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Trotz Comeback: OKC schlägt Dallas

Von Thorben Rybarczik
Dirk Nowitzki und die Mavericks kassierten gegen OKC eine bittere Pleite
© getty

Die Dallas Mavericks (25-20) haben trotz eines starken Auftritts unglücklich mit 106:109 gegen die Oklahoma City Thunder (33-12) verloren (BOXSCORE). Nach einer überzeugenden ersten Halbzeit dominierte OKC das dritte Viertel und führte lange Zeit zweistellig. Dank D-Will wurde es noch einmal eng, doch der entscheidende Wurf fiel nicht rein.

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Sechs Minuten vor Schluss führten die Gäste noch mit 11 Punkten, doch angeführt von Deron Williams (22 Punkte, 5 Rebounds, 5 Assists) kamen die Texaner noch einmal auf Schlagdistanz. Am Ende fehlte allerdings das Wurfglück - auch beim wieder genesenen Dirk Nowitzki (14 Punkte, 6/15 FG).

Einen positiven Eindruck hinterließ neben dem Fast-Comeback auch die erste Halbzeit, die Dallas mit einem 8-Punkte-Vorsprung beendete. Besonders Chandler Parsons (26 Punkte) lieferte eine starke Leistung ab. Auch Salah Mejri (5 Punkte), der jüngst noch in der D-League auflief, sorgte für das ein oder andere Highlight.

Auf der anderen Seite legte Kevin Durant 24 Zähler und 7 Assists auf, Russell Westbrook kam auf 16 Punkte, 8 Rebounds und ebenfalls 7 Assists. Enes Kanter (16 Punkte, 9 Rebounds) führte eine starke Bank der Gäste an.

Die Reaktionen:

Kevin Durant (Thunder): "Unsere Bank hat einen sensationellen Job gemacht. Sie hat heute das Spiel für uns gewonnen."

Rick Carlisle (Head Coach Mavericks): "Unser Scoring war okay. Aber es gab andere Bereiche des Spiels, in denen wir nicht als Team agiert haben. Vor allem defensiv ist einiges schiefgelaufen."

...über den Einsatz von Salah Mejri: "Ich zögere nicht, jede Nummer aufzurufen, die in unserem Roster eingetragen ist. Er kam bis jetzt nur noch nicht so oft zum Einsatz, weil wir auf der Center-Position so tief besetzt sind."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Coach Carlisle greift auf sein bestes Lineup zurück und schickt Williams, Matthews, Parsons, Nowitzki und Pachulia aufs Feld. Sie bekommen es mit Westbrook, Roberson, Durant, Ibaka und Collison zu tun.

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3.: Beide Teams fackeln nicht lange. Bei OKC zeigen Durant und Westbrook, dass mit ihnen nicht zu spaßen ist, auf der anderen Seite punkten Dirk per Flamingo sowie Parsons und Williams von Downtown. 12:8 für Dallas.

8.: Dallas übernimmt das Kommando. Das Ball Movement funktioniert hervorragend, es springen offene Würfe für jedermann raus. Harris versenkt einen weiteren Dreier zum 23:12, während auf der anderen Seite KD und Russ auf sich alleine gestellt sind.

14.: Das ändert sich jedoch schnell. Dion Waiters führt die zweite Garde Oklahomas an, während Dallas' Offensive eine Durststrecke durchläuft. McGee beendet diese zwar per Tip-in, doch OKC führt jetzt mit 31:27.

20.: Die Mavs haben sich wieder gefangen! Parsons erkämpft sich einen Loose Ball und bedient den völlig freien Nowitzki, der seinen zweiten Dreier des Spiels versenkt. Auf der anderen Seite hat Westbrook die Antwort, plus einen für die Gäste. Ein ansehnliches Spiel.

27.: Die Mavs kommen mit einem 8-Punkte-Vorsprung aus der Halbzeitpause, der allerdings schnell schrumpft. Denn OKC erwischt den besseren Start ins dritte Viertel und verkürzt dank Ibaka und Westbrook auf 57:58.

34.: Das dritte Viertel gehört ganz klar Oklahoma. Die Defense ist intensiver, der Angriff schneller. Durant trifft von draußen zum 80:69.

39.: Dallas versucht alles, um nochmal entscheidend heranzukommen. Doch anders als zu Beginn der Partie hat OKC jetzt mehr funktionierende Optionen im Angriff. Besonders Cameron Payne setzt immer wieder Akzente und sorgt erneut für eine zweistellige Führung.

43.: Das muss frustrierend für die Mavs sein. Immer, wenn sich ein Comeback ankündigt, fällt auf der anderen Seite ein Dreier rein. Knapp 6 Minuten vor Schluss muss beim Stand von 92:103 ein Run her. Macht Parsons mit drei Freiwürfen den Anfang? Noch 8...

46.: D-Will verkürzt mit zwei Freiwürfen auf 103:107. Auf der anderen Seite verwandelt Salah Emrij die Arena mit einem Block gegen Durant in ein Tollhaus, ehe wieder Williams per Dreier auf 106:107 stellt. Was für eine Schlussphase!

48.: Doch es nützt alles nichts. Durant stellt per Pullup auf Plus 3 für die Thunder. Der anschließende Angriff von Dallas ist nicht durchdacht, sodass Matthews einen Notwurf aus der Ecke nehmen muss und nicht trifft. Durch ein Offensiv-Foul von Ibaka bekommen die Texaner aber eine weitere Chance - doch weder Nowitzki noch Parsons treffen den Dreier zur Verlängerung.

Dallas Mavericks vs. Oklahoma City Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kevin Durant. Auch wenn man vom Ex-MVP sicherlich schon spektakulärere Auftritte gesehen hat: Er war gegen Dallas dann zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Hatte in den meisten Fällen die Antwort auf zahlreiche Zwischenläufe der Texaner und versenkte kurz vor Schluss humorlos den entscheidenden Jumper.

Der Flop des Spiels: Zaza Pachulia. Hatte immer wieder Probleme beim Ausboxen und trug eine nicht unerhebliche Mitschuld an den 17 Offensiv-Rebounds der Thunder. Fand in der Offensive zudem kaum statt, da er sich ihm bietende Räume nicht zu nutzen wusste.

Das fiel auf:

  • Während Dallas zu Beginn des Spiels auf schnelles Ball Movement setzte und schnell den Rhythmus fand, verließ sich OKC auf Isolationen und Post-ups von Westbrook oder Durant. Die beiden erzielten die ersten 12 Punkte für ihr Team - doch da standen bereits 23 auf der anderen Seite auf der Anzeigetafel. Erst die Einwechslung von Waiters und Kanter brachte dem Duo die nötige Entlastung, sodass der frühe Rückstand mit einem 15:2-Run egalisiert wurde.

  • Dass die Gäste so schnell wieder ins Spiel kamen, lag auch an der schlampigen Rebound-Arbeit der Mavs. Nach 17 Minuten hatte OKC bereits 9 offensive Boards auf dem Konto - bei 17 Fehlwürfen. Vor allem Kanter und Collison - die oft zusammen auf dem Feld standen - brachten sich immer wieder in Position und kamen dadurch zu einfachen Abschlüssen.
  • In der zweiten Halbzeit schraubte OKC das Tempo nach oben, besonders Russell Westbrook forcierte viele Schnellangriffe. Auch defensiv gingen die Gäste deutlich aggressiver und risikofreudiger zu Werke und wurden dafür belohnt. Anspiele in den Lowpost wurden durch Fronten verhindert, offene Würfe durch schnellere und konsequentere Closeouts minimiert. Dallas kam mit dieser Umstellung nicht zurecht - auch, weil es bei vielen Possessions an Geduld und Präzision fehlte.
  • In der Offensive erledigte JaVale McGee einen bessere Job als Zaza Pachulia. Da OKC im Pick-and-Roll oft switchte oder den Ballführer doppelte, ergaben sich Freiräume in der Zone, in die der Georgier viel zu selten vordrang. Anders McGee, der die Taktik der Thunder ein ums andere Mal bestrafte und spektakulär per Alley-oop bedient wurde.

Der Spielplan im Überblick

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