Uhr auslaufen. 117:103 gewinnen die Cavaliers.
Der Star des Spiels: LeBron James. Der Superstar steht sinnbildlich für das beeindruckende Spiel der Cavs. Aufopferungsvolle Defense, tolle Anspiele für die Kollegen und effektives Scoring. Eine absolut runde Sache.
Der Flop des Spiels: Danny Green. Obwohl Green diesen Monat eigentlich wieder etwas im Aufwind war, ist es umso erschreckender wie passiv der Wurfspezialist agierte. Im ersten Durchgang nahm er keinen einzigen Wurf, obwohl er nicht immer das schwerste Matchup vor der Nase hatte. Am Ende verwandelte er einen Dreier und erzielte insgesamt 5 kleine Pünktchen.
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Das fiel auf:
- Um den defensiven Einfluss von Leonard bei den Spurs gering zu halten, agierte Gegenspieler James im ersten Durchgang vor allem als Passer oder ließ Leonard in Screens laufen, sobald er sich an Love dranhängen wollte. Leonard hatte zudem früh Foul-Probleme, da er immer wieder Lücken schließen musste, die im Normalfall durch die Help-Defense von Tim Duncan gestopft werden.
- Tim Duncan ist ein gutes Stichwort: Der Big Man fehlte Gregg Popovich zum dritten Mal in Folge und das machte sich auch unter den Brettern bemerkbar. Die Spurs waren den Cavs hoffnungslos unterlegen im Rebound-Kampf, obwohl Cleveland über die Saison hinweg eigentlich weniger Boards abgreift. Alleine 10 Offensiv-Rebounds sprechen eine deutliche Sprache.
- Thompson zwang Gegenspieler Aldridge in den ersten 10 Minuten zu gleich 3 Fouls, wodurch LMA in der ersten Spielhälfte viel Zeit auf der Bank verbringen musste. Nicht nur fehlte damit eine beständige Offensiv-Waffe, besonders verliefen die Offensivbemühungen der Spurs recht eindimensional, da der Dreier nicht fallen wollte und sonst nur Leonard um die Zone herum zielsicher agierte.
- Es ist wirklich auffallend, wie schnell das Spiel unter Neu-Coach Tyronn Lue geworden ist. Die Cavs bewegten den Ball gegen die Spurs in Hochgeschwindigkeit über den Court. Kaum ein Angriff dauerte länger als 18 Sekunden, der Spalding wanderte fast immer zum am besten postierten Mann. Die Zuschauer sahen schöne Cuts, offene Dreier und kaum Turnover. Erst zum Schluss ließ die Konzentration etwas nach.