Lillards wilde drei Minuten

SPOX
11. Januar 201611:59
Damian Lillard (l.) erzielte für die Blazers 17 Punkten in den letzten drei Minutengetty
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Blazers-Star Damian Lillard drehte in gerade einmal drei Minuten ein verloren geglaubtes Spiel gegen Oklahoma City Thunder. LeBron James brannte gegen die Philadelphia 76ers ein Feuerwerk ab. Den Memphis Grizzlies gelang ein Monster-Comeback gegen die Boston Celtics. Und Trevor Ariza führte die Houston Rockets zum Overtime-Sieg über die Indiana Pacers.

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Los Angeles Clippers (25-13) - New Orleans Pelicans (11-25) 114:111 OT (BOXSCORE)

Die Serie hält! Doch bis zum neunten Sieg in Serie war es für die Clippers ein hartes Stück Arbeit. Und daran waren sie selbst schuld. 1,6 Sekunden vor dem Ende foulte Austin Rivers Jrue Holiday beim Dreierversuch und der Guard der Pelicans schickte sein Team mit drei verwandelten Freiwürfen in die Overtime. Zuvor verspielte L.A. eine 12-Punkte-Führung.

"Ich glaube, Jrue ist viel besser als er eigentlich weiß", lobte ihn Gegenspieler Chris Paul, nachdem Holiday mit 29 Punkten einen neuen persönlichen Saisonbestwert auflegte. Doch am Ende reichte es mal wieder nicht zum Sieg für NOLA.

Zumindest eine Rückkehr von Anthony Davis ist abzusehen. Der Big Man fehlte aufgrund einer Rückenprellung, die er sich im Spiel gegen die Pacers zuzog. Ohne ihren Franchise-Player steht New Orleans in dieser Saison bei 0-4.

Alle Assists von Chris Paul im Video!

Die Clippers hingegen haben alle acht Spiele gewonnen, seit Blake Griffin aufgrund einer Muskelverletzung aussetzen muss. "Wir sind glücklich, dass wir die Spiele gewinnen und das wollen wir auch weiterhin, aber es ist nicht dasselbe Team, solange die Nummer 32 nicht zurück ist", erstickte CP3 jegliche Diskussion um die Serie im Keim. Der Point Guard war mit 25 Punkten und 11 Assists bester Spieler seines Teams. Jamal Crawford kam auf 21 Zähler.

Philadelphia 76ers (4-36) - Cleveland Cavaliers (26-9) 85:95 (BOXSCORE)

Es war mal wieder eins dieser Spiele, in dem LeBron James aller Welt beweisen konnte, was für ein unglaubliches Repertoire er besitzt. Mit 37 Punkten, 9 Assists und 7 Rebounds führte er die Cavaliers nahezu im Alleingang zum Sieg über die Sixers.

"Sie sehen mich als Leader des Teams und das muss ich das ganze Jahr über sein. Sie haben mich heute wirklich gebraucht und ich war in der Lage, dies zu erfüllen", erklärte James nach der Partie und hatte damit nicht unrecht, denn Philly verlangte dem Powerhouse im Osten einiges ab.

Die Dunks von LeBron James im Video!

8 Minuten vor dem Ende waren die 76ers immer noch auf 2 Punkte dran, doch dann übernahm James und erzielte 12 der nächsten 14 Punkte im Spiel. Die nicht gerade erfolgsverwöhnten Sixers-Fans konnten sich so zumindest an der Show des Superstars ergötzen. James fütterte die Fans mit einigen krachenden Dunks. "Wenn er solche Dinger macht, was will man da großartig machen", fragte sich auch Philadelphias Guard Ish Smith.

Neben James erzielte Kevin Love ein Double-Double (15 Punkte, 15 Rebounds) für die Cavaliers. Auf Seiten der Sixers war Rookie Jahlil Okafor mit 21 Punkten bester Werfer. Ish Smith kam auf 18 Punkte, 10 Assists und 7 Rebounds.

Memphis Grizzlies (21-18) - Boston Celtics (19-18) 101:98 (BOXSCORE)

7 der letzten 10 Auswärtsspiele hatten die Celtics gewonnen. Es war also bekannt, dass sich Boston in fremden Hallen durchaus heimisch fühlt und doch konnten die Grizzlies lange nichts gegen den Rekordmeister ausrichten. Noch im dritten Viertel lag Memphis mit 21 Punkten hinten, doch dann folgte eine packende Aufholjagd, die letztlich mit dem Sieg endete.

Und das lag vor allem an der Nervenstärke der Grizzlies, die alle 12 Freiwürfe in den letzten 3 Minuten verwandelten und so Boston keine Chance ließ, das Spiel noch mal zu drehen. Memphis hielt in der Schlussminute immer einen Vorsprung zwischen 3 und 5 Punkten.

"Wir haben uns in der Halbzeit einige Szenen angeschaut und wollten es in der zweiten Halbzeit einfach besser machen. Wir haben uns gemeinsam vorgenommen, dass dies nur über die Defensive gehen kann", erklärte Tony Allen die Aufholjagd.

Offensiv lag es dagegen vor allem an Zach Randolph, der von der Bank kommend mit 25 Punkten (dazu 13 Rebounds) der Garant war, dass Memphis Schritt für Schritt den Vorsprung verkleinerte. Bei den Celtics zeigte Isaiah Thomas mit 35 Punkten und 8 Assists eine starke Partie.

Houston Rockets (19-19) - Indiana Pacers (21-16) 107:103 OT (BOXSCORE)

Es war das Spiel von Trevor Ariza. Erst ermöglichte er mit seinem verwandelten Dreier den Rockets erst die Overtime. In der Verlängerung war er dann mit einem Treffer vom Perimeter und einem Dunk zur Stelle, der letztlich die Entscheidung brachte. Insgesamt jagte er 5 Dreier durch den Ring und erzielte mit 24 Zählern einen neuen persönlichen Saisonbestwert.

Dabei sah es lange gar nicht gut für die Rockets aus. Die Texaner rannten noch im vierten Viertel einen 12-Punkte-Rückstand hinterher. Doch durch Arizas Dreier 17 Sekunden vor dem Ende der regulären Spelzeit war dieser egalisiert. Zwar hatte Monta Ellis (11 Punkte, 13 Assists) noch die Siegchance für die Pacers in der Hand, aber sein Wurf landete nur auf dem Ring.

Alle 13 Assists von Monta Ellis im Video

Indiana hat allen Grund sich zu ärgern, schließlich vergeigte das Team jede Verlängerung in dieser Saison (0-4) und war zudem nicht in der Lage die exorbitant hohe Zahl an Ballverlusten (23) der Rockets auszunutzen.

Da nutzte auch die Sahnevorstellung von Paul George nichts. Der Forward erzielte 20 Punkte, 7 Steals (Career High), 6 Rebounds und 6 Assists. Dwight Howard kam für die Rockets auf 21 Punkte und 17 Rebounds, James Harden schrammte knapp am Triple-Double (21 Punkte, 9 Assists, 9 Rebounds) vorbei.

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New York Knicks (19-20) - Milwaukee Bucks (15-24) 100:88 (BOXSCORE)

Es war mal wieder Kristaps Prozingis (15 Punkte, 6 Rebounds, 5 Blocks), der die Fanmassen im Madison Square Garden in Ekstase versetzte. Der lettische Rookie legte so einige Highlight-Plays hin und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Knicks nach der Pause davonzogen.

"Er versteht es gut, sich durch die Auf und Abs in dieser Liga zu kämpfen", lobe Coach Derek Fisher den 20-Jährigen, der sich zuletzt aus einem Tief befreit hatte. Das mag sicher auch daran liegen, dass Fisher die Rotation etwas angepasst hat und der Lette mehr Minuten als Center bekommt.

Alle Blocks von Porzingis im Video

Dazu kam ein blendend aufgelegter Carmelo Anthony, der nicht weit von einem Triple-Double (24 Punkte, 10 Rebounds, 8 Assists) entfernt war. Dabei sind es eigentlich die athletischen Bucks, die für die Highlights sorgen. "Wir wollten direkt auf sie springen, uns an unsere Plays halten und physisch spielen", verriet Melo den Game Plan.

Nachdem die Knicks tatsächlich nach der Pause über Milwaukee herfiel, bekamen Anthony und Porzingis im vierten Viertel frühzeitigen Feierabend verordnet. Die Second Unit brachte die Partie nach Hause. Die Bucks wurden erstmals seit dem 21. Dezember wieder von Head Coach Jason Kidd betreut. Kidd nutzte den Trip nach New York, um sich nach seiner Hüftoperation noch einmal durchchecken zu lassen.

Denver Nuggets (14-24) - Charlotte Hornets (17-20) 95:92 (BOXSCORE)

Die Nuggets machten in den letzten 4:17 Minuten nicht einen einzigen Punkt und gewannen doch die Partie, weil Nicolas Batums Buzzerbeater-Versuch nur auf dem Ring landete. So reichte der 10-Punkte-Vorsprung, den Denver sich durch Will Bartons Dreier 257 Sekunden zuvor herausgespielt hatte.

Dabei hatte Denver erneut Ausfälle zu beklagen. Jameer Nelson fehlte aufgrund von Hüftproblemen und Kenneth Faried weilte bei der Geburt seiner Tochter. Dafür konnte Rookie Emmanuel Mudiay (11 Punkte) sein erstes Spiel seit einem Monat bestreiten und leistete einen wichtigen Beitrag für einen erfolgreichen Start in den Block mit 8 Heimspielen am Stück.

Nuggets-Assistant Chris Fleming im Interview

Dass dieser positive Start nicht selbstverständlich ist, machte Nuggets-Coach Mike Malone klar: "Es ist schwierig für uns, einen Weg zu finden, hier Energie aufzuladen, weil wir keine gute Heimbilanz haben. Wenn wir gute Stimmung haben, sind die Zuschauer in der Regel für das andere Team. Das ist aktuell die Realität. Wir müssen das ausbauen, damit die Fans wieder interessiert sind, herkommen und uns unterstützen."

Wenn Danilo Gallinari immer so ein Spiel abliefert, wäre der Anfang schon mal getan. Der Italiener war mit 27 Punkten bester Werfer. Die Hornets dagegen haben ganz andere Sorgen als ihre Fans. Charlotte kassierte die siebte Pleite in Serie.

Portland Trail Blazers (16-24) - Oklahoma City Thunder (26-12) 115:110 (BOXSCORE)

Mit weniger als 4 Minuten auf der Uhr führten die Thunder einigermaßen komfortabel mit 7 Zählern, dann entschied sich Damian Lillard, dass er das Spiel gewinnen will. Der Point Guard der Blazers traf in den letzten 3:06 Minuten unglaubliche 5 Dreier und brachte anschließend die Partie von der Freiwurflinie nach Hause.

Nachdem Lillard bis zur Halbzeit nur 3 Zähler auf dem Konto hatte, explodierte er in der zweiten Hälfte und stand am Ende bei 31 Punkten, 9 Assists, 7 Rebounds und 2 Steals. Dazu kamen 22 Punkte von Backcourt-Kollege C.J. McCollum.

"Durch die Art und Weise wie wir gespielt und verteidigt haben, haben wir uns selbst das Comeback ermöglicht. Ich wusste, dass ich aggressiv sein muss. Sie haben das ganze Spiel meine Pick-and-Rolls attackiert und es mir schwer gemacht. Ich musste mit Aggressivität den Weg zum Korb finden und versuchen Plays zu machen und das habe ich getan. Ich habe einige gute Würfe bekommen", bilanzierte der Matchwinner.

Die Highlights von Damian Lillard im Video

Da war es dann auch egal, dass Kevin Durant zum 23. Mal in Serie mindestens 20 Punkte erzielte und Buddy Russell Westbrook knapp an seinem vierten Triple-Double (25 Punkte, 15 Assists, 9 Rebounds) in dieser Saison vorbeischrammte.

Los Angeles Lakers (8-31) - Utah Jazz (17-20) 74:86 (BOXSCORE)

Kobe Bryant musste mal wieder aussetzen. Nachdem der Superstar in den letzten beiden Spielen zusammengerechnet 47 Punkte erzielte, zwang ihn dieses Mal eine Zerrung an der rechten Achillessehne zur Pause. Zuvor musste er drei Spiele aufgrund einer Schulterverletzung pausieren. Da dazu auch noch D'Angelo Russell (Knöchel verstaucht) und Brandon Bass (Augenverletzung) fehlten, hatte Lakers-Coach nur 10 gesunde Spieler zur Verfügung.

Und so war es nicht verwunderlich, dass L.A. zeitweise auf das offensiv schlechteste Spiel seit Einführung der Shot Clock zusteuerte. Am Ende entgingen sie dieser unrühmlichen Bestmarke um 4 Punkte.

Für Utah war der Sieg dagegen ein echter Befreiungsschlag. Erstmals seit 7 Spielen gelang wieder ein Erfolg in fremder Halle. Gordon Hayward steuerte 25 Punkte zum Sieg bei und Rudy Gobert kam im dritten Spiel nach seinem Comeback auf 10 Punkte und 3 Blocks. Die Rückkehr des Franzosen bedeutet aber auch, dass Tibor Pleiß erneut die gesamten 48 Minuten auf der Bank schmoren musste.

Bei den Lakers war erneut Lou Williams bester Werfer, auch wenn es dieses Mal nur 18 Punkte waren und nicht 44 wie im vergangenen Spiel gegen die Oklahoma City Thunder.

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